Winterteil eines ursprünglich auf zwei Bände angelegten und beim Binden in vier Bände aufgeteilten Antiphonars. Das Antiphonar, dessen weitere Bände in Cod. Sang. 1763, 1764 und 1795 erhalten sind, wurde geschrieben und sehr wahrscheinlich auch mit Buchschmuck versehen von P. Dominikus Feustlin (1713–1782). Sein Stil zeichnet sich durch farbintensive Rahmen aus Tausenden von kleinen Stäbchen um Initialen und Titelkartuschen aus. Titelblatt mit den Wappen von St. Gallen, St. Johann, dem Toggenburg und Abt Cölestin Gugger von Staudach (1740–1767) auf p. III. Weitere verzierte Titelkartuschen auf p. 1, 45, 48, 53, 101, 104, 162, 178, 202 und 214. Der Winterteil umfasst das Proprium de tempore für den 1. Advent bis Aschermittwoch (p. 1–161), das Proprium de Sanctis für November bis Februar (p. 162–213), das Commune Sanctorum (p. 214–251), Votivmessen (p. 252–272) und Antiphonae feriales (p. 272–297).
Online seit: 22.03.2018
Frühlingsteil eines ursprünglich auf zwei Bände angelegten und beim Binden in vier Bände aufgeteilten Antiphonars. Das Antiphonar, dessen weitere Teile in Cod. Sang. 1762, 1764 und 1795 erhalten sind, wurde geschrieben und sehr wahrscheinlich auch mit Buchschmuck versehen von P. Dominikus Feustlin (1713–1782). Sein Stil zeichnet sich durch farbintensive Rahmen aus Tausenden von kleinen Stäbchen um Initialen und Titelkartuschen aus. Verzierte Titelkartuschen befinden sich auf p. 68, 87, 106, 123, 179, 206, 260, 271 und 307. Der Frühlingsteil umfasst das Proprium de tempore von Aschermittwoch bis Auffahrt (p. 1–205), das Proprium de sanctis von Ende Februar bis Mai (p. 206–306), das Commune sanctorum (p. 307–338), Offizien zu Ehren des hl. Benedikt (an Dienstagen, p. 339–343) und der Jungfrau Maria (an Samstagen, p. 344–347), Suffragia sanctorum (p. 348–352) und Antiphonen und Responsorien für Wochentage (p. 352–384). Die Melodien sind in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notiert.
Online seit: 12.12.2019
Sommerteil eines ursprünglich auf zwei Bände angelegten und beim Binden in vier Bände aufgeteilten Antiphonars. Das Antiphonar, dessen weitere Teile in Cod. Sang. 1762, 1763 und 1795 erhalten sind, wurde geschrieben und sehr wahrscheinlich auch mit Buchschmuck versehen von P. Dominikus Feustlin (1713–1782). Sein Stil zeichnet sich durch farbintensive Rahmen aus Tausenden von kleinen Stäbchen um Initialen und Titelkartuschen aus. Titelblatt mit den Wappen von St. Gallen, St. Johann, dem Toggenburg und Abt Cölestin Gugger von Staudach (1740–1767) auf p. III. Verzierte Titelkartuschen befinden sich auf p. 1, 36, 43, 122, 202 und 241. Der Sommerteil umfasst das Proprium de tempore von Pfingsten bis zum 16. Sonntag nach Pfingsten (p. 1–121), das Proprium de sanctis von Juni bis August (p. 122–240), das Commune sanctorum (p. 241–269), Offizien für Kirchweih (p. 270–273), zu Ehren des hl. Benedikt (an Dienstagen, p. 274–279) und der Jungfrau Maria (an Samstagen, p. 280-285), Suffragia sanctorum (p. 286–289) und Antiphonen für Wochentage (p. 290–297). Die Melodien sind in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notiert.
Online seit: 12.12.2019
Graduale de tempore, geschrieben im Auftrag von Fürstabt Franz Gaisberg (1504–1529, Wappen p. 1) und illuminiert vom Augsburger Buchmaler Nikolaus Bertschi (Initialen, Miniaturen und Bordüren mit Ranken und Tieren). Das Spruchband auf p. 55, das mit etc. 156 endet, gibt möglicherweise einen (fehlerhaften) Hinweis auf die Datierung (1506 oder 1516?). Die Messgesänge sind in Hufnagelnotation in einem Fünfliniensystem notiert. Der Codex ist die grösste Handschrift der Stiftsbibliothek St. Gallen. Sie war ursprünglich noch grösser, die Seiten wurden aber bei einer Neubindung stark beschnitten, wie man etwa am eingefalteten unteren Rand von p. 1 oder an der beschnittenen Bordüre auf p. 444 erkennen kann. Einband mit schweren Beschlägen auf rotem Samtuntergrund.
Online seit: 22.06.2017
Winterteil eines grossformatigen Antiphonars, geschrieben und mit Buchschmuck versehen von P. David Schaller (1581–1636). Der Sommerteil befindet sich in Cod. Sang. 1769. Zu Beginn ein Kalendar für Januar bis April und Dezember (p. 4–8), anschliessend das Proprium de tempore (p. 9–285), das Proprium de sanctis (p. 291–377) und das Commune sanctorum (p. 387–451). Titelblatt mit ganzseitiger Miniatur, die im oberen Drittel die Lactatio sancti Bernardi darstellt, im unteren Drittel Gallus und Otmar, das Wappen der Fürstabtei St. Gallen unter Abt Bernhard Müller (1594–1630) flankierend. Einige grosse Initialen in Blattgold auf farbigem, mit Ranken verziertem Grund mit Bordüren am Blattrand (p. 9, 63, 109, 244, 291, 345 und 387). Die Melodien sind in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notiert.
Online seit: 12.12.2019
Sommerteil eines grossformatigen Antiphonars, geschrieben von P. David Schaller (1581–1636). Der Winterteil befindet sich in Cod. Sang. 1768. Zu Beginn ein Kalendar für April bis November (p. A–6), anschliessend das Proprium de tempore (p. 7–191), das Proprium de sanctis (p. 195–425), das Commune sanctorum (p. 429–495) und Antiphonen zur Komplet (p. 497–499). Auf angehefteten Papierblättern zwei Responsorien (p. 501, 503). Der Buchschmuck beschränkt sich auf verschnörkelte Lombarden. Die Melodien sind in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notiert.
Online seit: 12.12.2019
Herbstteil eines ursprünglich auf zwei Bände angelegten und beim Binden in vier Bände aufgeteilten Antiphonars. Das Antiphonar, dessen weitere Teile in Cod. Sang. 1762, 1763 und 1764 erhalten sind, wurde geschrieben und sehr wahrscheinlich auch mit Buchschmuck versehen von P. Dominikus Feustlin (1713–1782). Sein Stil zeichnet sich durch farbintensive Rahmen aus Tausenden von kleinen Stäbchen um Initialen und Titelkartuschen aus. Verzierte Titelkartuschen befinden sich auf p. 1, 36, 73, 118, 151, 203 und 266. Schlussseite mit Chronogramm (1762) auf p. 360. Der Herbstteil umfasst das Proprium de tempore für Samstage ab Ende August und den 11.–24. Sonntag nach Pfingsten (p. 1–30), Antiphonen für den 3.–6. Sonntag nach Epiphanie (p. 31–36), das Proprium de sanctis für September bis November (p. 36–265), das Commune sanctorum (p. 266–305), Offizien für Kirchweih (p. 306–311), zu Ehren des hl. Benedikt (an Dienstagen, p. 312–319) und der Jungfrau Maria (an Samstagen, p. 319–326), Suffragia sanctorum (p. 326–331) und Antiphonen für Wochentage (p. 332–359). Auf die Schlussseite (p. 360) folgt noch das Fest des Erzengels Raphael (p. 361–365). Die Melodien sind in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notiert.
Online seit: 12.12.2019
Der kleinformatige Band enthält zwei Schriften von der Hand des Mathias Jansen, was auf p. 201 in einer Subskription von 1774 bezeugt ist. Auf pp. 7-39 beschreibt Jansen die Ausmalung der St. Galler Kathedrale im Stil einer Bestandsaufnahme Joch um Joch und Feld um Feld. Auf p. 20 wird von der Verbesserung eines Gemäldes, das Otmar und andere Heilige darstellt, berichtet. Die zweite Schrift auf pp. 40-201 versammelt historische Berichte über Leben, Nachleben und Verehrung des heiligen Otmars in Form protokollartiger Aufzeichnungen von Beschlüssen sowie Vorbereitungen und Abläufen von kultischen Handlungen, beispielsweise der Erhebung von Otmars Gebeinen 1773/1774. Auf p. 99 ist ein geschmückter Altar gezeichnet. Die Seiten pp. 202-207 enthalten spätere Zusätze von 1823 oder kurz darauf. Auf p. 39 und p. 202 finden sich sporadische Einträge (nach 1823) zu den Flachreliefs des Bildhauers Johann Christian Wentzinger, auf p. 39 auch zu den neuen Gemälden des Kunstmalers Antonio Moretto im Chor. Die Seiten pp. 1-6 und 208-236 sind leer. Aus dem Kapuzinerinnenkloster Notkersegg stammend, kam das Buch gemäss einem Vermerk auf der Innenseite des Vorderdeckels vermutlich um 1852 in den Besitz des St. Galler Bischofs Greith. Es befindet sich seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 13.06.2019
Eingeleitet durch ein dominikanisches Kalendar aus Strassburg, enthält der Band unter anderem mehrere Texte des italienischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221-1274), die Regula monachorum ad Eustochium des Kirchenvaters Hieronymus, Auszüge aus dem aszetisch-mystischen Traktat Stimulus amoris, die Anweisungen des Franziskaners Heinrich Vigilis von Weissenburg für ein klösterliches Leben und David von Augsburgs Werk De compositione exterioris et interioris hominis, alles in deutscher Sprache. Der Band, von Kurt Ruh als franziskanisches „Encheiridion asceticum“ bezeichnet, dürfte 1590 mit anderen Strassburger Handschriften (Codd. Sang. 1904, 1915 und evtl. 1866) ins Dominikanerinnenkloster Wil gelangt sein.
Online seit: 07.10.2013
Sammelband mit Predigten und geistlichen Unterweisungen, geschrieben im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen um 1487 von der Priorin Angela Varnbüeler. Der Band enthält unter anderem eine ausführliche Predigt über die heilige Klara von Assisi, in die deren Vita eingearbeitet ist, einen Sendbrief eines Vaters an seine geistlichen Kinder, der einem Franziskanermönch zugeschrieben wird, eine Predigt über das Leiden, den Tod und die Sakramente (als Auslegung von Io 16,21), und eine fälschlicherweise Anselm von Canterbury zugeschriebene Betrachtung Von der Maß des gaistlichen Crutz.
Online seit: 07.10.2013
Abschrift der so genannten Engelberger Predigten. Deutschsprachige Predigten für verschiedene Anlässe des Kirchenjahres, geschrieben um 1400 in einem Dominikanerinnenkloster, möglicherweise in St. Katharinental bei Diessenhofen, wo sich die Handschrift mehrere Jahrhunderte lang befand.
Online seit: 22.06.2010
Psalterium/Breviarium für einen dominikanischen Frauenkonvent. Es enthält auf p. 1–12 einen Heiligenkalender mit vielen weiblichen und einigen seltenen Heiligen. Das Vorkommen von St. Galler und Konstanzer Heiligen verweist auf Entstehung in der Diözese Konstanz. Auf p. 390–393 deutsche Gebetsanweisungen. Besonders hervorzuheben sind die dreizehn Blattgold-Miniaturen und -Initialen. Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina auf dem Nollenberg bei Wuppenau (Thurgau), in dessen Besitz es gemäss Besitzeintrag spätestens im 16. Jahrhundert war. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Dominikanisches Brevier für Klosterfrauen, geschrieben wahrscheinlich in Süddeutschland. Schrift und Buchschmuck folgen Vorbildern des 14. Jahrhunderts, doch weisen die Heiligen Vinzenz Ferrer (kanonisiert 1453/54) und Katharina von Siena (kanonisiert 1461) auf Entstehung erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hin. Zahlreiche Initialen mit Blattgold und Ranken als Rahmen auf p. 21 und 168 (zwei Hunde, misericordia und Justicia, jagen einen Hirsch, Verbum patris). Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina auf dem Nollenberg bei Wuppenau (Thurgau), in dessen Besitz es gemäss Besitzeintrag spätestens im 17. Jahrhundert war. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Die Handschrift enthält auf p. 1–140 die 14 sogenannten Hermetschwiler Predigten, einen hochalemannischen Predigtzyklus des 13. Jahrhunderts, für den sie der einzige Textzeuge ist. Der Text ist am Anfang und Ende defekt. Auf p. 141–214 folgt der in deutsche Fronleichnamstraktat des „Mönchs von Heilsbronn“, eines Mönchs des zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Zisterzienserklosters Heilsbronn, der wohl im 14. Jahrhundert lebte. Auf p. 214–252 schliessen sich weitere geistliche Reden an. Der Band befand sich spätestens im 19. Jahrhundert im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil (Aargau). Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Schrift Reformatio Prediger Ordens des in Basel wirkenden Dominikaners Johannes Meyer (1422-1482). Abschrift aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen, geschrieben 1483 von Schwester Elisabeth Muntprat (1459-1531). Das Werk, das nach einer Vorlage aus dem Katharinenkloster Nürnberg kopiert wurde, ist eine wertvolle Quelle für die Geschichte des Dominikanerordens im deutschsprachigen Raum.
Online seit: 19.12.2011
Kompilation mystischer Abhandlungen, nach dem ersten Herausgeber Carl Greith (1807–1882, Bischof von St. Gallen ab 1862) als Greith'scher Traktat bezeichnet. Die Hauptquellen des deutschen Texts sind Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse. Die am Schluss defekte Handschrift stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen (nachmals Wil), wo sie wahrscheinlich auch geschrieben wurde. Auch der Text selbst könnte dort von einer Schreiberin des Klosters auf Grundlage einer Textsammlung kompiliert worden sein. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 14.12.2018
Geistliche Sammelhandschrift aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen, geschrieben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von der Hand einer erfahrenen Schreiberin. Der Band überliefert mehrere Predigttexte in textgeschichtlich wichtigen Fassungen. Enthalten sind unter anderem sieben so genannte Engelberger Predigten, die älteste Abschrift der Fassung B des Werks De Nabuchodonosor des Marquard von Lindau († 1392), zehn Predigten des Johannes Tauler († 1361), eine dem Werk Der Heiligen Leben entnommene Darstellung von Leben, Taten und Wundern des heiligen Dominicus, ein Meister Eckhart zugeschriebener Traktat Vom klösterlichen Leben sowie geistliche Sinngedichte.
Online seit: 19.12.2011
Deutscher Psalter, bis auf ein am Ende fehlendes Blatt vollständig: Psalmen (p. 1–164), Cantica (p. 164–178). Mit wenigen figürlichen Initialen (Hund p. 1, Fische p. 141, p. 153 und p. 157). Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen; ob er dort auch geschrieben wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 08.10.2015
Der Bibliothekskatalog eines Kartäuserklosters dürfte aus Ittingen stammen. Für diese Zuordnung sprechen Indizien wie die mit derjenigen des jüngeren Ittinger Katalogs von 1717 (Freiburg, Kantons- und Universitätsbibliothek, Ms. L 558) fast identische Gliederung, weitgehende inhaltliche Übereinstimmungen zwischen den beiden Katalogen sowie Einträge wie collectore Patre nostro Guigone Ittingae Professo (fol. 154v). Der Bücherbestand ist in 19 Abteilungen (Sachgebiete) gegliedert. Abt. XIX (Manuscripta) enthält ausschliesslich Handschriften, in den anderen Abteilungen finden sich sowohl Drucke als auch Handschriften. Die einzelnen Eintragungen umfassen jeweils Autor und Titel, manchmal auch weitere Angaben, etwa Erscheinungsort und -jahr, Anzahl der Bände, Anzahl der vorhandenen Exemplare etc. Der Katalog wurde 1976 vom späteren St. Galler Stiftsbibliothekar Peter Ochsenbein antiquarisch erworben und ging danach in den Besitz der Stiftsbibliothek über.
Online seit: 18.06.2020
Die beiden Pergamentdoppelblätter wurden 1895 von Staatsarchivar Paul Schweizer in Bucheinbänden im Staatsarchiv Zürich gefunden; bis 2006 wurden sie dort unter der Signatur C VI 1 II 8a aufbewahrt. Zum Abschluss des lange Zeit zwischen St. Gallen und Zürich schwelenden Kulturgüterstreits schenkte der Kanton Zürich diese Fragmente am 27. April 2006 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die Blätter stammen aus einem Passionar und enthalten elf teils fragmentarische Kapitel der ältesten Fassung der Gallusvita (Vita sancti Galli vetustissima) sowie die Anfänge der Passiones des Evangelisten Lukas und der Apostel Simon und Juda. Letzterer Text (zum 28. Oktober) trägt die Nummer 80, woraus sich schliessen lässt, dass das Passionar einst mehr als 90 Texte umfasste.
Online seit: 23.09.2014
Spätmittelalterliche Gebetbuchhandschrift. Sie enthält im vorderen Teil ein unvollständiges Marienoffizium (fol. 1r-45v) mit Varianten für den Advent und die Zeit zwischen Weihnachten und Mariä Lichtmess (fol. 46r-51v), Absolutiones, Benedictiones, Orationes und weitere kurze Gebete (fol. 51v-68r). Dem Totenoffizium (fol. 69r-98v) mit Totenvesper, Totenvigil und Gebeten für Jahrzeiten von Priestern, Äbten und anderen Verstorbenen schliessen sich Ablassgebete an (fol. 99r-111v). Der Beginn des Marienoffiziums sowie ein möglicherweise vorausgehendes Kalendar sind verloren. An eine Provenienz aus dem Kloster St. Gallen lässt vor allem der Umstand denken, dass als einzige Heilige neben Maria und Benedikt die St. Galler Hausheiligen Gallus und Otmar (fol. 56r-56v; fol. 58r-58v) genannt werden. Die Handschrift, geschrieben in einer gotischen Buchschrift, ist mit zahlreichen mit Blattgold ausgeführten Initialen sowie auf einzelnen Seiten mit farbigem Rankenwerk an den Buchrändern ausgeschmückt. Den Beginn des Totenoffiziums ziert (fol. 69r) eine kleine Miniatur eines Totenkatafalks, der von zwei Benediktinermönchen gesäumt wird, von denen einer ein Gebetbuch in Händen hält. Bemerkenswert ist der Lederschnitteinband, den ein namentlich nicht bekannter Lederschnittmeister mit dem Monogramm S schuf. Auf den Deckeln sind, umgeben von üppiger Rankenornamentik, die beiden Apostelfürsten Petrus (Vorderdeckel, mit Buch und Schlüssel) und Paulus (Hinterdeckel, mit Buch und Schwert) dargestellt. Die Stiftsbibliothek St. Gallen konnte diese Handschrift im Juni 2006 an einer Auktion von Christie's in New York aus der Sammlung des amerikanischen Bierbrauers Cornelius J. Hauck (1893−1967) aus Cincinnati (Ex-Libris auf der vorderen Innenseite des Buchdeckels) erwerben.
Online seit: 23.09.2014
Das in einen repräsentativen Einband gebundene Vesperale wurde im Auftrag von Fürstabt Beda Angehrn (1767−1796) im Jahr 1774 von Joseph Adam Bürke (Chronogramm mit Schreibername auf p. 92), einem ehemaligen Absolventen des von St. Galler Mönchen geführten Gymnasiums von Neu St. Johann, geschrieben und von Pater Notker Grögle (1740−1816) mit reichem Buchschmuck versehen. Der Band enthält die Incipits der in Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notierten Vespergesänge (Antiphonen und Hymnen) für die Herren- und Heiligenfeste des Kirchenjahres. Er gliedert sich in die Teile Proprium de tempore (p. 1−36), Proprium sanctorum (p. 37−80) und Commune sanctorum (p. 81−92). Bis 1989 befand sich das Manuskript in der Chorbibliothek der Kathedrale St. Gallen. Anschliessend wurde es ins Archiv der Dompfarrei St. Gallen übergeführt; im Jahr 2014 gelangte das Buch in die Stiftsbibliothek St. Gallen. Der Band, dessen Grundbestand aus dem Jahr 1774 96 Seiten umfasste, war mit Sicherheit bis in die Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts in der Kathedrale St. Gallen in liturgischem Gebrauch. Die meisten handschriftlichen Ergänzungen und Nachträge (nach p. 97) datieren aus dem 19. Jahrhundert. Eingeklebt und eingebunden sind ebenfalls Texte aus nicht näher genannten gedruckten Liturgica des 19. und eingehenden 20. Jahrhunderts. Unter den Illustrationen bemerkenswert ist die bislang älteste bekannte bildliche Darstellung des neugebauten Gallusmünsters, der heutigen Kathedrale St. Gallen (p. 72). Auf dem Vorsatzblatt findet sich das fein gezeichnete Abtwappen von Fürstabt Beda Angehrn.
Online seit: 26.09.2017
Der heute in Kärnten aufbewahrte Engelberger Codex entspricht ganz der sorgfältigen, aber schlichten Handschriftenproduktion unter Abt Frowin (1143-1178), dem der Band auf 1r zugeschrieben ist. Zu Anfang der ersten Texte stehen geplante (1v, 103v) oder in roter und schwarzer Tinte ausgeführte Initialen (2r) und Incipit in roter Tinte, ansonsten gibt es bis auf einige Ziermajuskeln (u.a. zu Anfang des letzten Textes 145r) keinen Buchschmuck. Auch die für Engelberg typischen kunstvollen Flickwerke an schadhaften Stellen im Pergament sind vorhanden (18, 59, 62, 141, 153).
Online seit: 04.07.2012
Das Papyrusfragment enthält auf 29 Zeilen mit einer Unzialschrift des späten 7. oder des frühen 8. Jh. geschrieben einen Teil der 351. Predigt von Augustinus (c. 3.6: … agitur in stadio sumus …; cf. PL 39, col. 1542 bis c. 4.7: … exserat seueritatem suam, cf. PL 39, col. 1543). Das Einzelblatt gehörte ursprünglich zu einem Band von mindestens 30 Lagen mit Predigten und Briefen von Augustinus. Heute noch erhalten sind die Lagen 4-11 (mit 63 Blättern + 1 Blatt) und 24-30 (mit 53 Blättern), von denen erstere heute in Paris, BnF lat. 11641 aufbewahrt werden, letztere in der Bibliothèque de Genève, lat. 16. Das vorliegende Blatt gehörte als zweites Bifolium zur 8. Lage (Quinio) und ist in Paris BnF lat. 11641 zwischen f. 26 und f. 27 einzuordnen. Die Marginalie auf der Versoseite stammt von der Hand Florus' von Lyon († ca. 860).
Online seit: 04.07.2012
Innerstes Doppelbl. einer Lage, deren zweitinnerstes Doppelbl. in Chicago, Newberry Library Case MS Fragment 7 erhalten ist. Es handelt sich um den Rest einer Fuldaer Handschrift aus dem 2. Drittel des 9. Jh. mit der sogenannten Collectio Veronensis der Akten des dritten Ökumenischen Konzils von Ephesos 431. Der Codex wurde offenkundig in der Neuzeit in der Schweiz makuliert. Wann und auf welchem Weg er von Fulda in die Schweiz gelangte, lässt sich nicht feststellen; vielleicht kam er jedoch wie eine Anzahl weiterer Fuldaer Handschriften in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts als potentielle Textvorlage für Drucke Basler Offizinen dorthin. Zur virtuellen Zusammenführung der beiden Fragmente siehe [sine loco], codices restituti, Cod. 6, Concilium Ephesinum.
Online seit: 18.06.2020
Blatt aus dem 4. Band (Juli-August) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Mönch des Klosters Frauenberg in Fulda (1176-1177 als Rugger II. Abt von Fulda), in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Vita s. Amalbergae und stammt vermutlich von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Es handelt sich um das einzige nachweisbare Fragment des 4. Bandes. Die übrigen erhaltenen Fragmente des Legendars befinden sich in Basel, Solothurn und Nürnberg. Sie stammen aus dem 3. (Mai-Juni) und 6. Band (November-Dezember) und zeigen, dass zumindest diese Bände schon wenig später nach Basel kamen, wo sie offenbar um 1580 makuliert wurden.
Online seit: 13.06.2019
Diese bis heute beinahe unbekannte Handschrift enthält ein Epistolar mit ambrosianischem Ritus. Es war 1342 vom Priester Giacomo de Parazo für eine dem Hl. Fermo geweihten, nicht identifizierten Kirche in Auftrag gegeben worden. Die Handschrift ist wahrscheinlich im 15./16. Jahrhundert in die ambrosianische Gegend von Tesserete (Kanton Tessin) gelangt, wo es auseinandergenommen und neu eingebunden wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm eine Testamentkopie von zweifelhafter Authentizität hinzugefügt, 1078 von Contessa aus der Stadt Mailand zugunsten der Kirche S. Stefano in Tesserete verfasst. Im 17. Jahrhundert war die Handschrift im Besitz der Notarenfamilie Verdoni, seit dem 20. Jahrhundert wird sie in der Pfarrei von Tesserete aufbewahrt. Auf der Anfangsseite wird in einer illuminierten Initiale der Heilige Ambrosius dargestellt, der Schutzpatron der Diözese von Mailand.
Online seit: 14.12.2017
Dieses martirologio-inventario (ein Jahrzeitbuch, gefolgt von einem Verzeichnis der Besitztümer) der Kirche von S. Stefano von Torre im Bleniotal im Tessin wurde 1568 auf Wunsch der vicini (Mitglieder der Körperschaft) von Torre und Grumo verfasst, um die ältere Version zu ersetzen. Es enthält die Liste der annuali, das heisst der jährlichen Feierlichkeiten zum Todestag der Verstorbenen der Kirche, das Verzeichnis der mobilen und immobilen Güter der Kirche, der monacharia und der luminaria, also des Bedarfs zur Beleuchtung der Kirche. Zu Beginn der Handschrift befindet sich eine Aquarell-Zeichnung mit der Darstellung des Kirchenpatrons, des Heiligen Stephan.
Online seit: 13.12.2013
Dieses martirologio-inventario (ein Jahrzeitbuch, gefolgt von einem Verzeichnis der Besitztümer) der Kirche von S. Stefano von Torre im Bleniotal im Tessin wurde 1639 auf Wunsch der vicini (Mitglieder der Körperschaft) von Torre und Grumo verfasst, um das Exemplar von 1569 zu ersetzen, welches nicht auf dem neuesten Stand war. Es enthält eine Beschreibung der alten Kirche von S. Stefano vor ihrer Rekonstruktion in der Barockzeit, das Verzeichnis des Mobiliars, der liturgischen Gewänder und der Goldschmiedearbeiten des Kirchenschatzes, die Liste der annuali, das heisst der jährlichen Feierlichkeiten zum Todestag der Verstorbenen der Kirche und die Einkünfte der Kirche. Am Anfang der Handschrift befindet sich eine zum Teil vergoldete Zeichnung, die den Kirchenpatron, den Heiligen Stephan, darstellt.
Online seit: 13.12.2013
Die Konzeption der Handschrift entspricht in Text und Ausstattung der Pariser Horae-Tradition des beginnenden 15. Jahrhunderts ('Boucicaut-Meister'). Die ranghöchsten Gliederungselemente des Buchschmuckes sind die sieben Zierseiten mit Miniaturen; mehrzeilige farbige Initialen markieren sekundäre Textabschnitte. Das hochrechteckige Bildfeld dieser Zierseiten mit einer figürlichen Szene wird auf drei Seiten von je einem Stab umschlossen, aus dem sich dekorative Ranken mit goldenen, roten und blauen Dornblättern entwickeln, welche die breiten Pergamentränder vollständig ausfüllen. Vier Zeilen Text, eingeleitet von einer grösseren farbigen Initiale, sind zwischen das Bildfeld und den unteren Zierstab eingeschoben. Jeweils die Anfänge der verschiedenen Offizien sind mit solchen Zierseiten ausgestattet. Das Stundenbuch ist nicht nur das älteste der Sammlung Carl Meyer in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, es ist zugleich eines der besten und wertvollsten Stücke. Die Auftraggeberschaft ist nicht bekannt.
Online seit: 20.05.2009
Der laikale Auftraggeber des Stundenbuchs ist namentlich unbekannt, hat aber deutliche individuelle Spuren hinterlassen: Auf f. 11v liess er sich auf einer ganzseitigen Miniatur kniend darstellen, begleitet von einem Wappen. Ein solcherart prominentes Stifterbild zeugt von beträchtlichen Ambitionen des Auftraggebers, der möglicherweise aus dem Bürgertum stammte. Das Bild ist zudem von einem talentierteren Künstler gemalt als die übrigen Miniaturen in der Handschrift, die holzschnittartiger ausgeführt sind. Das Stundenbuch könnte für den Gebrauch im östlichen Frankreich konzipiert worden sein. Stilistisch handelt es sich um ein Werk von provinziellem Charakter.
Online seit: 20.05.2009
Das Stundenbuch ist nach dem liturgischen Gebrauch der Pariser Horae gestaltet. Es zeichnet sich im Unterschied dazu durch ein reicheres, jedoch qualitativ geringeres Bildprogramm aus: Die Evangelienperikopen sind jeweils mit einem Autorenporträt ausgestattet, das Marienoffizium mit einem vollständigen Zyklus zur Kindheit Jesu. Die Rezeption der Vorlagen der bekannten Pariser Buchmaler über verschiedene Zwischenstufen zeigen viele Missverständnisse oder eigenwillige Umgestaltungen. In ihrer Flächigkeit, der kühnen Zusammenstellung von Farben und den extremen perspektivischen Verkürzungen präsentieren sich die Bilder aber aus einer heutigen Sicht, die an den ästhetischen Normen der Moderne geschult ist, als expressiv und originell. Die Auftraggeberschaft ist unbekannt.
Online seit: 08.06.2009
Die Herkunft aus dem nordfranzösisch-flämischen Grenzbereich ergibt sich aus dem liturgischen Befund, dem Ledereinband der Handschrift mit Plattenstempeln und der Inschrift Robiers Plovrins sowie aus einem Vergleich mit stilistisch verwandten Handschriften. In Claremont bei Berkeley (USA) ist ein weiteres Stundenbuch erhalten geblieben, das vom gleichen Künstler illuminiert wurde. Dieser imitiert, in etwas kruder Manier, den um 1500 in Lille sehr beliebten Stil des Schreibers und Buchmalers Jean Markant. Die Auftraggeberschaft ist unbekannt.
Online seit: 08.06.2009
Das Stundenbuch im schmalen, hohen Format ist ein wirkliches Taschenbuch, in der Rahmengestaltung der Miniaturen mit architektonischem Sockel, bekrönenden Voluten, Putti und Girlanden lässt sich deutlicher Renaissance-Einfluss ausmachen. 16 ganzseitige und 21 kleine, von anderer Hand einfacher ausgemalte Miniaturen bebildern das Buch. Eine ganzseitige Darstellung zeigt das Wappen des Auftraggebers : Es handelt sich um Michel de Champrond (gest. am 1. August 1539), Herr von Ollé, Ratgeber und Zahlmeister des Königs. Damit wird eine durchaus wohlhabende, aber nicht adlige Persönlichkeit aus dem Umkreis des Königshofes fassbar, die sich wohl in den 1530er-Jahren, als schon gedruckte Stundenbücher verbreitet waren, bei einer Werkstatt mittleren Niveaus ein reich ausgemaltes und partiell individuellen Wünschen angepasstes Gebetbuch herstellen liess.
Online seit: 08.06.2009
Der rezeptionsgeschichtlich außergewöhnliche Textträger enthält drei Pasticci aus ausgeschnittenen Deckfarbeninitialen und zwölf flämische Miniaturen aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts, die im 19. Jahrhundert auf neuzeitliche Pergamentblätter aufgeklebt und gerahmt worden sind, sodass sich die einzelnen Bildseiten heute wie Gemälde in einem Passe-Partout präsentieren. Die Miniaturen sind einem Gebetbuch aus dem persönlichen Besitz der Anna von Kleve (1515-1557) entnommen.
Online seit: 31.07.2007
Papierhandschrift mit der Darstellung moralischen und sozialen Fehlverhaltens anhand von Bildern aus der biblischen, antiken und mittelalterlichen Geschichte sowie aus zeitgenössischen Werken über Sitten und Gebräuche. Im unteren Drittel der Seite sind in Reimsprüchen jeweils die entsprechenden christlichen Tugenden in Erinnerung gerufen.
Online seit: 26.04.2007
Die Papierhandschrift – ein Liber Amicorum für Ladislaus von Törring – enthält 49 Trachten- und vier Wappenbilder: allesamt Aquarelle in guter Qualität und wohl von einer Hand. Die Kostüme zeigen zumeist hochgestellte Personen, vornehmlich aus Frankreich (Paris), Spanien und Venetien. Auch zeitgenössische Transportmittel wie Schiffe und Wagen sind abgebildet. Ein Teil der dargestellten Personen ist durch Bildüber- oder -unterschriften in Französisch und Italienisch identifiziert. Auf sieben Seiten sind Sinnsprüche und Widmungen, meist in Latein, ergänzt. Widmungsempfänger ist Ladislaus von Törring (1566–1638), Baron in Stein und Pertenstein, Rektor der Universität Ingolstadt, ein Verwandter des bayrischen Königshauses.
Online seit: 19.03.2020
Album mit Darstellungen von Mitgliedern der Textilhandelsfamilie Zellweger von Trogen und biografischen Texten zu männlichen Repräsentanten dieser Familie. Die Zellweger prägten von der frühen Neuzeit bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Wirtschaft und Politik von Appenzell Ausserrhoden. Victor Eugen Zellweger, der Verfasser der Texte, besorgte die Reproduktionen von Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken im Familienbesitz nach modernsten fototechnischen Verfahren. Für die kalligrafische Gestaltung und Illustration des dreibändigen Werks hatte er den St. Galler Zeichner Salomon Schlatter beauftragt.
Online seit: 29.03.2019
Album mit Darstellungen von Mitgliedern der Textilhandelsfamilie Zellweger von Trogen und biografischen Texten zu männlichen Repräsentanten dieser Familie. Die Zellweger prägten von der frühen Neuzeit bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Wirtschaft und Politik von Appenzell Ausserrhoden. Victor Eugen Zellweger, der Verfasser der Texte, besorgte die Reproduktionen von Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken im Familienbesitz nach modernsten fototechnischen Verfahren. Für die kalligrafische Gestaltung und Illustration des dreibändigen Werks hatte er den St. Galler Zeichner Salomon Schlatter beauftragt.
Online seit: 29.03.2019
Album mit Darstellungen von Mitgliedern der Textilhandelsfamilie Zellweger von Trogen und biografischen Texten zu männlichen Repräsentanten dieser Familie. Die Zellweger prägten von der frühen Neuzeit bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Wirtschaft und Politik von Appenzell Ausserrhoden. Victor Eugen Zellweger, der Verfasser der Texte, besorgte die Reproduktionen von Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken im Familienbesitz nach modernsten fototechnischen Verfahren. Für die kalligrafische Gestaltung und Illustration des dreibändigen Werks hatte er den St. Galler Zeichner Salomon Schlatter beauftragt.
Online seit: 29.03.2019
Appenzeller Chronik von Bartholomäus Anhorn (1566-1640, 1623-1626 Pfarrer in Speicher AR, 1626-1640 Pfarrer in Gais AR). Die Handschrift beschreibt Ereignisse aus der Geschichte des ungeteilten Landes Appenzell und des 1597 entstandenen Landes Appenzell Ausserrhoden, wobei der Reformation und der Gegenreformation ein besonderes Gewicht beigemessen wird.
Online seit: 20.12.2012
Sammelband mit Zeichnungen von Beutefahnen sowie von appenzellischen Wappenscheiben, Landschaften und Gebäuden des 17. und 18. Jahrhunderts, gefertigt vom Zeichner Johann Ulrich Fitzi, mit Erläuterungen versehen durch den Geschichtsschreiber und Auftraggeber des Werkes Johann Caspar Zellweger.
Online seit: 13.12.2013
Drei Bände mit wissenschaftlichen Abhandlungen von Johann Georg Schläpfer zu historischen, biologischen, geologischen, medizinischen und philosophischen Themen sowie mehreren Zeichnungen und Aquarellen von Landschaften, Pflanzen, Tieren und anatomischen Präparaten, gefertigt von Johann Ulrich Fitzi.
Online seit: 09.04.2014
Drei Bände mit wissenschaftlichen Abhandlungen von Johann Georg Schläpfer zu historischen, biologischen, geologischen, medizinischen und philosophischen Themen sowie mehreren Zeichnungen und Aquarellen von Landschaften, Pflanzen, Tieren und anatomischen Präparaten, gefertigt von Johann Ulrich Fitzi.
Online seit: 09.04.2014
Drei Bände mit wissenschaftlichen Abhandlungen von Johann Georg Schläpfer zu historischen, biologischen, geologischen, medizinischen und philosophischen Themen sowie mehreren Zeichnungen und Aquarellen von Landschaften, Pflanzen, Tieren und anatomischen Präparaten, gefertigt von Johann Ulrich Fitzi.
Online seit: 09.04.2014
Es handelt sich um zwei gut erhaltene Fragmente eines Psalterium iuxta Hebraeos, welche vermutlich im 10. Jahrhundert nach der Vorlage von Cod. Sang. 19 im Kloster St. Gallen geschrieben wurden. Die beiden Fragmente wurden 1963 aus einer Botentasche herausgelöst und werden im Gemeindearchiv Urnäsch (Appenzell Ausserrhoden) aufbewahrt.
Online seit: 08.10.2015
Eine Sammlung deutscher Gebete, vermutlich für einen Laien-Patron abgeschrieben (ca. 1500-1520).
Online seit: 26.04.2007
Die Abschrift wurde gemäss Kolophon am Ende des Johannes-Evangeliums von Ibrāhīm ibn Būluṣ ibn Dāwūd al-Ḥalabī in Kairo vollendet, geschrieben in klarer Nasḫī-Schrift. Die Illustrationen sind vom Aleppiner Illustrator und Ikonenmaler Ğirğis ibn Ḥanāniyā und stellen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sowie 43 Szenen aus dem Leben Jesu dar. Der arabische Titel "Dies ist das heilige und reine Evangelium, das glänzende und strahlende Licht" wird am Ende des Johannes-Evangeliums genannt. Der Codex wurde durch die Pandeli Familie als Dauerleihgabe der Stiftsbibliothek St. Gallen übergeben.
Online seit: 03.11.2009
Liturgische Handschrift (Sharaknots oder Sharakan), welche die Sammlung der mehr als tausend, in acht Gruppen verteilten Hymnen enthält, die in der armenischen Kirche verwendet werden. Viele dieser Hymnen wurden von bedeutenden Persönlichkeiten der armenischen Kirche verfasst, während andere eine frühe Übersetzung von heiligen Hymnen des frühen Christentums sind. Die Texte enthalten die armenische Khaz-Notation. Die Handschrift ist vom Schreiber Simeon im Jahre 1662 in der Stadt Brnakot, in der Provinz Siounik, geschrieben worden, einem wichtigen Zentrum für die Herstellung liturgischer Handschriften im südlichen Armenien. Die Buchausstattung besteht aus 8 Kopfstücken, 120 ornamentalen und zoomorphen Initialen sowie zahlreichen einfachen roten Initialen. Die Handschrift weist den ursprünglichen Maroquin-Einband mit Blindstempelung auf.
Online seit: 04.07.2012
Liturgische Handschrift (Sharaknots), die vom Kopisten Awetis im Jahr 1647 (1096 nach dem armenischen Kalender) in Awendants, Khizan in der Provinz Van geschrieben wurde. Sie enthält 11 grosse Miniaturen und 28 Randillustrationen, die vom Maler Yovanes Gharietsi ausgeführt und signiert wurden. Er war einer der faszinierendsten Künstler der späten Schule von Vaspurakan. Die Handschrift gehört zu bestimmten, in der Region des Vansees hergestellten Hymnarien, die für private Auftraggeber erstellt wurden und deren Merkmale die prächtigen Farben und die Flechtbandornamente sind. Die Handschrift weist die armenische Khaz-Notation auf. Der Text enthält die Sammlung der in der armenischen Kirche gebräuchlichen Hymnen, in der gleichen Reihenfolge wie im Hymnarium, das in der ersten Edition in Amsterdam im Jahre 1664 gedruckt wurde. Drei weitere Hymnarien dieser Art, welche aus der Zusammenarbeit der beiden Künstler hervorgingen, sind bekannt: zwei in Jerusalem und eines in Jerewan. Am Anfang und am Ende wurden zwei Pergamentblätter mit eingebunden, die einen Teil des Proprium de Sanctis aus einem lateinischen Breviar des 13./14. Jahrhunderts enthalten.
Online seit: 23.04.2013
Dieser Band überliefert eine Sammlung von 213 Akten aus den Jahren 1324 bis 1327, abgeschrieben von neun Notaren in einer winzigen, sehr sorgfältigen Kursivschrift. Die Sammlung umfasst die Dokumentation der Rechte der Castropola de Sergi, der Herren von Pula (Kroatien), über ihre Besitztümer in der Gegend von Pula, in Istrien und in Venedig. Die notariellen Urkunden sind gemäss der Stadt oder dem Ort in dem sich der Besitz befand aufgeteilt; der Name des Ortes ist am oberen Rand des ersten Blattes des Abschnittes notiert; jeder Abschnitt enthält eine detaillierte Liste der Grundbesitze und der dazugehörigen Nebengebäude, zusammen mit ihrer genauen Lokalisierung.
Online seit: 20.12.2016
Sephardische Bibel auf Hebräisch, hergestellt in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Spanien, wahrscheinlich in Kastilien. Die Handschrift wird mit masoretischen Listen begonnen und abgeschlossen (ff. IIr-IXv und 463v bis 466v), die, von illuminierten Bordüren eingerahmt, „Teppichseiten“ bilden. Der biblische Text, auf eine oder zwei Spalten kopiert, wird von der kleinen und der grossen Masora begleitet (Regeln der rabbinischen Tradition zur Lesung und Vokalisation der Heiligen Schrift), die in winzigen Buchstaben in den Rändern und in den Spaltenzwischenräumen geschrieben wurden. Diese mikrographischen Elemente werden zum Teil in den unteren Rändern der Blätter belebt (ca. 70 Mal), oder auf allen vier Richtungen der Blätter (z.B. ff. 42r-43r, 461v-463r), wo sie grossartige geometrische Figuren und Flechtwerke bilden. Die ersten biblischen Bücher werden durch in gebräuntem Gold auf rosa und blauen Hintergrundfeldern ausgeführten und von weissen Ranken durchzogenen Überschriften eingeleitet (f. 1v/Gn, 33v/Ex, 59v/Nb, 77v/Dt, 102v/Js, 125v/Jg). Gemäss eines Besitzereintrages (f. 467v), datiert auf 1367 (?), war diese hebräische Bibel wahrscheinlich im Besitz von David ha-Cohen Coutinho, Mitglied einer Familie portugiesischer Marranos. Im 15. Jahrhundert gehörte sie Moses Abulafia, bis sie von seiner Witwe verkauft wurde, wie es der an den Beginn des Buches platzierte Kaufvertrag zeigt, datiert und signiert 1526 in Thessaloniki (f. Ir). Im 16. Jahrhundert befand sich die Bibel in den Händen des Talmudisten und Rabbiner Abraham di Boton aus Thessaloniki (f. 467v). Danach ist seine Präsenz im 19. Jahrhundert in der Synagoge Zaradel in Alexandria attestiert (R. Gottheil, „Some Hebrew Manuscripts in Cairo“ in: Jewish Quarterly Review 17, 1905, S. 648). Nachdem die Bibel in den Kunsthandel aufgenommen wurde, ist sie seit 1996 Teil einer Privatsammlung.
Online seit: 14.12.2017
Vermögen der Einwohner der Gemeinden Bergün, Filisur, Latsch und Stuls, vom damaligen Notarius Publicus, Cancellarius und späteren Landammann und dann Pfarrer Tumesch Zeuth aufgelistet und etwa alle 10 Jahre erneuert, zuerst in Deutsch, gegen Schluss auch Romanisch. Bedeutung nicht klar belegt, möglicherweise ursprünglich als Grundlage zur Finanzierung des Loskaufs vom Bischof von Chur 1537, später auch als Schlüssel zur Verteilung der Einkünfte der Gemeinden, u.a. aus den Veltlinerämtern, Pensionen, Waren- und Wegzoll usw. Älteste heute bekannte Handschrift von Bergün. Besitzer ist Werner Dübendorfer von Eglisau. Das Buch mit der Fortsetzung, wahrscheinlich bis 1799, ist verschollen.
Online seit: 14.12.2017
Das Pergamentfragment des Champion des Dames von Martin le Franc (Buch I, V. 3901-V. 4062 + Buch II, V. 4313-V. 4470) stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Text entspricht demjenigen der Edition Deschaux (1999). Die sorgfältig auf zwei Spalten kopierten Strophen werden jeweils abwechslungsweise durch rote und blaue Initialen sowie durch Feldbuchstaben eingeleitet. Das Buch II beginnt mit einer auf Goldgrund verzierten Initiale, die durch den Gebrauch des Fragmentes während des 17. Jahrhunderts als Einband eines Grundbuches stark abgenutzt ist. Das Grundbuch befand sich im Besitz von Jaques Etienne Clavel, Mitherrscher von Marsens, Ropraz und Brenles (fol. 2r).
Online seit: 14.12.2018
Dieses kleinformatige Handbuch über das rituelle Schlachten stammt aus dem Italien des 14. Jahrhundert. Es enthält die Gesetze des shekhitah (Schächten) und des treifot (mögliche Makel bei koscheren Tieren), von Judah ben Benjamin ha-Rofe Anaw aus Rom (13. Jh.). Es folgen Gesetzesauszüge über die shekhitah aus dem Torat ha-Bayit ha-Arokh, einem rechtlichen Werk über die Gesetze des jüdischen Haushalts von Salomon ben Abraham ben Adret aus Barcelona (1235-1310).
Online seit: 10.10.2019
Stundenbuch nach dem liturgischen Gebrauch Roms auf Lateinisch, mit Kalender auf Französisch, mit einer Auswahl von in Paris verehrten Heiligen. Es enthält 17, um 1408/10 in Paris realisierte Miniaturen aus dem künstlerischen Umkreis des Boucicaut-Meisters, einem der einflussreichsten Illuminatoren des frühen 15. Jhs. An der Dekoration haben auch der Mazarin-Meister und der Pseudo-Jacquemart mitgearbeitet, der zu der älteren Künstlergeneration gehörte und dessen Mitarbeit in den berühmten Stundenbüchern des Duc de Berry zu erkennen ist. Das David-Bild wurde auf ein eingefügtes Doppelblatt gemalt; es kann einem Nachfolger des Malers des Johann Ohnefurcht-Breviers zugeschrieben werden.
Online seit: 20.12.2012
Stundenbuch auf Lateinisch und Französisch, das in Paris im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts geschrieben, aber erst um 1490 in Paris oder vielleicht in Tours von verschiedenen Künstlern, die sich die Arbeit teilten, illuminiert worden ist. Zwei Miniaturen, der Schmuck des Kalenders und des Toten-Offiziums, sind Werke eines Künstlers aus dem Umfeld des Maître François, ein enger Mitarbeiter des Meisters des Jacques de Besançon. In einer Stadtvedute von Paris erweist er Notre-Dame seine Verehrung (f. 93r). Die leuchtenden Farben und die monumentalen Formen der anderen Miniaturen zeugen vom Einfluss von Jean Bourdichon von Tours. Dieser kann vermutlich als verantwortlich für den Meister der Chronique Scandaleuse angesehen werden, der bei der Arbeit an dieser Handschrift noch unter der Anleitung von Jean Bourdichon arbeitete.
Online seit: 20.12.2012
Stundenbuch nach dem Gebrauch Roms mit Kalender auf Französisch. Die Miniaturen sind umgeben von Bordüren, die mit Pflanzen besetzt sind und mit einer grossen botanischen Präzision ausgeführt wurden. Es handelt sich um ein vollständig erhaltenes Beispiel aus der Spätzeit des französischen Stundenbuchs, das von einem wichtigen Meister dieser Schlussphase der französischen Buchmalerei illuminiert wurde, der vom Meister der Claude de France beeinflusst und seit kurzem als Meister des Lallemant-Boethius erkannt worden ist. In den kleinen Bildern der Bordüren versucht er sich mit Jean Bourdichon zu messen, der die realistischen Blumenbordüren im Randdekor in den Grandes Heures der Anne de Bretagne und in anderen Hauptwerken eingeführt hat, zudem orientiert sich der Meister des Lallemant-Boethius an der flämischen Buchmalerei seiner Zeit. Auf f. 1r ist der Name von Agnès le Dieu, der Besitzerin des Codex im Jahre 1605, zu lesen.
Online seit: 20.12.2012
Stundenbuch nach dem Gebrauch Roms mit Kalender, der eine Heiligenauswahl für Langres enthält. Die Handschrift wurde 1524 von einem Meister des Bénigne Serre illuminiert und datiert, bekannt nach seinem Auftraggeber, einem hohen Funktionär des Königs von Burgund. Es handelt sich um einen bis anhin unbekannten Maler des Umfelds der Gruppe der 1520er Werkstatt, welche die Miniaturen mit Renaissance-Architekturen umrahmte oder mit naturalistischen Blumen und Tieren versetzte. Diese Handschrift enthält eine Zahl von ungewöhnlichen Darstellungen, z.B. zur Laudes des Marien-Offiziums, wo die Begegnung von Joachim und Anna am Stadttor von Jerusalem die gängige Darstellung der Heimsuchung ersetzt. Im 18. Jahrhundert gehörte die Handschrift der Familie Bretagne von Dijon, deren Mitglieder auf einigen angefügten Papierblättern ein „Livre de raison“ geschrieben haben.
Online seit: 20.12.2012
Beim Buchschmuck dieses Stundenbuchs haben zwei Künstler, die um 1440/50 tätig waren, mitgearbeitet: der ältere, der nur die drei Miniaturen auf f. 13v, 105v und 140v geschaffen hat, gehört zum „Goldrankenstil“, während der jüngere sich durch eine grössere Körperlichkeit und einen kraftvolleren Kolorit charakterisiert, da er sich den Einfluss der Neuerungen der zeitgenössischen Malerei der Brüder van Eyck angeeignet hat. Dieser zweite Künstler ist für die Fertigstellung des Turin-Mailänder Stundenbuchs im Jahre 1440 verantwortlich und hat auch am Llangattock-Stundenbuch gearbeitet. 1813 wurde diese Handschrift vom Prinzen von Broglie der Priorin des Klosters der Bernhardiner-Schwestern von Oudenaarde geschenkt.
Online seit: 20.12.2012
Stundenbuch für den Gebrauch von Rom mit Kalender für den Gebrauch von Poitiers. Alle Hauptminiaturen sind vom Meister von Poitiers 30 erstellt. Dessen Name leitet sich von zwei Miniaturen ab, die er in einem Missale für den Gebrauch von Poitiers geschaffen hat, welches in der örtlichen Stadtbibliothek aufbewahrt wird. Er war zuvor unter dem Namen Meister der Adelaide von Savoyen bekannt, für die er das Stundenbuch Ms. 76 im Musée Condé de Chantilly geschaffen hatte. Er gehörte zum Kreis des Meisters des Jouvenel des Ursins, war jedoch am stärksten in Poitiers tätig, wo er die spätere lokale Buchmalerei beeinflusste.
Online seit: 20.12.2012
Lateinisches Stundenbuch mit Kalender, das eine Heiligenauswahl für Paris und einige französische Gebete enthält. Die Tafeln zu den beweglichen Festtagen am Ende des Buches beginnen mit dem Jahr 1460, womit anzunehmen ist, dass die Handschrift um diese Zeit fertiggestellt wurde. Der Grossteil der Miniaturen stammen vom Coëtivy-Meister, der vermutlich auch alle Kompositionen und somit auch die Vorzeichnungen geschaffen hat. Die Hand eines zweiten Buchmalers, den man als Meister de Dreux Budé identifizieren kann, findet sich in den Mariengesichtern der Geburt Jesu (f. 83v), der Königsanbetung (f. 92v) und der Marienkrönung (f. 107r).
Online seit: 20.12.2012
Die Handschrift enthält ein Psalterium zum Gebrauch von Evreux, Bischofsstadt und bevorzugte Residenz der Könige von Navarra. Es handelt sich um ein liturgisches Buch, das den Kalender, die Litanei und das Toten-Offizium, also die wichtigsten Texte eines Stundenbuches enthält. Die Buchmalerei ist das Werk eines Künstlers, der in Paris um 1400 tätig war und der noch auf Goldgrund elegante Figuren in einer pittoresken Landschaft darzustellen pflegt. Seine Farbpalette ist jedoch bereits jene des 15. Jahrhunderts. Diese Hand soll dem Atelier des Pariser Josephus-Meisters zugeschrieben werden. Mindestens zwei Miniaturen – die Narren-Miniatur (f. 44r) und die Miniatur des Toten-Offiziums (f. 131r) – werden dem Pseudo-Jacquemart zugeschrieben.
Online seit: 20.12.2012
Dieses Stundenbuch, das an eine Frau gerichtet ist, enthält einen Eintrag, der nur unter ultraviolettem Licht gelesen werden kann (f. 27v) und eine Jaquette de la Barre erwähnt; vermutlich gehörte sie zur Pariser Orgelbauerfamilie, welche zwischen 1401 und 1404 die Orgel von Notre-Dame schuf. Die Miniaturen wurden um 1410 von einem führenden Pariser Meister geschaffen, der als Mazarin-Meister identifiziert werden kann. Nachträglich wurden der Handschrift Bordüren einer vermutlich provenzalischen Hand hinzugefügt. Vom üblichen Bildprogramm heben sich einige Szenen ab: statt der Busse Davids wird die Herrlichkeit Christi am Jüngsten Tag dargestellt (f. 101r), statt des Totendiensts in der Kirche findet man die Auferweckung des Lazarus (f. 141r) und zudem ist die Darstellung des Gebets des Hieronymus (f. 139v) in vollem Kardinalsornat aussergewöhnlich.
Online seit: 20.12.2012
Bei der Buchmalerei dieses Stundenbuchs haben verschiedene Künstler zusammengearbeitet. Es finden sich einfache Miniaturen, welche das Werk eines Künstlers sind, der im Umfeld des Meisters Johann Ohnefurchts gelernt hat. Viele Marien-Gesichter sind vom Meister der Marguerite d'Orléans, einem bedeutenden Buchmaler um 1430, ausgeführt worden. Die Handschrift gehörte im 15. Jahrhundert Guillaume Prevost, wie den Taufeinträgen im „Livre de raison“ (f. 186v) entnommen werden kann.
Online seit: 20.12.2012
Zu dem unter Utopia Cod. 111. beschriebenen ungewöhnlichen Buch für König Charles VIII. existiert ein weiteres Stundenbuch, das vom selben Künstler ausgemalt wurde. Es blieb im Bordürenschmuck unvollendet, während alle großen Bilder nicht dem geläufigen Bilderkanon von Stundenbüchern folgen, sondern unkonventionelle Motive zeigen. In beiden Manuskripten fällt das Motiv des Stammbaums Adams ins Auge, das die Bände optisch verbindet und in anderen Handschriften des Buchmalers nicht zu finden ist. Auch die fast identischen Blattmasse suggerieren, dass es sich um zwei zusammengehörige Bände handeln könnte, die in gewissem zeitlichem Abstand für den König produziert wurden. Der vorzeitige und überraschende Tod Charles' VIII. nach einem Unfall auf Schloss Amboise mag eine Erklärung dafür sein, dass diese zweite Handschrift nie vollendet wurde.
Online seit: 13.10.2016
Dieses Stundenbuch ist ein Geschenk des Pariser Verlegers Anthoine Vérard an den französischen König Charles VIII. (1470-1498). Der Monarch war eine der wichtigsten Figuren für das Pariser Buchwesen ab 1480. Seine Sammlertätigkeit ist untrennbar verbunden mit den luxuriösen Druckerzeugnissen des Buchhändlers und Verlegers Anthoine Vérard. Bemerkenswert sind hier vor allem die Bordüren: acht fortlaufende Bilderzählungen zu alt- und neutestamentarischen Begebenheiten schmücken alle Blattränder. Bemerkenswert ist der didaktische Wert dieses Stundenbuchs, denn jedes Bilderpaar wird mit erklärenden Versen mit Mittelfranzösisch kommentiert. Dieses Buch steht stilistisch in sehr engem Zusammenhang mit dem Cod. 110, das vom selben Künstler, und möglicherweise ebenfalls für den König geschaffen wurde.
Online seit: 13.10.2016
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Vinzenz der Stadt Bern, gegründet im Jahre 1484/85, angefertigt wurde. Er enthält den gesamten Winterteil des Temporale, des Sanktorale und des Commune Sanctorum, gemäss der Liturgie der Diözese Lausanne. Dieser Band ist das Doppel des Bandes I, heute von der katholischen Kirchgemeinde Saint-Laurent in Estavayer-le-Lac aufbewahrt. Ursprünglich wurde der Band durch acht Initialen verziert, doch nur zwei davon sind noch erhalten (p. 71 und p. 429). Sie werden dem Illuminator und Kopisten Konrad Blochinger zugeschrieben, der auch in den anderen Bänden dieser Gruppe Korrekturen und Anmerkungen zum Text anbrachte. Nach der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der darauf folgenden Säkularisierung des Kapitels wurde die ganze Gruppe von Antiphonaren veräussert: vier davon wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und wurden dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die andern beiden - darunter der vorliegende Band - kamen unter Umständen, die noch nicht geklärt sind, nach Vevey und werden heute dort im historischen Museum aufbewahrt.
Online seit: 25.06.2015
Dieser Band ist Teil eines aus drei Bänden bestehenden Antiphonars, das in doppelter Ausführung für die Liturgie des Kollegiatstifts St. Vinzenz der Stadt Bern (gegründet im Jahre 1484/85) erstellt wurde. Er enthält das Proprium de sanctis und das Commune sanctorum des Sommerteils nach dem Ritus der Diözese Lausanne. Dieser Band ist das Doppel des Bandes II, heute von der katholischen Kirchengemeinde Saint-Laurent in Estavayer aufbewahrt. Die drei noch erhaltenen, illuminierten Miniaturen (S. 207, S. 271 und S. 397) werden einem Wanderkünstler zugeschrieben, der in Freiburg, Bern und Sitten, später in Ivrea und Aosta tätig war. Er ist unter den zwei Namen Meister des Breviers des Jost von Silenen und Miniaturist des Georges de Challant bekannt. Nach der Einführung der Reformation im Jahre 1528 und der darauffolgenden Säkularisierung des Kapitels wurde die ganze Gruppe von sechs Handschriften veräussert: vier davon wurden der Stadt Estavayer-le-Lac verkauft und wurden dort für die Liturgie der Kollegiatskirche St. Lorenz verwendet, die anderen beiden — darunter der vorliegende Band — kamen unter Umständen, die noch nicht geklärt sind, nach Vevey und werden heute dort im historischen Museum aufbewahrt.
Online seit: 20.12.2016
Rezeptsammlung zur Herstellung von Arzneimitteln. Die Darstellungsform der Rezepte reicht von Listen der Zutaten über mehr oder weniger ausführliche Texte mit Angaben zur Herstellung wie auch zur Anwendung der Mittel. Ein Index ist vorhanden, der die Rezepte nach Arzneiform in 10 Kapitel einteilt (S. 456-479). Am Ende der Kapitel hat es jeweils mehrere leere Seiten, die für zusätzliche Rezepte freigehalten wurden. Die Handschrift stammt aus der Apotheke des ehem. Kapuzinerinnenklosters Wattwil und wurde 1739 angelegt. Sie enthält zahlreiche Nachträge aus dem 18. Jh. verschiedener Hände. Seit der Aufhebung des Kapuzinerinnenklosters Maria der Engel Wattwil 2010 gehört die Handschrift als Bestandteil der Klosterapotheke zur Stiftung Kloster Maria der Engel Wattwil.
Online seit: 13.06.2019
Rezeptsammlung zur Herstellung von Arzneimitteln. Die Darstellungsform der Rezepte reicht von Listen der Zutaten über mehr oder weniger ausführliche Texte mit Angaben zur Herstellung wie auch zur Anwendung der Mittel. Ein Index ist nicht vorhanden. Die Handschrift stammt aus dem Damenstift Schänis (fol. Br) und wurde 1755 verfasst. Einige Rezepte sind später hinzugefügt worden. Die zahlreichen leeren Seiten belegen, dass in der Handschrift von Anfang an Seiten für zusätzliche Rezepte freigehalten wurde. Wann die Handschrift in die Apotheke des ehem. Kapuzinerinnenklosters Wattwil kam, ist nicht bekannt. Seit der Aufhebung des Kapuzinerinnenklosters Maria der Engel Wattwil 2010 gehört die Handschrift als Bestandteil der Klosterapotheke zur Stiftung Kloster Maria der Engel Wattwil.
Online seit: 13.06.2019
Rezeptsammlung zur Herstellung von Arzneimitteln. Die Darstellungsform der Rezepte reicht von der einfachen Auflistung der Zutaten zu ausführlicheren Texten mit Angaben zur Herstellung wie auch zur Anwendung der Mittel. Ein Index ist vorhanden (S. 262-264). Die Handschrift stammt aus der Apotheke des ehem. Kapuzinerinnenklosters Wattwil und wurde 1881 aus einer älteren Vorlage „verbessert und geschrieben“ (S. E). Das Buch enthält wenige Nachträge bis ins 20. Jh. Seit der Aufhebung des Kapuzinerinnenklosters Maria der Engel Wattwil 2010 gehört die Handschrift als Bestandteil der Klosterapotheke zur Stiftung Kloster Maria der Engel Wattwil.
Online seit: 10.10.2019
Das Kräuterbuch enthält in alphabetischer Reihenfolge Beschreibungen von Heilkräutern und der ihnen zugeschriebenen medizinischen Wirkung. Ein Index (S. 94) ist vorhanden. Dieser bricht jedoch schon nach Nummer 5 „Anis“ ab. Die Handschrift stammt aus der Apotheke des ehem. Kapuzinerinnenklosters Wattwil und wurde in der ersten Hälfte des 20. Jhs. verfasst. Seit der Aufhebung des Kapuzinerinnenklosters Maria der Engel Wattwil 2010 gehört die Handschrift als Bestandteil der Klosterapotheke zur Stiftung Kloster Maria der Engel Wattwil.
Online seit: 10.10.2019
Diese Handschrift enthält die Psalmen, nach liturgischer Einteilung des Stundengebets, auf Lateinisch, jeweils gefolgt von der deutschen Übersetzung. Sie wurde von zwei Schreiberinnen kopiert, die Nonnen im Dominikanerinnenkonvent von St. Katharina in St. Gallen waren. Eine Hand ist wohl jene der Angela Varnbühler. Der Einband besteht aus einfachen Holztafeln, die ohne jede Verzierung mit Leder bezogen wurden, was typisch für die erste Phase des Skriptoriums von St. Katharina ist und ein zusätzliches Element darstellt, das die Herkunft der Handschrift bestätigt.
Online seit: 23.04.2013
Kleiner Band mit verschiedenen lateinischen Gebeten, denen zum Teil Rubriken auf Deutsch vorausgehen. Von einer Hand, ohne Besitzeintrag und mit einem wahrscheinlich zeitgenössischen Koperteinband.
Online seit: 04.10.2018
Kleiner Band aus zwei Teilen, mit Gebeten und Betrachtungen über verschiedene Themen, in 30 Tagen zu lesen. Ein Teil (ff. 1r-45r) – heute am Anfang der Handschrift, aber wahrscheinlich ursprünglich am Ende eingeordnet – wurde von Maria Ferrin geschrieben, wie auf f. 45r zu lesen ist. Der heutige zweite Teil wurde von zwei Händen der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts – Anfang des 16. Jahrhunderts kopiert. Für den Koperteinband wurde ein Pergamentfragment eines Lektionars benutzt.
Online seit: 04.10.2018
Nachdem der Rat der Stadt St. Gallen am 2. Mai 1528 die Klausur des Dominikanerinnenklosters St. Katharina aufgehoben und der Konvent sich allmählich aufgelöst hatte, verblieb nur Regula Keller mit zwei Schwestern in den Klostergebäuden, wo sie ungebrochen 1543 die Augustinusregel und die Konstitutionen des Predigerordens abschrieb. Lektüre von Regel und Konstitutionen wurde in reformierten Klöstern stärker betont, entsptrechend dem Charakter der Observanz.
Online seit: 31.07.2009
Das Werk bietet in 24 Reden, die jeweils einem Thema zugeordnet sind, eine christliche Lebenslehre, zusammengefügt aus Sentenzen von mehr als 100 Autoren. Im Spätmittelalter beliebter Text für die Tischlesung, besonders das weitausholende Marienleben des „12. Alten“, welches die Leidensgeschichte Jesu Christi mit dem Schicksal der Maria verknüpft.
Online seit: 31.07.2009
Die Handschrift enthält eine bislang unbekannte Abschrift der deutschen Übersetzung von De reparatione hominis, der Hauptschrift des Franziskaners Marquard von Lindau. Darüber hinaus überliefert sie einige der „Engelberger Predigten“, womit sie den Bestand von Cod. Sang. 1919 komplettiert. Bemerkenswert ist, dass beide Handschriften auf eine Vorlage zurückgehen, der auch die etwa 50 Jahre früher entstandenen Handschriften Cod. Sang. 1004 und Wil M 47 ihre (wieder einmal komplementär angelegte) Auswahl der „Engelberger Predigten“ verdanken.
Online seit: 07.10.2013
Diese vom Benediktiner Friedrich Kölner geschriebene und für die St. Georgenklause bestimmte Handschrift enthält u.a. eine unikal überlieferte Übersetzung der Briefe des Jan van Schoonhoven, die Tauler-Predigt Vetter Nr. 70 und Auszüge aus Kap. 49 der Vita von Heinrich Seuse. Darüber hinaus überliefert sie einige der „Engelberger Predigten“, womit sie den Bestand von Cod. Sang. 1004 komplettiert. Bemerkenswerterweise gehen beide Handschriften auf eine Vorlage zurück, der auch die etwa 50 Jahre später entstandenen Handschriften Cod. Sang. 1919 und Wil M 42 ihre (wieder einmal komplementär angelegte) Auswahl der „Engelberger Predigten“ verdanken. Im Falz der 12. Lage findet man Reste einer zweispaltigen rubrizierten deutschen Pergamenthandschrift aus der ersten Hälfte/Mitte des 13. Jahrhunderts.
Online seit: 07.10.2013
Die in der früheren Forschung mit „Chronik“ bezeichnete Handschrift war das Konventsbuch des Klosters St. Katharina in St. Gallen (61r:...und sol dis also in des convents buoch gesetz werden...). In diesem finden sich chronologisch geordnete Einträge zu wirtschaftlichen Belangen des Konventes. Die Handschrift wurde im Zuge der Reform angelegt, als der Konvent vom Eigen- zum Gemeinschaftsbesitz wechselte. So gestattete das Konventsbuch der Führung von St. Katharina der Gemeinschaft Rechenschaft über den verwalteten Besitz abzugeben und ermöglichte es den Schwestern, über den Verbleib ihrer ursprünglich eingebrachten Güter zu erfahren. Beiträge bezüglich Bautätigkeit, Ausstattung, Scriptorium, Rechtsstreitigkeiten, Zuwendungen, Einträge zu einzelnen Schwestern, Seelsorgern oder Arbeitern als auch sporadisch zur Geschichte des Konventes fanden so Niederschlag in diese Handschrift.
Online seit: 31.07.2009
Die gegen Ende des 15. Jahrhunderts geschriebene Pergamenthandschrift mit Notation und Buchschmuck beinhaltet das Proprium de tempore (Winterteil, 1. Adventssonntag bis Karfreitag). Der Text bricht in der Karfreitagsantiphon zum dritten Psalm der Laudes am Seitenende ab. Das Antiphonar befand sich im St. Galler Dominikanerinnenkonvent St. Katharina, wo es vielleicht auch geschrieben wurde. Dieselbe Hand schrieb auch die Schwesterhandschrift mit dem Sommerteil des Antiphonars (Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, M III).
Online seit: 21.12.2010
Von derselben Hand wie das Antiphonar mit dem Winterteil (Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, M II) stammt das Antiphonar zu den Heiligenfesten (Proprium de sanctis, Andreas bis Dominikus) mit der Signatur M III. Wie M II ist die ebenfalls gegen Ende des 15. Jahrhunderts geschriebene Pergamenthandschrift M III mit Notation und Buchschmuck vermutlich im St. Galler Dominikanerinnenkonvent St. Katharina entstanden.
Online seit: 21.12.2010
Processionale, das von den Dominikanerinnen des Konvents von St. Katharina von St. Gallen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurde. Die Handschrift ist in einer Textualis von der Hand der gleichen Nonne geschrieben, die das Processionale M VIII, vielleicht auch das Processionale M VI und die Handschrift, die heute die Signatur Cod. Sang. 1914 trägt, geschrieben hat. Es könnte sich um die Handschrift ij nv́wi procesional handeln, die 1484 in der Chronik (jetzt Konventsbuch) erwähnt, und im Jahr 1485, laut der gleichen Quelle, neu gebunden wurde. Der Einband besteht aus einfachen Holztafeln, die ohne jede Verzierung mit Leder bezogen wurden, was typisch für die erste Phase des Skriptoriums von St. Katharina ist und ein zusätzliches Element darstellt, das die Herkunft der Handschrift bestätigt.
Online seit: 23.04.2013
Das von den Dominikanerinnen Cordula von Schönau und Verena Gnepser aus dem Kloster St. Katharina in St. Gallen geschriebene Brevier aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts beinhaltet neben einem Kalendar den Sommerteil des Proprium de tempore (Ostersonntag bis 25. Sonntag nach der Pfingstoktav), das In dedicatione ecclesiae, die Collectae de sanctis et de communi sanctorum (Tiburtius und Valerian bis Dominikus), das Officium commune sanctorum sowie zwei Psalter und ein Hymnar. Im Kalendar, welches die Papierhandschrift eröffnet, finden sich von der Hand der Verena Gnepser einige Einträge mit Namen von Verwandten. Dies deutet auf die persönliche Benutzung des Breviers durch Verena Gnepser hin.
Online seit: 21.12.2010
Handschrift mit einem Dominikaner-Brevier, dem ein Kalendar mit verschiedenen nekrologischen Annotationen vorausgeht. Der Kodex wurde von Cordula von Schönau geschrieben, Dominikanerin aus dem Kloster St. Katharina in St. Gallen, die auf der Innenseite des Vorderdeckels signierte und das datierte Exlibris auf dem ersten Vorsatzblatt schrieb. Die Hand von Cordula von Schönau findet sich ebenfalls in Cod. Sang. 406 der Stiftsbibliothek St. Gallen, in Ms. 22 der Leopold-Sophien-Bibliothek in Überlingen, ausserdem in Wil in Ms. 3 sowie in einigen Teilen des Schwesternbuches und des Konventsbuches.
Online seit: 04.10.2018
Handschrift mit verschiedenen liturgischen und asketischen Texten. Der Band wurde von verschiedenen mehr oder weniger geübten Händen geschrieben, eine davon beschriftete ein Datum .I.5.I.3. mit ihren Initialen J. ae. (f. 47v), eine andere trug nur ihre Initialen J. h. L. ein (f. 101v). Ein Pergamentfragment einer Urkunde des Bischofs von Konstanz aus dem Jahre 1441 dient als Einband.
Online seit: 04.10.2018
Die erste Hälfte der Handschrift enthält zwei aus dem Lateinischen übersetzte Predigten über die Nächstenliebe. Sie wurden 1589 von einem Schreiber kopiert, der mit F. C. A. unterschrieb (f. 7v). Die zweite Hälfte wurde von zwei weiteren Schreibern geschaffen, die während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aktiv waren. Darin enthalten sind eine Predigt für Ordensleute (ff. 8r-30r) und ein Traktat über Sünde und Reue (ff. 31r-49r). Für den Einband wurde die Seite eines Kalendars benutzt (November/Dezember, 14. Jahrhundert), auf dem einige Todesdaten und Jahrzeiten notiert wurden.
Online seit: 04.10.2018
Bezeichnung irreführend: meint nicht, wie in der Forschung gebräuchlich, eine Vielzahl von Kurzviten verstorbener Schwestern eines bestimmten Klosters, herausgegeben von Angehörigen der nachfolgenden Schwesterngeneration. Hinsichtlich seines Inhalts ist das St. Galler Schwesternbuch zweigeteilt; seine Anlage erfolgte vermutlich zu Beginn der 1480er Jahre: 1. Teil, f. jr-f. xxiiijv (p. 5-14r der neuen Paginierung): Regesten zur Geschichte des Klosters in den Jahren 1228-1488, mit Verweis auf die betreffenden Urkunden. 2. Teil, f. xxvir-xxxvjr: Briefwechsel der St. Galler Dominikanerinnen mit dem Katharinen-Konvent Nürnberg f. xlviijr-CClvjr: nicht mehr in Briefform (mit Anrede, Grussformel etc.), sondern in Berichtform redigierte, nach Themen gruppierte Resumés der Nürnberger Usanzen; f. CCLIXr-CCLXIVv: Register.
Online seit: 31.07.2009
Beschrieben f. Ir-f. lxxxjv: Verzeichnis der Grundstücke, Höfe und Landstücke mit den darauf ruhenden Leistungen und Einkünften Nach f. 84 ein Faszikel eingelegt mit Register, von Hand um 1600, mit alphabetischer Registratur am Schnitt rechts.
Online seit: 31.07.2009
Die 1790 gegründete Lesegesellschaft Wädenswil führte ab 1797 eine handschriftliche Chronik, die alle lokalen Ereignisse eines Jahres zusammenfasst. Ein Vereinsmitglied wurde jeweils als Chronist bezeichnet. Seine Aufgabe war es, zum Jahresende alle aus seiner Sicht wichtigen Ereignisse in Wädenswil zu beschreiben. Zu einzelnen Personen sind ausführliche Nachrufe enthalten. Für die meisten Jahre sind Beschreibungen des Wetters, eine Bevölkerungsstatistik und eine Übersicht der Lebensmittelpreise beigefügt. Neben lokalen Vorkommnissen werden auch kantonale und eidgenössische Themen gestreift (u.a. Bockenkrieg, Ustertag, Sonderbundskrieg). Die Chronik wurde bis 1886 handschriftlich geführt. Der handschriftliche Teilbestand umfasst 2 Bände im Folio-Format. Spätere Bände bestehen aus eingeklebten Zeitungsausschnitten (1890 bis 1945) und aus maschinengeschriebenen Seiten, die jahrgangsweise zusammengebunden sind (1948-1974). Die beiden Bände für den Zeitraum 1797 bis 1886 gelten als eine der bedeutendsten Quellen für die Geschichte Wädenswils im 19. Jahrhundert.
Online seit: 17.12.2015
Die Handschift des Schachzabelbuchs, einer auf dem Schachspiel beruhenden Ständeallegorese, entstand in den 1420er-Jahren, vermutlich in Luzern. 24 lavierte Federzeichnungen zeigen die Vertreter der einzelnen Stände.
Online seit: 31.07.2009
Die Etymologien des Isidor von Sevilla weisen in dieser St. Galler Handschrift aus dem zweiten Drittel des 9. Jhs. Umstellungen des Textes sowie zahlreiche zeitgenössische Korrekturen und Ergänzungen auf. Die Schemazeichnungen sind koloriert, im Spiegelblatt ist ein Fragment mit angelsächsischer Minuskel des ausgehenden 8. Jahrhunderts enthalten.
Online seit: 31.07.2009
Dieses Manuskript enthält den vollständigen Text des Pentateuchs und der Haftarot (wöchentliche Lesungen aus den Prophetenbüchern). Im Manuskript befinden sich sechs verzierte Felder für die Initialwörter zu Beginn jedes Buches des Pentateuchs und bei der Überschrift der Haftarot. Die halbkursive, sephardisch-hebräische Schrift sowie andere kodikologische Eigenheiten dieses Manuskriptes weisen auf einen sephardischen Ursprung aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hin. Wahrscheinlich ist das Braginsky-Pentateuch das Werk eines Künstlers der "Schule von Lissabon", aus der etwa 30 charakteristische Handschriften hervorgingen, die sich durch ihre nichtfigurative Ausschmückung auszeichnen: filigrane Ornamentinitialen, florale und abstrakte purpurfarbene Federzeichnungen sowie vielfarbige Tupfen und Blüten.
Online seit: 13.10.2016
Das „Omer-Zählen“ bezeichnet das rituelle Zählen der 49 Tage zwischen Pessach und Schawuot, dem Wochenfest. In der Handschrift werden diese Tage mit entsprechenden Ziffern in 49 Vierpass-Schildern benannt. Auf f. 18r wird eine Menora dargestellt in dessen sieben Arme des Leuchters in Mikroschrift die sieben Verse des Psalms 67 eingetragen sind. Der aus Brest-Litovsk (Weissrussland) stammende Schreiber Baruch ben Shemaria hat diese Handschrift im Jahre 1795 in Amsterdam für Aaron ben Abraham Prinz, von Alkmaar in den Niederlanden geschrieben (siehe Titelseite). Die als kalligraphische Schmuckseite gestaltete Zeichnung auf f. 1r, stellt den Riesen Samson, der nach der rabbinischen Tradition mit übermenschlichen Körperkräften ausgestattet war, in der Pose eines Atlanten dar.
Online seit: 18.12.2014
Salomo bar Joshua ha-Adani (1567-1625) war ein jüdischer Gelehrter, der sich besonders auf das Studium der Mischna (erste grössere Niederschrift der mündlichen Tora) konzentrierte. Drei Jahrzehnte lang soll sich dieser damit auseinandergesetzt haben. Gedanken und Bemerkungen schrieb er neben und um den Haupttext einer vollständigen, gedruckten Mischna. Die Notizen wurden so dicht, dass er selbst Mühe hatte diese zu entziffern, worauf ein Gönner ihm ermöglichte, die gesammelten Gedanken in ein übersichtliches Werk zu fassen. Das Ergebnis sind seine Mischnah-Kommentare. Von der sechsgliedrigen Mischna liegen hier die Kommentare des ersten Teils, der Sera'im („Aussat“), vor. Dieser erste Teil der Mischna-Ordnung thematisiert Segnungen, Gebete und landwirtschaftliche Abgabegesetze. In New York (The Library of The Jewish Theological Seminary MS Rab 33) wird ein solcher Kommentar zur Tohorot („Reinheiten“), dem sechsten Teil der Mischna, aufbewahrt. Er ist auf 1611 datiert, weshalb vermutet werden kann, dass die hiesige Handschrift früher geschrieben wurde.
Online seit: 19.03.2015
Der römische Ritus, allgemein bekannt als Nussah Roma, ist die älteste Gebetsordnung ausserhalb der Landschaften und Orte Israels und Babylons. Sie enthält viele alte Traditionen Palästinas. Der Buchschmuck dieser Handschrift umfasst viele reizvolle Initialwortfelder, verziert mit geometrischen Mustern und floralen Federzeichnungen, gewöhnlich in roter und blauer Tinte. Die illuminierte Titelseite enthält das Initialwort Ribbon (Herr [aller Welten]), das in einem rechteckigen Feld mit roten und blauen filigranen Federzeichnungen und Buchstaben in Blattgold eingebettet ist. Am unteren Rand befindet sich ein unidentifiziertes Familienwappen, das einen aufgerichteten Löwen darstellt. Die Handschrift wurde von Samson ben Elija Halfan kopiert, einem Mitglied der Schreiber- und Gelehrten-Familie Halfan. Die Vorfahren dieser Familie hatten zu einer Gruppe von Juden gehört, die 1394 aus Frankreich vertrieben worden waren und im Piemont in Norditalien Zuflucht gefunden hatten.
Online seit: 13.10.2016
Der Codex enthält Gebete für die Beschneidungszeremonie. Diese Zeremonie wird auf f. 10r dargestellt. Sie findet in der Synagoge statt. Der Prophet Elias, der kommen wird, um die Ankunft des Messias anzukündigen, wird als anwesend betrachtet. Die Illustration auf f. 18r stellt den Segen über den Wein dar. Der Buchschmuck ist ein Werk des Illustrators Uri Feivesch ben Isaak Segal, der für die Produktion illuminierter Handschriften des 18. Jahrhunderts ein markanter Vertreter der sogenannten „Hamburg-Altonaer Schule“ war, und der neben dieser Handschrift nach dem heutigen Stand der Forschung mindestens fünf weitere Handschriften produzierte. Die Titelseite enthält den Namen des Besitzers, Joseph ben Samuel und ein noch nicht identifiziertes Wappen, das den Elefanten-Orden trägt, den höchsten Verdienstorden des dänischen Königshauses.
Online seit: 18.12.2014
Neben den täglichen Gebeten enthält diese Handschrift auch kabbalistische Kommentare und Kawwanot (mystische Hingabe). In der kabbalistischen Schule von Safed (Obergaliläa) wurde dem mystischen Aspekt des Gebetes als dem "Instrument für einen mystischen Aufschwung der Seele zu den Höhen der Gottheit" eine wichtige Rolle beigemessen. Als Verfasser dieser Gebetsbücher gilt Isaak ben Salomon Luria (1534-1572). Die Handschrift beginnt mit einer unvollendeten Titelseite, die einen dekorativen Blütenrahmen in rot, gelb und grün, jedoch keinen Text enthält. In diesem bunten, ornamentalen Rahmen befindet sich die Inschrift "Samuel ha-Kohen, Vorsänger in Broda", der entweder der Kopist oder der Auftraggeber war. Die Handschrift war Teil der Sammlung von Naphtali Herz van Biema (1836-1901), ein Sammler aus Amsterdam, dessen Bücher 1904 versteigert wurden. Viele dieser Bücher waren zuvor im Besitz der Familie seiner Frau gewesen, eine Familie prominenter, orthodoxer Philanthropen und Bibliophilen, bekannt als die Amsterdamer Lehren Familie.
Online seit: 13.10.2016
1728 kopierte Meir Cohen Belinfante diesen verzierten Psalter von der 1670 gedruckten Edition des Amsterdamer Druckers David de Castro Tartas, der von 1662 bis 1698 hebräische und spanische Bücher druckte. Die Handschrift weist eine dekorierte Titelseite auf, die den Psalmisten David und Aaron abbildet, eine deutliche Referenz auf den Vornamen des Auftraggebers, während der untere Teil dieser Seite eine Szene des biblischen Joseph darstellt, was eine Beziehung zum Vater des Auftraggebers herstellt, der ebenfalls Joseph hiess. Alle Verzierungen, auch die Titelseite, wurden in brauner Tinte ausgeführt, ähnlich der Tinte, die für den Text benutzt wurde. Am Ende der Handschrift befindet sich ein Text des Korrektoren Isaak Saruk, der die Präzision der Handschrift lobt, und ein Gedicht zu Ehren des Auftraggebers Aaron de Joseph de Pinto, der dem Manuskript seinen Namen gab.
Online seit: 13.10.2016