St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 758, p. 1 – Sammelhandschrift mit medizinischen Texten, Lumen animae und Exempla
http://www.e-codices.ch/de/csg/0758/1
Kurzcharakterisierung:Die Sammelhandschrift beginnt mit einigen kurzen medizinischen Texten: p. 5–6 Johannicius (Hunain ibn Ishāq), Isagoge ad Techne Galieni (eine Bearbeitung der Ars Parva des Galen, in der lateinischen Übersetzung von Constantinus Africanus), § 1–9; p. 6–7 und 8 einige Verse aus dem Regimen sanitatis salernitanum, einem hexametrischen Lehrgedicht über Medizin; p. 7–8 kurzer Text über Proportionen zusammengesetzter Arzneimittel, Inc. Gradus est sedecupla proporcio; p. 9–10 Text über den Aderlass, mit roter Überschrift De flebotomia, Inc. In flebotomia quedam generales condiciones sunt; p. 10–11 lateinisch-deutsches Pflanzennamenglossar, mit roter Überschrift Nomina herbarum, Inc. Plantago Wegerich; p. 11–12 Text zur Uroskopie, Textbeginn am Rand durch Überschrift De urinis von jüngerer Hand gekennzeichnet, Inc. Si urina alba fuerit. Die Seiten 12–14 sind von jüngerer Hand geschrieben und enthalten entgegen Scherrer wohl nicht weiteres Medizinisches, sondern ein Exemplum oder Exempla aus den Vitaspatrum (In vitas patrum legitur quod quidam interrogavit senem quare cogitaciones prave inpedirent oraciones [?]). Auf den medizinischen Teil folgt p. 15–89 eine lateinische Version des Lumen animae, einer Sammlung naturkundlicher Exempla für den Gebrauch in Predigten. Am Seitenrand finden sich kleine Schemata zum Inhalt der Kapitel sowie Ergänzungen zu den im Text genannten Autoritäten. Das Lumen animae beginnt als einziger Text der Handschrift mit einer grösseren roten Initiale und endet p. 89 mit rotem Schreiberspruch Finito libro sit laus et gloriae Christo. Die beiden folgenden Seiten (p. 90–91) enthalten unter anderem kalendarische Verse und einen Text über die Planeten. Auf p. 92–97 steht eine lateinische Version des «Himmelsbriefs» oder «Sonntagsbriefs», eines angeblich vom Himmel gefallenen Briefs über die Feier des Sonntags, Inc. Incipit epistola dei de celo vere missa petro apostolo ab omnibus diebus dominicis qualiter sit colendus dies dominicus. Es folgt p. 97–98 ein Gebet, Inc. O dilecte Iesu Christus, felix est qui te amat. Auf den letzten Seiten (p. 98–101) sind von derselben jüngeren Hand wie p. 12–14 weitere Exempel aufgeschrieben, Inc. Legitur quod quedam mulier […] venisset ad beatum Hillarionem pro sterilitate tollenda. Die Handschrift ist in einen grauen Pappeinband des 18. Jahrhunderts eingebunden; der frühere Pergamenteinband mit Rückenschild mit der Signatur 758 ist noch erhalten, wurde aber auseinandergeschnitten und um die erste bzw. letzte Lage geheftet (S. 3 und zwischen S. 24-25; S. 102 und zwischen S. 88-89).(sno)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 250.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 20.12.2023
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 758
Pergament · 102 pp. · 21.5 × 14.5 cm · 14. und 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit medizinischen Texten, Lumen animae und Exempla
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 758, p. 1 – Sammelhandschrift mit medizinischen Texten, Lumen animae und Exempla (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0758)
Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 250.
Entstehungszeit: s. XIV
Beschreibstoff: Pgm.
Umfang:
102 Seiten
Format: 4°
Inhaltsangabe:
1.
S. 1-12Medicina dividitur in duas partes …
mit zwei nachfolgenden Rubriken:
(S. 9)
>De Flebotomia<
und
>Nomina herbarum Plantago wegerich<
etc.
(S. 10-12 lat.-deutsch). Ausserdem Verse: Est Synochus dicta und S. 12-14 anderes Medizinische in jüngerer Schrift.
2.
S. 15-89Philosophus VI (d. h. Aristoteles de animal. lib. VI). In cunctis quidem mortuis pectus altius solito elevatur …
(Es ist eine Art von Physiologus oder allegorische Deutung physischer Thatsachen nach Stellen der Alten und Kirchenväter, deren Schriften am Rande bezeichnet sind.)