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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 840
Papier · 209 ff. · 22 x 16.2 cm · 1459
Kommentar des Nikolaus Theoderici von Amsterdam zur Metaphysik des Aristoteles

Abschrift des Kommentars des Philosophen Nikolaus Theoderici von Amsterdam († vor 1456 in Greifswald) zu den ersten zwölf Büchern der Metaphysik des Aristoteles (Quaestiones Metaphysicae), fertiggestellt am 21. Mai 1459 (fol. 203v). Dem Text folgt auf fol. 204r205r ein Inhaltsverzeichnis. Gemäss dem Besitzeintrag auf fol. 209v (Liber monasterii sancti Galli) dürfte sich der Band um 1500 in der Bibliothek des Klosters St. Gallen befunden haben. Die Notizen auf fol. 1r (genannt werden ein Wernher Müntzmaister; Jakob Grübel; Albert von Glarus) lassen darauf schliessen, dass sich der Band bereits vorher in der Ostschweiz befunden haben dürfte. Theoderici war ab 1422 Professor an der theologischen Fakultät der Universitäten Rostock, Leipzig und Greifswald; Studenten aus St. Gallen sind im 15. Jahrhundert in Leipzig nachweisbar. (smu)

Online seit: 17.03.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 842
Papier · 498 pp. · 20.5 × 14.5 cm · 14. und 15. Jahrhundert
Theologischer Sammelband

Die Handschrift besitzt einen Holzdeckeleinband des 15. Jahrhunderts und besteht aus mehreren Teilen. Der ursprüngliche Beginn des Sammelbandes, der Handschriftenteil mit p. 1–140, wurde wohl im 19. Jahrhundert herausgelöst. Erhalten sind sechs kodikologische Teile, die mit der Ausnahme von Teil IV alle im 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Teil I (p. 141348) enthält auf p. 141198 das Florilegium Auctoritates Aristotelis des Johannes de Fonte (Lohr, S. 260) sowie p. 199346 lateinische Predigten mit eingeschobenen Auszügen aus dem Buch der Sprichwörter (p. 257263). Es folgt Teil II (p. 349396) mit zweispaltig geschriebenen lateinischen Texten zur Messe, Beichte und Busse auf p. 349a396, einschliesslich des Traktats De conflictu vitiorum des Ambrosius Autpertus auf p. 363a383b (Bloomfield, Nr. 0455). In Teil III (p. 397440b) finden sich auf p. 397440a weitere lateinische Predigten. Teil IV (p. 441574) überliefert auf p. 441a574b eine zweispaltig angelegte, unvollständig endende Kurzfassung der Summa virtutum des Guillelmus Peraldus (Bloomfield, Nr. 5775; Verweij, S. 111–110), die im 14. Jahrhundert geschrieben wurde. Teil V (p. 575618) enthält auf p. 575a618a den zweispaltig geschriebenen Traktat Collationes de decem preceptis des Thomas von Aquin (Bloomfield, Nr. 6071), der mit einer grösseren federgezeichneten Darstellung eines Bischofs auf p. 600b geschmückt wurde. Teil VI (p. 619638), eine einzige Lage, ist zweispaltig geschrieben und beinhaltet auf p. 619a630b eine lateinische Auslegung des Vaterunsers durch Johannes Münzinger (Adam, S. 160), auf p. 631a634a die Auslegung des Ave Maria (Expositio angelice salutationis) des Thomas von Aquin (vgl. Rossi), auf p. 634b637a eine Auslegung des Responsoriums Missus est Gabriel und schliesslich auf p. 637a638b einen Kurztext von anderer Hand. Die Handschrift liegt gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 440b) spätestens seit 1553–1564 in der Stiftsbibliothek. (len)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 844
Pergament · 186 pp. · 22 x 16 cm · St. Gallen · 10. Jahrhundert
Boethius, De consolatione philosophiae

Abschrift des Werks De consolatione philosophiae des Boethius, geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, mit zahlreichen lateinischen und althochdeutschen Glossen. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 845
Pergament · 119 pp. · 19.9 x 13.2/13.9 cm · St. Gallen · 10.-11. Jahrhundert
Kommentar zu Boethius, De consolatione philosophiae (I-IV)

Abschrift eines Kommentars zu den ersten vier Büchern des Werks De consolatione philosophiae des Boethius († 524), von mehreren Händen geschrieben im Kloster St. Gallen gegen Ende des 10. oder zu Beginn des 11. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine Vielzahl von lateinischen und althochdeutschen Glossen, wobei die althochdeutschen Glossen in der so genannten bfk-Geheimschrift geschrieben sind. (smu)

Online seit: 21.12.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 846
Pergament · 144 pp. · 21.4-21.6 x 19-19.6 cm · St. Gallen · 10. Jahrhundert
De Statu animæ

Unvollständige Abschrift des Werks De statu animae des gallorömischen Presbyters Claudianus Ecdidius Mamertus (gest. um 473; Bruder von Bischof Mamertus von Vienne), geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Im letzten Drittel der Abschrift fehlen die jeweils untersten Zeilen jeder Seite; die fehlenden Blätterbestandteile wurden 1969 durch den Restaurator mit leerem Pergament ergänzt. (smu)

Online seit: 21.12.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 848
Pergament · 206 pp. · 20.5 × 13.5 cm · 2. Hälfte 13. oder 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts
Tabulae Toletanae cum tractatu (canonibus)

Der erste Teil der Handschrift überliefert auf p. 344 die Canones in motibus caelestium corporum, eine Gebrauchsanweisung und Erklärung der nachfolgenden Tafeln, samt einem Zusatz in derselben Anlage und Schrift auf p. 4446. Im zweiten Teil folgen auf p. 47203 die Tabulae Toletanae. Es handelt sich um Tabellen zum Vergleich verschiedener Zeitrechnungen, zur Berechnung von Planetenbewegungen und Finsternissen, zur sphärischen Astronomie und mit Verzeichnissen von Sternen und Orten. Die kleine Schrift, zwischen einer gotischen Minuskel und einer vereinfachten Textualis, weist am ehesten in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts oder in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts (anders Scherrer), das unter die Zeile gezogenen runde Schluss-s vielleicht nach Italien. Auf p. 204 befinden sich ein Tierkreis, der Marienhymnus Gaude virgo gratiosa (AH 9, S. 54) und ein weiterer Text aus ungefähr derselben Zeit. Gemäss dem Eintrag N. 102 auf p. 3 gelangte die Handschrift als Teil des Nachlasses von Ägidius Tschudi (1505–1572) 1768 in die Stiftsbibliothek. Der Pappeinband mit lederverstärktem Rücken und lederverstärkten Ecken sowie die papierenen Doppelblätter, die als vorderes Spiegelblatt und Vorsatzblatt (p. 1/2) sowie als Nachsatzblatt (p. 205/206) und hinteres Spiegelblatt dienen, stammen aus den Jahrzehnten um 1800. (len)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 850
Pergament · 420 pp. · 34 x 24.5 cm · Florenz · um 1440
Cicero, Tusculanae disputationes, De finibus bonorum et malorum, De natura deorum, De divinatione

Der in humanistischer Minuskel geschriebene Codex enthält philosophische Werke des Marcus Tullius Cicero (106–43 v. Chr.): p. 3121 Tusculanae disputationes (“Gespräche in Tusculum”), p. 121248 De finibus bonorum et malorum (“Über das höchste Gut und das grösste Übel”), p. 249344 De natura deorum (“Über das Wesen der Götter”) und p. 345416 De divinatione (“Über die Weissagekunst”). Das Wappen auf p. 3 (vier bärtige Männergesichter im Profil, kreisförmig angeordnet) gehörte sehr wahrscheinlich dem späteren Papst Nikolaus V., mit bürgerlichem Namen Tommaso Parentucelli (1397–1455, Papst 1447–1455). Parentucelli trug dieses Wappen (“stemma delle quattro barbe”, Manfredi, S. 662) in den Jahren, bevor er zum Papst gewählt wurde. Es lässt sich in 38 Handschriften der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom sowie in einem Codex der Biblioteca Capitolare in Padua (ms. C27) nachweisen. Die für die Florentiner Buchmalerei typischen Weissrankeninitialen gleichen denen im Codex aus Padua, dessen Illumination von Silvia Fumian dem Florentiner Künstler Bartolomeo Varnucci (* ca. 1412/1413) zugeschrieben wird. Möglicherweise gab Parentucelli die Handschrift in Auftrag, als er sich 1439–1443 anlässlich des Konzils in Florenz aufhielt. (sno)

Online seit: 13.10.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 852
Pergament · 208 pp. · 23.5–24 x 16.5–17 cm · 12. Jahrhundert
Cicero, De inventione; Rhetorica ad Herennium

Der vermutlich nicht in St. Gallen entstandene Codex enthält zwei wichtige rhetorische Werke: Ciceros De inventione (p. 3107) und die Rhetorica ad Herennium (p. 107205). Letzteres Werk ist hier in sechs statt vier Bücher aufgeteilt. Mit zahlreichen Glossen von Händen des 12. bis späten 15. oder frühen 16. Jahrhunderts. (sno)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 854
Pergament · 216 pp. · 21 x 17.8 cm · 11. Jahrhundert
Cicero, Topica; Boethius, Kommentar zu den Topica Ciceros.

Die vermutlich nicht in St. Gallen geschriebene Handschrift enthält auf S. 1-21 die Topica des Cicero (hinten defekt), auf S. 21-216 den Kommentar des Boethius zu diesem Werk. Auf der Innenseite des Vorderdeckels ist der Leimabdruck einer Seite aus dem Edictum Rothari (Cod. Sang. 730, S. 17) zu erkennen. (sno)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 855
Pergament · 429 pp. · 16.5 x 11 cm · St. Gallen · Mitte des 9. Jahrhunderts
Grammatica / De rhetorica / Institutiones II / De natura rerum / Verschiedenes; Zeichnungen

Schulhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit den Institutiones saecularium litterarum des Cassiodor (Lehrbuch der „Septem Artes Liberales“) (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 857
Pergament · 693 pp. · 31.5 x 21.5 cm · vielleicht Südtirol/Salzburg · drittes Viertel des 13. Jahrhunderts, vermutlich um 1260
Die St. Galler Nibelungenhandschrift B mit Nibelungenlied und „Klage“, „Parzival“ und „Willehalm“ von Wolfram von Eschenbach und mit Strickers „Karl der Grosse“

Die von drei anonymen Haupt- und vier Nebenschreibern durchwegs zweispaltig und sehr einheitlich geschriebene Handschrift (auch St. Galler Epenhandschrift genannt) bietet in bester Überlieferung eine einzigartige Sammlung von mittelhochdeutschen Helden- und Ritterdichtungen. Sie enthält „Parzival“ (p. 5288; Fassung D) von Wolfram von Eschenbach, das Nibelungenlied (p. 291416; Fassung B) mit der sich anschliessenden „Klage“ (p. 416451; Fassung B), die Dichtung „Karl der Grosse“ (p. 452558; Fassung C) vom Stricker, die Verserzählung „Willehalm“ (p. 561691; Fassung G) von Wolfram von Eschenbach sowie fünf Sangspruchstrophen des Friedrich von Sonnenburg (p. 693; Fassung G). Sicherlich bis 1768, dem Datum des Erwerbs der Handschrift durch das Kloster St. Gallen, befanden sich in diesem Band hinten auch Fragmente der Versepen „Die Kindheit Jesu“ des Konrad von Fussesbrunnen und Unser vrouwen hinvart von Konrad von Heimesfurt. Diese beiden letztgenannten Werke wurden vor 1820 aus der Epenhandschrift herausgelöst und befinden sich nun in der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz in Berlin (mgf 1021) bzw. in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe (Cod. K 2037). Die Handschrift, illustriert mit 78 einheitlich gemalten Initialen von unbekannten Künstlern aus der Paduaner Malschule, dürfte von einer wohlhabenden, an mittelhochdeutschen Epen interessierten Person in Auftrag gegeben worden sein. Erster namentlich bekannter Besitzer war der Schweizer Polyhistor und Universalgelehrte Aegidius Tschudi (1505−1572) aus Glarus, dessen Nachlass an Handschriften 1768 vom Kloster St. Gallen erworben werden konnte. (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 858
Papier · 862 (859) pp. · 30.5 x 21-22 cm · Lindau · 1499
Werke diverser, überwiegend antiker Autoren mit Kommentar

Die Handschrift, die 1499 unter dem Lindauer Schulmeister Cunradus Reuschman geschrieben wurde (Eintrag auf p. 488), enthält überwiegend Werke antiker Autoren, ferner einige Werke von italienischen Autoren des 15. Jahrhunderts. Sämtliche Texte sind mit Kommentar versehen, den grösseren Werken ist in der Regel ein argumentum vorangestellt. Zwischen den Texten sind oft mehrere Seiten freigelassen. An den Seitenrändern finden sich einige einfache Federzeichnungen (p. 498501, 504, 511, 513; auf p. 706 und 712 skizzenhafte Weltkarten). Auf p. 3 eine ganzseitige Federzeichnung der Stadt Troja. Die Texte im Einzelnen sind: Publius Baebius Italicus, Ilias latina (p. 551); Vergil, Georgica (p. 57146); Horaz, Epistolae (p. 148230); Horaz, Carmen saeculare (p. 231234); Lactantius, De ave Phoenice (p. 234241); Persius, Satiren (p. 245282); Margarita passionis, Inc. Cum prope pasca foret (p. 283288); Seneca, De providentia (p. 289298); Augustinus Datus, Elegantiolae (p. 323361); Carmen de dolo et astutia cuiusdam mulieris, Inc. Summe procus caveat ducatur ne mala coniunx (p. 362365); Hymnen (p. 366388); Parvulus philosophiae moralis (p. 395417); Dominicus Mancinus, De quattuor virtutibus (p. 419488); Hieronymus de Vallibus, Jesuida (p. 491514); Matthaeus Bossus, Oratio in beata coena domini (p. 515524); Ps.-Leonardus Brunus Aretinus, Comoedia Poliscena (p. 539549); Terenz, Andria (p. 563621); Vergil, Bucolica (p. 629660); Horaz, Ars poetica (p. 661678); Horaz, Epoden (p. 679692); Ps.-Vergil, Moretum (p. 692694); Ps.-Ovid, Remedia amoris, Inc. Qui fuerit cupiens ab amica solvere colla (p. 694695); Ps.-Ovid, De arte amandi, Inc. Si quem forte iuvat subdi sapienter amori (p. 695698); Traktat über Interpunktion, De kanone punctorum (p. 699); Vergil, Aeneis, lib. 1 und 3 (p. 701726 und 741760); Sallust, De coniuratione Catilinae (p. 765802); Sallust, De bello Iugurthino, unvollständig (p. 803804); Seneca, Epistolae morales (p. 812853). (sno)

Online seit: 04.10.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 861
Pergament · 374 pp. · 23.7-23.9 x 16.9-17.1 cm · St. Gallen · um 900
Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis (VI-VIII)

Teil 1 des Kommentars des spätrömischen Grammatikers Servius (um 400) zur Aeneis des Vergil (Bücher 6 bis 8 [v. 685]), geschrieben im Kloster St. Gallen um 900. Teil 2 dieses weit verbreiteten Kommentars ist in Cod. Sang. 862 enthalten. (smu)

Online seit: 15.04.2010

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 862
Pergament · 369 pp. · 23.7 x 17.2 cm · St. Gallen · zweites Hälfte des 9. Jahrhunderts
Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis (VIII, 686-XII)

Teil 2 des Kommentars des spätrömischen Grammatikers Servius (um 400) zu den Werken des Vergil mit den Büchern 9 bis 12 sowie einer Vita des Publius Vergilius Maro, geschrieben um 900 im Kloster St. Gallen. Teil 1 des weit verbreiteten Vergil-Kommentars ist in Cod. Sang. 861 enthalten. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 863
Pergament · 270 pp. · 22.5 x 16.3 cm · Reichenau (wahrscheinlich) · zweites Viertel des 11. Jahrhundert
Pharsalia libri decem

Marcus Annaeus Lucanus (39-65 n.Chr.), De bello civili (auch: Pharsalia). Versepos über die Kämpfe zwischen Pompeius und Caesar in den Jahren 48 bis 45 vor Christus um die Macht im römischen Staat. Abschrift mit einigen wenigen kolorierten Federzeichnungen (smu)

Online seit: 12.06.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 864
Pergament · 406 pp. · 21-22.5 x 13-14.5 cm · 11./12. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit Werken von Horaz, Lukan, Sallust und Ovid

Der Codex besteht aus vier unabhängig voneinander entstandenen Teilen, die vermutlich nicht in St. Gallen geschrieben wurden: 1. Horaz, Oden (am Ende unvollständig, mit einigen Glossen); 2. Lukan, Pharsalia (am Ende unvollständig, mit zahlreichen Glossen); 3. Sallust, De coniuratione Catilinae (vollständig) und De bello Iugurthino (einige Kapitel fehlen); 4. Ovid, Amores (am Ende unvollständig, mit zahlreichen Glossen) sowie eine Seite aus den Metamorphosen. (sno)

Online seit: 31.03.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 865
Pergament · 204 pp. · 19.5–20.5 x 10.5–12 cm · 12. Jahrhundert
Publius Papinius Statius, Thebais

Der Codex enthält das bekannteste Werk des römischen Dichters Publius Papinius Statius, sein Epos über den Krieg der Sieben gegen Theben (Thebais), mitsamt metrischen argumenta zu lib. II–IV. Es fehlen zwei Lagen mit lib. IV, V. 578 – lib. VII, V. 30 (zwischen p. 75 und 76) sowie ein Doppelblatt mit lib. IX, 671–751 und lib. X, 5–84 (zwischen p. 128 und 129 sowie 132 und 133). Die Anfänge der Bücher und der metrischen argumenta (p. 3, 21, 40, 58/59, 92, 112, 132, 173) sind durch Initialen hervorgehoben, teils zweifarbig (rot/grün). Marginal und interlinear stehen zahlreiche Glossen, hauptsächlich des 12. und 13. Jahrhunderts. Auf p. 196197 wohl von derselben Hand der Planctus Oedipodis, Inc. Diri patris infausta pignora (Klage des Ödipus über den Tod seiner Söhne). Das Gedicht umfasst 21 vierzeilige Reimstrophen, deren erste mit Neumen auf vier Notenlinien versehen ist. Diese Form der Notation spricht gegen eine Entstehung der Handschrift in St. Gallen. (sno)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 866
Pergament · 112 pp. · 27.5 × 19 cm · Kloster St. Gallen (?) · erste Hälfte des 12. Jahrhunderts
Abschrift der Metamorphosen des Ovid

Häufig benutzte Schulhandschrift mit den 15 Büchern der Metamorphosen des Publius Ovidius Naso. Dichte Interlinear- und Randglossierung in lateinischer Sprache. Das Pergament ist in starkem Masse abgegriffen und schmutzig und an verschiedenen Stellen genäht. Bereits vor der ersten Paginierung der Handschrift durch Unterbibliothekar Ildefons von Arx um 1780 fehlte der Text von Buch 8, V. 564, bis Buch 10, V. 429, was auf p. 62 auch entsprechend vermerkt ist. Hinten in der Handschrift finden sich Federproben auch historischen Inhalts, darunter auf p. 112 die Erwähnung eines Erdbebens vom 4. September 1298 sowie die Nennung eines Schreibers mit Namen Johannes (Qui me scribebat Iohannes nomen habebat). (smu)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 867
Pergament · II + 90 + II pp. · 18.5 x 13.5/14 cm · 13. Jahrhundert
Ovid, Epistolae ex Ponto

Die Handschrift überliefert die Briefe vom Schwarzen Meer des Ovid und wurde von einer Hand des 13. Jahrhunderts in gotischer Minuskel geschrieben. Die 46 Briefe sind in elegischen Distichen verfasst und stehen in Verbindung mit dem Exil des Dichters in Tomis. Eine Gliederung in vier Bücher, die in den modernen Editionen anzutreffen ist, fehlt hier. Zu Beginn der Briefe steht bis p. 66 jeweils eine einfache rote Initiale; danach sind diese zwar ausgespart, aber nicht mehr ausgeführt worden. Neben den Zeigehänden auf den Seitenrändern sind zahlreiche interlineare und marginale Glossen anzutreffen, die ungefähr aus derselben Zeit wie die Textabschrift stammen. (rou)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 868
Pergament · 205 (206) pp. · 14.5 x 10.5 cm; 9.5 x 7.5 cm; 14.5 x 12 cm · St. Gallen · 12. Jahrhundert
Horaz-Kommentar

In winziger Schrift (bis zu 110 Zeilen auf nur 14.5 cm hohen Seiten) geschriebener, anonymer Kommentar zu den Oden, Epoden, der Ars poetica, den Briefen und Sermones des Horaz. Vorangestellt sind die Horaz-Viten des Ps.-Acro und Sueton sowie auf den ersten Seiten ein Tauschbrief von 1252 und andere Urkunden. Auf den letzten Blättern folgt ein am Anfang defekter Kommentar zu den Satiren des Persius. (sno)

Online seit: 22.06.2010

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 869
Pergament · 260 pp. · 16.5 x 13 cm · St. Gallen · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Gedichthandschrift mit Werken des Reichenauer Gelehrten und Abtes Walahfrid Strabo

Die wichtigste Gedichthandschrift mit Werken des Reichenauer Gelehrten und Abtes Walahfrid Strabo (809/10-849). Neben einer Vielzahl kleiner geistlicher und weltlicher Gedichte enthält der Band auch die beiden Verslegenden über den kappadokischen Märtyrer Mammes (De vita et fine Mammae monachi) und den irischen Abt Blathmac (Versus Strabi de beati Blaithmaic vita et fine), die Traumvision des Reichenauer Mönches Wetti (Visio Wettini) und das Gedicht De imagine Tetrici, einer Diskussion über das heute verlorene Reiterstandbild Theoderichs des Grossen, das Karl der Grosse von Ravenna in seine Pfalz nach Aachen hatte bringen lassen. Geschrieben im Kloster St. Gallen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 870
Pergament · 326 pp. · 17.5 x 13.5 cm · St. Gallen · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Scholien und Glossar zu Juvenal

Scholien (meist im Schulunterricht verwendete Erklärungen) zu den 16 Satiren des römischen Dichters Juvenal (um 60-140), mit (vorangehend) 460 Hexameterversen (meist aus den Satiren) sowie einem gemischten Glossar aus den Satiren Juvenals. St. Galler Abschrift aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 871
Pergament · 170 pp. · 23 x 19 cm · Kloster St. Gallen · 11. Jahrhundert
Juvenal, Satiren mit Glosse

Die Handschrift enthält alle 16 Satiren des antiken Dichters Juvenal, in der Reihenfolge 1-14, 16 und 15. Die Satiren 1-3 und 10-14 sind glossiert (darunter 7 althochdeutsche Glossen); von der Satire 3 und 14 ist nur der Anfang, von der Satire 10 nur der Schluss glossiert, was wohl daher rührt, dass diese Glossen als die Handschrift noch ungebunden war, in die entsprechenden Lagen eingetragen wurden. (sno)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 872
Pergament · II + 412 pp. · 24 x 17 cm · St. Gallen · 11. Jahrhundert / 13. Jahrhundert
De nuptiis Philologiae et Mercurii / Zwei Evangelienkommentare

Notker der Deutsche, Althochdeutsche Übersetzung und Kommentierung von De nuptiis Philologiae et Mercurii des Martianus Capella; zwei Evangelienkommentare 12. und 13. Jht. Lateinisch-althochdeutsche Übertragung und Kommentierung der ersten zwei Bücher des Werks Die Hochzeit der Philologie mit Merkur von Martianus Capella († nach 439) durch den St. Galler Mönch Notker den Deutschen, Abschrift des 11. Jahrhunderts; Abschriften des 12. respektive 13. Jahrhunderts von zwei Kommentaren zu den Evangelien; Der Martianus-Capella-Teil ist ein Palimpsest, grösstenteils über älteren, kaum mehr lesbaren Text mit den Institutiones Grammaticae des Priscianus von Caesarea geschrieben. (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 875
Pergament · 88 pp. · 22 × 16 cm · 2. Hälfte 13. Jahrhundert oder 1. Hälfte 14. Jahrhundert
Galfredus de Vino Salvo: Poetria nova

Die Pergamenthandschrift überliefert auf p. 387 die Poetria nova des Galfred von Vinsauf. Es handelt sich um eine Anleitung in über 2'000 Hexametern zum Verfassen von Gedichten. Die Hexamater stehen in 25 Verszeilen in der Mitte der Seite und werden von gleichzeitig eingetragenen Kommentaren und Glossen begleitet. Die Schrift, eine vereinfachte Textualis, weist in die zweite Hälfte des 13. oder in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts (anders Scherrer). Auf p. 9 und 88 befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer von 1553–1564, auf p. 1 die alte Signatur S. n. 312 samt Inhaltsvermerk von Pius Kolb sowie auf p. 2 eine Notiz von Franz Josef Mone aus dem Jahr 1819. Der Halbledereinband weist eine romanische Deckelverbindung auf. (len)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 876
Pergament · 525 pp. · 22.5-23.5 x 15 cm · St. Gallen · um 800
Sammelhandschrift mit vorwiegend grammatischen Texten

Sammelhandschrift mit vorwiegend grammatischen Texten, geschrieben von einer Vielzahl verschiedener Hände um 800 im Kloster St. Gallen. Für manche dieser Texte bietet der Codex die älteste und im Fall eines anonymen Traktates De scansione heroyci versus et specie eorum gar die weltweit einzige Überlieferung. Zu den Grammatiktexten gehören etwa die grosse und die kleine Grammatik des Donatus, eine Kompilation dieser Donatus-Grammatik durch Petrus von Pisa, das Werk De metris des Mallius Theodorus, die Ars grammatica des Diomedes oder die beiden Werke De arte metrica und De schematibus et tropis des Beda Venerabilis. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 877
Pergament · 470 pp. · 23 x 14 cm · verschieden · 9. Jahrhundert
Sammelhandschrift: Grammatisches / Gedichte u. Carmen paschale / Verschiedenes / Dialog zwischen Lehrer u. Schüler / Pauluskommentar

St. Galler Sammelhandschrift aus der Zeit um 800 mit einer Vielzahl von grammatischen Traktaten (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 878
Pergament · 304 pp. · 21.5 x 13.5 cm · Reichenau · zwischen etwa 825 und 849
Vademecum des Walahfrid Strabo

Das Vademecum (persönliches Handbuch) des Reichenauer Gelehrten und Abtes Walahfrid Strabo (um 808-849), eines der wenig bekannten Autographen einer bedeutenden Persönlichkeit aus dem frühen Mittelalter. Mit unterschiedlichsten Texten, geschrieben von zahlreichen verschiedenen Händen zwischen etwa 825 und 849. Darin enthalten (auf S. 277) auch ein Labyrinth sowie verschiedene Alphabete (S. 320/321), darunter ein Runenalphabet (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 879
Pergament · 44 ff. · 19.5 x 13.5-14 cm · Frankreich (?) · um 900
Exzerpte aus Isidor von Sevilla; Etymologiae; Isidor von Sevilla, De officiis

Exzerpte aus Werken des Isidor von Sevilla, aus den Etymologiae und dem Werk De officiis, geschrieben um 900 nicht im Kloster St. Gallen, möglicherweise in Frankreich. Am Ende ein Schreibervers, in dem sich ein Schreiber namens Aurelianus nennt. (smu)

Online seit: 21.12.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 880
Pergament · 224 pp. · 23.5 × 17.5 cm · Paris (?) · erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
Priscianus Caesariensis: Institutiones grammaticae, libri 17–18

Die Pergamenthandschrift enthält auf p. 1188 die Bücher 17 und 18 der Institutiones grammaticae des Priscian (ed. Keil, Bd. 3, S. 107–278, Z. 12). Danach folgen das dritte Buch der Ars maior des Donatus auf p. 189204 (ed. Keil, Bd. 4, S. 392–402) sowie der Traktat De accentibus des Pseudo-Priscian auf p. 205–223 (ed. Keil, Bd. 3, S. 518–528). Die gesamte Grammatikhandschrift ist in derselben Textualis des 14. Jahrhunderts geschrieben. Am Beginn der vier Texte auf p. 1, 115, 189 und 205 steht je eine 10–18-zeilige Deckfarbeninitiale mit Gold, Blau, Weiss, Rot, Dunkelrot oder Grün, wobei die erste, historisierte Initiale eine Lehrszene darstellt und vor allem die dritte Initiale stark beschädigt ist. Des Weiteren finden sich durchgehend einfache rote und blaue Fleuronnée-Initialen. Die Institutiones grammaticae werden von zahlreichen mit Tinte geschriebenen Glossen und Kommentaren mehrerer Hände des 14. Jahrhunderts begleitet. Ab p. 189 sind die Glossen weniger zahlreich und ausschliesslich mit Griffel eingetragen worden. Auf p. 118 und 224 befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer von 1553–1564, auf p. 1 die alte Signatur D.n. 241 samt Inhaltsvermerk von Pius Kolb. Vor p. 1 ist ein Papierfragment mit den Resten von zwei längeren Eintragungen mitgeheftet. Der Holzdeckeleinband wurde mit Halbleder bezogen. (len)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 882
Pergament · 198 pp. · 21-21.5 x 14.5-15 cm · St. Gallen · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Sammelhandschrift hauptsächlich grammatischen Inhalts

Sammelhandschrift hauptsächlich grammatischen Inhalts, geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen. Enthält u.a. Abschriften der Ars maior des Donatus, der Ars grammatica des Honoratus, des Werks Ars de verbo des Eutyches, der Ars grammatica des Diomedes sowie des Buches I der Etymologien des Isidor von Sevilla. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 885
Pergament · 149 pp. · 23.5 × 14 cm · 13. Jahrhundert
Tractatus grammaticus

Die Handschrift überliefert einen lateinischen grammatischen Traktat, dessen Beginn wohl verloren ging. Laut Bursill-Hall (S. 229) handelt es sich um einen anonymen Kommentar zu Priscians Institutiones grammaticae. Der zweispaltige Text ist einzig durch gelegentliche Majuskeln in Texttinte gegliedert. Die kleine Minuskelschrift stammt wohl noch aus dem 13. Jahrhundert (anders Scherrer). Die Pergamentblätter besitzen oft unregelmässige Ränder und ihre Grösse variiert von Lage zu Lage. Auf p. 145 befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer von 1553–1564. Auf p. 3 notierte Pius Kolb die alte Signatur D. n. 268 und einen Inhaltsvermerk. Der Pappeinband mit lederverstärktem Rücken und lederverstärkten Ecken sowie die papierenen Spiegel-, Vorsatz- und Nachsatzblätter (p. 1/2, 148/149) stammen aus den Jahrzehnten um 1800. (len)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 887
Papier · 108 pp. · 20 x 14.5 cm · 14. Jh.
Conradus de Mure: Novus Graecismus

Die Papierhandschrift stammt aus dem 14. Jahrhundert und überliefert das älteste Werk von Konrad von Mure (c. 1210-1281), Magister der Stiftsschule und Chorherr am Grossmünster in Zürich. Der Novus Graecismus ist eine Enzyklopädie für die Schule (mit Ausrichtung auf die Grammatik und den Wortschatz), in Versen verfasst. Von diesem Werk sind elf Exemplare (Ed. A. Cizek, München, 2009) erhalten. Es handelt sich um eine Bearbeitung des Graecismus, den Eberhard von Béthune am Anfang des 13. Jahrhunderts verfasste. Das Exemplar der Stiftsbibliothek St. Gallen wurde in einer gedrängten Kursive, einspaltig geschrieben und ist unvollständig. Es umfasst den Prolog (Inc.: Notitiam gramatice saltem … p. 3), Buch I (p. 4-100) und 80 Verse von Buch II (p. 100-106), d.h. zwei von insgesamt zehn Büchern des Werks. Es finden sich Falzverstärkungen aus beschriebener Pergamentmakulatur (p. 18, 46, 70, 94). Viele Blätter weisen braune Flecken und Verfärbungen auf, die durch das Eindringen von Feuchtigkeit entstanden sind.  Die Handschrift besitzt einen frühneuzeitlichen Pappeinband mit einem gedruckten Fragment. (rou)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 891
Pergament · 152 pp. · 25 x 18.5 cm · 9. August 1386
Eberhard von Béthune: Graecismus

Das Kolophon der Handschrift nennt den Titel und den Autor des Werkes, den Graecismus von Eberhard von Béthune, ebenso den Namen des Schreibers Johannis Czepilwicz und das Datum der Fertigstellung der Abschrift am 9. August 1386 (p. 150). Der Graecismus ist ein langes Lehrgedicht (mehr als 4'000 Verse) zur Grammatik, verfasst um 1212, dessen wichtigste Quellen die antiken Grammatiker wie Donat und Priscian sind. Er scheint eine weite Verbreitung genossen zu haben. Den Schreiber dieser Pergamenthandschrift, Johannis Czepilwicz, scheint man mit einem Chorherrn des Augustinerklosters B. Maria virginis in Arena bei Bresslau/Wrocław identifizieren zu können. Mit der Ausnahme einer ersten grossen, leicht beschädigten Zierinitiale (p. 3) beschränkt sich die Ausstattung auf rubrizierte Buchstaben und auf einige Initialen, deren Form den Cadellen des 15. Jahrhunderts nahekommen. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 25) befand sich die Handschrift spätestens seit 1553-1564 in der Stiftsbibliothek. Die Handschrift ist als Kopert mit Pergamentumschlag und lederner Rückenverstärkung eingebunden wurden. (rou)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 897
Pergament · 80 pp. · 13.5 x 9–9.5 cm · 11. / 12. Jahrhundert
Symmachus, Epistolae; apokrypher Briefwechsel zwischen Seneca und Paulus

Der Codex enthält auf p. 273 insgesamt 153 Briefe des spätantiken römischen Politikers Quintus Aurelius Symmachus († 402/403), und zwar einen Brief aus lib. IX, 10 Briefe aus lib. IV, 44 aus lib. V, 18 aus lib. VI, 40 aus lib. VII, 36 aus lib. I und 4 aus lib. II. Es handelt sich um die folgenden Briefe in der Zählung der Edition MGH Auct. ant. 6,1: IX, 142 (20); IV, 16 (17), 57 (58) – 60 (61), 63 (64), 66 (67) f., 69 (70), 72 (73); V, 3–5, 8, 13, 19 (18), 21 (20), 23 (22), 29 (27) f., 34 (32), 36 (34), 38 (36), 41 (39), 44 (42) – 47 (45), 49 (47) – 51 (49), 53 (51), 55 (53), 57 (55) – 60 (58), 65 (64), 67 (65) f., 68 (66), 70 (68) f., 73 (71), 75 (73), 77 (75) – 80 (78), 84 (82) f., 89 (87), 91 (89) f., 96 (94); VI, 3, 13, 17 (18), 22 (23), 28 (29), 31 (32), 45 (46), 47 (48), 55 (56), 60 (61) f., 65 (66), 72 (73) – 74 (75), 78 (79) – 80 (81); VII, 2f., 9, 11, 16, 19, 21f., 22, 25, 33, 44, 47, 49, 51–54, 56, 60f., 66f., 71–73, 78, 80, 85, 88 (87), 92 (91) – 94 (93), 98 (97) f., 102 (101), 105, 107, 109, 114, 117; I, 28 (22), 31 (25) – 34 (28), 36 (30) – 77 (71), 79 (73) f., 82 (76) – 84 (78), 86 (80), 88 (82), 90 (84) – 93 (87), 96 (90), 99 (93) f., 105 (99), 107 (101); II, 1, 3, 6, 8. Jeder Brief beginnt mit einer meist zweizeiligen roten Majuskel. Es schliesst sich auf p. 7379 der fiktive Briefwechsel zwischen dem römischen Philosophen Seneca und dem Apostel Paulus an. (sno)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 898
Pergament · 110 pp. · 21.5 x 16 cm · Reichenau · zweites Drittel des 11. Jahrhunderts
Bernonis Epistolae cum sermonibus et hymnis

Sammelhandschrift mit den Werken des Abtes Bern von Reichenau (um 978- 1048; Abt 1008-1048): fragmentarische Abschrift eines grossen Widmungscodex, den Bern im Jahre 1043 anlässlich der Synode von Konstanz dem König Heinrich III. überreichte. Mit Kurztonar (Epistola de tonis), Predigten zu Hochfesten des Kirchenjahres und über den Reichenauer Hausheiligen Markus, Hymnen, Sequenzen zu den Heiligen Ulrich, Gereon und Willibrord, dem Offizium über den heiligen Ulrich sowie einer grossen Zahl von Briefen. Viele der Werke sind einzig in dieser Handschrift aus dem zweiten Drittel des 11. Jahrhunderts erhalten. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 899
Pergament · 144 pp. · 22 x 16-16.5 cm · St. Gallen · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts / 10. Jahrhundert
Gedichthandschrift

Bedeutende Gedichthandschrift aus der zweiten Hälfte des 9. und aus dem 10. Jahrhundert, geschrieben im Kloster St. Gallen. Enthält unter anderem auch Abschriften des Mosel-Gedichts Mosella des Ausonius mit der Schilderung einer Rhein- und Moselfahrt, Walahfrid Strabos Hexameterdichtung über Leben und Tod des seligen Iren Blathmac (Versus Strabi de beati Blaithmaic vita et fine) und das Werk De ieiunio quattuor temporum (so genannter Calixtus-Brief). (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 901
Pergament · II+ 120 + II pp. · 28 x 19.5 cm · 1. Drittel des 14. Jahrhunderts
Alexander de Villa Dei: Doctrinale

Die Pergamenthandschrift überliefert das Doctrinale von Alexander de Villa Dei mit dem Kommentar dazu von Meister Berthold von Zürich. Man weiss ansonsten nichts über diesen Zürcher Kommentator, ebenso wenig über den Schreiber, einen gewissen Hermannus. Die Namen der beiden erscheinen im Kolophon (p. 123). Der Band ist zweispaltig angelegt und sorgfältig gegliedert. Die Hexameter des Doctrinale sind meistens in Abschnitten von einem oder mehreren Versen gegliedert und erscheinen in einem grösseren Schriftgrad als die darunter nachfolgenden Kommentare. Der Kommentar variiert je nach Vers in seiner Länge und er ist – im Gegensatz zum kommentierten Text – voller Abkürzungen. Elegante Fleuronnée-Initialen, die charakteristisch für die Buchmalerei des Oberrheins am Anfang des 14. Jahrhunderts sind, säumen die ganze Handschrift. Der Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 59) beweist, dass die Handschrift spätestens seit 1553-1564 in der Stiftsbibliothek liegt. (rou)

Online seit: 20.12.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 902
Pergament · 186 pp. · 32 x 25 cm · St. Gallen · erste Hälfte des 9. Jahrhunderts / zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Sammelhandschrift mit Aratus Latinus

Schulhandschrift für die St. Galler Klosterschule mit der Griechisch-Grammatik des Dositheus und einer mit Federzeichnungen illlustrierten Prosafassung des Lehrgedichts Phainomena des Aratos von Soloi (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 903
Pergament · 350 pp. · 33 x 22 cm · vermutlich Norditalien (Verona?) · an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert
Prisciani grammatica

Abschrift der 16 Bücher der Grammatik des Priscian von Caesarea (Priscianus maior), geschrieben in einer karolingischen Minuskel an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert vermutlich in Norditalien (Verona?), noch im 9. Jahrhundert unter Abt Grimald ins Kloster St. Gallen gelangt. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 904
Pergament · II + 120 pp. · 39 x 28.5 cm · Irland (Bangor?, Nendrum?) · 851
Prisciani grammatica

Die irische Priscian-Handschrift von St. Gallen: Abschrift der lateinischen Institutiones Grammaticae des Grammatikers Priscian von Caesarea (6. Jht.) mit über 9000 Glossen, davon 3478 in altirischer Sprache. Grundlage zur Rekonstruktion der altirischen Sprache, mit zahlreichen kunstvollen Federinitialen, geschrieben in einem irischen Skriptorium (Bangor?, Nendrum?) um 845 (smu)

Online seit: 12.06.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 905
Pergament · 1070 pp. · 37.5 x 30 cm · um 900
Glossae Salomonis

Das Vocabularium Salomonis, eine alphabetische Enzyklopädie der Karolingerzeit von 1070 Seiten Umfang, geschrieben von zahlreichen Händen um 900 vermutlich nicht im Kloster St. Gallen. Das Werk ist nicht ganz vollständig erhalten (fehlend Begriffe mit Buchstaben Aa bis Ab sowie Y und Z). Von der sanktgallisch-klosterinternen Historiographie dem gelehrten Abt Salomon (890-920) zugeschrieben, indes vermutlich auf einem Liber Glossarum aus dem französischen Corbie basierend. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 907
Pergament · 320 pp. · 25 x 17.5 cm · St. Gallen · 760-780
Sammelhandschrift: Etymologisches Wörterbuch, Weltalter, Grammatisches, Bibelexzerpte (Cath Apc 1,1-7,2)

Eine Sammelhandschrift für die St. Galler Klosterschule, geschrieben vom Mönch Winithar (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 908
Pergament · 412 pp. · 20.5 x 13.5 cm · 6.-7. Jahrhundert (untere Schrift) / zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts (obere Schrift)
Fragmenta rescripta

„Der König der Palimpseste“: Wiederbeschriebene Pergamentfragmente der Spätantike. Palimpseste sind Schriftstücke, die nach (versuchter) Beseitigung einer ersten Schrift ein zweites oder (wie nicht selten im Codex Sangallensis 908) ein drittes Mal beschrieben wurden. Die grosse wissenschaftliche Bedeutung von Palimpsesten liegt in der Regel in der älteren Schrift; nur auf diese Art sind verschiedene Texte der Antike auf uns gekommen. Der Band, vom Bibliothekar Pater Ildefons von Arx vor und nach 1800 zusammengestellt aus Fragmentblättern, die er aus verschiedenen Handschriften seiner Klosterbibliothek abgelöst hatte, enthält unter vielen anderen Texten die älteste Fassung der Mulomedicina des Vegetius (5. Jht.), die einzig hier überlieferten Gedichte und Prosaschriften des Spaniers Flavius Merobaudes (5. Jht.) oder die so genannten St. Galler Orakelsprüche („Sortes Sangallenses“; 6. Jht.). (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 911
Pergament · 323 pp. · 17 x 10.5 cm · um 790
Abrogans - Vocabularius (Keronis) et Alia

Das älteste Buch in deutscher Sprache, die "Abrogans"-Handschrift aus der Zeit um 790, mit dem ältesten Vaterunser und Credo in deutscher Sprache. (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 912
Pergament · 158 pp. · ca. 12 x ca. 9 cm · Bobbio · 5. Jahrhundert (untere Schrift) / 8. Jahrhundert (obere Schrift)
Das palimpsestierte Abba-Ababus-Glossar

Das palimpsestierte Abba-Ababus-Glossar, eine der ältesten Handschriften der Stiftsbibliothek, die noch in Buchform erhalten ist. Das Glossar, in dem ein lateinisches Wort durch ein anderes erklärt wird, wurde wohl im Kloster Bobbio über ältere Texte aus dem 5. Jahrhundert geschrieben. Die unteren, unterschiedlich gut lesbaren Texte enthalten Bruchstücke der Psalmen und des Buchs Jeremias aus dem alten Testament oder Auszüge aus Werken des Grammatikers Donatus und des römischen Dichters Terenz. Mit der Miniatur eines Rhetors in Rednerpose. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 913
Pergament · 206 pp. · 8.5 x 8.5 cm · Deutschland · um 790
Vocabularius S. Galli

Der Vocabularius sancti Galli – Wörterbuch eines Missionars in althochdeutscher Sprache, geschrieben 150 Jahre nach dem Tod des heiligen Gallus. Kleinformatige Sammelhandschrift als eine Art von Diarium eines in angelsächsischer Tradition gebildeten Schreiber, mit Texten zu Missionsfragen, theologischen Lesefrüchten sowie das Schulwissen betreffend, geschrieben um 790 in Deutschland. Am Ende des Bandes ein nach Sachgruppen gegliedertes lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch, der in der St. Galler Tradition so genannte Vocabularius sancti Galli. (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 914
Pergament · 272 pp. · 23.5-23.9 x 16.7-17 cm · St. Gallen · erstes Drittel des 9. Jahrhunderts
Regula S. Benedicti

Das textgeschichtlich bedeutendste Exemplar der Regula Benedicti aus der Zeit nach 810. (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 915
Pergament · 353 pp. · 24 x 18 cm · St. Gallen · Mitte des 9. Jahrhunderts / 10. Jahrhundert / 11. Jahrhundert
Kapiteloffiziumsbuch

Das älteste Kapiteloffiziumsbuch aus dem Kloster St. Gallen mit (u.a.) Martyrologium, Nekrologium, den St. Galler Annalen und verschiedenen Mönchsregeln. (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 916
Pergament · 172 pp. · 19.5 x 12.5 cm · Anfang des 9. Jahrhunderts
Regula S. Benedicti

Die lateinisch-althochdeutsche Benediktinerregel, eines der ältesten Denkmäler der althochdeutschen Sprache. (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 919
Papier · 224 pp. · 18.5-21.5 x 14-14.5 cm · St. Gallen (?) · 15. Jahrhundert
Miscellanea monastica et historica

Sammelhandschrift vorwiegend historischen Inhalts, geschrieben in Latein und Deutsch grösstenteils vom St. Galler Wandermönch Gall Kemli († um 1481). Die Handschrift enthält neben vielen anderen Texten eine Regula Benedicti, lateinische und deutsche Rätsel und Sprüche, ein einzig hier überliefertes mittelrheinisches Passionsspiel aus dem 14. Jahrhundert in deutscher Sprache sowie eine Art von Curriculum Vitae des Schreibers Kemli. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 926
Pergament · 336 pp. · 23 x 17-17.5 cm · St. Gallen · zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts
Sammelhandschrift; u.a. mit Abschrift der Ordensregel des Kirchenvaters Basilius und De institutis coenobiorum des Johannes Cassianus

Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Ordensregel des Kirchenvaters Basilius (Magnus; 329-379) in der lateinischen Übersetzung des Kirchenvaters Rufinus (um 345-410), geschrieben im Kloster St. Gallen von mehreren Händen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Neben zwei kleineren Texten enthält die Handschrift ebenfalls noch einen Ausschnitt aus dem Werk De institutis coenobiorum des Johannes Cassianus († 430/35; ab 4,32ff.). (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 928
Papier · 258 [260] pp. · 21.5 × 14.5 cm · Kloster St. Gallen · um 1440
Monastische Sammelhandschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit den Consuetudines von Subiaco-Wiblingen und Kastl

Textgeschichtlich bedeutende Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit Abschriften monastischer Texte zu und von Reformbewegungen der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie enthält unter anderen Texten die Consuetudines Sublacenses (p. 119), die Consuetudines eines Zisterzienserklosters in Böhmen (p. 2674; Directorium et consuetudines monasterii de Nepomuk ord. Cist. in Bohemia), allgemeine und liturgische Weisungen für das klösterliche Leben (p. 7487), abfällige Äusserungen eines in St. Gallen weilendenden Hersfelder Mönchs über die Reformbestrebungen der Generalkapitel (p. 98108) sowie (p. 113 bis 258) die Consuetudines Castellenses. Diese enthalten liturgische Anweisungen für den Gottesdienst und Vorschriften für das tägliche Leben und die Organisation der Klostergemeinschaft von Kastl in der Oberpfalz. Diese Consuetudines strahlten nachher weit aus und beeinflussten auch das monastische Leben in zahlreichen weiteren Klöstern im süddeutschen Raum inklusive St. Gallen. Cod. Sang. 928 überliefert singulär den Originalprolog des Abtes Otto Nortweiner von Kastl (1378−1399) zu diesen Reformen. Der Einband der Handschrift, ursprünglich ein Kopert-Einband, wurde im 19. oder frühen 20. Jahrhundert unter schwersten Eingriffen in die Originalsubstanz restauriert. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 929
Pergament und Papier · 265 pp. · 21.5 x 14.5 cm · 14. und 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit Traktaten, Briefen und juristischen Texten

Der Quartband vereinigt unterschiedliche, meist kürzere Texte. Das Hauptgewicht kommt geistlichen Betrachtungen und Gebeten zu, darunter ein Passionstraktat (p. 438), Passionsgebete (p. 6884), Tagzeitengebete (p. 8891), ein Traktat vom Sündenfall (p. 92107) und ein weiterer zu den quattuor gemitus turturis (p. 112159); eine Biblia pauperum stellt für zahlreiche Heilige zusammen, in welchen Notsituationen sie angerufen werden können (p. 160193). Unter den geistlichen Texten befinden sich vereinzelt auch deutschsprachige (z. B. p. 218220, 238). Zwei Briefe betreffen St. Gallen, einer ist an Abt Eglolf gerichtet (p. 4043), einer an Mönche, die nach St. Gallen geflohen sind (p. 8588). Weitere Texte befassen sich mit dem Konstanzer Konzil und den monastischen Reformen; auch hier wieder ein Bezug zu St. Gallen (p. 239250). Die letzte Lage besteht aus Pergamentblättern und könnte dem 14. Jahrhundert zugehören, sie enthält eine Grammatik und medizinische Texte (p. 251266). Die Handschrift ist in einen Koperteinband gebunden. Als Falzverstärkung ist eine deutschsprachige Pergamenturkunde verwendet worden, von der noch das Jahr 1415 und der Namen eines ulrichen leman burger ze arbon lesbar sind. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 930
Papier · 422 pp. · 21–21.5 x 15 cm · Johannes Hertenstein · 1425
Grimlaicus, Waldregel

Die Handschrift enthält als Haupttext (p. 1199) die sogenannte Waldregel, eine frühneuhochdeutsche Übersetzung der Regula solitariorum (Einsiedlerregel), die der wohl aus Lothringen stammende Mönch Grimlaicus im 9. oder 10. Jahrhundert verfasst hatte. Die Waldregel wird ergänzt durch weitere Texte zum Thema Einsiedlerleben und Armut: p. 199256 Hie vachet an ain ander buoch ainsidelliches lebens vnd von siner bewaerung …, Inc. Die muoter der hailigen cristenhait hat zwayer hand gaistlicer lüt; p. 256326 Das ander buoch von bewärung der armuot, Inc. Gelobet sy got vnser herr iesus cristus; p. 326334 Hie nach ain bredige, Inc. Fünf stuk sint dar inn begriffen. Gemäss Explicit auf p. 335 sind diese vier Texte unter dem Titel Waldregel zusammengefasst, doch geht nur der erste Teil bis p. 199 auf die Regula solitariorum zurück. Auf p. 337419 folgt ein Spiegel der geistlichen Zucht. Hierbei handelt es sich um eine Übersetzung des Novizenbüchleins des Franziskaners David von Augsburg († 1272). Auf p. 420422 sind Gebete eingetragen. Der Codex wurde zum grösseren Teil von P. Johannes Hertenstein (OSB) geschrieben und befand sich im Besitz der Klause im Steinertobel unweit von St. Gallen. Eine Abschrift der ersten vier Texte findet sich in Cod. Sang. 931. (sno)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 931
Papier · 289 (288) pp. · 21 x 14–14.5 cm · St. Gallen (?) · 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts (nach 1430)
Grimlaicus, Waldregel

Die Handschrift enthält als Haupttext (p. 1180) die sogenannte Waldregel, eine frühneuhochdeutsche Übersetzung der Regula solitariorum (Einsiedlerregel), die der wohl aus Lothringen stammende Mönch Grimlaicus im 9. oder 10. Jahrhundert verfasst hatte. Die Waldregel wird ergänzt durch weitere Texte zum Thema Einsiedlerleben und Armut: p. 180222 Hie fachet an ein ander buoch von der bewerung einsidliches lebens …, Inc. Die muoter der heilge kristenheit het zweyerhand geistlicher lüte; p. 222277 Dz ander buoch von bewerung armuot, Inc. Gelobet sy got vnser herre vnd got iesus cristus; p. 277284 [Predigt] Inc. Fünf stuk sind dar inne begriffen. Auf pp. 285289 sind Gebete eingetragen. Der Buchschmuck besteht aus einfachen roten Lombarden, auf p. 1 und 3 mit grünem Fleuronnée. Die Handschrift ist bis auf die Gebete eine Abschrift von Cod. Sang. 930. Sie befand sich im Besitz der Klause bei der St. Georgenkirche vor den Mauern von St. Gallen. Drei geistliche Frauen, die dort in den 1430er Jahren lebten, sind auf dem hinteren Spiegelblatt in schlichten Federzeichnungendargestellt. (sno)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 932
Papier · 578 pp. · 15.2 × 11 cm · Kloster St. Gallen, möglicherweise zeitweise im Besitz P. Gallus Kemli · vermutlich 1437−1443
Monastische Sammelhandschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Mehrere Schreiber waren zwischen 1437 und 1443 an der Niederschrift dieser kleinformatigen Handschrift tätig, darunter auch der St. Galler Wandermönch Gall Kemli (1417−1481). Die Handschrift, deren Rückenschild die Aufschrift Miscellanea Regularia Liturgica et Medica trägt, ist im originalen Einband erhalten und enthält neben den Consuetudines Sublacenses weiteres Reformschrifttum aus dem Umkreis der spätmittelalterlichen Reformbewegungen von Subiaco und Melk. Dazu gehören etwa u.a. Tischgebete, die während des Kirchenjahres je nach Fest wechseln (p. 99117), zahlreiche liturgische Texte und Kalenderberechnungen. Im hinteren Teil finden sich medizinische Traktate, darunter (p. 480) Merkverse über den Aderlass (p. 569571) und der in zahlreichen Handschriften überlieferte pseudo-aristotelische Brief Secretum Secretorum, eine Art enzyklopädischer Geheimlehre mit orientalischen Zügen. Das Inhaltsverzeichnis auf der vorderen Innenseite des Buchdeckels schrieb P. Magnus Hungerbühler (1732−1811) während seiner Tätigkeit als Klosterbibliothekar zwischen 1774 und 1780. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 934
Papier · 324 pp. · 15.3 x 11 cm · St. Gallen · 15. Jahrhundert (erste Hälfte bis Mitte)
Klosterregeln, Gebete und Kurztraktate

Die Teile I, II und IV der aus vier Einheiten bestehenden deutschsprachigen Sammelhandschrift mit Klosterregeln (u. a. die ›Benediktinerregel‹), Gebeten und geistlichen Kurztexten stammen gemäss Schriftvergleich vom Benediktiner Friedrich Kölner (Köllner, Cölner, Colner), der zwischen 1429/30 und 1439 im Stift St. Gallen weilte. Teil III oder dessen Vorlage war laut einem nachträglich gestrichenen Eintrag Anna Vogelweider, Schwester im Zisterzienserinnenkloster Magdenau im Untertoggenburg, gewidmet. Diese Anna war vermutlich die Tante der in einem Schenkungsvermerk genannten Schwester Els (Elsbeth?) aus dem Schwesternhaus St. Georgen. (fas)

Online seit: 31.03.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 936
Papier · 107 pp. · 14.5 x 10.5 cm · 14. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit asketischen Texten

Diese kleine Handschrift enthält eine Reihe von asketischen Texten, die von einem einzigen Schreiber einspaltig geschrieben wurden. Die Handschrift beginnt mit dem Text Formula honestae vitae (p. 1-11a) des Pseudo-Bernhard von Clairvaux. Daran schliesst sich das erste Buch des Werks De exterioris et interioris hominis compositione des Franziskaners David von Augsburg an, das oft eigenständig unter dem Titel Formula novitiorum (Inc.: Primo semper debes considerare ad quid veneris…; [p. 11a-63]) verbreitete wurde. Es folgen drei Predigten über das Letzte Gericht, das Hohelied und die Weltverachtung (p. 64-83) und dannach die Kapitelübersicht von Abt Bernhard [von Clairvaux] über das Hohelied (Inc.: Incipiunt capitula Bernahardi [!] abbatis in cantica canticorum [p. 83-84]). Das Gedicht Quinquaginta bona proverbialia steht auf den Seiten 85-94 (Morawski, p. XXXVIII), gefolgt vom Hymnus De forma vivendi monachorum (AH, vol. 33, n° 220; p. 95-101), dem jedoch die ersten Verse fehlen. Die letzten beiden Texte beziehen sich auf den heiligen Bernhard von Clairvaux: erstens ein Gedicht über sein Leben (Inc.: Anno milleno centeno cum duodeno…; Walther, Initia 1162; p. 102-105) und zweitens ein unvollständiges Gedicht über seine Wunder (Inc.: Gaude claustralis contio…; p. 106). Der Umschlag des Koperts besteht aus einem Pergamentfragment eines Missals. Auf der Vorderseite des Umschlags klebt ein Schildchen mit einer alten Signatur, die denjenigen des Katalogs der Klosterbibliothek von 1461 entspricht (Cod. Sang. 1399, p. 1-8), ein Zeichen, dass die Handschrift spätestens zu diesem Zeitpunkt im Kloster St. Gallen lag. Am Ende der Handschrift (p. 101) befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit von 1553–1564. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 939
Papier · 440 pp. · 21 x 14 cm · 1430
Varia theologica

Der von mehreren Schreibern geschriebene Codex versammelt in sieben Teilen und unterbrochen von leeren Blättern ganz unterschiedliche theologische Schriften. Teil I: p. 114 Register und p. 17124 Text von De decem praeceptis des Heinrich von Friemar, p. 124 Septem dona sancti spiritus contra septem peccata mortalia, p. 125139 Tractatus de confessione et de peccatis mortalibus et venialibus, p. 139 Quid sit vera poenitentia et confessio, p. 139140 eine theologische Notiz und weitere Notizen auf p. 142, p. 143173 den Traktat De proprietate ad canonicos regulares religiosa des Theologen, Astronoms und Kirchenpolitikers Heinrich Heinbuche von Langenstein (1325–1397) sowie p. 177186 ein Fragment der Expositio regulae S. Augustini. Teil II umfasst p. 187199 ein Fragment von De sacramento ordinis, p. 199257 Notabilia super Cantica Canticorum von Frater Johannes, gefolgt auf p. 258260 vom Sermo Omnia parata sunt venite ad nuptias. Die Teile III (p. 261284), IV (p. 285316) und V (p. 317340) enthalten weitere Sermones. Teil VI setzt sich aus deutschen Sibyllenweissagungen aus dem 14. und 15. Jh. (Von Kung Salomo wishait, p. 341361) und einem fragmentarischen Brief (p. 361362) zusammen. Teil VII enthält auf p. 365376 Moralisationen aus der Historia septem sapientium. In einer Notiz berichtet der Stiftsbibliothekar Ildefons v. Arx auf p. 379 von der Krankheit und dem Tod des früheren Stiftsbibliothekars Johann Nepomuk Hauntinger im Jahre 1823. Auf p. 1 bezeugt ein Eintrag im Kopfsteg, dass sich die Handschrift bereits im 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen befand. (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 942
Papier · 410 pp. · 21.7 x 15.5 cm · Kloster St. Gallen · 15. Jahrhundert, vermutlich um 1423/1436
Sammelhandschrift aus dem 15. Jahrhundert aus dem Kloster St. Gallen u.a. mit alphabetischen Auszügen aus Kirchenväter-Schriften, dem Werk Soliloquium des Bonaventura und den Consuetudines Fuldenses des 10./11. Jahrhunderts

Die von mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschriebene und zusammengestellte Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen enthält (neben kürzeren Texten und zahlreichen Leerseiten) alphabetisch angeordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectioneDe voto; p. 3179), das Werk Soliloquium des franziskanischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221−1274; p. 181266), eine Abschrift des im 15. Jahrhundert häufig rezipierten, anonym überlieferten Werks Stella clericorum (p. 291319), das Augustinus fälschlicherweise zugeschriebene Werk Speculum peccatoris (p. 339354), die Predigt Corde creditur ad iustitiam des Thomas Ebendorfer (p. 355361), das Capitulare monasticum III von 818/819 (p. 363367), eine nicht ganz vollständige Abschrift des Briefs des Abtes von Montecassino, Theodomar, an Karl den Grossen (p. 369373) sowie die Consuetudines Fuldenses aus dem 10./11. Jahrhundert in der Redactio Sangallensis-Fuldensis (p. 374404). Der Holzeinband ist mit rotem Leder überzogen; auf p. 361 findet sich ein Schreibervermerk: per me syfridum pfragner. (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 944
Papier · 534 pp. · 21.5 x 15 cm · westlich-hochalemannisches Sprachgebiet · 1497
Hoheliedauslegung, Inc. Meliora sunt ubera tua vino

Der Band enthält als einzigen Text eine deutschsprachige Hoheliedauslegung, von der bislang 25 Handschriften bekannt sind. Der Aufbau des umfangreichen Textes, der wohl keine lateinische Vorlage hat, ist in abnehmendem Masse systematisch. Er geht zwar jeweils von Hoheliedstellen aus, bietet inhaltlich aber keinen eigentlichen Kommentar, sondern ist in drei Bücher gegliedert: eine Glaubenslehre (Buch 1, p. 8241), eine monastische Tugendlehre (Buch 2, p. 241431) sowie Betrachtungen zu Sünden, Busse etc. (Buch 3, p. 443512). Dem Text geht ein ausführliches Inhaltsverzeichnis voraus (p. 57). Ein Kolophon am Ende des zweiten Buchs (p. 431) nennt das Jahr 1497 als Datum der Fertigstellung dieses Handschriftenteils. Die ganze Handschrift ist von einer Hand geschrieben und rubriziert. Sie entstammt gemäss Eintrag auf p. 1 einem Freiburger Konvent (Liber S. Galli Emptus 1699 Friburgi), Scarpatetti vermutet Adelhausen (Dominikanerinnen). Auf einem eingelegten Zettel Notiz über die Profess der Schwestern Margret Boshartin, Kattrin Ferberin und Anna Branwartin zu Konstanz 1511 und 1514; auf der Rückseite ein Brieffragment (?). Halbleder-Einband der Entstehungszeit mit Streichlinien- und Stempelverzierungen und Schliesse. Am Kapital befestigtes geflochtenes, zweifarbiges Lesezeichen. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 946
Papier · 189 pp. · 22.5 x 15 cm · 14. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit spirituellen Texten

Die Papierhandschrift wurde von mehreren Händen im 14. Jahrhundert geschrieben. Es handelt sich um eine Sammlung geistlicher Texte. Sie weist einen doppelten Besitzeintrag des Klosters St. Gallen aus dem 15. Jahrhundert (p. 1) sowie den Stempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit von 1553–1564 (p. 64) auf. Auf der Innenseite des Vorderdeckels befindet sich ein Inhaltsverzeichnis, das zeitgenössisch zum roten Halbledereinband aus dem 15. Jahrhundert ist. Der Codex beginnt mit einem Auszug aus dem Stimulus amoris (III, 17) (p. 1-9). Es folgen ein weit verbreiteter Text des Franziskaners Bonaventura, nämlich De triplice via, der auch unter dem Titel Incendium amoris bekannt ist (p. 10-25), und dann ein Traktat über die acht Glückseligkeiten (p. 25-36). Man findet auch Passagen aus der Abhandlung De reparatione lapsi von Johannes Chrysostomus, verteilt auf zwei verschiedene Stellen in der Handschrift (p. 41-54 und 186-193). Der Traktat Soliloquium de arra animae von Hugo von St. Viktor, der ebenfalls im Mittelalter sehr stark verbreitet war, steht auf den Seiten 54-64 (Goy 1976, n° 94). Schliesslich überliefert der Band auch das Speculum humanae salvationis (p. 65-171), gefolgt von zwei der drei nicht-typologischen Schlusskapitel De septem stationibus passionis Christi (p. 171-177) und De septem tristitiis B. V. Mariae (p. 177-185). Entgegen der Gewohnheit ist dieser Text hier nicht bebildert. Desgleichen ist in keiner Weise ersichtlich, dass es sich um Verse handelt, weil sie als fortlaufender Text geschrieben wurden. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 947
Papier · 112 pp. · 21.8 x 15 cm · Kloster St. Gallen (?) · 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit u. a. alphabetischen Auszügen aus Kirchenväter-Texten und einer Völkercharakteristik in mittellateinischen Versen

Die in einem originalen Kopert-Einband befindliche Handschrift enthält im Hauptteil (p. 188; Register p. 93) alphabetisch geordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectione – De voto). Anschliessend folgen kürzere Texte: Auf p. 89 findet sich eine wenig bekannte Völker- und Stämmecharakteristik in mittellateinischen Versen (vor allem von Landesteilen Deutschlands), die mit Versus de provinciis überschrieben ist und mit Roma potens, reverenda Ravenna, Britannia pauper beginnt. Auf den Seiten 9092 ist ein Brief eines Pariser Universitätslehrers (Epistola cuiusdam egregii magistri parisiensis) über das Übel des Eigentums überliefert, dem sich p. 94−100 eine lateinische Vaterunser-Auslegung sowie weitere spirituell-aszetische Texte in lateinischer und (p. 106112) deutscher Sprache anschliessen. Die Inhaltsangabe auf der Innenseite des Vorderdeckels verfasste P. Jodocus Metzler (1574−1639), der während längerer Zeit Klosterbibliothekar war. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 949
Papier · 192 pp. · 21.5 x 14 cm · Wil · 30. April 1388
Speculum humanae salvationis und De passione domini

Die Papierhandschrift mit dem Speculum humanae salvationis (p. 1-174) ist auf den 30. April 1388 datiert und wurde in Wil durch Johannis Phister de Gossow geschrieben. Dieser erklärt in einem Kolophon (p. 174ab), dass er sich nach der Fertigstellung der Arbeit die Zeit vertreiben werde (ludere eat ). Ein zweiter Text (p. 178a-190b) mit dem Titel De passione domini, geschrieben von einem anderen zeitgenössischen Schreiber, vervollständigt die Handschrift. Bevor der Codex spätestens während der Regierungszeit von Abt Diethelm Blarer (vgl. seinen Stempel aus der Zeit von 1553 et 1564 auf p. 192) ins Kloster St. Gallen gelangte, gehörte er Ulrich Varnbüler, Bürgermeister und Reichsvogt der Stadt St. Gallen von 1481 bis 1490, wie ein Besitzeintrag auf der ersten Seite des Bands zeigt. Auf den Innenseiten des Vorder- und Hinterdeckels des originalen Ledereinbands finden sich Abdrücke von Blättern, die aus derselben Handschrift stammen wie die dünnen Streifen, die im Falz die Lagen des Codex verstärken. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 955
Papier · 354 pp. · 21 x 14.5 cm · Gegend Oberrhein/Rheinfranken (?) · 15. Jahrhundert, eher erste Hälfte
Geistliche Sammelhandschrift mit zahlreichen spirituell-theologischen Texten und Predigten

Die Sammelhandschrift dürfte aus Rheinfranken oder dem Gebiet des Oberrheins stammen und gelangte 1699 ins Kloster St. Gallen, wahrscheinlich aus dem Klarissenkloster Freiburg im Breisgau (wie beispielsweise Cod. Sang. 985). Sie enthält eine grosse Zahl von verschiedenen Predigten und mystisch-aszetischen Texten, vor allem des 13. und 14. Jahrhunderts. Darunter befinden sich beispielsweise der dem Johannes Hiltalingen aus Basel zugeschriebene Traktat Von der Minne (p. 719), die sogenannte sünde-Version des pseudo-albertischen Werks Paradisus animae (p. 6268 und p. 195196), zehn unter dem Namen des Berthold von Regensburg tradierte Predigten (p. 70104), die Vaterunserauslegung Adonay, gewaltiger herre (p. 109192) oder die Johannes Tauler zugeschriebene Allegorie Es ist ein hoher Berg (p. 211250). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 957
Papier · 240 pp. · 21 x 15.5 cm · Kirchberg (bei Ulm) · 1469
Reformation Kaiser Siegmunds

Die Handschrift enthält die sogenannte Reformatio Sigismundi, eine Schrift über die Reform von Kirche und Reich, die 1439 während des Konzils von Basel anonym von einem Autor, der bis heute nicht verlässlich identifiziert werden konnte, in deutscher Sprache verfasst wurde. Der Text wurde 1476 zum ersten Mal gedruckt. Der Traktat unterbreitet Reformvorschläge, in denen die Bedeutung der Seelsorge hervorgehoben und eine Befreiung des Weltklerus von der Zölibatspflicht und der Bischöfe von der Ausübung weltlicher Gewalt propagiert werden. Er berichtet überdies von einer angeblichen Vision Kaiser Sigismunds, dem ein Priesterkönig Friedrich mit Reformplänen erschienen sein soll. Der Schreiber nennt sich auf p. 234 in einer Subskription Petrus Hamer von Weissenhorn, Cappellanus in Kirchberg. Er stellt rote Initialen an die Kapitelanfänge und verziert zwei davon mit karikierten bärtigen Gesichtern (p. 158 und 212). (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 958
Papier · 222 pp. · 22 × 15 cm · südliches Deutschland / nördliche Schweiz · 1521
Frau Tugendreich

Weltweit einzig erhaltene Abschrift der Prosaerzählung Frau Tugendreich, verfasst von einer unbekannten Autorin oder einem unbekannten Autor im Umfeld von Kaiser Maximilian (1508−1519) im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Beim Text handelt es sich um eine Mischung von Zeitroman und Streitgespräch über den Wert oder Unwert der Frau. In einem äusseren Erzählrahmen diskutieren ein junger, dem höfischen Ideal verpflichteter Erzähler und sein erfahrener, dem traditionellen Frauenbild verhafteter Meister über Wert, Bedeutung und Wohlverhalten der Frau. Leider sind nach Seite 196 durch Blätterverlust wesentliche Textteile verloren gegangen. Die Abschrift, von einem Schreiber A. S. in ostschwäbischer Mundart geschrieben (p. 219), datiert aus dem Jahr 1521. (smu)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 961
Papier · 428 pp. · 20.7 x 15 cm · Benediktinerinnengemeinschaft St. Georgen oberhalb von St. Gallen · 1465, 1467
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts mit aszetisch-mystischen Texten

Die an zwei Stellen auf die Jahre 1465 (p. 393) und 1467 (p. 181) datierte und von vermutlich acht verschiedenen Händen geschriebene Handschrift gehörte dem Benediktinerinnenkloster St. Georgen oberhalb von St. Gallen und gelangte um 1780/82 tauschweise in die Klosterbibliothek von St. Gallen. Der vollständig in deutscher Sprache gehaltene Codex enthält die Dekalog-Erklärung des Marquard von Lindau (p. 3176), das Lied Ain raine maid verborgen lag aus Frauenlobs Spiegelweise (p. 177181), eine dem Thomas von Aquin zugeschriebene Anweisung für Aufmerksamkeit beim Gebet (p. 182186), das Büchlein der ewigen Weisheit des Heinrich Seuse (p. 195393), Betrachtungen zur Wandlung (p. 394399) und für den Sonntag (p. 399402) sowie einen anonym überlieferten Traktat über den Tod (p. 405422). Als Falzverstärkungen wurden mehrere Pergamentfragmente aus einer mit Neumen versehenen liturgischen St. Galler Handschrift des 11./12. Jahrhunderts verwendet. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 965
Papier · 484 pp. · 21.2 x 14.7 cm · Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen; Friedrich Kölner (oder Colner); weitere (drei?) Schreiber · 1430/36 (Teile Kölner); 15. Jahrhundert (übrige Teile)
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts mit aszetisch-mystischen Texten

Die wahrscheinlich für die Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen in nordostschweizerisch-alemannischer Mundart geschriebene Sammelhandschrift enthält zahlreiche kürzere und längere Texte von bekannten und unbekannten Autoren, unter anderem: p. 1106: Thomas a Kempis, 3. Buch der Imitatio Christi; p. 106123: Bonaventura, Exzerpte aus dem Werk De triplici via; p. 124126: St. Georgener Prediger, Predigt Geistliche Blume; p. 126134: Meister Eckhart (zugeschrieben), Traktat Von der Vollkommenheit; p. 135166: Johannes Tauler, Predigt über Mt 13,8 und weitere Predigtexzerpte; p. 167181: zwei anonyme Predigten Vom Leiden und Meiden; p. 184259: Traktat von der Schwester Katrei; p. 259268 anonymes Lehrgespräch mit Fragen des Timotheus an Paulus; p. 271372: Johannes von Neumarkt, Auszüge aus dem 3. sogenannten Hieronymus-Brief; p. 377407: Marquard von Lindau, Hiob-Traktat; p. 409434 und p. 472481 (von einem Buchbinder falsch zusammengebunden): Das Buch des Lebens eines anonymen Autors; p. 435442: Auszüge aus Meister Wichwolt (Cronica Alexandri des grossen Königs); p. 446448: Ps.-Berthold von Regensburg, Zehn Lehren Bertholds für eine geistliche Schwester. Ungefähr die Hälfte der Texte schrieb der von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätige Hersfelder Reformmönch Friedrich Kölner; die übrigen Teile wurden im 15. Jahrhundert von drei weiteren Händen geschrieben. (smu)

Online seit: 17.03.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 966
Papier · 235 pp. · 21 x 14.5-15 cm · St. Gallen · um 1450
Sammelhandschrift

Geistlich-aszetische Sammelhandschrift aus dem 15. Jahrhundert mit Sprüchen, Ermahnungen und Predigten von Heiligen und Kirchenlehrern, geistlichen Betrachtungen über die Sakramente, das Vaterunser (u.a. von Meister Eckhart, David von Augsburg, Berthold von Regensburg oder des Engelberger Predigers) usw., dem so genannten St. Galler Weihnachtsspiel (auch St. Galler Spiel von der Kindheit Jesu) sowie mit dem Kommentar zum Buch Daniel des Nikolaus von Lyra. (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 967
Papier · 496 pp. · 20.5 x 14 cm · Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen; Friedrich Kölner (oder Colner) und weitere Schreiber · 1430/36 (Teile Kölner); 15. Jahrhundert (übrige Teile)
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts mit mystisch-aszetischen und katechetischen Texten

Die für die Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen geschriebene Sammelhandschrift (vgl. Besitzvermerk auf p. 3) enthält zahlreiche kürzere und längere Texte von Marquard von Lindau und anderen namentlich bekannten und anonymen Autoren, unter anderem: p. 513: Marquard von Lindau, Deutsche Predigt; p. 2546 und 5169: Marquard von Lindau, Von der Geduld; p. 76102: anonymer katechetischer Traktat Von einem christlichen Leben; p. 149260: Rulman Merswin, Neunfelsenbuch; p. 261262: Volmar, Predigt; p. 262263: Stimulus amoris, dt. (Exzerpt); p. 268379: Marquard von Lindau, Auszug der Kinder Israel; p. 381404: Marquard von Lindau, De fide, dt.; p. 405447: Heinrich von St. Gallen, Predigtzyklus über die Acht Seligkeiten. Rund ein Drittel der Seiten schrieb der aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammende und von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätige Reformmönch Friedrich Kölner (oder Colner), der Beichtvater der Schwestern von St. Georgen war. Die übrigen Teile wurden im 15. Jahrhundert von mehreren weiteren Händen geschrieben. (sno)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 969
Papier · 224 pp. · 20.2 x 15 cm · wahrscheinlich Gemeinschaft der Kapuziner-Tertiarinnen von Wonnenstein · 1465, 1467
Sammelhandschrift mit verschiedenen aszetisch-mystischen Traktaten aus dem Frauenkloster Wonnenstein

Die schmucklose Handschrift in schwäbisch-alemannischer Schreibsprache ist von zwei Händen geschrieben und enthält zahlreiche aszetisch-mystische Texte in deutscher Sprache, unter anderem den Traktat De contemptu mundi (p. 36), verschiedene Predigten (p. 733), Mariengrüsse, Gebete, Exempel und Sentenzen von kirchlichen Lehrautoritäten (p. 3346), die Legende vom heiligen Georg (p. 69105), die ersten acht Fabeln aus der Dichtung „Edelstein“ des Ulrich Boner (p. 116129), den Traktat „Die besessene Schwester Agnes“ (p. 131215) und eine jeweils mit einem scherzhaften Reimspruch begleitete Nennung der zehn Gebote (p. 108). Sie dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit im Kloster der Kapuzinertertiarinnen von Wonnenstein bei Teufen entstanden sein und gelangte im Jahr 1782 (vgl. Cod. Sang. 1285, p. 12) in die Stiftsbibliothek St. Gallen. (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973
Papier · 730 pp. · 17 x 11.8 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein, Teufen · 1498
Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters

Die um 1500 von den Drittordensschwestern des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschriebene Handschrift enthält einleitend ein um 1500 angelegtes Verzeichnis von Handschriften und Druckwerken in der klösterlichen Bibliothek (p. 19) mit insgesamt 110 Eintragungen. Den Hauptteil machen aszetisch-erbauliche Traktate aus. Es finden sich darin die von Bruder Conrad Nater vorgenommene deutschsprachige Übersetzung der Regula novitiorum des Bonaventura (p. 15107), die deutsche Fassung des Werks De exterioris et interioris hominis compositione des David von Augsburg (p. 109188), die Ermahnung zu einem wahren klösterlichen Leben des Franziskanermönchs Heinrich Vigilis von Weissenburg (p. 190223), der Traktat Die besessene Nonne Agnes (p. 225404), ein dem Bernhardinus von Siena zugeschriebener Passionstraktat (Lernung das lyden unsers lieben heren zu betrachten; p. 406475), Offenbarungen der Mystikerinnen Gertrud von Helfta und Christine Ebner (p. 476486), das Werk Soliloquium des Bonaventura in kürzender Übertragung in die deutsche Sprache (p. 496713) sowie der Traktat Vom Reuer, Wirker und Schauer des sogenannten Kuttenmanns (p. 717727). Am 11. Februar 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 976, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 976
Papier · 522 pp. · 15 x 10.5 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein bei Teufen · 1499
Aszetisch-mystische Handschrift

Die Handschrift wurde 1499 (vgl. Datierungen p. 174 und 519) von einer Drittordensschwester des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschrieben. Sie enthält eine Abschrift des Schürebrand, eines geistlichen Traktats des 14. Jahrhunderts aus dem Kreis der Strassburger Gottesfreunde (p. 2174), den ersten und dritten Teil des dem heiligen Bonaventura zugeschriebenen Traktats Von dreierlei Abgründen (p. 176313) und den Passionstraktat Extendit manum des Heinrich von St. Gallen (p. 315519). Die Schreiberin bittet auf p. 519 um ein Ave Maria. Im Jahr 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar P. Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 973, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein. (sno)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 977
Pergament und Papier · 396 pp. · 15 x 10.5 cm · alemannisches Sprachgebiet · 15. Jahrhundert
Andachts- und Gebetbuch

Die beiden umfangreichen Haupttexte dieses wohl von einer Hand fortlaufend ergänzten Gebetbuches sind ein Tagzeitentraktat (p. 34224) sowie ein daran anschliessendes Marienoffizium (deutsche Fassung des Officium parvum Beatae Mariae Virginis, p. 225343). Begleitet werden sie von Predigten und kürzeren Traktaten: zu Beginn Betrachtungen der Leiden Christi, gegliedert nach den sieben Bitten des Vaterunser (p. 133, erstes Blatt fehlt); am Ende der Handschrift der mystische Kurztraktat Von der seligen Dorfmagd (p. 344346), ein fragmentarischer Traktat zu den zwölf Tugenden des Sakraments (p. 347352), eine Predigt von Johannes Nider (p. 352362), eine weitere Predigt (In unser Capel die erst bredig von gehorsami, p. 363384) sowie kürzere Texte und Textfragmente (p. 385396). Ein spätmittelalterlicher Eintrag p. 390 nennt einen Namen (das buch hadt hanns petris auch ze len). Einband des 15. Jahrhunderts mit rotem Leder überzogen, abgelöste Buckel und fehlende Schliesse; die handmarmorierten Spiegelblätter zeugen von einer neuzeitlichen Restaurierung. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 981
Papier · 146 pp. · 29.5 x 21.5 cm · 14. Jahrhundert
Richard von St. Viktor, Benjamin maior und Benjamin minor

Diese Papierhandschrift kommt aus dem Schwesternhaus bei der Kirche Sankt-Leonhard in St. Gallen (p. 4). Sie überliefert zwei Werke von Richard von St. Viktor (um 1110-1173), die als Vorläufer der „spekulativen Mystik“ des 14. Jahrhunderts gelten. Es handelt sich zunächst um den Benjamin maior, auch bekannt unter dem Titel De contemplatione [eiusque commendatione], wie das auf den Rücken des Codex geklebte Schild zeigt (p. 4a-97a). Alle fünf Bücher beginnen mit einer gemalten Initiale, die grösser sind als diejenigen bei den Paragraphen und die mit Ausläufern auf dem Seitenrand versehen sind. Es folgt danach der Benjamin minor desselben Autors von St. Viktor (p. 97a-144a). Der Band wurde von einem einzigen Schreiber geschrieben, der zwar nicht seinen Namen nennt, aber ein in vielen weiteren Handschriften verbreitetes Kolophon wiedergab: Explicit iste liber sit scriptor crimine liber. Die letzten beiden Spalten (p. 144b-145a) der Handschrift stammen von einer anderen Hand. Sie schreibt zwei Kapitel von De spiritu et anima (Inc.: Nobilis creatura est anima… , PL 40, col. 807-809), ein Text, der lange Augustin zugeschrieben wurde, der jedoch aus dem 12. Jahrhundert datiert. Der gotische Einband stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Die Holzdeckel wurden mit wiederverwendeten Lederstücken bezogen. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 983
Papier · 367 pp. · 32 x 22.7 cm · St. Gallen, St. Leonhard (?) · 1464
Otto von Passau, Die 24 Alten

Zur Zeit der Niederschrift des Werks Die 24 Alten, das um 1386 vollendet wurde, war der Franziskaner Otto von Passau Mitglied des Basler Minoritenklosters. Die Schrift, eine Art christliche Lebenslehre, fand als Text für die Tischlesung grosse Verbreitung in Frauenklöstern. Diese Handschrift wurde im Jahr 1464 von einer swester Endlin, wahrscheinlich im Franziskanerinnenkloster zu St. Leonhard in St. Gallen geschrieben. (ber)

Online seit: 04.11.2010

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 985
Papier · 507 pp. · 27.8 x 20.2 cm · wahrscheinlich Freiburg i. Br. · 1467
Spiegelbuch und andere erbauliche Traktate in deutscher Übersetzung.

Die Handschrift von 1467, die einst dem Klarissenkloster in Freiburg i. Br. gehörte und im Jahr 1699 vom Kloster St. Gallen erworben wurde, enthält neben wenigen lateinischen Texten mehrere erbauliche geistliche Traktate in deutscher Übersetzung, unter anderem eine Ars moriendi, das Cordiale de quattuor novissimis des Gerard van Vliederhoven, die sog. Hieronymus-Briefe, übersetzt durch Johann von Neumarkt (ca. 1315-1356), das Spiegelbuch – einen dialogischen Text in Reimzeilen über rechte Lebensführung, Versuchungen eines weltlichen Lebens und Jenseitsstrafen mit rund zwanzig kolorierten Federzeichnungen – sowie die Legende der Heiligen Drei Könige in der Fassung von Johannes von Hildesheim (1310/1320-1375). In der Handschrift finden sich einige weitere Federzeichnungen: ein Einhorn (p. 87), zwei Apostelfiguren (p. 107; Paulus und Johannes?), ein Mann und eine Frau in weltlicher Kleidung sowie ein Hirsch und ein Wildschwein (p. 513). Auf dem vorderen und hinteren Spiegel lassen sich Abklatsche in karolingischer Minuskel erkennen (hinterer Spiegel: Hrabanus Maurus, De computo). (sno)

Online seit: 04.10.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 987
Papier · 602 pp. · 28.5 x 21 cm · Bodenseeraum, Brüderhaus des Klosters St. Gallen · 1454
Illustrierte erbauliche Sammelhandschrift aus dem Brüderhaus des Klosters St. Gallen mit drei erbaulichen Traktaten in deutscher Sprache

Die Handschrift enthält drei umfangreiche Traktate in deutscher Sprache. Am Anfang steht das Leben des Erzbischofs Johannes von Alexandrien (p. 583), verfasst von Anastasius Bibliothecarius. Es folgen der erbauliche Traktat Die vierundzwanzig Alten oder der goldene Thron der minnenden Seele von Otto von Passau (p. 87544) und die Dreikönigslegende (Historia trium regum) des Johannes von Hildesheim (p. 546602). Der Traktat von Otto von Passau ist mit 25 spaltenbreiten kolorierten und rot umrandeten Federzeichnungen illustriert. Die Dreikönigslegende setzt (p. 546) mit einer ganzseitigen Miniatur ein, die die heiligen drei Könige auf Besuch beim Jesuskind zeigt. Der Schreiber und die Illustratoren dieser möglicherweise im Umfeld des St. Galler Bruderhauses entstandenen Handschrift sind nicht bekannt; stilistische Merkmale erinnern an die Konstanzer Buchmalerei von Rudolf Stahel. Die Handschrift ist an drei Stellen auf das Jahr 1454 datiert (p. 93 als Bildinschrift; p. 544; p. 602). Sie befand sich im 15. Jahrhundert im Besitz der (der lateinischen Sprache nicht mächtigen) Laienbrüder im Brüderhaus des Klosters St. Gallen; auch im Jahr 1618 stand die Handschrift noch in der Bibliothek des Brüderhauses. Spätestens 1755 ist sie in der Hauptbibliothek des Klosters St. Gallen nachweisbar. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 990
Papier · 589 pp. · 30.5 × 21/21.5 cm · Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen (Regina Sattler, Dorothea Hertenstein, Elisabeth Schaigenwiler) · 1521/22
Sammelband aszetischen Inhalts mit geistlichen Traktaten des Dominikanermönchs Wendelin Fabri aus Pforzheim

Die im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen in den Jahren 1521 und 1522 von den dortigen Schreiberinnen Regina Sattler, Dorothea von Hertenstein und Elisabeth Schaigenwiler geschriebene Handschrift überliefert als einzige die geistlichen Werke des aus Pforzheim gebürtigen Dominikanermönchs Wendelin Fabri (um 1465 – nach 1533). In seiner Funktion als Spiritual im Dominikanerinnenkloster Zoffingen in Konstanz entstanden zwischen 1510 und 1518 geistliche Traktate für die klösterlichen Tischlesungen, nämlich zum Altarssakrament, zu den fünf Gerstenbroten der Ordensleute und zu den Früchten der heiligen Messe, die Kollationen über die sieben O-Antiphonen sowie die Traktate Villicatorius und Prudentia simplex religiosorum. Die Handschrift gelangte zwischen 1780 und 1782 in die Klosterbibliothek von St. Gallen; Ende des 16. Jahrhunderts war sie noch im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in Wil gelegen. (smu)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 991
Papier · 847 pp. · 29 x 19 cm · Katharinenkloster St. Gallen · 1484
Gemahelschaft Christi mit der gläubigen Seele

Die Foliohandschrift enthält als einzigen Text die Gemahelschaft Christi mit der gläubigen Seele (Fassung Es spricht ain haidischer maister es sy besser und nützer), ein umfangreiches und bislang unediertes Erbauungsbuch für Klosterleute. Der anonyme Verfasser mag ein Augustiner-Eremit gewesen sein, seine Leserschaft fand das Werk zur Hauptsache in geistlichen Frauengemeinschaften. Auch die vorliegende Handschrift entstammt einer solchen, sie wurde gemäss Schriftvergleich von Angela Varnbühler, der Chronistin und langjährigen Priorin des Katharinenklosters St. Gallen, geschrieben und datiert (Kolophon auf p. 842/843). Im Vorfeld der Reformation schickte die Buchmeisterin Regula Keller die Handschrift zusammen mit einer weiteren, heute verlorenen ins Schwesternhaus nach Appenzell, wovon der auf p. 2 eingeklebter Begleitbrief der Büchersendung berichtet. Von dort kam der Codex ins Kloster Wonnenstein und 1782 in die Stiftsbibliothek (Besitzeintrag von P. Pius Kolb auf p. 4). Zwei Einträge von 1584 berichten, dass ein Hans Bart das Buoch gelernet habe (p. 1 und p. 845). Die Handschrift ist zweispaltig eingerichtet und durchgehend rubriziert. Ein Lesezeichen und ein Einzelblatt aus einer Brevier-Postinkunabel aus der Offizin Erhard Ratdolts in Augsburg sind eingelegt. Zwischen p. 839 und p. 840 sind mehrere Seiten entfernt worden (Textverlust). Zeitgenössischer, schmuckloser Ledereinband mit zwei Schliessen (eine verloren). Auf den Holzdeckeln sind die Abklatsche von zwei deutschsprachigen Urkunden sichtbar. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 992
Papier · 302 pp. · 23 x 15 cm · 14. Jahrhundert
Johannes de Abbatisvilla, Sermones de tempore, Henricus de Frimaria, De decem praeceptis und diverse Texte

Die Haupthand dieser Papierhandschrift hat fast die Gesamtheit der Seiten mit ihrer kleinen und gedrängten Schrift bedeckt. Sie verwendete viele Abkürzungen und liess jeweils nur einen schmalen Rand neben dem Text unbeschriebenen (über 50 Zeilen pro Seite). Die Lagen variieren manchmal in ihre Grösse, auch innerhalb desselben Texts. Der erste dieser Texte sind die Sermones de tempore des Pariser Magisters Johannes von Abbeville (p. 3-182). Es folgt mit De decem praeceptis ein Kommentar zu den Zehn Geboten des Augustinermönchs Heinrich von Friemar (p. 183-233). Eine Reihe von anonymen Predigten, z.B. über den heiligen Bernhard (p. 239), zu Mariä Himmelfahrt (p. 253) oder zur Enthauptung Johannes des Täufers (p. 288), vervollständigen den Codex. Ein Auszug aus dem Elementarium logicae (Inc.: [F]inis logici principalis est scire discernere…) von Wilhelm von Ockham ist unter diesen Predigten eingeschoben (p. 291-293). Die Handschrift gehört spätestens seit der Regierungszeit von Abt Diethelm Blarer der Klosterbibliothek von St. Gallen, wie dessen Stempel aus der Zeit von 1553–1564 (p. 300) zeigt. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 994
Papier · 512 pp. · 22.5 x 14-15.5 cm · St. Gallen: Friedrich Kölner · 1430/1436
Otto von Passau, Die 24 Alten

Die Handschrift enthält das Werk Die 24 Alten oder der goldene Thron der minnenden Seele (vollendet um 1386) des Franziskaners Otto von Passau. Dieses Werk, eine Art christliche Lebenslehre in Sentenzen, richtet sich an Laien, Laienbrüder in Klöstern und Nonnen. Der aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammende und zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen tätige Reform-Mönch Friedrich Kölner (oder Colner) schrieb gemäss Kolophon auf p. 512 die Handschrift für die klosterähnliche Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen, deren Beichtvater er war. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 996
Papier · 449 pp. · 21.5 x 15 cm · 24. Mai und 14. Juni 1398
Predigten und andere Texte

Der einzige Schreiber dieser Papierhandschrift notierte zwei Kolophone, die die Daten der Fertigstellung seiner Abschrift im Mai und Juni 1398 festhalten (p. 187 und 448). Der erste Teil der Handschrift (p. 3-187) enthält eine Reihe von anonymen Predigten, die von Johannes dem Täufer, der Jungfrau Maria, der Kirchweihe etc. handeln. Die folgenden Seiten überliefern Materialien für weitere Predigten, deren Beginn jedoch fehlt (p. 189-204). Dann schliesst sich eine Reihe von leeren Seiten an (p. 205-220). Der zweite, datierte Teil der Handschrift vereint einen Traktat über die fünf Sinne, wie ein erstes Explicit vermerkt (p. 252), und weitere Predigten, wovon eine auf Deutsch verfasst wurde (p. 258-259). Die Handschrift befindet sich spätestens seit dem 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, wie ein Besitzeintrag zeigt (p. 1). Unter den zahlreichen Falzverstärkungen befinden sich 16 Fragmente aus einer hebräischen Handschrift, die in aschkenasischer Quadratschrift einen Text des Talmuds vom Ende des 13. Jahrhunderts oder vom Anfang des 14. Jahrhunderts überliefern (vgl. die Beschreibung von Justine Isserles, Books within books, 2024). Die anderen, lateinischen Fragmente stammen aus einer Urkunde des 14. Jahrhunderts. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 997
Papier · 128 pp. · 15.5 x 11 cm · St. Gallen: P. Joachim Cuontz · um 1504
Benediktsregel, deutsch; Der himmlische Rosenkranz; Reimgebet des Nikolaus von Flüe

Der Haupttext der Handschrift, die starke Benutzungsspuren aufweist, ist die Benediktsregel in deutscher Übersetzung (p. 3107). Gemäss Schriftvergleich mit Cod. Sang. 546 wurde dieser Text vom St. Galler Mönch P. Joachim Cuontz († 1515) geschrieben. Laut Besitzeintrag von 1504 auf p. 1 gehörte die Handschrift der klosterähnlichen Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen. Auf p. 120121 steht eine Ermahnung an die Schwestern, die Regel einzuhalten, geschrieben ebenfalls von P. Joachim Cuontz. Dazwischen und danach stehen kurze Texte von anderen Händen: p. 108112 eine Anweisung, wie der auf p. 112117 folgende „Himmlische Rosenkranz“ zu beten ist, ein geistliches Lied zur Rosenkranz-Meditation in 13 Strophen mit Ablasszusage (Inc. gott vater in dem höchsten tron), p. 118 eine Ermahnung an die Schwestern zu Wachsamkeit (nach 1 Pt 5,8–9) und Segensbitten, p. 123125 ein Diktum und das Reimgebet von Nikolaus von Flüe (ain guotti hailsamy lerr von bruoder clausen in schwitz, Inc. bruoder klaus von underwalden, und bruoder klausen gewonliches gebett, Inc. O min gott und min schöpfer nim mich und gib mich gantz zuo aigen). Auf p. 126 stehen Besitzeinträge (?), auf p. 128 (gemäss Paul Staerkle, Die Handschriften des ehemaligen Klosters Wiborada zu St. Georgen, in: Die hl. Wiborada, Bd. 2: Die Verehrung der Heiligen, St. Gallen 1926, S. 84) ein Sandfuhrrodel von 1477–1487, „der einige Dienstleistungen aus dem der Kirche geschenkten Steinbruch zum neuen Kirchenbau festsetzt“. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 998
Papier · 342 pp. · 15.8 x 11.5 cm · Friedrich Kölner (Colner) für die Benediktinerinnengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen · 1430/1436
Sammelhandschrift mit aszetisch-mystischen Texten für die klosterähnliche Schwesterngemeinschaft von St. Georgen

Der aus dem Kloster Hersfeld im nördlichen Hessen stammende Mönch Friedrich Kölner (auch Colner) wirkte zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen, um hier mit einigen Mitbrüdern innere Reformen durchzuführen. Friedrich Kölner wirkte in dieser Zeit auch als Beichtvater für die klosterähnliche Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb St. Gallen. Für diese übersetzte er zahlreiche Texte aus dem Latein ins Deutsche. Die Texte in Cod. Sang. 998 handeln vorwiegend von Jungfräulichkeit und Keuschheit. In alemannischer Sprache mit mitteldeutschen Reflexen enthält der Band zahlreiche Dicta von Kirchenvätern; gehäuft treten Texte von Bernhard von Clairvaux auf. Im Band finden sich ausserdem Übersetzungen der Bücher I und II (p. 67139; p. 141187) der Imitatio Christi des Thomas a Kempis, verschiedene Predigten und ins Deutsche übersetzte Auszüge aus dem Novizentraktat des David von Augsburg De exterioris et interioris hominis compositione secundum triplicem (p. 291299 und p. 319338). (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1001
Papier · 246 pp. · 14.5 x 10.5 cm · 15. Jahrhundert
Der Mönch von Heilsbronn, Das Buch von den sechs Namen des Fronleichnams

Die Handschrift enthält den deutschen Fronleichnamstraktat des „Mönchs von Heilsbronn“, eines Mönchs des zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Zisterzienserklosters Heilsbronn, der wohl im 14. Jahrhundert lebte. Die kleinformatige Handschrift mit Koperteinband stammt aus dem Schwesternhaus St. Leonhard bei St. Gallen und war später im Besitz der Frauengemeinschaft in St. Georgen oberhalb von St. Gallen. (sno)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1002
Papier · 483 pp. · 15 x 11 cm · 15. Jahrhundert
Humbertus de Romanis, De tribus votis substantialibus religionis in deutscher Sprache – Jan van Ruusbroec, Brulocht in oberdeutscher Überlieferung

Die Handschrift, die auf p. 3 zwei Besitzvermerke der Schwesterngemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen aufweist (wohl aus der Zeit um 1500), enthält zwei spirituelle Texte des 13. bzw. 14. Jahrhunderts. Es sind eine Übertragung der Anleitung des dominikanischen Generalmeisters Humbert von Romans († 1277) zur Regel seines Ordens ins Deutsche (p. 5295) und das Werk Die geistliche Hochzeit (Brulocht) des flämischen Theologen Jan von Ruusbroec († 1381) in einer oberdeutschen Fassung (p. 296482). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1003
Papier · 545 pp. · 15.2 x 10−10.5 cm · St. Gallen, Beginengemeinschaft der Unteren Klause von St. Leonhard · 1498
Aszetisch-mystische Handschrift für die Schwesterngemeinschaft von St. Leonhard St. Gallen

Die im Jahr 1498 geschriebene Handschrift stammt aus der Bibliothek der regulierten Schwesterngemeinschaft der Franziskaner-Tertiarinnen in der Unteren Klause von St. Leonhard vor den Toren der Stadt St. Gallen. Die unbekannte Hauptschreiberin – sie schrieb bis p. 536 – bittet künftige Leserinnen an zwei Stellen um ein Ave Maria (p. 201; p. 536). Die Handschrift enthält vorne eine textgeschichtlich bedeutende Abschrift des Schürebrand (p. 10201), in der Mitte (p. 206339) die Teile 1 und 3 des dem heiligen Bonaventura zugeschriebenen Traktats Von dreierlei Abgründen und im hinteren Teil (p. 344535) den Passionstraktat Extendit manum des Heinrich von St. Gallen. Von einer anderen Hand geschrieben ist der beigefügte Mariengruss am Ende des Manuskripts (p. 537539). Die Handschrift gelangte nach der Reformation und der Aufhebung der Schwesterngemeinschaft von St. Leonhard in die Bibliothek der Benediktinerinnen von St. Georgen und schliesslich 1780/82 in die Klosterbibliothek von St. Gallen. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1004
Papier · 360 pp. · 15 x 11 cm · St. Gallen, Benediktinerkloster / St. Georgenklause · 1432-1436
›Engelberger Predigten‹, Johannes von Indersdorf, Marquard von Lindau

Diese u. a. vom Benediktiner Friedrich Kölner geschriebene und für die St. Georgenklause bestimmte Handschrift enthält neben einer Übersetzung des Lebens des Hl. Benedikts (nach Gregors des Großen Dialogi, Liber 2) und einem Auszug aus dem Eucharistie-Traktat des Marquard von Lindau eine besonders frühe Überlieferung von Gebeten aus dem „Wilhelm-“ und dem „Ebran-Gebetbuch“ von Johannes von Indersdorf. Darüber hinaus überliefert sie einige der „Engelberger Predigten“, womit sie den Bestand von Wil, Archiv des Dominikanerinnenklosters St. Katharina, Cod. M 47 komplettiert. Bemerkenswerterweise gehen beide Handschriften auf eine Vorlage zurück, der auch die etwa 50 Jahre später entstandenen Handschriften Cod. Sang. 1919 und Wil M 42 ihre (wieder einmal komplementär angelegte) Auswahl der „Engelberger Predigten“ verdanken. (nem)

Online seit: 09.04.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1006
Papier · 762 pp. · 13 x 9.5–10 cm · 1516–1526
Passionsgebete, geistliche Spiele, Gebete und Gedichte

Die fünf Teile der Handschrift wurden von mehreren Schreibern geschrieben, unter ihnen der St. Galler Konventuale Hans Conrad Haller (1486–1525), der Kalligraph, Priester und von 1523 bis 1525 Bibliothekar des Klosters St. Gallen war und verschiedene Schriften wie ein Missale und andere geistliche Literatur sowie eine Vita des Notker Balbulus verfasste. Haller hat im Cod. Sang. 1006 öfters Subskriptionen hinterlassen, z. B. auf p. 531 und p. 540. Die fünf Teile der Handschrift enthalten die folgenden Texte: Teil I (p. 1345) Passionsgebete und – teilweise fragmentarisch – geistliche Spiele, darunter p. 3344 den Ludus ascensionis. Teil II (p. 4665) ein Gebet an St. Dorothea, laut Schreiber aus dem Lateinischen übersetzt und 1430 aufgeschrieben (p. 6162). Teil III (p. 6680) Heinrich der Teichner, Der Seele Klage. Teil IV (p. 8195) Tagzeiten vom Leiden Christi. Teil V (p. 96762) eine Vielzahl an erbaulichen Texten wie Gebeten und Betrachtungen, darunter auf p. 188190 Ein babst lag uurmals an dem tod, p. 406486 St. Anselmi Fragen an Maria und p. 508524 ein gereimtes deutsches Salve Regina. (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1008
Pergament und Papier · 262 + I pp. · 15.5 x 11 cm (I) ; 16 x 11 cm (II) · Südfrankrecih (I) · Ende des 13. (I) und 15. Jahrhundert (II)
Gedichte von Raimond Astruc und verschiedene spirituelle Texte

Der Band besteht aus zwei Handschriften, die zusammengesetzt wurden. Die erste ist aus Pergament, datiert vom Ende des 13. Jahrhunderts und wurde mit schwarzer Tinte von 7 bis 118 paginiert. Die zweite Handschrift ist aus Papier, stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde mit rotem Farbstift von 1 bis 144 paginiert. Gemäss dem Einband wurden die beiden Handschriften im 19. Jahrhundert vereint, als der St. Galler Stiftsbibliothekar Franz Weidmann den Inhalt der beiden Handschriften auf die ersten Vorsatzblätter (p. 1-2) vermerkte. Die erste Handschrift wurde wahrscheinlich in Südfrankreich geschrieben und enthält das lateinische Gedicht Certamen animae, das Raimond Astruc verfasste (p. 7-95 in schwarzer Tinte). Daran schliesst sich ein anderes Werk desselben Autors, die Epistola de consolatione (p. 95-98 in schwarzer Tinte), an. Die Briefe von Karl I. von Anjou, Dichtungen über seine Siege und moralische Satiren (z.B. gegen die Laster der Welt oder gegen die religiösen Orden) vervollständigen diesen ersten Teil (Delisle 1916). Gemäss einem Eintrag wurde diese Handschrift von einem vormaligen Jesuiten, der reformierter Prediger in Montbéliard wurde, 1598 Bartholomäus Schobinger in St. Gallen geschenkt (p. 5 in schwarzer Tinte). Der zweite Teil von Cod. Sang. 1008 wurde von einer einzigen Hand im 15. Jahrhundert geschrieben und beginnt mit dem Text De puritate conscientiae des Kartäusers Heinrich Eger von Kalkar (p. 1-17 in rotem Farbstift). Der lateinische Prosadialog zwischen dem Tod und Meister Polykarp, das Colloquium de morte (Pirożyńska 1966), schliesst sich daran an (p. 18-25 in rotem Farbstift). Dann folgen Meditationen zur Passion Christi (p. 26-47 in rotem Farbstift), Meditationen des heiligen Anselm (p. 48-67 in rotem Farbstift) und, unter anderem, Bonaventuras De institutione novitiorum (p. 116-139 in rotem Farbstift). (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1012
Papier · 480 pp. · 15 x 10.5 cm · 14. und 15. Jahrhundert
Theologische Sammelhandschrift

Die kleine umfangreiche Papierhandschrift setzt sich aus ungefähr einem Dutzend kodikologischen Einheiten zusammen und enthält zahlreiche Texte, die von verschiedenen Händen im 14. und 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Man findet darin Predigten, diverse Traktate wie das Speculum boni et mali (p. 1-48), das Speculum monachorum (p. 62-65) und das Opus tripartitum von Johannes Gerson (p. 73-122), De malitia mulierum (p. 463-475), sodann Texte zur Messe – darunter eine Ermahnung zum Lesen der Messe (p. 122-144) –, die Visiones Pauli (p. 159-167), Exempla (p. 297-328), ein Komputus (p. 353-390) sowie eine Reihe von Briefen. Einige Handschriftenfragmente dienen der Verstärkung der Lagen. Unter diesen sei auf die bemerkenswerten Fragmente in Unzialschrift des 7. oder 8. Jahrhunderts  hingewiesen, die alle einen Psalter überliefern (p. 84-s1-2, 180-s1-3, 204-s1-3, 224-s1-3, 288-s1-3, 304-s1-3). Sehr wahrscheinlich stammen sie aus derselben Handschrift des ausgehenden 7. Jahrhunderts (CLA 7, n° 985), die A. Allgeier (1929) beschrieb und von welcher einige grössere Fragmente in der Stiftsbibliothek in Cod. Sang. 1395.17 (ehemals Cod. Sang. 1395, p. 370-391) aufbewahrt werden. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1014
Papier · 370 pp. · 14.5 x 11 cm · Nordbayern (?) · gegen 1500
Sammlung von theologisch-mystischen Traktaten und Predigten im Geiste des dominikanischen Mystikers und Predigers Johannes Tauler

Die vielleicht aus Nordbayern stammende und im Bodenseeraum ergänzte Sammelhandschrift theologisch-mystischen Inhalts gehörte um 1500 der geistlichen Gemeinschaft von Franziskanerinnen in der unteren Klause zu St. Leonhard westlich der Stadt St. Gallen, die im Gefolge der Reformation aufgehoben wurde. Der Band enthält über dreissig meist anonym überlieferte Predigten, Traktate und Traktat-Auszüge dominikanischer Prägung. Darunter finden sich der Sendbrief Von wahrer Andacht des Eberhard Mardach (p. 83116), eine Predigt des Johannes Tauler (p. 129156), der Traktat Liebhabung Gottes an den Feiertagen von Thomas Peuntner aus dem Jahr 1434 (p. 232237), Auszüge aus der Auslegung der zehn Gebote des Marquard von Lindau (p. 238245), der Anfang des Prologs und drei Kapitel der anonym überlieferten, von Martin Luther 1518 erstmals vollständig im Druck herausgegebenen Theologia deutsch (auch Der Frankfurter genannt; p. 287297) sowie Auszüge aus einer von anderen Handschriften stark abweichenden deutschsprachigen Fassung von Der Minnebaum (Arbor amoris; p. 323331). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1015
Papier · 558 + I pp. · 15.5 x 11 cm · St. Gallen · 1430–1436
Predigten von Rulmann Merswin und Johannes Tauler

Die Handschrift ist durchgängig vom Hersfelder Reformmönch Friedrich Kölner geschrieben, der von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätig war. Er übernahm unter anderem die geistliche Betreuung der Frauengemeinschaft St. Georgen. Die von ihm geschriebenen Handschriften, von denen sich zwölf erhalten haben, schrieb er wohl hauptsächlich für diesen Rezipientenkreis. Auch für die vorliegende Handschrift im handlichen Oktavformat darf man das annehmen. Sie enthält einen umfangreichen Predigtzyklus, eingeleitet von einer Predigt vermutlich Rulmann Merswins (p. 222: Leben Jesu / Von der geistlichen Spur), die Kölner Johannes Tauler zuschreibt (dieselbe Textkombination in Cod. Sang. 1067). Die nachfolgenden vierzig Predigten sind tatsächlich von Tauler (p. 22557). Unter der Rubrik Von der drivaltikait ist p. 134147 der pseudoeckhartsche Komposittraktat Von dem anefluzze des vaters enthalten. Taulers Fastenreden fehlen, stattdessen verweist Kölner auf zwei Briefe des Johannes von Schoonhoven. Diese sind zwar im vorliegenden Band nicht enthalten, liegen aber als eigenständige Übersetzungen Kölners im Cod. M 47 des Klosterarchivs St. Katharina in Wil vor, einer Handschrift, die Kölner wohl für die Frauen in St. Georgen geschrieben hat. Die einspaltig eingerichtete Handschrift ist eng beschrieben und durchgängig rubriziert. Der schmucklose Einband ist 1992 restauriert worden, der Buchblock weist aber schon zahlreiche mittelalterliche Reparaturen auf. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1016
Pergament · 426 pp. · 17.5 x 12 cm · 13. Jahrhundert
Predigten

Die Handschrift überliefert Predigten durch das Kirchenjahr und wurde von einer regelmässigen Hand in einer gotischen Minuskel des 13. Jahrhunderts geschrieben. Am Anfang und am Schluss ist sie unvollständig. Die am oberen Seitenrand durchgezählten Predigten reichen von VII (Dominica iiii. in quadragesima) bis LXXXVIII (In vigilia epiphanie domini). Zu Predigtbeginn stehen jeweils eine schlichte zweizeilige rote Initiale und eine rote Überschrift zur Angabe des Tags, an dem die Predigt zu lesen war. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 410) war die Handschrift spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhundert in der Bibliothek des Klosters St. Gallen vorhanden. Der Pappeinband, mit weissem Pergament bezogen und mit grünen Seidenbändern als Verschlüssen, stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. (rou)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1017
Pergament · 351 pp. · 17.5 x 12.5 cm · 14. Jahrhundert
Peregrinus de Oppeln, Sermones de sanctis; Jacobus de Voragine, Sermones de sanctis

Die Pergamenthandschrift überliefert zwei Sammlungen von Predigten über Heilige. Die erste stammt vom Dominikanerprior Peregrinus von Oppeln (p. 3-250), dessen Name in den Überschriften des Winterteils (p. 3) und des Sommerteils (p. 131) steht. Die zweite wurde von einer anderen zeitgenössischen Hand geschrieben und enthält Predigten von Jacobus de Voragine (p. 251-346). Die Zugehörigkeit dieser Autoren zum Dominikanerorden spiegelt sich in der Bedeutung, die z.B. der heiligen Katharina von Siena bei Peregrinus (drei Predigten sind ihr gewidmet p. 239-250) oder dem heiligen Dominikus bei Jacobus de Voragine (zwei Predigten p. 288-290, 311-315) zukommt. Hingegen fehlen in der Sammlung des Peregrinus, Provinzial von Polen, spezifische Heilige der polnischen Dominikanerprovinz wie Adalbert, Wenzel oder Hedwig. Die Abschrift wurde sorgfältig ausgeführt und besitzt einen systematischen Schmuck mit Fleuronné-Initialen. Zeitgenössische Eintragungen auf den Seitenrändern fassen den Inhalt gewisser Predigten zusammen, und zwar manchmal in schematischer Form. Ein Besitzeintrag (p. 351) zeigt an, dass die Handschrift Angela Varnbühler (1441-1509), der Priorin des Dominikanerinnenkonvents St. Katharina in St. Gallen, gehörte (Mengis 2013, n° 52), bevor sie spätestens unter Abt Diethelm Blarer (sein Stempel aus der Zeit von 1553–1546 auf p. 347) in die Bibliothek des Klosters St. Gallen gelangte. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1020
Pergament · 216 pp. · 19.5 x 14.5 cm · zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts oder erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
Lateinische Predigten von Berthold von Regensburg

Die Pergamenthandschrift überliefert lateinische Predigten von Berthold von Regensburg († 1272) in einer Abschrift aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie beginnt mit dem Fest des Protomärtyrers Stephanus (26. Dezember; p. 1a) und reicht bis zum Festtag der Enthauptung Johannes des Täufers (29. August; p. 181b). Es folgen weitere Predigten und andere Texte, von denen zwei mit De passione (p. 197a) und De resurrectione (p. 199b) betitelt sind. Auf p. 209 bricht der Text am Ende der rechten Spalte ab. Danach folgen auf p. 210a215a in grösserer Schrift offenbar Predigten zur Conversio sancti Pauli (p. 210a) und zur Purificatio beatae Mariae (p. 213a), obschon diese beiden Feste bereits im ursprünglichen Teil (p. 23b und 31b) vorkommen. Eine andere Hand schrieb im 14. Jahrhundert in der rechten Spalte von p. 215 einen deutschen Text (Wilt du wizzen wie …). Laut einem Eintrag auf p. 216 schenkte der Kaplan Jodocus Maiger dem Nicolaus Jeuchin oder Jenchin, Pfarrer von St. Mangen (Kirche ausserhalb der Stadt St. Gallen) dieses Buch im Jahr 1433. Zu vermerken sind die dekorative, vierfarbige Naht mit gezackter Kontur auf p. 111/112, die Federzeichnung auf p. 150a sowie der Bibliotheksstempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564 auf p. 216. Der Holzdeckeleinband stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert. (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1024
Pergament · I + 158 + I pp. · 25 x 16 cm · 13./14. Jahrhundert
Predigten

Der grösste Teil dieser Handschrift überliefert Predigten, die von mehreren Händen in zwei Spalten abgeschrieben wurden (p. 1-144). Die Predigten werden manchmal durch rote Überschriften und durch kleine Fleuronnée-Initialen, alternierend in blauer und roter Farbe, eingeleitet. Der Schlussteil (p. 145-157) ist kleineren Formats (19 x 17 cm) und einspaltig beschrieben worden. Er überliefert leonische Verse und Sprüche in Versform. Die Handschrift war spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhunderts im Besitz der Bibliothek des Klosters St. Gallen (vgl. den Stempel von Abt Diethelm Blarer p. 120). Sie wurde im 18./19. Jahrhundert neu gebunden, und zwar als Einband mit Pappdeckeln, die mit weissem Pergament bezogen wurden und grüne Seidenbänder als Verschlüsse aufweisen. (rou)

Online seit: 22.09.2022

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