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Teilprojekt: e-codices 2017-2020

Januar 2017-Dezember 2020

Status: Abgeschlossen

Finanziert durch: swissuniversities

Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.

Alle Bibliotheken und Sammlungen

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Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 312(541)
Pergament · 296 ff. · 23.5 x 29.6 cm · Süddeutschland/Schweiz · 10./11. Jahrhundert
Prudenz: Praefatio, Cathemerinon, Apotheosis, Hamartigenia, Psychomachia, Contra Symmachum und Peristephanon

Die Handschrift enthält mehrere Werke von Prudenz und wurde von verschiedenen Kopisten geschrieben. Der Text ist von hauptsächlich interlinearen Glossen umgeben; die meisten davon sind in lateinischer Sprache, einige im alemannischen Dialekt. (ber)

Online seit: 22.03.2017

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Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 671(655)
Papier · 164 ff. · 21 x 13.5/14 cm · Zürich, Dominikanerinnenkloster St. Verena · 1449
Heiligenleben

Neben dem Benedikt-Leben nach Gregors Dialogi, das in Cod. 671 in einer sonst nicht bezeugten Übersetzung vorzuliegen scheint (so Werner Williams-Krapp), enthält die im Züricher Dominikanerinnenkloster St. Verena 1449 entstandene Handschrift die Übersetzung von drei weiteren Legenden, die dominikanischen Heiligen des 13. Jahrhunderts gelten: Auch sie sind hier unikal überliefert und so gut wie unerforscht, ja nicht einmal ediert. Zum einen handelt es sich um eine der drei Versionen der Übersetzung der Vita S. Dominici Dietrichs von Apolda; zum anderen um die Übersetzung der von Thomas Agno de Lentino verfassten Legenda maior des 1252 ermordeten Inquisitors Petrus von Mailand (bekannt auch als Petrus Martyr bzw. Petrus von Verona), der die 1253 ausgestellte Kanonisationsbulle des Innozenz IV. beigefügt ist. Bemerkenswerterweise enthält auch die Übersetzung der Bulle eine Legende des Petrus, die Regina D. Schiewer zufolge unabhängig von jener des Thomas Agno ist. Sollten (wie von Schiewer angenommen) die in Cod. 671 enthaltenen alemannischen Legendenübersetzungen tatsächlich um 1300 entstanden sein, so wäre die in Cod. 671 vorliegende (gekürzte?) Version der Übersetzung der Dominikus-Vita das früheste Zeugnis für die Präsenz der Offenbarungen Mechthilds von Magdeburg im deutschen Südwesten, basiert doch das Schlusskapitel des fünften Buches der Dominikus-Vita (vgl. fol. 80v-82r) auf Auszügen aus der lateinischen Übersetzung des „Fließenden Lichts der Gottheit“. (nem)

Online seit: 22.03.2017

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Faido, Archivio parrocchiale, Messale ambrosiano
Pergament · 27 ff. · 24.5 x 18 cm · Italien · 15. Jahrhundert
Ambrosianisches (Teil-)Missale

Die Handschrift, die aus nur 28 Blättern besteht und einen Teil eines Missale mit ambrosianischem Ritus enthält, stammt aus dem Oratorium des Hl. Bernardino in Faido (Kanton Tessin), das im 15. Jahrhundert (wahrscheinlich 1459) unter der Schirmherrschaft der Familie Varesi neu gesegnet worden war. Die Handschrift wurde möglicherweise zu dieser Gelegenheit von der Familie Varesi dem Oratorium geschenkt, um die Feier der heiligen Messe zu ermöglichen. Sie fügte wahrscheinlich den ersten Lagen (1-12, 16-19) diejenige mit der Messe für den Schutzheiligen S. Bernardino hinzu (20-25), sowie auch das lose Blatt mit zwei Miniaturen, welche die Maiestas domini und die Kreuzigung darstellen. Die Schrift, eine gotische rotunda von italienischem Typus, kontrastiert mit den Miniaturen, die eine gewisse Verwandtschaft mit zeitgleichen, kolorierten Gravuren deutscher Herkunft aufzeigen. (ber)

Online seit: 13.06.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 5441
Pergament · 1 f. · 12.5 x 12.5 cm · um 1300
Initialminiatur „Jesus im Tempel“ eines Antiphonars aus einem Dominikanerinnenkloster, vermutlich aus St. Katharinental in Diessenhofen

Ausgeschnittene Miniatur in feiner Malerei in leuchtenden und bunten Deckfarben. Dargestellt ist die Darbringung von Jesus im Tempel, von der im Lukasevangelium berichtet wird. Maria und Josef bringen den Knaben dem greisen Propheten Simeon, um ihn segnen zu lassen. Eine der zwei Frauen hinter Maria hält in ihrer rechten Hand zwei Tauben, die gemäss Vorschrift geopfert werden sollen. In der Linken trägt sie brennende Kerzen, die auf das Fest hinweisen, dem das Ereignis gewidmet ist, nämlich Maria Lichtmess. Unterhalb von Jesus beten drei kniende Figürchen: eine Dominikanerin und das vornehme Stifterpaar. Die Szene ist in eine rankenverzierte N-Initiale eingefügt, die am Anfang des Lobgesangs von Simeon zum Marienfest steht: Nunc dimittis, domine, servum tuum in pace (Nun lässt du, Herr, wie du gesagt hast, deinen Knecht in Frieden scheiden). Die oben sichtbaren Worte Intercede pro nobis (Bitte für uns [Heilige Mutter Gottes]) schliessen sich am Ende des Liedes an. Auf der Rückseite ist ein Ausschnitt aus dem liturgischen Wechselgesang mit dem Text Postquam impleti sunt dies purgationis (Als vollendet waren die Tage der Reinigung) erhalten geblieben.  Das Fragment wurde 1978 vom Kanton Thurgau bei Sotheby's in London ersteigert. Es stammt aus der Sammlung von Robert von Hirsch in Basel (1883–1977). (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 9393
Pergament · 1 f. · 22.5 x 18.5 cm · gegen 1320
Miniatur mit der „Verkündigung an Maria“ aus einem Antiphonar, möglicherweise aus dem Zisterzienserinnenkloster Salem

Ausgeschnittene Miniatur aus einer Prachthandschrift. Die dargestellte Verkündigung des Herrn in der M-Initiale zum Text Missus est Gabriel (Gabriel wurde gesandt) wird am 25. März gefeiert. In hochrechteckiger, geometrisch gestalteter Einfassung stehen sich der Erzengel Gabriel und Maria gegenüber, jeder von einem Bogen des Ms eingefasst. Gabriel hält ein Schriftband mit seinem Gruss an die lauschende Maria AVE GRACIA PLENA (Gegrüsst seist du, voller Gnade). Die Seitenpfeiler des Buchstabens M münden unten in Palmettenblätter, die sorgfältig ausgeschnitten wurden und so in den Umraum der Miniatur vortreten. Über den Palmblättern rechts sind rote Notenlinien und eine einzige Note zu erkennen. Es handelt sich um eine besonders grossformatige Buchillustration von hoher malerischer Qualität mit hellen Deckfarben in Rosa-, Grün- und Blautönen, die fein abgestuft sind. Der Notentext auf der Rückseite kann den Versen 2.2, 4.11 und 4.13 aus dem Hohenlied zugewiesen werden. Das Blatt stammt aus dem gleichen Choralmanuskript wie die Miniatur mit der Darstellung des „Marientods“. Beide Blätter zeigen Stationen aus dem Marienzyklus, wobei T 9393 die erste, T 9394 die letzte Etappe veranschaulicht. Stilistisch gehören sie zu drei Blättern aus der Sammlung de Bastard d'Estang in der Bibliothèque nationale de France in Paris (AD 152G, PL 842-3, AD 150H, PL 51). 1994 erwarb der Kanton Thurgau beide Fragmente im Handel in Paris. Zuvor waren sie in schweizerischem Privatbesitz. (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 9394
Pergament · 1 f. · 22.5 x 17.6 cm · gegen 1320
Miniatur mit dem „Marientod“ aus einem Antiphonar, möglicherweise aus dem Zisterzienserinnenkloster Salem

Ausgeschnittene, besonders grossformatige Buchillustrationaus einer Prachthandschrift. In der V-Initiale zum Text Vidi speciosam (Ich sah die Kostbare) anlässlich des Festes Mariae Himmelfahrt am 15. August liegt die Gottesmutter auf dem Sterbebett, umgeben von drei Aposteln und Jesus, der ihre Seele in Gestalt einer kleinen Frauenfigur in Empfang nimmt. Ein hochrechteckiger Rahmen mit geometrischem Rapport umschliesst die Szene. Links wachsen aus der V-Initiale drei Zweige mit Blättchen und Rosetten, die beschnitten sind. Die Malerei mit leuchtenden Blau- und Rottönen ist von hoher malerischer Qualität. Der Liedtext auf der Rückseite entstammt den Bibelversen 26 bis 32 der Lectio prima aus dem Lukasevangelium. Das Blatt stammt aus dem gleichen Choralmanuskript wie die Miniatur mit der Darstellung der „Verkündigung Mariae“. Beide Blätter zeigen Stationen aus dem Marienzyklus, wobei T 9393 die erste, T 9394 die letzte Etappe veranschaulicht.Stilistisch gehören sie zu drei Blättern aus der Sammlung de Bastard d'Estang in der Bibliothèque nationale de France in Paris (AD 152G, PL 842-3, AD 150H, PL 51). 1994 erwarb der Kanton Thurgau beide Fragmente im Handel in Paris. Zuvor waren sie in schweizerischem Privatbesitz. (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau, T 44414
Pergament · 1 f. · 21.5 x 29.3 cm · ca. 1310-1320
Miniatur mit der hl. Katharina von Alexandrien als Braut Christi aus einem Antiphonar, vermutlich aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen

Blattfragment aus einem Choralmanuskript. Zwei übereinander angeordnete hochrechteckige Illustrationen am linken Bildrand zeigen zwei Stationen der Vita von Katharina: Im oberen Bild verweigert sie dem Kaiser Gehorsam und wendet ihre Aufmerksam einzig Jesus zu. Das untere Bild stellt die spirituelle, im Sinne der Minne vollzogene Liebesbeziehung zwischen Katharina und Christus dar. Der Rest des Pergamentblatts sowie die Rückseite sind mit liturgischem Text versehen, der sich aus Notation und Liedtext zusammensetzt. Unter den roten Notenlinien mit schwarzen Noten befindet sich jeweils die zugehörige Textzeile. Die Illustrationen entstanden in einer Buchmalerwerkstatt, in der auch das Graduale aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental angefertigt wurde (Schweizerisches Nationalmuseum Inv. LM 26117 / Historisches Museum Thurgau Inv. T 41401). Die beiden Miniaturen sind der gleichen Hand zuzuordnen wie wie die Figurengruppe unterhalb der Initialminiatur von fol. 179v im Graduale. Fragile Figuren mit lebhaften Gesten, eine feine Binnenzeichnung der Gesichter, gedämpfte Farben sowie Freude am bildnerischen Erzählen mit originären Bildelementen zeichnen diesen Buchmaler aus. Das Blatt wurde 2011 vom Historischen Museum Thurgau im Auktionshandel in Zürich erworben. (sue)

Online seit: 12.12.2019

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, ALT MSC 3
Pergament und Papier · 117 ff. · 18 x 11.8 cm · letztes Viertel 15. Jh. (Teil 1), 2. Hälfte 16. Jh. (2. Teil)
Prozessionale von St. Katharinental (TG)

Das Prozessionale (lat. processio = voranschreiten, Umzug in- und ausserhalb der Kirche) mit der Prozessionsordnung und den Gesängen und Texten, welche während den Prozessionen vorgetragen wurden, enthält zwei kodikologische Teile. Der erste Teil aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts mit Gesängen und Gebeten durch das Kirchenjahr weist sieben illuminierte, mehrfarbige Initialen mit Szenen aus dem Evangelium auf. Die gesungenen Abschnitte sind mit Quadratnotation in schwarz gesetzt. Während der erste Teil vermutlich nicht im und für das Kloster St. Katharinental (TG) entstand, benennt der zweite Teil Stationen und mitgeführte Reliquien und ist damit auf die Prozessionen des Dominikanerinnenklosters ausgelegt. (sol)

Online seit: 19.03.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 12
Pergament · XV + 278 ff. · 26.4 x 19.6 cm · 21. Juni 1407
Nicolaus Bertrucius: Collectorium in parte practica medicinae

Die von Heinricus Tierli (wahrscheinlich identisch mit Heinricus Tierlin, Schaffner in Schuttern und Prokurator in Freiburg im Breisgau) verfasste Handschrift kann mit Hilfe des Explicit (f. 278vb) auf den 21. Juni 1407 datiert werden. Der Haupttext (ff. 1r-278v) wird eingeleitet mit Incipit Collectorium Bertrucii in parte practica medicine [...] (ff. V1r-V14r). Anschliessend folgen: Tabula primi libri (ff. V14r-V14v), Tituli secunde sectionis (ff. V14v-V15r), Tituli tercie sectionis (ff. V15r-V15v) und Tituli quarto sectionis (f. V15v). Titel und Textüberschriften wurden in Rot gehalten sowie einzelne Initialen in Blau oder Rot. Die Handschrift hat einen zeitgenössischen Ledereinband, Metallschliessen und einen im Jahr 1978 restaurierten Einbandrücken. Eine beschnittene mittelalterliche Urkunde (siehe hinteres Spiegelblatt) wurde eingebunden. Folgende Besitzeinträge sind zu finden: Hic liber pertinet Leonhardo hemerly de constancia (f. 278vb), Sum Bernhardi Stoppelij M[edicinae] Doctoris (von einer Hand des 17. Jahrhunderts, f. V1r) und Magister petrus hemmerlis (ursprüngliches, nicht mehr vorhandenes, vorderes Spiegelblatt). (glo)

Online seit: 10.12.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 39
Pergament · A, B + 90 + H-Z ff. · 27.3 x 19.7 cm · Italien, Rom · 1464-1471
Nicolaus Cusa: Cribratio Alcorani und Contra Bohemos

Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandene einspaltige Handschrift wurde von einem Schreiber sehr sorgfältig in einer humanistischen Minuskel verfasst. Im Werk enthalten sind die zwei Texte Cribratio Alcorani (ff. 1r-70r) und Contra Bohemos (ff. 70v-90r) von Kardinal Nikolaus von Kues (1401-1464). Er versuchte mit Cribratio Alcorani eine präzise philologische und historische Untersuchung des Korans vorzunehmen und setzte sich in Contra Bohemos mit dem Hussitentum auseinander. Die Titelseite (f. 1r) ist mit bianchi girari (Weissrankenornamenten) geschmückt. Zwei Medaillons mit Wappenschildern sind in der Bordüre integriert. Die Wappen zeigen einen weissen Löwen auf blauem Hintergrund und werden mit den päpstlichen Insignien gekrönt. Das Wappen kann Papst Paul II. (Pietro Barbo, 1464-1471) zugeordnet werden, was zeigt, dass die Handschrift im Auftrag des Papstes oder zumindest unter seinem Pontifikat entstanden ist. Die jeweiligen Anfangsinitialen sind golden mit einem Hintergrund in Blau und Grün. Einzelne Initialen wurden stärker hervorgehoben und eine dem Titelblatt entsprechend mit Weissrankenornamenten geschmückt. Der mit Pflanzenornamenten, Medaillons und Heiligendarstellungen reich verzierte Einband der Handschrift stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das zentrale Medaillon auf der Vorderseite zeigt Maria mit dem Jesuskind. (glo)

Online seit: 10.12.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 48
Papier · A + 217 ff. · 31.8 x 22.5 cm · 1475
Gebetbuch

Das Gebetbuch ist im Jahre 1475 (f. 217v) entstanden. Der Entstehungsort ist unbekannt. Eingeleitet wird der Text mit dem Incipit Diss büchlin ist von anis und zwantzig festen und von sextechen hochziten die durch das gantz jahr begangen werdent [...] (f. 1r). Die Initialen und das Incipit wurden in Rot hervorgehoben. Ansonsten kommt der Text schmucklos daher und wurde gesamthaft von einer Haupthand einspaltig in brauner Tinte verfasst. In zahlreichen Lagenmitten wurden Fälze eingebunden, die aus einem Missale (geschrieben in einer Textualis) aus dem 14. Jahrhundert stammen. Der zeitgleich zur Handschrift entstandene Ledereinband wurde mit diagonal angeordneten Streicheisenlinien und Ornamentstempeln verziert. (glo)

Online seit: 10.12.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 59
Pergament · A-F + 222 ff. · 22.7 x 17.6 cm · 1390; 21. März 1391
Opera Gregorii Magni

Die einspaltige Handschrift wurde von einer sorgfältigen Hand aus dem 14. Jahrhundert geschrieben. Der Band enthält Omelie (ff. 1r-103r), Dialogi (ff. 103v-170r) und Liber pastoralis (ff. 172r-219v) von Papst Gregor I. (542-604). Die Überschriften wurden mit Rot verfasst und die Handschrift weist auf f. 103r und 172r rot verzierte Initialen auf. Zudem wurde der Haupttext der Handschrift durch diverse Annotationen einer etwas späteren Hand ergänzt. Datiert werden kann die Handschrift mit Hilfe verschiedener Einträge auf f. 103r. Die Haupthand schrieb Expliciunt omelie sancti Gregorij pape. Anno Nonagesimo. Zwei weitere Hände vermerkten über dem Haupttext domini 130° und daneben 1390. Auf f. 219 notierte die Haupthand zudem Explicit Pastorale beati Gregorij pape Etc. Anno Millesimo ccc°. Nonagesimo primo. Finitus est liber iste in die s. Benedicti. Auf derselben Seite befindet sich überdies ein erster Besitzvermerk Iste liber est domus throni sancte trinitatis in pletriach, der auf die Kartause Pletriach in Slowenien verweist. In die Kantonsbibliothek Thurgau kam der Band über die Kartause Ittingen (Besitzvermerk des 18. Jahrhunderts auf f. 1r). Der weisse Platteneinband mit zwei Schliessen stammt aus dem Jahr 1553 (Datierung im Motiv von Esaia zu finden). Genau wie bei der Handschrift Y 39 weist auch dieser Einband Pflanzenornamente und Heiligenabbildungen auf. (glo)

Online seit: 10.12.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 62
Papier · I + 254 ff. · 30 x 20.7 cm · 1394
Sammelband scholastischen Inhalts

Im Sammelband aus dem Jahre 1394 ist ein Extrakt des Super libros sapientie (ff. 1r-192r) von Robertus Holcot (ca. 1290-1349) enthalten. Zudem ist auf f. 1r ein Besitzvermerk Jste liber est h. wahter prespiteri et detur filijs fratris mei (et johanni . heinrici von einer anderen Hand) in remedium anime mee zu finden, der Heinrich Wachter (Priester) als Besitzer nennt. Geschrieben wurde die einspaltige Handschrift in einer Kursive von zwei verschiedenen Händen. Heinrich Wachter eindeutig zugeordnet werden können ff. 1r-86v. Die ff. 87r-192r wurden von einer unbekannten zweiten Hand verfasst. Der Rest des Sammelbandes kann ebenfalls, wenn auch nicht ganz eindeutig, den beiden zuvor genannten Händen zugeschrieben werden. Die Spiegel, das Vorsatzblatt und die Fälze stammen aus einem Namensregister, vielleicht aus einer Kanzlei. Der Holzledereinband ist zeitgenössisch. (glo)

Online seit: 10.12.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 74
Papier · II + 162 pp. · 20.5 x 15.3 cm · St. Katharinental · 1. Drittel 15. Jahrhundert
St. Katharinentaler Schwesternbuch

Das Schwesternbuch von St. Katharinental ist im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in Katharinental bei Diessenhofen entstanden. Es gehört zur Gattung der klösterlichen Vitenliteratur und enthält die Lebensgeschichten und die darin enthaltenen Gnadenerfahrungen von 58 Klosterbewohnerinnen. Der Einband wurde von Antonia Bögin bzw. Botzin (Archivarin, † 1763) aus Kaufbeuren folgendermassen beschriftet: Lebensbeschreibung viler in allhiessigem gottshauss heylig-mässig gelebter closter-jungfrawen. Von späterer Hand sind ebenso das Inhaltsverzeichnis auf dem vorderen Spiegelblatt, die Kapitelüberschriften mit den Namen der im Schwesternbuch vorkommenden Konventualinnen von St. Katharinental und eine Zählung der Nonnenviten an den Blatträndern. Geschrieben wurde die zweispaltige Handschrift von zwei verschiedenen Händen. Die Haupthand (S. 1a-144a) schrieb die Nonnenviten sowie ein Gebet. Ein weiteres Gebet (S. 144b-154a) stammt von der zweiten Hand. Der Pergamenteinband mit Schliessbändern stammt aus dem 18. Jahrhundert. Dem vorderen Vorsatzblatt kann zudem ein Besitzvermerk entnommen werden: diss buoch ist schwester Margreten von Ulm († 1583) closterfrow in Sankt Kattrinen thal by Diessenhofen. Für das Jahr 1720 ist auf S. 104 Schwester Antonia vermutlich als neue Besitzerin des Schwesternbuches eingetragen. (glo)

Online seit: 10.12.2020

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 96
Papier · 22 ff. · 32.5 x 21.5 cm · zwischen 1614 und 1638
Chronik des Klosters Hauterive

Diese Chronik des Klosters Hauterive (FR) entstammt im Gegensatz zu den anderen Murer Chroniken gänzlich nicht der Hand Heinrich Murers (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen), sondern entstand vermutlich nur in Auftrag des Ittinger Mönchs im Kloster Hautrive selbst. Die Handschrift baut sich inhaltlich aus zwei Teilen auf: die Klostergeschichte und eine Auflistung kirchlicher Ereignisse. Erstere beginnt mit Abt Girard (1138-1157) und endet mit Abt Petrus (Ende 16. Jh.), letztere betrifft die Jahre zwischen 1500 und 1510. (sol)

Online seit: 22.06.2017

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 97
Papier · 7 ff. · 30.5 x 20 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik des Basler Predigerklosters und des Frauenklosters OP Maria Magdalena in Basel

Chronik des Basler Predigerklosters und des Frauenklosters OP Maria Magdalena in Basel von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Die Handschrift teilt sich in die Chronik des Predigerklosters und die Chronik des Frauenklosters in Basel auf. Im ersten Teil spricht Murer über die Erbauung des Predigerklosters 1233 und die Entwicklungen der Diözese Basel im 13. bis 15. Jahrhundert. Im zweiten Teil wendet sich Murer der Entstehung des Frauenklosters im 11. Jahrhundert und dem Wiederaufbau 1253, sowie weiteren kirchlichen Ereignissen bis 1465 zu. (sol)

Online seit: 22.06.2017

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 98
Papier · 42 ff. · 31.5 x 21 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik des Bistums Chur

Chronik des Bistums Chur von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer berichtet über die Entstehung des Bistums Chur und nennt Asinio (451) als ersten Bischof, dem 75 weitere Bischöfe bis Johannes IV. (1418-1440) folgen. Der Chronik wurden vier neuzeitliche Abschriften von Schenkungsurkunden Kaiser Ottos I. und König Ludwigs des Deutschen, sowie annalistische Notizen beigefügt. (sol)

Online seit: 22.06.2017

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 99
Papier · 53 + 1 ff. · 32.5 x 20.5 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1629 und 1638
Chronik des Klosters Einsiedeln

Chronik des Klosters Einsiedeln von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Der Beschreibung der Äbte Eberhard (934-958) bis Plazidus (1629-1670) geht eine Federzeichnung der Kirchenpatrone und ein Faltplan der Einsiedler Klosteranlage voran. Innerhalb der Chronik finden sich von Murer abgeschriebene Schenkungs- und Bestätigungsurkunden mit Bezug zum Kloster Einsiedeln. (sol)

Online seit: 22.06.2017

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 100
Papier · 7 ff. · 30.5 x 20 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik der Propstei Embrach

Chronik der Propstei Embrach von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). In dieser sowohl bezüglich des Buchschmucks als auch inhaltlich unvollendeten Chronik geht Murer auf wenige einzelne Äbte und wichtige Ereignisse in der Geschichte des Klosters ein. (sol)

Online seit: 22.06.2017

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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 101
Papier · 24 ff. · 32.5 x 20.5 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1631 und 1638
Chronik des Klosters Engelberg und des Frauenklosters St. Andreas

Chronik des Klosters Engelberg und des Frauenklosters St. Andreas von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Die Chronik beginnt mit einer Beschreibung der geographischen Lage und der Stiftung des Klosters (1119). Darauf folgt die Geschichte des Klosters Engelberg von Abt Adelhelm (1124/26-1131) bis Abt Plazidus Knüttel (1630-1658). In einem zweiten, kurzen Teil geht Murer auf die Gründung (1199) und die Geschichte des Klosters St. Andreas von 1254-1455 ein. (sol)

Online seit: 22.06.2017

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