Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 1a-i
Pergament · 38 pp. · 28 x 19.3 cm · Churrätien · 8./9. Jh.
Evangelistar
Fragment eines um 800 geschriebenen Evangelistars. Dieses enthielt die für das ganze Kirchenjahr notwendigen Perikopen. Die erhaltenen Teile setzten mit der Perikope für den Sonntag Septuagesima ein und machen es wahrscheinlich, dass neben den Sonn- und Festtagen des Jahres auch Evangelien für jeden Mittwoch und Freitag, in der Fastenzeit - wie im Missale Romanum - sogar für jeden Tag der Woche ausgewählt worden sind. Im Schlussteil sind die Evangelien für die Votivmessen zusammengestellt, von denen allerdings nur noch vier Perikopen erhalten geblieben sind. Die Schrift verweist auf ein churrätisches Skriptorium als Entstehungsort. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 9
Pergament · 2 ff. · 29-30 x 20-21 cm · um 800
Homilien Gregors des Grossen
Fragment einer um 800 entstandenen Abschrift der Evangelienhomilien Gregors des Grossen. Erhalten sind zwei Ausschnitte: Der erste, Teile des Kapitels 17 (17.16-17.18) umfassende Textabschnitt kommentiert Luk. 10, 1-9, also die Verse, welche die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger zum Thema haben. Die zweite, Teile des Kapitels 18 (18.2-18.3) beinhaltende Passage nimmt Bezug auf Joh. 8.46-59. Diese Verse kommentieren einen Disput zwischen Jesus und „den" Juden sowie den Hohepriestern, in dem es um die Identität bzw. den Identitätsanspruch Jesu, dessen Botschaft und deren Ablehnung geht. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 13a
Pergament · 2 ff. · 26.5 x 20.5 cm · 13. Jh.
Hymnar mit Tropen
Fragment einer Handschrift des 13. Jahrhunderts. Erhalten sind Teile des Hymnus Gloria in excelsis Deo und das Agnus Dei. Diesem folgen fünf Zeilen des Täufertropus, der mit Quoniam Dominus beginnt und mit coaeternum Patri endet. Die Aufschrift Tropi macht deutlich, dass weitere Tropen zum Textbestand gehörten. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 13b
Pergament · 2 ff. · 37.7 x 28 cm · 15. Jh.
Hymnus Gloria in excelsis Deo
Handschriftenfragment des Hymnus Gloria in excelsis Deo aus dem 15. Jahrhundert. Erhalten ist der Schlussteil mit [mise]rere nobis. Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus, tu solus Altissimus, Iesu Christe, cum Sancto Spiritu: in gloria Dei Patris. Amen. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 14
Pergament · 3 ff. · 22.5 x 14.5 cm · 9./10. Jh.
Antiphonar
Fragment einer Pergamenthandschrift des 9. bzw. 10. Jahrhunderts mit einem Ausschnitt eines Antiphonars. Der Text ist in sehr feiner und zierlicher karolingischer Minuskel gehalten. Ausgeworfene Buchstaben, Titel und Sätze sind in leuchtendem Minium ausgeführt. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 15
Pergament · 2 ff. · 27 x 18 cm · 8./9. Jh.
Chartular
Fragment eines um 800 aufgezeichneten Chartulars. Erhalten sind die teilweise vollständig erhaltenen Abschriften von sechs Schenkungsurkunden. Mit diesen vergaben mehrere Personen - zumeist für ihr Seelenheil oder dasjenige verwandter Personen - den Kirchen St. Hilarius in Chur und St. Carpophorus in Trimmis Grundstücke. Die Tatsache, dass die beiden Kirchen St. Hilarius in Chur und St. Carpophorus in Trimmis als Adressaten der Schenkungen genannt werden, macht es wahrscheinlich, dass das Fragment Teil eines bischöflichen Kopialbuches bildete. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 16
Pergament · 2 ff. · 31-31.5 x 23.5 cm · um 800
Leviticus 4-6
Fragment eines um 800 kopierten Ausschnittes aus dem Buch Leviticus. Dieser umfasst die Verse 4.27-6.10, die einen Teil der Opfergesetze (Kap. 4-6) beinhalten. Bei der weitgehend mit der Vulgata übereinstimmenden Abschrift handelt es sich um ein Schriftzeugnis des rätischen Raumes. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 17
Pergament · 1 f. · 31-31.5 x 23.5 cm · um 800
Leviticus 15-18
Fragment eines um 800 kopierten Ausschnittes aus dem Buch Leviticus mit den Versen 15.20-18.6. Diese beinhalten Reinheitsgesetze (Kap. 15), Vorschriften für die rituelle Begehung des Versöhnungstages (Kap. 16), Gesetze zum Fleischverzehr und den damit zusammenhängenden kultischen Handlungen (Kap. 17) sowie Forderungen Gottes, seine Gebote einzuhalten, und eine Ehe- bzw. Keuschheitsvorschrift (Kap. 18). Bei der weitgehend mit der Vulgata übereinstimmenden Abschrift handelt es sich um ein Schriftzeugnis des rätischen Raumes. (ack)
Müstair, Benediktinerinnenkloster St. Johann, XX/48 Nr. 20
Pergament · 1 f. · 27.5 x 18.5 cm · um 800
Evangelistar
Pergamentfragment (1 Blatt) mit einem Ausschnitt eines Evangelistars aus der Zeit um 800. Der Text ist in zierlicher rätischer Minuskelschrift aufgezeichnet. Die Titel sind rubriziert und einzelne Majuskeln in Rot ausgeführt. Erhalten ist der Abschnitt für die Sonntage Septuagesima bis Quinquagesima sowie die Sonntage und die Wochentage vom 1. Fastensonntag bis zum 1. Passionssonntag. (ack)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A1
Pergament · 148 ff. · 26.5 x 35.5 cm · zweite Hälfte-Ende des 9. Jhs.
Piae conciones in Evangelii lectiones
Handschrift ohne Anfang, häufig zugeschnittene Ränder, von verschiedenen Händen geschrieben und in die zweite Hälfte - Ende des 9. Jahrhunderts datierbar. Enthält Lesungen über den Text der Evangelien für die Feste von Weihnachten bis Pfingsten und für einige Heilige. Die ersten Worte des Texts der Evangelien wurden später (12. Jahrhundert) am äusseren Rand ergänzt. Besonders hervorgehoben wurde der Text zum Fest der Geburt des Heiligen Erzengels Michael (129v-131v) durch eine Federzeichnung des Heiligen am Rande und ein Lesezeichen in der unteren Ecke. Das vordere Vorsatzblatt besteht aus einer Notariatsurkunde von 1373 für Isabelle von Neuenburg. (ber)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A2, Vol. 1
Pergament · 181 ff. · 30.3 x 20.4 cm · 13. Jahrhundert
Lectiones evangeliorum, cum orationibus, hymnis et homeliis beati Gregorii papae
Handschrift ohne Anfang. Titel später angefügt (18. Jahrhundert?). Das verwendete Pergament ist von sehr ungleicher Qualität. Ende des Mittelalters, vermutlich gegen das Ende des 15. Jahrhunderts, wurde die Handschrift sorgfältig restauriert, wobei Teile des Textes neu geschrieben wurden. Es handelt sich um ein Chorbuch in mehreren Bänden, welches der täglichen Messe einer Gemeinschaft von Geistlichen diente. Zahlreiche Anfügungen des 14. und 15. Jahrhunderts bezeugen den Gebrauch in der Stiftskirche Notre-Dame in Neuenburg. Zwei (von vier?) Bände sind erhalten. Man kann ableiten, dass sie dem Kalender für den Gebrauch in der St.-Johannes-Kathedrale von Besançon folgen. Der erste Band enthält das Sanktorale vom 6. Mai bis zum 30. November. Er wurde 1813 vom Regierungsrat der Bibliothek von Neuenburg übergeben. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A2, Vol. 2
Pergament · 147 ff. · 30.8 x 21 cm · 13. Jahrhundert
Lectiones evangeliorum, cum orationibus, hymnis et homeliis beati Gregorii papae
Handschrift ohne Anfang. Titel später angefügt (18. Jahrhundert?). Das verwendete Pergament ist von sehr ungleicher Qualität. Ende des Mittelalters, vermutlich gegen das Ende des 15. Jahrhunderts, wurde die Handschrift sorgfältig restauriert, wobei Teile des Textes neu geschrieben wurden. Es handelt sich um ein Chorbuch in mehreren Bänden, welches der täglichen Messe einer Gemeinschaft von Geistlichen diente. Zahlreiche Anfügungen des 14. und 15. Jahrhunderts bezeugen den Gebrauch in der Stiftskirche Notre-Dame in Neuenburg. Zwei (von vier?) Bände sind erhalten. Man kann ableiten, dass sie dem Kalender für den Gebrauch in der St.-Johannes-Kathedrale von Besançon folgen. Der Band II enthält das Temporale vom Karsamstag bis zum letzten Sonntag nach Pfingsten und das Sanktorale vom 14. April bis zum 3. Mai. Er wurde 1813 vom Regierungsrat der Bibliothek von Neuenburg übergeben. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A3
Papier · 372 pp. · 20 x 29.5 cm · 14. Jahrhundert
Fabeln und Legenden der Vitae Patrum
Zweispaltige Papierhandschrift ohne Anfang, ins 14. Jahrhundert datierbar, abwechslungsweise von verschiedenen Händen in Textura und Cursiva geschrieben. Enthält eine Sammlung von ursprünglich 74 Fabeln und Legenden in Versen auf Altfranzösisch, welche die Vitae Patrum als Modell haben, die in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von verschiedenen Autoren verfasst wurde. Die Handschrift befindet sich im ursprünglichen Einband aus weissem Leder; die Vorsatzblätter bestehen aus einer Notariatsurkunde des 13./14. Jahrhunderts, welche Spuren der Schrift auf der Innenseite des Buchdeckels hinterlassen hat. Auf f. 186v steht zweimal das Exlibris Iste liber est de Joni de Densseuto und auf f. 92v die Notiz der Geburt des Sohns von Pierre de Vatravers im Jahr 1465. (ber)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A8
Pergament · 135 ff. · 32 x 22 cm · 14. Jahrhundert
Lancelot du lac [Artusroman]
Altfranzösische Prosahandschrift ohne Anfang. Sie wurde vermutlich auf Schafspergament geschrieben, welches ziemlich grob bearbeitet wurde. Die Initialen sind rot rubriziert. Der ausgesparte Platz für Zierinitialen blieb leer. Der Schlussteil des Textes ist beschädigt. Die 135 Blätter sind in 19 Lagen aufgeteilt. Die ersten und letzten Blätter fehlen. Möglicherweise stammt die Handschrift aus der Bibliothek der Grafen von Neuchâtel, denn sie ist im Inventar der Bibliothek von Jean de Fribourg und Rudolf von Hochberg, welches Ende 15 Jh. angelegt wurde, vermerkt. Die Handschrift wurde 1813, zusammen mit 16 anderen Stücken, vom Regierungsrat der Bibliothek von Neuenburg übergeben. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A20
Papier · 164 pp. · 22 x 16.5 cm · 1572-1595
Hory Blaise, Poesie in französischer, lateinischer und deutscher Sprache
Diese Handschrift aus Papier in einem Pergamenteinband besteht aus 82 Blätter, aufgeteilt in 12 zusammengenähte, teilweise unvollständige Hefte. Blaise Hory, ein Pfarrer aus Gléresse, hat die religiös inspirierten Texte in französischer, lateinischer sowie deutscher Sprache abgefasst. Es finden sich Gebete, Danksagungen und Poesie darin. Die Handschrift gehörte der Familie Marval, die sie im Mai 1842 der Bibliothek von Neuchâtel schenkte. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A21
Papier · 142 ff. · 21.5 x 16 cm · 17. Jahrhundert, erste Hälfte
Les Preceptes de Manuel empereur de Constantinople touchant l’éducation Royalle mis en françois par le Roy treschretien Louis XIIIe
Autograph der Lektionen des jungen Königs Louis XIII. (1601-1643) von seinen Präzeptoren, dem Philosophen und Humanisten Nicolas Le Fèvre (1544-1612) und Monsieur Fleurence. Auf jede Übersetzung der ausgewählten Ausschnitte aus den Werken des Kaisers Manuel Palaiologos für dessen Sohn Johannes Praecepta educationis regiae vom Lateinischen ins Französische, geschrieben von der Hand des jungen Prinzen, folgt ein Ausspruch einer lateinischen Sentenz des Präzeptors, mit welcher der Unterricht fortgesetzt wurde. Die Handschrift wurde 1796 der Bibliothek von Samuel von Chambrier, einem Politiker und Historiker aus Neuenburg, geschenkt. (ber)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A25
Pergament · 160 ff. · 21 x 13.5 cm · zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts
Adhortationes sanctorum patrum sive verba seniorum; Petrus Venerabilis, De miraculis
Diese Handschrift enthält die Adhortaciones sanctorum patrum (ff. 13-96v) und das De miraculis (ff. 97r-158r), eine Sammlung von Wundern, die von Petrus Venerabilis, Reformator und letztem der grossen Äbte von Cluny, zusammengestellt wurde. Die vorderen Vorsatzblätter bestehen aus einer Notariatsurkunde aus dem 14. Jahrhundert, während die hinteren Vorsatzblätter verschiedene Notizen, vermutlich Besitznotizen, enthalten, die vermutlich ausradiert wurden. (ber)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, AF A28
Pergament · 229 ff. · 14.2 x 10.4 cm · Flandern, wahrscheinlich Brügge · um 1500
Stundenbuch
Stundenbuch nach dem liturgischen Gebrauch von Rom, reich illustriert mit ganzseitigen Miniaturen, Bordüren und Initialen, in kursiver Schrift (Bastarda) geschrieben, die um 1500 datiert werden kann, mit Texten auf Lateinisch, Französisch und Flämisch. Der Stil der Miniaturen, vor allem der naturalistischen Bordüren mit Blumen, Insekten aber auch mit szenischen Darstellungen, scheint typisch für die Gent-Brügger-Schule zu sein. (ber)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. A 40
Papier · 129 + 79 pp. · 20.5 x 16.5 cm · zwischen 1654 und 1687
„Faits et gestes“ des Grafen von Neuchâtel
Zu Beginn der Handschrift ist Folgendes zu lesen (an das moderne Französisch angepasst): Faits et gestes des Comtés de Neuchâtel, depuis Conrad dixième et dernier roi de la Haute et Basse Bourgogne jusqu’au siècle courant. Description des villes et principales contrées de la Principauté de Neuchâtel en Suisse et Haute Allemagne, anciennement dite Helvétie. Description du Mont Jura. Diese einbändige Papierhandschrift, die in einen Pergamenteinband eingefasst ist und deren Herkunft anonym bleibt, gehörte 1687 einem gewissen François Gallandre. Sie enthält zwei deutlich getrennte und auch gesondert nummerierte Teile. Inhaltlich werden historische Berichte über die Grafen von Neuenburg zwischen dem 10. Jh. und 17. Jh. überliefert. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. A 45 Vol. 1
Papier · 92 pp. · 22 x 17.8 cm · [1672]
Bariller Frédéric, Neuchâtel-Chronik von 1476-1664
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. A 45 Vol. 2
Papier · 178 pp. · 22 x 17.8 cm · [1672]
Bariller Frédéric, Neuchâtel-Chronik von 1476-1664
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. A 45 Vol. 3
Papier · 40 pp. · 34.5 x 11. 5 cm · [1672]
Bariller Frédéric, Neuchâtel-Chronik von 1476-1664
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. A 45 Vol. 4
Papier · 92 pp. · 34.5 x 11cm · [1672]
Bariller Frédéric, Neuchâtel-Chronik von 1476-1664
Diese französische Handschrift mit historischem Inhalt enthält auch Texte in lateinischer Sprache, und wurde von der Familie Merveilleux 1822 testamentarisch der Bibliothek hinterlassen. Es besteht aus vier getrennten, jeweils zusammengenähten Heften, von denen eines in einen Pergamenteinband eingefasst ist. Die jeweiligen Formate sind ungleichmässig und teilweise wurden Seiten beschnitten. Einige Blätter, die von anderer Hand beschrieben sind, wurden in die Paginierung integriert und eingegliedert. Das vierte Heft beinhaltet eine Liste von skizzenhaften Wappen und Emblemen. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. A 558
Papier · 24 + 18 + 662 pp. · 35 x 22 cm · [1750-1790]
Abriss der Geschichte der Grafschaft Neuchâtel und deren Dependance
Diese Handschrift enthält folgende Texte: Abrégé de l’histoire du Comté de Neuchatel et de ses dépendances, Abrégé de l’histoire de la Souveraineté de Neuchatel et Valengin und Sommaire description des Comtés de Neufchatel et Vallangin. Sie gehörte der Familie de Dardel und beschreibt den historischen Zeitraum von 1035 bis 1707. Die Handschrift besteht aus einem Band, begleitet von zwei getrennten Heften, mit Randbemerkungen. Der Autor ist unbekannt. Datierung gibt es keine. Es handelt es sich um eine von zahlreichen Kopien, deren Ursprungstext auf Daniel Droz und D. Quartier-dit-Maire zurückgeführt wird, der 1749 verfasst und 1786 unter dem Titel Abrégé chronologique de l’histoire du Comté de Neuchatel et Valengin depuis l’an 1035 jusqu’en 1787 [sic] publiziert wurde. Auf Seite 661 sind drei gedruckte Blätter des Journal helvétique von Oktober 1750 eingeklebt. Erzählt wird darin von den Überschwemmung der Stadt Neuenburg vom 8. Oktober 1579, die gleichermassen auf Seite 439 der Handschrift erwähnt wird. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. R 17
Papier · 182 + 48 pp. · 25 x 20 cm · 1764-1767
Jean-Jacques Rousseau, Bekenntnisse
Manuskript der ersten drei Bücher der Confessions und eines Teils des vierten. Im Vergleich zu den anderen beiden verzeichneten Abschriften zahlreiche Korrekturen und Varianten. Halbeinband aus Pergament (Rücken und Ecken) mit der handschriftlichen Signatur 23 auf dem Deckel, welcher mit einer permanenten Schutzhülle aus Papier überzogen ist. Der Einführungstext wurde in der veröffentlichten Version des Textes weggelassen. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. R 55
Papier · 432 ff. · 24 x 18-18.5 cm · Paris · 1753-1764
Jean-Jacques Rousseau, Dictionnaire de musique
Erste handschriftliche vollendete Fassung, mit einer Anzahl Streichungen und Querverweisen. Jedes Heft setzt sich aus 12 Doppelblättern zusammen. Die Seiten wurden von Rousseau nummeriert. Die Rectoseite der Blätter enthält den Text, die Versoseite Korrekturen und Zusätze. In seinem Dictionnaire de musique greift Rousseau die etwa vierhundert Artikel wieder auf, welche er 1749 für die Encyclopédie geschrieben hat. Ab 1753 beginnt er als Antwort auf die durch die Artikel hervorgerufenen Angriffe und Kritikpunkte eine Überarbeitungs- uns Neubearbeitungsarbeit. Da er eine lexikographische Vollständigkeit im musikalischen Bereich anstrebt, verfasst der Autor immer mehr neue Einträge, so dass er beinahe neunhundert Begriffe erreicht. 1794 wird die Handschrift vom Neuenburger Pierre-Alexandre DuPeyrou (1729-1794), Freund und Herausgeber Jean-Jacques Rousseaus, der Bibliothèque de Neuchâtel überlassen. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. R 78
Papier · 140 pp. · 16.8 x 10.7-10.9 cm · Paris · 1776-1778
Jean-Jacques Rousseau, Les Rêveries du promeneur solitaire
Handschriftliche und sorgfältige Abschrift der ersten sieben Promenades (von den zehn, welche der veröffentlichte Text enthält), mit einigen durchgestrichenen und verbesserten Stellen. Jedes Heft besteht aus 12 Doppelblättern. Die Seiten wurden von Rousseau von 1 bis 83 nummeriert, ab der Seite 84 von Th. Dufour. In den Rêveries vollbringt Rousseau eine letzte Introspektionsarbeit in Form von philosophischen Überlegungen und Gedanken, welche er selbst als Anhang zu seinen Confessions bezeichnet. In der fünften Promenade beschreibt er mit Wehmut jene Augenblicke des einsamen Glücks, die er auf der St. Petersinsel im Bielersee erlebt hat. Die Rêveries sind der letzte Text Rousseaus und wurden nach dem Tode des Philosophen von seinem Freund und Herausgeber, dem Neuenburger Pierre-Alexandre DuPeyrou (1729-1794), aufbewahrt. Dieser vererbt 1794 die Handschrift testamentarisch der Bibliothèque de Neuchâtel. (beg)
Neuchâtel, Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, Ms. R 79
Papier · 25 + 33 ff. · 15.5 x 10.3 cm · 1777-1778
Jean-Jacques Rousseau, Entwurf der „Promenades“
Kleines Heft mit einem Kartoneinband des 18. Jahrhunderts, der mit Pergament überzogen wurde. Doppelte Seitenzählung von Théophile Dufour. Tinte und Bleistift. Das stark korrigierte Manuskript enthält den Entwurf der Spaziergänge acht bis zehn der Rêveries du Promeneur solitaire und Teile der Dialogues. Enthält auch Bezüge zur Botanik. (beg)
Teil von einem Blatt aus dem 3. Band (Mai-Juni) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Mönch des Klosters Frauenberg in Fulda (1176-1177 als Rugger II. Abt von Fulda), in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Passio sanctorum Marci et Marcelliani sowie der Vita s. Bodardi und stammt vermutlich von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 3. Bandes befinden sich in Basel und Solothurn. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 6. Band (November-Dezember) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden. (stb)
Orselina, Convento della Madonna del Sasso, Codice I
Pergament · I + 177 + II-III ff. · 52.8 x 37.5 cm · Norditalien · 14. Jahrhundert (erste Jahrzehnte)
Graduale Fratrum Minorum
Franziskaner-Graduale, geschrieben und illuminiert in Norditalien (Padua oder Bologna) und in die ersten Jahrzehnte des 14. Jhs. datierbar. Die Handschrift wurde im Franziskanerkloster S. Francesco von Locarno benutzt, das sie zusammen mit den Antiphonarium de temporeCodice II und Codice III sowie dem Antiphonarium de sanctisCodice IV aus Anlass der Neueinweihung der Kirche im Jahre 1316 erworben hatte. Am Ende des Textes (c. 181r) befindet sich eine Praefatio (Statutum pro libris choralibus scribendis), die normalerweise vorangestellt ist, in der die Richtlinien für die Redaktion der Choralbücher des Ordens enthalten sind. Auf der letzten Seite hat der Bruder Giacomo di Rastelli Orelli einige Urkunden, die das Kloster betreffen, transkribiert: eine Notiz über die Herstellung der Bibliotheksschränke, die Weihurkunde des Jahres 1316 und die Notiz einer Schenkung zum Ankauf liturgischer Geräte. (ber)
Orselina, Convento della Madonna del Sasso, Codice II
Pergament · I-II + 162 + III ff. · 54 x 38.4 cm · Norditalien · 14. Jahrhundert (erste Jahrzehnte)
Antiphonarium de tempore (I)
Das Antiphonar enthält den ersten Teil des Proprium de Tempore (vom Vorabend des ersten Adventsonntags bis zum fünften Sonntag nach dem Dreikönigsfest) und eine Auswahl der Feiertage aus dem Proprium Sanctorum (von Vortag des Namenstages des Heiligen Andreas bis der Verkündigung) für franziskanischen Gebrauch. Geschrieben und illuminiert in Norditalien (Padua oder Bologna) und in die ersten Jahrzehnte des 14. Jhs. datierbar. Die Handschrift wurde im Franziskanerkloster S. Francesco in Locarno benutzt, das sie zusammen mit dem Graduale und den Antiphonarium de temporeCodice III und dem Antiphonarium de sanctisCodice IV – aus Anlass der Neueinweihung der Kirche im Jahre 1316 erworben hatte. (ber)
Orselina, Convento della Madonna del Sasso, Codice III
Pergament · I + 207 + II ff. · 54.7 x 37.7 cm · Norditalien · 14. Jahrhundert (erste Jahrzehnte)
Antiphonarium de tempore (II)
Das Antiphonar enthält den zweiten Teil des Proprium de Tempore (vom Vorabend des Sonntags in der Septuagesima bis zum ersten Sonntag der Novemberkalenden) für franziskanischen Gebrauch. Geschrieben und illuminiert in Norditalien (Padua oder Bologna) und in die ersten Jahrzehnte des 14. Jhs. datierbar. Die Handschrift wurde in Franziskanerkloster S. Francesco in Locarno benutzt, das sie zusammen mit dem Graduale und den Antiphonarium de temporeCodice II und dem Antiphonarium de sanctisCodice IV aus Anlass der Neueinweihung der Kirche im Jahr 1316 erworben hatte. (ber)
Orselina, Convento della Madonna del Sasso, Codice IV
Pergament · 167 ff. · 54 x 38.5 cm · Norditalien · 14. Jahrhundert (erste Jahrzehnte)
Antiphonarium in festivitatibus sanctorum
Das Antiphonar enthät die Gesänge für die Gedenktage der Heiligen, das Totenoffizium und ein Offizium für Antonius von Padua. Geschrieben und illuminiert in Norditalien (Padua oder Bologna) und in die ersten Jahrzehnte des 14. Jhs. datierbar. Die Handschrift wurde im Franziskanerkloster S. Francesco in Locarno benutzt, das sie zusammen mit dem Graduale und den Antiphonarium de temporeCodice II und Codice III aus Anlass der Neueinweihung der Kirche im Jahre 1316 erworben hatte. Auf das Deckblatt war eine Papierseite geklebt, die bei der letzten Restaurierung abgelöst wurde. Auf ihr befindet sich auf beiden Seiten ein kommentierter Plan eines "rivellino", eines bei Befestigungsanlagen normalerweise vorhandenen Vormauerwerks. (ber)
Die 63 Blätter mit Unzialschrift auf Papyrus und Pergament geschrieben enthalten einige Briefe und einige Predigten von Augustinus von Hippo. Geschrieben wurde die Handschrift offensichtlich in Frankreich, vielleicht in Luxeuil oder Lyon Ende des 7. Jhs. oder Anfang des 8. Jhs. Ursprünglich setzte sich der Band aus mindestens 30 Quinionen zusammen, von denen die vorliegenden 63 Blätter zu den Lagen 4-11 gehörten. Weitere sieben Lagen werden heute in Genève, Bibliothèque de Genève, lat. 16 aufbewahrt. Die fragmentarisch überlieferte 8. Lage ist zwischen f. 26 und f. 27 zu ergänzen durch ein Einzelblatt, das heute in St. Petersburg, NLR, Lat.F.papyr. I.1 aufbewahrt wird. (flu)
Pennsylvania, University Libraries, Rare Book & Manuscript Library, Ms. Codex 135
Papier · IV + 130 + III pp. · 19.8 x 14.8 cm · 1717-1724
Statuts criminels
Die Handschrift enthält zunächst die romanische Übersetzung der Statuten und Gesetze des Kreises Bergün in der Revision vom Jahr 1614 (S. V5-V7 und 1–23). Auf S. 41–76 folgen die Gesetze und Satzungen des Kreises Bergün von 1680, gefolgt von Nachträgen der Jahre 1690-1724 (S. 77–86); ab 1719 (S. 83) von anderer Hand. Auf S. 109 beginnt eine neue Nummerierung mit der Übersetzung des Bundesbriefs der drei Bünde in der Version von 1544 (1–7). Danach folgt ein „Register” betiteltes Inhaltsverzeichnis zu den Gesetzen (9-12), die letzten Einträge von der zweiten Hand. Den Abschluss der Texte macht eine Satzung zum Gebrauch der Wälder von 1716 (S. 15f.), wieder von der ersten Hand. Als Schreiber nennt sich Peidar P. Juvalta, ord. 1682, † 1724, der 1719 eine zweite Abschrift für einen anderen Auftraggeber besorgte (StAGR A 51). (dar)
Pennsylvania, University Libraries, Rare Book & Manuscript Library, Ms. Codex 136
Papier · 574 pp. · 21.1 x 17.4 cm · 18. Jh.
[Predgias]
Die Handschrift ist eine systematische Sammlung von 45 Predigten, die jeweils sechs bis 17 Seiten umfassen. Am Anfang stehen 20 Predigten in Unterengadinisch (S. 1-281), dann folgt eine Predigt in deutscher Sprache (S. 282-297). Die restlichen 24 Predigten sind in Oberengadinisch (S. 298-570). Den Abschluss macht ein „Register der [biblischen] Texte, die in diesem Buche behandelt wurden” (unpag., S. 571-574). Dieses nimmt die jeweils als Thema am Anfang der Predigten zitierten Bibelstellen auf. Dabei wurde die Zahl 33 übersprungen, so dass die Gesamtzahl deshalb 46 beträgt. Zwei Lesezeichen (S. 399-s1.2 und S. 475-s1.2) weisen „Herrn Präses Ulrich Vital Sins” (= Johann Ulrich Gosch Vital, Sent; 1781-1868) als Besitzer der Handschrift aus. Ein Vergleich mit einem autographischen Brief sowie mit der Orthographie seiner publizierten Werke zeigt, dass er auch Schreiber und Autor der Texte ist. (dar)
Pennsylvania, University Libraries, Rare Book & Manuscript Library, Ms. Codex 1265
Papier · 245 ff. · 17 x 11.3 cm · 1655-1762
Statûts Civils
Die Handschrift enthält die Zivilstatuten (f. 1-128), Kriminalstatuten (f. 130-163) und Ehestatuten (f. 165-170) des Kreises Oberengadin von 1665 mit Nachträgen bis 1762, wobei die Nachträge von 1762 in anderer Schrift geschrieben sind. Es folgt eine Übersetzung des Bundesbriefes von 1524 (f. 172-177) sowie der Erbeinigung mit den Grafen vom Tirol von 1518 (f. 178-185). Die Statuten werden mit einem Register abgeschlossen (f. 187-197). Danach folgt noch eine Liste der Amtsleute des Kreises Oberengadin von 1563-1729 (f. 210v-226r). (dar)
Pergament · 189 ff. · 24.5 x 17 cm · Diözese von Besançon · 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts
Breviar von Besançon
Das Breviar, das einzig den Winterteil enthält, wird auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert. Es stammt aus der Diözese von Besançon (der auch Porrentruy angegliedert war) wie aus der Nennung gewisser Heiliger in den Litaneien geschlossen werden kann, wie etwa der heilige Ferreolus oder der heilige Germanus, die Responsorien der Adventssonntage sowie das Triduum Sacrum. (gle)
Pergament · 401 ff. · 35.5 x 26.5 cm · um 1462/1463
Missale pontificale basilieense episcopi Johannis de Venningen
Messbuch des 15. Jhs., Pergament, angefertigt für den Bischof Johann von Vennigen (1458-1478). Das Ausgabenverzeichnis des Bischofs Johann von Venningen ermöglicht es, die einzelnen Etappen der Anfertigung dieses Missales zu verfolgen. Die Handschrift wurde zur gleichen Zeit wie Ms 2 und Ms 3 hergestellt. In den Jahren 1462/1463 wurden die Abschlussarbeiten an der beinahe vollendeten Handschrift ausgeführt, die Buchmalereien, die Initialen, die Fleuronné-Initialen und insbesondere die Anbringung des Einbandes. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurde die Anordnung des Ordo und des Canons geändert. Ursprünglich am Anfang der Handschrift vorgesehen, wurden sie schlussendlich in ihre Mitte platziert. (rer)
Pontificale Basileense episcopi Johannis de Venningen (pars prima)
Pontifikale des Basler Bischofs Johann von Venningen (1458-1478), auf dessen Anfrage hin hergestellt (erster Teil). Das Ausgabenverzeichnis des Bischofs Johann von Venningen ermöglicht es, die einzelnen Etappen der Anfertigung dieses Pontifikales zu verfolgen. Die Handschrift wurde zur gleichen Zeit wie Ms 1 und Ms 3 hergestellt. In den Jahren 1462/1463 wurden die Abschlussarbeiten an der beinahe vollendeten Handschrift ausgeführt, die Buchmalereien, die Initialen, die Fleuronné-Initialen und insbesondere die Anbringung des Einbandes. (rer)
Pergament · 120 ff. · 35.5-36 x 27 cm · um 1462/1463
Pontificale Basileense episcopi Johannis de Venningen (pars altera)
Pontifikale des Basler Bischofs Johann von Venningen (1458-1478), auf dessen Anfrage hin hergestellt (zweiter Teil). Das Ausgabenverzeichnis des Bischofs Johann von Venningen ermöglicht es, die einzelnen Etappen der Anfertigung dieses Pontifikales zu verfolgen. Die Handschrift wurde zur gleichen Zeit wie Ms 1 und Ms 2 hergestellt. In den Jahren 1462/1463 wurden die Abschlussarbeiten an der beinahe vollendeten Handschrift ausgeführt, die Buchmalereien, die Initialen, die Fleuronné-Initialen und insbesondere die Anbringung des Einbandes. (rer)
Pergament und Papier · 200 ff. · 29 x 21 cm · Südwestdeutschland · drittes Viertel des 15. Jahrhunderts
Aristoteles, Ethica Nicomachea
Dieses Manuskript enthält eine lateinische Version der nikomachischen Ethik von Aristoteles, übersetzt und mit Glossen versehen von Robert Grosseteste (1175-1253), Bischof von Lincoln. Die Dekoration aus einfarbigen und rot-blauen Fleuronné-Initialen zum Kapitelanfang (z. B. 3r), sowie den farbigen Zierinitialen zum Beginn der Bücher (z. B. 1r), weist auf eine Herkunft aus Südwestdeutschland im 3. Viertel des 15. Jahrhunderts hin. Während der französischen Revolution gelangte das Manuskript aus der bischöflichen Bibliothek in das Kollegium von Porrentruy, im 20. Jahrhundert schliesslich wurde es in den Bestand der jurassischen Kantonsbibliothek aufgenommen. (wid)
Pergament · 262 ff. · 21-21.5 x 15-15.5 cm · Bistum Basel · um 1300
Missale Basileense
Missale gemäss dem liturgischen Gebrauch der Diözese Basel, um 1300 datierbar. Im 15. Jahrhundert wurde ein Teil mit dem Ordo Missae eingefügt, dem eine Kreuzigungsminiatur vorausgeht. Der Einband wurde 1992 restauriert und ersetzt den nicht mehr erhaltenen Originaleinband. (rer)
Papier · 304 ff. · 40 x 29 cm · Südwestdeutschland (Basel?) · zweites Drittel des 15. Jahrhunderts
Biblia Sacra, pars prima
Erster Teil einer Bibel (2. Teil in Ms. 6b), mit Büchern des Alten Testamentes von Genesis bis Iesus Sirach. Die Handschrift entstand im selben Atelier wie die Ms. 6b und 6c, gemäss den Initialen in Südwestdeutschland im 2. Drittel des 15. Jahrhunderts. Die Verzierung besteht aus kleineren, blau-roten Filigran-Initialen für die Prologe und aus grösseren Zierinitialen für die Buchanfänge. Sie wird im Inventar des Fürstbischofs Philipp von Gundelsheim (1487-1553) erwähnt, im 18. Jahrhundert befand sie sich gemäss dem Eintrag f. 1r im Besitz des Jesuitenkollegiums von Porrentruy. Im 19. Jahrhundert ging die Handschrift in den Besitz des Collège de Porrentruy über, danach wurde sie in den Bestand der jurassischen Kantonsbibliothek aufgenommen. (wid)
Papier · 228 ff. · 40 x 29 cm · Südwestdeutschland (Basel?) · zweites Drittel des 15. Jahrhunderts
Biblia Sacra, pars altera
Zweiter Teil einer Bibel (1. Teil in Ms. 6a), wie die Ms. 6a und 6c in Südwestdeutschland im 2. Drittel des 15. Jahrhunderts entstanden. Die Handschrift besteht aus zwei Teilen, wovon der erste die restlichen Bücher des Alten Testamentes enthält (Isaia bis II Maccabeorum), der zweite die des Neuen Testamentes. Die Bücher des zweiten Teils (105r-219v) werden durch historisierte oder Zierinitialen eröffnet, für die Kapitelanfänge des zweiten Teils wurden blau-rote Filigran-Initialen benutzt. Die Handschrift wird im Inventar des Fürstbischofs Philipp von Gundelsheim (1487-1553) erwähnt, im 18. Jahrhundert befand sie sich gemäss dem Eintrag 1r im Besitz des Jesuitenkollegiums von Porrentruy. Im 19. Jahrhundert ging die Handschrift in den Besitz des Collège de Porrentruy über, danach wurde sie in den Bestand der jurassischen Kantonsbibliothek aufgenommen. (wid)
Papier · 241 ff. · 40 x 29 cm · Südwestdeutschland (Basel?) · zweites Drittel des 15. Jahrhunderts
Paulus Burgensis
Die Handschrift enthält die Additiones ad postillam Nicolai de Lyra von Paulus Burgensis, auch genannt Paulus de Santa Maria, ein spanischer Jude, der zum Katholizismus konvertierte und in der Folge Bischof, Kanzler und Exeget wurde. Die Handschrift, wurde im gleichen Atelier wie der Codex Ms. 6a und Ms. 6b, wahrscheinlich im zweiten Drittel des 15. Jahrhunderts im südwestdeutschen Raum erstellt. Sie ist im Inventar des Fürstbischofs Philipp von Gundelsheim (1487-1553) erwähnt. Im 18. Jahrhundert befand sie sich, gemäss dem Eintrag auf 1r, im Besitz des Jesuitenkollegiums von Porrentruy. Im 19. Jahrhundert ging die Handschrift in den Besitz des Collège de Porrentruy über, danach wurde sie in den Bestand der jurassischen Kantonsbibliothek aufgenommen. (ber)
Pergament · 150 ff. · 37 x 26 cm · zwischen 1502 und 1527
Missale festivum basileense episcopi Christofori de Utenheim
Missale nach dem liturgischen Gebrauch der Diözese Basel, erstellt im Auftrag von Christoph von Utenheim, Fürstbischof von Basel zwischen 1502 und 1527, der auf dem unteren Seitenrand des f. 2r sein Wappen, gekreuzt mit dem des Bistums Basel, malen liess. Der Messkanon, verziert mit einer historisierten Initiale, die die Messe des heiligen Gregors darstellt, fehlte ursprünglich und wurde nachträglich eingefügt. Die Rankenbordüre am Seitenrand und die mutmassliche Kreuzigungsminiatur vom Anfang wurden entfernt. (rer)
Papier · 346 ff. · 14.5 x 10.5 cm · Deventer (Niederlande) · erstes Viertel des 16. Jahrhunderts
Breviarium trajecense ad usum ecclesiae collegiatae Sancti Lebuini daventriae (Pars aestiva)
In Anbetracht der Liturgie und des vorhandenen Offiziums für den Heiligen, stammt das Breviarium von der St. Lebuinskerk in Deventer (Niederlande). Es gehörte Swibert de Keyserswerth (gestorben nach 1551), Grossvater väterlicherseits des niederländischen Organisten und Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621). (rer)
Pergament · 89 ff. · 16-16.5 x 12.5-13 cm · Frankreich (Besançon?) · erste Hälfte des 15. Jahrhunderts
Liber Horarum Bisuntinus
Stundenbuch nach dem Gebrauch der Diözese von Besançon mit dem Kalender auf Französisch. Es verfügt über eine unvollendete Dekoration, die es erlaubt, die verschiedenen Etappen seiner Herstellung nachzuvollziehen. (rer)
Pergament · 212 ff. · 14.5 x 10 cm · Frankreich · zwischen 1463 und 1498
Pontifikale von Charles de Neufchâtel, Erzbischof von Besançon
Pontifikale des 15. Jahrhunderts. Die Zeremonien als Miniaturen auf einer Seite mit Zierinitialen, Randdekorationen und einigen Zeilen Text nach Art der Livres d'heures dargestellt, im Text finden sich viele farbige Bordüren sowie Zierinitialen, häufig mit den dazugehörigen liturgischen Gegenständen. Unter dem vielfach vorkommenden Wappen des Melchior von Lichtenfels, Fürstbischof von Basel (1554-1575), befindet sich das Wappen von Charles de Neufchâtel, Erzbischof von Besançon (1463-1498; sichtbar auf f. 1r), was auf die Entstehungszeit der Handschrift hinweist. Wie viele andere Handschriften aus religiösen Institutionen gelangte auch diese während der französischen Revolution in das Kollegium von Porrentruy, bis sie im 20. Jahrhundert von der jurassischen Kantonsbibliothek übernommen wurde. (wid)
Pergament · 298 ff. · 29 x 21 cm · Süddeutschland · 1425
Johannes Cassianus
Die Handschrift enthält das De institutis coenobitorum und die Collationes patrum von Johannes Cassianus. Sie wurde vom Konvent von Schönensteinbach (F) neu erstanden, dank einer Schenkung zu diesem Zweck der Ordensfrau Magdalena Bechrerin. Sie gehörte Franz Joseph Sigismund von Roggenbach, Bischof von Basel von 1782 bis 1794. Eine Handschrift gleichen Inhalts und mit ähnlichem Kolophon, auf 1408 datiert, stammt aus dem Dominikanerkonvent von Nürnberg und befindet sich in der Bibliothek dieser Stadt. (rer)
Papiermanuskript, datiert auf 1457, enthält ein kirchenrechtliches Verzeichnis mit Glossen, im Codex selbst Dominicus de S. Geminiano zugeschrieben. (rer)
Dieser Vocabularius brevilogus wurde laut Kolophon f. 329v durch den Schreiber Martinus Hartmann im Jahre 1452 in Hildesheim kopiert. Die Lemmata sind durch rubrizierte Initialen unterteilt, für grössere Initialen wurde Platz freigelassen, die mit wenigen Ausnahmen jedoch nicht ausgeführt wurden. Die Handschrift wurde 1505 von ihrem Besitzer Johannes Hertlin aus Augusta Regia an die Kirche St. Alexander und Theodor in Ottobeuren verschenkt; im 20. Jahrhundert befand sie sich im Besitz der jurassischen Kantonsbibliothek in Porrentruy. (wid)
Pergament · 24 ff. · 21/21.5 x 14.5 cm · Niederlande · 15. Jahrhundert
Legende (niederländisch, Fragmente)
Die niederländische Handschrift vereinigt diverse Fragmente: der Speculum perfectionis, die Léon von Assisi zugeordnet wird, und verschiedene Legenden des heiligen Polykarp, der heiligen Thekla, der heiligen Marie Romaine, der heiligen Radegundis und ein Teil der Legende der heiligen Elisabeth aus Thüringen, verfasst vom Dominikaner Dietrich von Apolda. Bevor die Handschrift nach Porrentruy gelangte, gehörte sie zum Besitz des Domherren Nicolas-Antoine Labbey de Billy, Generalvikar in Langres († 1825). (ber)
Pergament · 92 ff. · 34 x 26 cm · Diözese Basel · zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Psalterium-hymnarium basileense
Psalterium nach dem liturgischen Gebrauch der Stiftskirche St. Ursanne aus dem 15. Jahrhundert, das in Form und Inhalt eine perfekte Kopie der Basler Handschrift AN VIII 39 ist. Auf den beiden Spiegelblättern befinden sich Fragmente des Speculum historiale des Vincentius Bellovacensis, auf f. 36r findet sich eine Federzeichnung der heiligen Jungfrau aus dem 16. Jahrhundert. Die Handschrift befand sich in der Stiftskirche St. Ursanne, bis sie im 20. Jahrhundert in den Besitz der jurassischen Kantonsbibliothek gelangte. (wid)
Pergament · 231 ff. · 39.5/40 x 29 cm · 15. Jahrhundert
Missale compositionis mixte (basileensis et lausannensis)
Dem Missale geht ein gemischter Heiligenkalender (von September bis Dezember), bezogen auf die Bistümer Basel und Lausanne voraus sowie eine Widmung der jeweiligen Kathedralen. Bezüglich des Messetextes gibt es Passagen die sich der lausanner Benutzung anpassen und solche, die sich dem basler Gebrauch richten. Eine Anmerkung auf der vorderen Innenseite liefert ein Indiz dafür, dass die Handschrift aus Saint-Ursanne stammt. (ber)
Pergament · 190 ff. · 31 x 22 cm · Besançon (?) · 14. Jahrhundert
Jacobus de Voragine, Legenda aurea
Das Manuskript enthält die Legenda aurea von Jacobus de Voragine. Die Lücken im Manuskript sind auf den Verlust einiger Blätter zurückzuführen, die wahrscheinlich historisierte Initialen enthielten. Die Anwesenheit der Legende des heiligen Antidius und die Charakteristika der Dekoration lassen eine Herkunft aus Besançon vermuten. (rer)
Pergament · 140 ff. · 17.5 x 12 cm · 13./14. Jahrhundert
Florilegium
In diesem Florilegium aus dem 13./14. Jahrhundert werden hauptsächlich die Heiligen Bernard, Augustinus und Gregor zitiert, sowie biblische Bücher mit der Glossa ordinaria, Ambrosius, Seneca, Arisoteles und viele mehr. Die Spiegelseiten bestehen aus Pergamentfragmenten des 12. Jahrhunderts, auf denen einige Zeilen der Georgica von Vergil lesbar sind. (wid)
Pergament · 634 ff. · 19 x 14 cm · Basel (?) · zwischen 1451 und 1458
Breviarium basileense
Dieses Breviarium war für den Gebrauch des Bistums Basel gedacht. Zum Teil sind auf kleinen Wappen wiederausgelöschte Hinweise sichtbar (ff. 33r, 41r, 129r, 279r), die es gestatten die Handschrift dem ehemaligen Besitz Arnolds von Rotberg zuzuordnen. Er amtierte von 1451-1458 in Basel als Bischoff. Sein Nachfolger Johann von Venningen (Bischoff von 1458-1478) datiert in einer Anmerkung auf f. 5r den Rückkauf von Schloss Porrentruy am 29. Juni 1461. (ber)
Papier · 100 ff. · 21 x 14.5 cm · Süddeutscher Raum · 1453
Abhandlung über die Busse (Deutsch)
Diese Handschrift beinhaltet eine in deutscher Sprache gefasste Abhandlung über die Busse. Sie ist datiert auf den 25. April 1453 (f. 72r). Die Vorsatzblätter bestehen aus Fragmenten der Prima collectio decretalium Innocentii III, des Rainerius von Pomposa. (ber)
Pergament · 19 ff. · 16.5 x 12 cm · Süddeutscher Raum · 14. Jahrhundert
Legendae
Diese Handschrift besteht aus lediglich 19 Blättern. Auf ihnen finden sich Viten einiger Heilige aus dem Süddeutschen Raum, darunter auch die Vita Erhardi und Vita Adelberti. Bevor die Handschrift nach Porrentruy gelangte, gehörte sie zum Besitz des Domherren Nicolas-Antoine Labbey de Billy, Generalvikar in Langres († 1825). (ber)
Papier · 286 ff. · 21.5 x 15 cm · Oberrheinischer Raum (vermutlich Basel) · 1428
Abhandlung zur Passion Do der minnenclich got
Die Abhandlung zur Passion Do der minnecliche got welches in dieser Handschrift abgefasst ist, wurde 1428 von Johanna von Mörsberg niedergeschrieben, oder zumindest in Auftrag gegeben. Sie gehörte dem Klarissenkonvent Gnadenthal bei Basel an und ab 1430 als Büsserin dem Konvent des Klosters Sankt Maria Magdalena an den Steinen, dass ebenfalls bei Basel lag. (ber)
Papier · 221 ff. · 22 x 16 cm · letztes Viertel des 15. Jahrhunderts
Grammatica
Diese vom Holzwurm stark beschädigte Handschrift beinhaltet unter anderem folgende Grammatikabhandlungen: Die Ars minor cum commento des Donatus (1r-61r), die Regulae grammaticales cum commento des Nicolaus Kempf (69r-91r) und den zweiten Teil aus der Doctrinale des Alexander de Villa Dei, mit einem zusätzlichen Kommentar (95r-220v). (ber)
Pergament · I + 80 + I ff. · 33.2 x 26 cm · Basel · um 1462-1463
Pontifikale von Johann von Venningen
Die Handschrift war in Privatbesitz, bis sie 2023 an einer Auktion erworben wurde. Mit ihr erhöht sich die Anzahl bekannter Handschriften, die vom Bischof von Basel Johann von Venningen (1458–1479) in Auftrag gegeben wurden. Es handelt sich um ein Pontifikale, das zur selben Gruppen von liturgischen Handschriften gehört wie ein Pontifikalmissale (ms. 1) und zwei weitere Pontifikale (ms. 2 und 3), die um 1462–1463 angefertigt wurden und im Altbestand der Bibliothèque cantonale jurassienne aufbewahrt werden. Sie teilt einige Benediktionen mit jedem dieser drei Exemplare. Die Handschrift wurde von einem einzigen Schreiber geschrieben und durch ein Dutzend ornamentaler und historisierter Initialen verschönert, die denjenigen der anderen Handschriften dieser Gruppe gleichen. Sie lassen sich aufgrund des Namens des Buchmalers, der im Ausgabeverzeichnis des Bischofs auftaucht, einem gewissen Hans, Pfarrer in Häsingen, zuordnen (Gamper/Jurot 1999). (rou)
Jean Germain Fidèle Bajol, Appendix Basileae sacrae seu continuata episcoporum Basileensium series
Jean Germain Fidèle Bajol ist der Verfasser und Schreiber dieser Geschichte der Bischöfe von Basel in lateinischer Sprache. Er widmete seinen Text dem Bischof François Xavier de Neveu (p. 7-11), dessen Wappen sich unmittelbar vor der Widmung befindet (p. 6). Der Text enthält acht aufeinanderfolgende Biografien: Johann Konrad von Roggenbach (p. 13-14); Wilhelm Rinck von Baldenstein (p. 15-16); Johann Konrad von Reinach-Hirtzbach (p. 17-23); Jakob Sigismund von Reinach-Steinbrunn (p. 24-27); Joseph Wilhelm Guillaume Rinck von Baldenstein (p. 28-33); Simon Niklaus von Montjoye-Hirsingen (p. 34-39); Friedrich Ludwig Franz von Wangen-Geroldseck (p. 40-45); Franz Joseph Sigismund von Roggenbach (p. 46-55); Franz Xaver von Neveu (p. 56-61). Die sorgfältige Abschrift ist klar geordnet: eine Überschrift bietet den Namen des Bischofs, dann folgt der einspaltige Text innerhalb des Schriftraums, der mit einem Metallstift eingezeichnet wurde, während die Daten am Seitenrand vermerkt wurden. Das letzte Datum zeigt das Jahr 1803 an (p. 60), welches einen terminus post quem für die Fertigstellung des Bands liefert. (rou)
Formulare curiae Basileensis; „Mémoire instructif pour instruire une procédure criminelle“
Diese Handschrift überliefert zwei verschiedene Texte. Der erste ist eine Abschrift einer Formelsammlung des Hofs des Basler Bischofs, die um 1640 im bischöflichen Offizialat in Gebrauch war, das sich damals in Altkirch befand und unter der Leitung von Johannis Georgius Goetzmann stand (p. V9). Sie wurde im Jahr 1753 in Altkirch von Johannis Theobald Roeslin, dem apostolischen Notar am Bischofshof von Basel, geschrieben. Die Formulare sind hauptsächlich lateinisch, aber auch deutsch und seltener französisch (p. 1-365). Der Schriftstil variiert gemäss der verwendeten Sprache. Ein alphabetischer Index schliesst diesen ersten Teil ab (p. 369-374). Der zweite Text, der in französischer Sprache steht, wurde von einem gewissen „Vannesson“, Schreiber am bischöflichen Hof, geschrieben (p. 382). Er überliefert die gerichtlichen Formulare, um „ein Strafverfahren gegen Geistliche einzuleiten“ (p. 383-465). Sie wurden mit Leerstellen geschrieben, wo die Namen, die Orte und die Daten der zu beurteilenden Vergehen einzusetzen waren. Die Verzeichnisse am Schluss beziehen sich auf die originale Seitenzählung in römischen Ziffern (p. 467-470). (rou)
Pergament · II + 46 + I ff. · 37 x 24.5 cm · 1681, 1683, 1693
Statuten des Basler Domkapitels
Diese Pergamenthandschrift enthält mehrere Texte mit Statuten des Basler Domkapitels, das sich ab 1679 in Arlesheim befand. Der Haupttitel – Statuta cathedralis ecclesiae Basileensis non tam renovata quam in meliorem ordinem redacta Anno Domini 1681 – steht in eleganter Kalligraphie, beansprucht die ganze Seite und datiert die Entstehung der Statuten ins Jahr 1681 (fol. 1r). Die Incipit der nachfolgenden vier Evangelien sind mit einer Miniatur versehen, die das Antlitz Christi in einem Medaillon auf blauem Grund darstellt (fol. 1v-s1r). Die Statuten wurden auf Lateinisch abgefasst, seltener auf Deutsch (und entsprechend in anderem Schriftstil geschrieben). Danach folgen eine Abschrift eines auf 1683 datierten Briefs von Bischof Johann Konrad von Roggenbach (fol. 37r-37v) und eine Abschrift der Bestätigung der Statuten durch Papst Innozenz XII. aus dem Jahr 1693 (fol. 38r-44v). Der Band wurde 1857 von Felicis Schneider, Drucker in Basel, verkauft und für die Bibliothek Petro-Mariana erworben (fol. V2r). Später soll der Band dem Basler Bischof Eugène Lachat gehört haben, wie Louis Vautrey in seiner monumentalen Histoire des évêques de Bâle (vol. II, 1886, p. 267, n°3) ausführt. (rou)
Die Papierhandschrift, geschrieben von einer einzigen Hand, enthält verschiedene Materialien mit Bezug zur Geschichte des Bistums Basel. Der Titel, der auf dem Rücken geschrieben steht, lautet: „Catalogue des Evêques d. Bâle“. Sie beginnt mit allgemeinen Angaben zur Geschichte und Organisation des Bistums, darunter eine Liste der Hofämter (p. 9-11) und eine weitere Liste der Lehensträger (p. 11-13). Danach steht ein Inhaltsverzeichnis, das die Bischöfe dieses Bistums aufzählt und vom heiligen Pantalus bis zu Joseph Wilhelm Rinck von Baldenstein reicht (p. 14-16). Es folgen deutschsprachige Zusammenfassungen von Akten, die während der Regierungszeit jener Bischöfe verfasst wurden und deren Daten sich vom Jahr 238 bis ins Jahr 1747 erstrecken (p. 17-131). Gemäss dem Exlibris auf der Innenseite des Vorderdeckels gehörte diese Handschrift Pierre Joseph Koetschet (1800-1869), als er Leiter des Kollegiums in Delsberg war. (rou)
Diese Papierhandschrift enthält mehrere Texte von Marcel Moreau, die in einem Inhaltsverzeichnis aufgelistet werden (p. 436-s25). Der Autor trat nach dem Studium am Jesuitenkollegium in Pruntrut in die Zisterzienserabtei Lützel ein, wo er, wie später auch in Hauterive und Neuburg (Elsass), Philosophie und Theologie unterrichtete. Ab 1782 war er als Pfarrer in Folgensburg (Elsass) tätig, und er gebrauchte diesen Titel am unteren Seitenrand des ersten Texts dieser Sammelhandschrift. Dieser erste Text – Introductio in Historiam Patriam Veterum Rauracorum… (p. V3) – behandelt die Geschichte der Rauriker, die Etymologie ihres Namens, ihre Landschaft, ihre Sprache (besonders das Patois) etc. (p. 1-76). Die sechs Abhandlungen dieser Geschichte, die auf Latein und in Form eines Dialogs geschrieben wurden, wurden 1784 Bischof Sigismund von Roggenbach gewidmet (p. V5-V9). Es folgt eine Geschichte des Klosters Neuburg, die wiederum Marcel Moreau verfasst hat (p. 81-101). Man findet danach eine Reihe von Abschriften von Briefen, die im Zusammenhang mit den Bemühungen um den Erhalt der religiösen Orden und der Unveräusserlichkeit der Kirchengüter an die Nationalversammlung gesendet wurden (p. 105-131; 133-144; 149-160; 165-168). Daran schliesst sich die „Correspondance d’un Suisse avec un Rauraque relativement à la révolution operée dans la principauté de Porrentruy en 1792 et 1793…“ (p. 173-216) an. Aus denselben Jahren stammt der folgende Text von Marcel Moreau, nämlich das „Bulletin des faits arrivés dans l’Évêché de Bâle“ (p. 225-372). Danach folgt eine zweite Reihe von Briefen, und zwar hier zur Pastorale, von Louis-François de Bausset, Bischof von Alès (ab p. 373), und von Jean-Baptiste Gobel, Titularbischof von Lydda (ab p. 393). Die letzten Texte von Moreau geben im Layout von Briefen den „Itinéraire de la Suisse septentrionale“ (p. 436-s1-436-s23) und die „Promenade fatigante mais agréable du Pichoux“ (p. 437-502) wieder. (rou)
Catalogue de Mrs les Pensionnaires du Collège de l'Abbaye de Bellelay
Der Katalog der Bewohner des Kollegiums Bellelay war laut der Etikette auf dem Vorderdeckel der Handschrift 1791 erstellt worden. Dennoch enthält er die Namen der Bewohner, die diese Einrichtung von 1772 bis 1797 besuchten, zu welchem Zeitpunkt 464 Namen aufgenommen worden sind. Auf den letzten fünf beschriebenen Seiten, auf 1835 datiert, hat M. Jean de Montherot (Nr. 305) nach Nummern geordnet Hinweise auf den Werdegang gewisser dieser Personen notiert. (rer)
Sammelband mit Texten über die Geschichte der Klöster Bellelay und Lützel
Auf 1839 datierter Sammelband (p. V2) mit Texten über die Geschichte der Abteien Bellelay und Lützel, zusammengetragen von Joseph Trouillat, als er Bibliothekar im Kollegium von Porrentruy war: De Bellegagiensi monasterio (S. 1-7); Relation de l'invation de l'abbaye de Bellelay par les troupes françaises 15 novembre 1797 par le père Voirol - dieser Name wurde durchgestrichen und durch denjenigen von Marcel Helg ersetzt, ehemaliger Mönch in Bellelay (S. 8-61); Notes diverses sur Bellelay von Pater Voirol (S. 61-102), gefolgt von Siegelabdrücken und aufgeklebten Wappen (S. 105) oder gemalten Wappen (S. 111, 113, 115, 117); Notes sur l'ancienne abbaye de Lucelle, auf Lateinisch mit französischen Notizen und gemalten Wappen verschiedener Äbte (S. 121-220) sowie vorne aufgedrückten Siegeln (S. 192) und einem Wachssiegel (S. 208); verschiedene französische Übersetzungen lateinischer Akten von Abt Gregor Voirol (S. 221-236). (rer)
Der Band enthält den ersten Teil einer Reihe von Aufzeichnungen von Abt Grégoire Voirol (Les Genevez, 1751 – Porrentruy, 1827) – der zweite Teil befindet sich in A2044/2. Unter den zwischen 1770 und 1823 kopierten Texten findet sich ein Journal de 1790 à 1792; zwei Supplementum directorii ecclesiastici ad usum Ecclesiae Bellelagiensis, eines für das Jahr 1777 (S. 363-374), das andere für das Jahr 1787 (S. 375-395); Remarques sur la retraite les 28, 29, 30 et 31 décembre 1770, usw. Ein 1787 in Charleville veröffentlichter Druck, Ordo officii divini juxta rubricas breviari praemonstratensis annus 1789 (S. 401-440), wurde in diese handschriftlichen Aufzeichnungen eingefügt. (rer)
Pergament · 532 p. + X pp. · 19 x 13 cm · 1770-1823
Voirol Grégoire: Allerlei Notizen über Bellelay
Der Band enthält den zweiten Teil einer Reihe von Aufzeichnungen des Abtes Grégoire Voirol (Les Genevez, 1751 – Porrentruy, 1827) – der erste Teil befindet sich in A2044/1. Die Aufzeichnungen und die Kopien beziehen sich insbesondere auf die Prämonstratenserabtei Bellelay. In die Handschrift wurden einige Seiten aus einem gedruckten Werk eingefügt (S. 117-124), darunter ein Teil eines Kalenders, und 10 ungebundene Blätter wurden am Ende des Bandes eingelegt. (rer)
Papier · III + 74 + I ff. · 21 x 17 cm · 16. Jahrhundert
Prämonstratenserordinarium
Dieses Prämonstratenserordinarium wurde wahrscheinlich im 16. Jahrhundert auf Papier geschrieben und in einen Pergamenteinband gebunden. Es beginnt mit einem kurzen Prolog (Br), gefolgt vom Inhaltsverzeichnis (Br-Cv). Darauf folgt der Text des Ordinarium, der Edition von Pl. F. Lefèvre entsprechend (L'ordinaire prémontré d'après des manuscrits du XIIe et du XIIIe siècle, Louvain, 1940). Mehrere Besitzervermerke erlauben es, den Weg dieses Werkes zu rekonstruieren. Gemäss seiner datierten Signatur von 1610 (Br) befand es sich im Besitz des Chorherren von Bellelay und Priors von la Porte-Du-Ciel, Jean Grosjean de Porrentruy († 1617). Im 19. Jahrhundert kam es nacheinander in die Hände von Pater Grégoire Voirol - Recuperavit ao 1802, G. Voirol, ? - , von P. Migy - ex-libris P. Migy, parochi Bruntruti, 1809, und von L. Vautrey, par. Delemont (Spiegelblatt). (rer)
Die Handschrift enthält zahlreiche Notizen von Abt Grégoire Voirol (Les Genevez, 1751 - Porrentruy, 1827). Die in ihrem Inhalt und der benutzten Sprache (Latein oder Französisch) unterschiedlichen Notizen wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt zusammengebunden. Unter den Notizen finden sich verschiedene Nachrufe der Prämonstratenserabtei Bellelay und der Abtei von Roggenburg in Bayern, wohin sich Voirol nach der französischen Invasion von 1798 flüchtete, der Katalog der Bibliothek von Bellelay, historische Souvenirs, Briefe usw. (rou)
Das Werk trägt den Titel Théologie de Bellelay auf ein Stück Papier geschrieben, das auf die Seite mit dem ursprünglichen lateinischen Titel geklebt ist: „Cursus logica compendiarius data collegio Bellagensi S.R.S. Gregorio Voirol professore anno supra millegissimum septingentesimum octogesimo quinto“. Es handelt sich um das Notizheft eines Schülers, L'Hoste (S. 131), der einem abgekürzten Logikkurs von Abt Grégoire Voirol (1751-1827) folgte, wahrscheinlich als dieser an der Prämonstratenser-Abtei Bellelay unterrichtete. (rer)
Verzeichnis der „titres d'acquisitions, les permutations, obligations, sentences, transactions, jugemens [sic] compromissorials [sic], lettres de fiefs, d'admoniations, etc.“ (p. 1), die in den Archiven der Abtei von Lucelle (Lützel) gefunden wurden, gefolgt von einem Ortsindex am Ende der Handschrift (N32-N36). Exlibris auf der Titelseite: „Par moi Jean Baptiste Etienne, archiviste“. (rer)
Verzeichnis der Rechte und Ansprüche sowie der Pflichten der Abtei von Lucelle (Lützel)
Das Verzeichnis wurde von Jean-Baptiste Etienne (N5-N6) erstellt, dem Direktor des Archivs, um der Abtei einen Überblick über seine Güter und seine Pflichten zu verschaffen. Es beginnt mit einer Zusammenfassung der Gründung der Abtei. Exlibris auf der Titelseite: „J. Baptiste Estienne, profès en l'Abbaye de Lucelle, directeur des archives“. (rer)
Papier · VIII + 199 + VIII pp. · 27 x 20.3 cm · 18. Jahrhundert
Litterae acquisitiones donationes abbatiae Lucellensis ab anno 1260 ad 1373
Diese Handschrift, auch „Cartulaire de Lucelle no 2“ genannt, ist der zweite Band einer Sammlung von Satzungen, welche die Transkriptionen der Titel von Gütern und temporären Privilegien der Abtei von Lucelle (Lützel) enthalten. Die Texte sind in Latein und Deutsch. (rer)
Papier · I + 166 ff. · 28.7 x 21.5 cm · 17. Jahrhundert ?
Litterae instrumenta varia visitandi, ect abbatiae Lucellensis ab anno 1400 ad 1500
Diese Handschrift mit dem Titel „Protocol 3“ enthält Wahldokumente, Beglaubigungsschreiben und andere Dokumente von Louis, Abt von Lucelle (Lützel): „Protocol 3, anno 1473 super varia instrumenta electioni chartas visitatorias, litteras commendatitias credentiales, coeteraque formularia à Ludovico abbate Lucellensi“. Sie umfasst einen Index (ff. 159r-162v) und ein auf 1630 datiertes Exlibris auf dem Vorsatzblatt (V1r). (rer)
Privilegia Lucellensia und verschiedene Texte mit Bezug zum Zisterzienserorden
Der Band besteht aus einem handschriftlichen Teil und einem gedruckten Teil sowie aus zahlreichen leeren Blättern. Im gedruckten Teil wurden gewisse Seiten, nämlich Ausgaben von Papstbullen, auf Papierblätter geklebt (p. 173-276), während dies bei anderen, nämlich bei einem apostolischen Breve von Alexander VII. zur Reform der Statuten des Zisterzienserordens vom Jahr 1666 (p. 285-300) und bei einem Dokument ähnlichen Inhalts von Klemens IX. von 1668 (p. 303-314), nicht der Fall ist. Der handschriftliche Teil beginnt mit einer Abschrift der Privilegien der Zisterzienserabtei Lützel, die von 1186 bis 1563 gehen (p. 1-100), gefolgt von einer zweiten Serie von Privilegien derselben Abtei, die von 1139 bis 1646 reichen und von einer zweiten Hand geschrieben wurden (p. 117-165). Man findet auch Abschriften von zwei apostolischen Breven von Klemens VIII. (p. 109-115 et 315-322) sowie einer Ausgabe, Validitatis Capituli Generalis pro Reverendis PP. Abbatibus Germania, ord. Cist. Contra Reverendos abbates strictioris observantia, die 1673 in Rom erschien (p. 323-356). Schliesslich folgt eine auf 1674 datierte Abschrift eine Reihe von Dokumenten, darunter Dekrete, in Verbindung mit der Abtei Lützel (p. 461-507). (rou)
Papier · 88 pp. · 32.8 x 21.1 cm · 18. Jahrhundert
Analyse der wichtigsten Rechtstitel der Landstände des Fürstbistums Basel
Die Handschrift enthält Satzungen sowie die hauptsächlich von J.P. Voirol gesammelten Urkunden, „tirés de l'insigne Chapitre de Moutier-Grandval“. Diese Urkunden betreffen die Rechte und Pflichten der Bürger gegenüber ihrem Herrscher. (rer)
Mémoire pour l’Eglise Collégiale de Moutier-Grandval contre Monsieur le Procureur
Anklageschrift des geistlichen Organs der Abtei Moutier-Grandval beim Fürstbischof von Basel gegen Personen des öffentlichen Lebens, um die Güter zurückzuerhalten, die der Abtei im Laufe der Zeit gestohlen wurden: „Mémoire pour l'Eglise Collégiale de Moutier Grandval contre Monsieur le Procureur général de la Chambre des finances de Sa Rev. Illustr. Monseigneur le Prince Evêque de Bâle prince du Saint Empire, servant de réponse à son plaidoyer fait le 19 décembre 1785 pardevant le Conseil aulique dudit Prince Evêque“. Die Anklage wurde von Jean-Germain Fidèle Bajol verfasst, Chorherr des Domkapitels von Moutier-Grandval (V5). (rer)
Historicum insignis Ecclesiae collegiatae Monasterii Grandis-Vallis
Dokument in zwei Teilen. Der erste Teil stammt von François Jacques Joseph Chariatte (1700-1765), Propst des Stiftes Moutier-Grandval, und erzählt die Geschichte der Abtei von Moutier-Grandval seit ihrer Entstehung im 7. Jahrhundert bis 1764 (S. 1-139). Die Handschrift wird 1814 vom Chorherren Jean Germain Fidèle Bajol, dem Neffen Chariattes, vollendet (S. 147-162). (rer)
Copie du Roole de la Prévôté de Moutier-Grandval, du 20e juillet 1652
Enthält Kopien von Verordnungen und Abkommen, die zwischen der Probstei Moutier-Grandval und verschiedenen Regionen der französischen Schweiz unterzeichnet wurden. (rer)
Histoire chronologique du chapitre de Moutier-Grandval
In dieser auf französisch geschriebenen Handschrift wird von der Geschichte des Stiftes Moutier-Grandval berichtet: „où sont rapportés les événements les plus remarquables qui sont arrivés dans l’Evêché de Bâle depuis l’origine et fondation du monastère de M.G.V. jusqu'à nos jours”. Es folgt ein lateinischer Druck, „Pièces justificatives” (S. 103-220). Der Band enthält einen Index (S. N1-N4), und am Ende vier Seiten mit dem Titel: „Mémoire des liaisons helvétiques du chapitre de Moutier-Grand-Val” (S. N5-N8). Das Schriftstück wurde sehr wahrscheinlich von Jean Germain Fidèle Bajol geschrieben, der sich weitgehend von der lateinischen Handschrift Historicum insigni ecclesiae collegiatae Monasterii Grandis-Vallis von François Jacques Joseph Chariatte (s. A2445) hatte inspirieren lassen. (rer)
Receuil [sic] des droits, revenùs [sic] et coutumes du Chapitre de Moutier Grandval
Der erste Teil dieser Handschrift (S. V1-1_0135) enthält die von einem Inhaltsverzeichnis (S. V1-V2) eingeleitete Sammlung von Rechten, Einkommen und Bräuchen des Stiftes Moutier-Grandval. Es folgt ein „Extrait des protocoles du chapitre de Moutier Grand Val depuis l’an 1500 jusqu’en l’an 1788“ (S. 1_0138). (rer)
Recueil des matériaux et notes pour servir à l’histoire des ci-devant mère abbaye de Moutier-Grandval
Die Handschrift enthält eine topographische Beschreibung der Region von Moutier-Grandval, Dekrete, welche die politische Geschichte der Abtei Moutier-Grandval nachzeichnen, und vereinzelte Artikel über die Rolle der Propstei Saint-Ursanne. Der Text wurde auf Lateinisch geschrieben und in der zweiten Spalte auf französisch übersetzt. (rer)
Papier · VI + 656 + XII pp. · 21.3 x 17.1 cm · 1759
Recueil instructif des principales résolutions et autres gérés de l’insigne Chapitre de Moutier Grandval
Alphabetisches Inventar aller Regeln, die das Leben des Domkapitels von Moutier-Grandval im Allgemeinen bestimmen, sei es das Leben der Chorherren oder die Beziehungen zu den Dörfern des Kapitels. Man findet zum Beispiel die Kleidervorschriften für die Chorherren zu bestimmten Anlässen, den Lohn des Notars, die Mühlen usw., für die Periode von 1499 bis 1759. (rer)
Alphabetische Übersicht der Rechte und Privilegien des Domkapitels Moutier-Grandval
Dieses Dokument zählt die Regeln auf, die zwischen dem Bistum Basel und dem Domkapitel von Moutier-Grandval herrschen, zum Beispiel was die Wasserläufe, die Jagd, die Wälder, die Abgaben, Grenzen, Mineralien etc. betrifft, so wie auch die Eigenheiten jeder Gemeinde des Domkapitels, für die Periode zwischen 1462 und 1731. (rer)
Annales sive historia collegii Bruntrutiani ab anno…
Diese auf lateinisch verfassten Chroniken wurden durch sechsundneunzig aufeinanderfolgende Hände geschrieben. Bis zur Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 präsentieren diese Annalen auf pragmatische Art und über eine lange Zeitspanne die Anwendung der pädagogischen Prinzipien der Jesuiten und hinterlassen des Weiteren interessante Informationen über die Menschen. (rer)
Papier · 110 + 63 + 73 pp. · 34 x 21 cm · 18. Jahrhundert
Annalen des Klosters der Annuntiatinnen…
In drei Teile geteilt schildert diese Handschrift Jahr für Jahr alle das Kloster betreffenden, bemerkenswerten Geschehnisse. Das Dokument enthält die Ordensgelübde, die Todesfälle der Schwestern sowie die Nachrufe, alles bedeutsame Elemente der religiösen Geschichte von Porrentruy zu dieser Zeit. (rer)
Catalogus alphabeticus personarum et officiorum provinciae Germaniae Societatis Jesu
Der Band enthält zwei Verzeichnisse des Personals der Jesuiten in der oberdeutschen Provinz, die mit 1765 datiert wurden (pp. 3-250; 251-358). Die Titelseite ist gedruckt (p. 3, 251), ebenso die Rastertabelle, die sich jeweils über eine Doppelseite erstreckt. Im ersten Verzeichnis ist die Tabelle auf der linken Seite in fünf Spalten, die Tabelle auf der rechten Seite in drei Spalten unterteilt, die sich auf folgende Kategorien beziehen: Name und Vorname (nomen et cognomen), Herkunft (patria nat. dioecesis), Alter (aetas), Datum des Ordenseintritts (tempus societatis), Studienzeit (tempus stud.), frühere und gegenwärtige Aufgaben (ministeria obita), akademischer Grad (gradus in liter.) und die Kategorie des Ordensgelübdes (gradus in societ.). Im zweiten Verzeichnis unterscheidet sich die Unterteilung der Spalten, weil die Kategorien der Studienzeit und des akademischen Grads fehlen, dafür aber eine zusätzliche Kategorie zum Amt (conditio) hinzukommt. Handschriftlich sind die Namen der Jesuiten, die in alphabetischer Reihenfolge des Vornamens geordnet wurden. Obwohl die beiden Verzeichnisse mit demselben Jahr datiert wurden, überliefern sie nicht dieselbe Serie von Namen. Obschon solche Werke dazu bestimmt waren, nach Rom zum Sitz des Jesuitenordens gesendet zu werden, befand sich dieses in Delsberg im Besitz des jurassischen Historikers Louis Vautrey (1829-1886), wie sein Exlibris zeigt (p. 1). (rou)
Papier · XII + 180 pp. · 29.5 x 17 cm · Pruntrut · 1788
Catalogus eorum, qui in Templi Societatis Jesu Bruntruti Fidei professionem fecerunt
Die Handschrift enthält ein Verzeichnis der Personen, die die Profess bei den Jesuiten in Pruntrut von 1669 bis 1788 abgelegt haben (p. 1-122). Im Unterschied zu den beiden teilgedruckten Verzeichnissen im Band A2610 wurde dieses vollständig von Hand geschrieben. Es ist chronologisch geordnet, endet im Jahr 1788 und wurde am Ende von verschiedenen Ordensmitgliedern signiert. Ein Namensindex, der nach Jahren gegliedert ist, vervollständigt diesen Band (p. 169-178). Er gehörte später dem jurassischen Historiker Louis Vautrey (1829-1886) in Delsberg (p. V1). (rou)
Papier · IV + 402 pp. · 33 x 21 cm · Pruntrut · 1603-1720
Sodalium beatissimae Virginis
Die Handschrift überliefert eine Gesamtliste der Jesuiten der Kongregation Mariä Reinigung von Pruntrut. Die Titelseite ist besonders sorgfältig gestaltet und ahmt in ihren Initialen zeitgenössische typographische Vorlagen nach (p. 1). Wegen der langen Dauer des Aufzeichnens, die sich über die Jahre 1603 bis 1707 erstreckte (p. 240), wurde die Namen von vielen verschiedenen Händen eingetragen. Ein alphabetischer und chronologischer Index (p. 241-270) wiederholt sämtliche Namen, die überdies nach Ämtern (Präfekt, Assistent, Sekretär, etc.) geordnet sind. Die zweite Hälfte der Handschrift wird von einer Titelseite eingeleitet, die in Grossbuchstaben beschreiben und auf 1641 datiert ist (p. 271). Sie zählt die Namen und verschiedenen Ämter der Jesuiten in Pruntrut in chronologischer Ordnung auf (bis 1681). Die folgenden Seiten enthalten unter anderem die Jahreslisten der Schüler des Jesuitenkollegs in Pruntrut bis 1720 (p. 402). Die alte Paginierung der Handschrift ist lückenhaft, weil gewisse Seiten herausgerissen wurden. (rou)