Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Basel, Universitätsbibliothek, AR I 4
Papier · 119 ff. · 29 x 10 cm · Kartause Basel · 1482-1527
Registrum recognitionum librorum Cartusiae Basiliensis
1482 begann Jakob Lauber als damaliger Bibliothekar, ein Ausleihbuch für die Bibliotheksbestände der Kartause Basel anzulegen. Dieses wurde noch nach Laubers Amtszeit bis 1527 weitergeführt. Das Ausleihbuch ist nach Signaturbuchstaben A bis I eingerichtet, und es gab die Möglichkeit, auch ausgeliehene Bestände ohne Signaturen zu verzeichnet. Die ausgeliehenen Bücher wurden jeweils mit Angabe der genauen Signatur unter dem entsprechenden Buchstaben verzeichnet; nach der Rückgabe wurde der Eintrag durchgestrichen. (stu)
Papier · 309 ff. · 33 x 23 cm · Kartause Basel · um 1515
Urban Moser: Repertorium universale in librariam Cartusiae Basiliensis
Das Repertorium des Basler Kartäuserbibliothekars Urban Moser ist ein alphabetisch nach Autoren, Titeln und Sachbegriffen geordnetes Verzeichnis des Buchbestands der Kartause Basel. Da Mosers Nachfolger Georg Carpentarius diverse Bände umsignierte, stellte er dem Katalog um 1520 herum eine Signaturenkonkordanz voran, damit auch das alphabetische Verzeichnis nach wie vor benutzt werden konnte. Damit konnten alphabetisches Verzeichnis und Standortkataloge (Basel, UB, AR I 2 und AR I 3) ergänzend verwendet werden. (stu)
Pergament · 299 ff. · 36.5 x 27 cm · Basel (?) · um 1460
Missale Basiliense
Missale für die Diözese Basel, entstanden um 1460. Der reich illustrierte Band war Bestandteil einer Stiftung der Witwe Margaretha Brand († 1474) an die Basler Kartause. Er wurde am Altar der heiligen Jungfrau im kleinen Kreuzgang der Kartause verwendet. Kunsthistorisch kann die Handschrift der sogenannten „Vullenhoe-Gruppe“ zugeordnet werden. (stu)
Pergament · 200 ff. · 35.5 x 30 cm · 11./12. und 13. Jahrhundert
Gregorius, Moralia in Iob, Bücher 1 bis 16
Erster Teil einer zweibändigen Ausgabe von Gregors Moralia in Iob. Aus der Kartause Basel, gekauft auf dem Basler Konzil. Der Hauptteil der Handschrift wurde an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert geschrieben; die sich ganz vorne und ganz hinten im Band befindende Tabula wurde im 13. Jahrhundert nachgetragen.Die frühere Provenienz der Handschrift ist unklar, doch liegt eine gemeinsame Herkunft mit dem zweiten Band (B I 13a) nahe. (stu)
Pergament · 252 ff. · 33-33.5 x 24 cm · teilweise Basel · Ende 12. Jahrhundert und 1463
Gregorius, Moralia in Iob, Bücher 17 bis 35
Zweiter Teil einer zweibändigen Ausgabe von Gregors Moralia in Iob. Der mit reichen Initialen ausgestaltete Band vom Ende des 12. Jahrhunderts wurde auf dem Basler Konzil für die Kartause Basel erworben und in der Kartause durch den Schreiber Heinrich von Vullenhoe ergänzt. Die Herkunft des Bandes ist unklar. Ein ausradierter Besitzeintrags eines Klosters S. Maria in Insula könnte das Praemonstratenserkloster Marienwerd in Goldern oder das Zisterzienserkloster Notre Dame de l'Ile-de-Ré bei La Rochelle bezeichnen. Der erste Band (B I 12) hat wahrscheinlich die gleiche Herkunft. (stu)
Pergament · 146 ff. · 36-36.5 x 26.5-27 cm · 15. Jh. / 1470
Taio Caesaraugustanus; Gregorius Magnus
Zwar fehlt ein Besitzeintrag, aber das alte Titelschild mit seiner roten Signatur sowie die Spuren einer ehemaligen Katenierung weisen den Band in die Nähe der Handschriften aus dem Basler Domstift. Auch fällt die Niederschrift des datierten zweiten Teils in die Amtszeit des bibliophilen Bischofs Johannes von Venningen (reg. 1458-1478). Der Band enthält die Sentenzen des Taio (gestorben 682) und Gregors des Grossen Evangelienpredigten und ist verschiedentlich mit kleinen Groteskfiguren, Händchen und Buchstaben mit verlängerten Schäften geschmückt. (flr)
Pergament · 238 ff. · 33.5-34 x 23.5-24 cm · Ende 12. Jh.
Psalterium cum glossa ordinaria; Cantica ad laudes et ferialia glossata
Die sparsam mit pflanzlichem und figürlichem Initialschmuck versehene Handschrift entstand Ende des 12. Jh. und gehörte der Bibliothek der Kartause Basel an. Sie enthält neben den glossierten cantica ad laudes et ferialia vor allem den Psalter mit den glossa ordinaria, dem Standardkommentar des Mittelalters zu den biblischen Texten. Die Textanordnung ist in üblicher Katenen-Art gestaltet: In der Blattmitte steht der Psalmentext, an den Rändern rundum und zwischen den Zeilen ist die Auslegung ergänzt. (flr)
Pergament · 233 ff. · 32.5 x 26 cm · St. Gallen (?) · 10. und 11. Jahrhundert
Paulusbriefe · Sedulius Scottus · Schlussbücher des Neuen Testaments
Die Handschrift ist aus drei ursprünglich selbstständigen Teilen zusammengesetzt, die auf das 10. und 11. Jahrhundert datieren. Sie enthält Paulusbriefe, die Glossen des Sedulius Scottus zu den Paulusbriefen sowie die Schlussbücher des Neuen Testaments. Das Buch wurde im 15. Jahrhundert vom Basler Domkaplan und Dompropsteischaffenden Heinrich Gügelin von Rheinfelden einem nicht näher definierten Basler Kloster geschenkt. (stu)
Pergament · 183 ff. · 29 x 21 cm · Tours, Kloster Marmoutier (?) · 9. Jahrhundert (1. Hälfte?)
Evangeliar
Das in sauberer karolingischer Buchschrift geschriebene Evangeliar ist möglicherweise im Kloster Marmoutier bei Tours entstanden. Es zeichnet sich durch reichen Initialschmuck und kunstvoll gestaltete Kanonbögen aus. Die Handschrift wurde den Basler Kartäusern im Jahr 1439 vom einstmaligen Rheinfelder Dekan Antonius Rüstmann geschenkt. (stu)
Die mit filigranen Initialen und Lombarden verzierte Pergamenthandschrift gehörte ursprünglich der Kartause Mainz und gelangte über mehrere Stationen an die Basler Kartause. Sie enthält Thomas von Aquins zwischen 1259 und 1265 entstandene Summa contra gentiles. Dieses Handbuch für christliche Missionare bietet philosophische Argumente für das Christentum und ist besonders auf die Bekehrung muslimischer und jüdischer Andersgläubiger ausgelegt; als einziges Werk der Scholastik wurde sie aus dem Lateinischen ins Hebräische übersetzt. (mue)
Pergament · 170 ff. · 33 x 24-24.5 cm · 14. Jahrhundert
Frater Mauritius OFM: Distinctiones
Der Band aus dem Basler Dominikanerkloster enthält den zweiten Teil (Macula bis Zona) der Distinctiones sacrae scripturae des Mauritius Hibernicus, eine alphabetische Liste biblischer Begriffe mit deren verschiedenen Bedeutungen und Deutungsmöglichkeiten. Des Weiteren sind im vorderen Deckel bzw. als Schmutzblatt Fragmente aus zwei Dominicus-Viten – der des Constantinus de Urbe Vetere sowie der des Theodoricus de Apolda – eingefügt. (mue)
Pergament · 100 ff. · 28.5 x 24 cm · Lorsch · 9. Jh.
Iohannes Cassianus: Collationes Patrum, pars I
Der Band stammt aus der Bibliothek der Basler Kartause und enthält den ersten Teil der Collationes Patrum des Iohannes Cassianus (360/365-432/435). Ausserdem finden sich darin allerlei Exzerpte zu Leben und Werk Cassians aus verschiedenen Quellen sowie ein Schreiben zur Lebensweise im Kloster Montecassino unter Abt Desiderius (1058-1087). Die Handschrift ist in Lorsch entstanden und bildet mit B V 14 eine Einheit. Sie weist Nachträge und Benutzungsspuren bis ins 15. Jahrhundert auf. (flr)
Pergament · 64 ff. · 28.5 x 24 cm · Lorsch · 9. Jh.
Iohannes Cassianus: Collationes Patrum, pars II
Ebenso
wie Band B V 13, mit dem die Handschrift eine Einheit bildet, ist sie im 9.
Jahrhundert in Lorsch entstanden und später in das Basler Kartäuserkloster
gelangt. Sie enthält den zweiten Teil der Collationes Patrum
des Iohannes Cassianus (360/365-432/435), der Gespräche Cassians mit den Vätern
der Wüste. Im Vergleich zu B V 13 finden sich relativ wenig Korrekturen und
Anmerkungen. (flr)
Die einem Epiphanius Latinus zugeschriebene Interpretatio evangeliorum ist eine zwischen dem 7. und dem 8. Jh. zusammengestellte Kompilation von Exzerpten aus dem Evangelienkommentar Fortunatians von Aquileia und aus einer Predigtsammlung eines italienischen Autors der Spätantike (der vielleicht den Namen Epihanius getragen hat). Die vorliegende Handschrift aus der Kartause Basel enthält mit den Kapiteln 18-62 lediglich den homiletischen Teil (ohne Einleitung). (flr)
Pergament · 87 ff. · 26 x 18.5-19 cm · 13./14. Jahrhundert
Sammelhandschrift
Die mehrfach umsignierte Handschrift aus der Basler Kartause bestand ursprünglich aus drei selbstständigen Teilen. Der erste, homiletische Teil umfasst eine Reihe von Sermones und wortdeutenden Expositiones zu den Tagesevangelien, der zweite Teil besteht aus einem Traktat des Augustinereremiten Heinrich von Friemar (1245-1340) zu den zehn Geboten und einem anonymen Kommentar zur lateinischen Fassung des Physiologus Theobaldi. Im dritten Teil der Handschrift findet sich nebst Anweisungen zu einem gottgefälligen Leben ein Streitgespräch zwischen Engel und Teufel über die sieben Todsünden. (flr)
Pergament · 57 ff. · 24-24.5 x 17-17.5 cm · Mitte 14. Jh.
Meister Eckhart: Declarationes auctoritatum nonnullarum sacrae scripturae
Der Codex überliefert in hoher Qualität Auszüge aus nahezu allen bekannten lateinischen Schriften des Dominikaners Meister Eckhart (ca. 1260 – ca. 1328), die insgesamt in nicht mehr als einem guten Dutzend Handschriften greifbar sind. Zwar scheint der Kopist, der vermutlich in den Umkreis des Kölner Dominikanerklosters gehörte, die Auszüge „mechanisch und ohne Verständnis“ (Koch) zusammengestellt zu haben, dies aber doch in hoher Textqualität. Im Jahr 1386 erwarb der westfälische Pfarrer Gottschalk Kamenschede die Handschrift und schenkte sie später dem Basler Kartäuserkloster. (flr)
Pergament · 309 ff. · 20.5 x 15.5 cm · alemannischer Sprachraum · um 1300
Hugo von Langenstein; Mainauer Naturlehre; Schondoch
Mit der Reimlegende „Martina“ des Hugo von Langenstein sowie dem „Littauer“ des Schondoch überliefert die Handschrift aus der Basler Laienbibliothek zwei Texte aus dem Deutschen Orden. Die „Martina“ ist in dieser Handschrift unikal überliefert und gilt als älteste geistliche Dichtung des Deutschen Ordens überhaupt. Als dritten Text enthält der Codex die „Mainauer Naturlehre“. (stu)
Pergament · 216 ff. · 18 x 13.5 cm · Basel (?) · 3. Viertel 14. Jahrhundert
Alemannische Vitaspatrum
Die womöglich in Basel entstandene Pergamenthandschrift überliefert die Lebensbeschreibungen der „Alemannischen Vitaspatrum“ in der Anordnung eines nicht identifizierten Peter der Mul. Die Handschrift aus dem 3. Viertel des 14. Jahrhunderts gehörte zur Bibliothek der Laienbrüder der Kartause Basel; sie ist aber aufgrund ihres Alters sicher nicht dort entstanden. (stu)
Pergament · 104 ff. · 17 x 13 cm · Südwestdeutscher Raum (?) · 14. Jahrhundert
Rudolf von Biberach, Scripta duo
Der grösste Teil der Handschrift wird durch zwei Texte Rudolfs von Biberach – Sermones super cantica sowie De VII itineribus aeternitatis – ausgefüllt. Diese entstanden ursprünglich als separate Teile im 14. Jahrhundert und wurden später in der Kartause Basel, zu deren Bibliothek der Band ab dem 15. Jahrhundert gehörte, in der vorliegenden Form zusammengebunden. Als Nachtrag zum zweiten Text wurde noch im 14. Jahrhundert eine deutsche Übersetzung von De VII gradibus contemplationis ergänzt. Wahrscheinlich erst beim Binden kam auf einem letzten, kopfüber eingebundenen Blatt noch der Anfang des Abstractum-Glossars hinzu, dessen Niederschrift ebenfalls ins 14. Jahrhundert datiert und damit nicht in der Kartause selber erstellt worden sein kann. (stu)
Pergament · 290 ff. · 16.5 x 11-11.5 cm · Basel · 1479
Kartäuserstatuten
Die im Jahr 1479 durch Johannes Gipsmüller vollendete Handschrift enthält die gesammelten und durch Papst Innozenz anerkannten Consuetudines Ordinis Cartusiensis, die „Gebräuche“ der Kartäusermönche, sowie die zusätzlichen durch die Generalkapitel erarbeiteten Beschlüsse und Verordnungen der Statuta antiqua und der Statuta nova. Dem Band vorgebunden ist eine Darstellung des Martyriums der heiligen Barbara. (flr)