Teilprojekt: Virtuelle Stiftsbibliothek St. Gallen
Januar 2008 - Dezember 2009
Status: Abgeschlossen
Finanziert durch: Andrew W. Mellon Foundation (http://www.mellon.org/)
Beschreibung des Teilprojekts: Bis Ende 2009 wurden über 300 Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, die vor dem Jahr 1000 geschrieben wurden, auf e-codices erschlossen. Auch wurde die Webapplikation weiterentwickelt und dem neusten Stand der Informatik angepasst, womit den Nutzern ein schnellerer und einfacherer Zugriff auf die Webdatenbank ermöglicht wurde.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Abschrift des Ambrosiasters (Kommentare eines Pseudo-Ambrosius zu den Briefen des Apostels Paulus), geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen.
Online seit: 21.12.2009
Lektionar aus dem Kloster St. Gallen mit zahlreichen Predigten von Kirchenvätern zu verschiedenen Evangelienlesungen, geschrieben von mehreren Händen im 10. Jahrhundert in St. Gallen. Der kaum erforschte Band enthält ebenfalls Benediktionen und Orationen. Hinten angefügt (in kleinerer Schrift und zweispaltig) ein Psalterium. Die Handschrift wurde durch den intensiven Gebrauch stark schmutzig und weist vereinzelt auch Ergänzungen und Nachträge aus dem 11. und 12. Jahrhundert auf.
Online seit: 21.12.2009
Das nicht ganz vollständig erhaltene gelasianische Remedius-Sakramentar, geschaffen um 800 zur Zeit des Churer Bischof Remedius in Chur, einer der wichtigsten liturgischen Textzeugen aus jener Zeit mit den Gebeten des Bischofs oder des Priesters in der Messe und bei der Sakramentenspendung, zugleich auch eines der Hauptwerke der rätischen Schriftkultur im karolingischen Zeitalter und geschmückt mit zahlreichen phantasievollen, noch von irischen Vorbildern beeinflussten Initialen. Schon um 850 im Kloster St. Gallen nachweisbar.
Online seit: 09.12.2008
Liturgische Sammelhandschrift mit dem ältesten erhaltenen Beispiel eines Kollektars (enthält die beim feierlichen Chorgebet benötigten Orationen) und verschiedenen Statuta liturgica et monastica, geschrieben in einer alemannischen Minuskelschrift in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen (oder sicher in der Bodenseegegend).
Online seit: 21.12.2009
Liturgiewissenschaftlich bedeutsames Sakramentar-Fragment rätischer Provenienz (Sacramentarium Gelasianum), geschrieben gegen Ende des 8. Jahrhunderts in Chur, kurze Zeit später schon im Kloster St. Gallen nachweisbar. Die Handschrift ist eng verwandt mit dem ebenfalls rätischen Sacramentarium Gelasianum von Codex 348.
Online seit: 21.12.2009
Messkanon für den Augsburger Bischof Marquard von Berg (1575-1591), mit einer Wappenseite, einer ganzseitigen Miniatur, vielen figürlichen Szenen zu den Hochfesten des Kirchenjahres am unteren Rand und kunstvoller Blumen- und Blütenornamentik opulent illuminiert wahrscheinlich vom Nürnberger Buchmaler Sebastian Glockendon dem Jüngeren. Die Handschrift kam im Dreissigjährigen Krieg in den Besitz von Soldaten, wurde später dem St. Galler Mönch und Statthalter in Wil, Bernhard Hartmann, verkauft und von diesem 1641 dem St. Galler Fürstabt Pius Reher (1630-1654) geschenkt.
Online seit: 09.12.2008
Persönliches Handbuch (Vademecum) des St. Galler Abtes Grimald (Abt 841-872). Sammelhandschrift mit einer Vielzahl von Eintragungen poetischen, liturgischen, komputistischen, naturwissenschaftlichen und historischen Inhalts, unter anderem mit einem Kalendar, einem Horologium, Worterklärungen und Definitionen aus verschiedenen Wissensgebieten, den Namen der Nymphen und der Musen oder einem Provinzenverzeichnis Galliens. Rund 40 verschiedene Schreiber brachten in dieser Handschrift Texte an.
Online seit: 09.12.2008
Benedictionale aus dem Bistum Mainz, geschrieben und mit gegen 200 Initialen in Gold sowie einer ganzseitigen Miniatur von Christus als Heil der Welt geschmückt zur Zeit von Erzbischof Willigis (975-1011) um das Jahr 1000. Zu einem unbekannten Zeitpunkt ins Kloster St. Gallen gelangt (ältester Beleg: um 1600 in St. Gallen). Enthält, geordnet nach dem Kirchenjahr, die Segensgebete, die der Bischof zu singen hatte.
Online seit: 09.12.2008
Sommerteil eines Lectionarium officii mit den Lesungen für das Chorgebet, geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen.
Online seit: 21.12.2009
Nicht ganz vollständige Abschrift der Expositio libri comitis, einer Auslegung der Epistel- und Evangelienlesungen im Kirchenjahr, verfasst vom Benediktinermönch Smaragdus von St- Mihiel (bei Verdun; † um 840), geschrieben um die Mitte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen.
Online seit: 21.12.2009
Lektionar für die Zeit von Weihnachten bis zum 2. Fastensonntag, mit 32 Homilien (Predigten) an Sonn- und Festtagen, verfasst meist von Kirchenvätern (u.a. Ambrosius, Augustinus, Beda Venerabilis, Fulgentius, Leo der Grosse), geschrieben wahrscheinlich im Kloster St. Gallen im 10. oder frühen 11. Jahrhundert. Ein Schreibername „Egilolfus“ findet sich – später hinzugefügt – auf Seite 85 der Handschrift. Die ersten Seiten der Handschrift sind in starkem Masse defekt und haben unter Feuchtigkeit gelitten. Der Text bricht auf Seite 177 im Tractatus 97 von Leo dem Grossen ab.
Online seit: 21.12.2009
Abschrift des Liber scintillarum, verfasst um 730 vom Mönch Defensor von Ligugé (bei Poitiers), geschrieben im 9. Jahrhundert nicht im Kloster St. Gallen. Der aus 81 Kapiteln bestehende Liber scintillarum ist ein Florilegium von Sentenzen und Sprüchen von Gott und Heiligen, die der Bibel und den Schriften der Kirchenväter entnommen sind. Im hinteren Teil Fragmente von Lesungen im Stundengebet der Mönche (Lectiones) und von Sinnsprüchen.
Online seit: 21.12.2009
Nicht ganz vollständige Abschrift der Expositio libri comitis, einer Auslegung der Epistel- und Evangelienlesungen rund ums Kirchenjahr, verfasst vom Benediktinermönch Smaragdus von St- Mihiel (bei Verdun; † um 840). Die Abschrift aus dem Frauenkloster Chelles bei Paris stammt aus der Zeit um 810 und ist die älteste, die erhalten geblieben ist.
Online seit: 21.12.2009
Sammelhandschrift mit vorwiegend auf die Liturgie und Seelsorge ausgerichteten Werken, geschrieben zwischen 845 und 870 im Kloster St. Gallen. Enthält unter anderem auch die Liturgik des Reichenauer Abtes Walahfrid Strabo (808/09-849) Liber de exordiis et incrementis quarundam in observationibus ecclesiasticis rerum, das erste abendländische Handbuch der Liturgiegeschichte, so genannte Ordines Romani, einen Liturgietraktat des Amalar von Trier, das erste Kapitular Bischof Theodulfs von Orléans, zwei Alkuin zugeschriebene Traktate über die Taufe und die Messe sowie das Capitulare des Basler Bischofs und Reichenauer Abtes Haito.
Online seit: 09.12.2008
Sammelhandschrift mit Texten hauptsächlich kalendarischen und chronologischen Inhalts, geschrieben in der zweiten Hälfte des 10. und zu Beginn des 11. Jahrhunderts meist nicht im Kloster St. Gallen. Hauptinhalte bilden ein Kalendar wohl norditalienischer Herkunft und Auszüge aus dem Werk De temporum ratione von Beda Venerabilis († 735).
Online seit: 21.12.2009
Martyrologium des Beda Venerabilis († 735) in angelsächsischer Schrift, geschrieben im 9. Jahrhundert. Die nur fragmentarisch erhaltene Abschrift (von Anfang Januar bis zum 25. Juli) repräsentiert unter den überlieferten Handschriften den der Urfassung Bedas am nächsten stehenden Text. Ein Martyrologium ist eine Sammlung kürzerer oder längerer Lebensbeschreibungen von Heiligen in kalendarischer Anordnung.
Online seit: 09.12.2008
Einzig erhaltene Abschrift des Martyrologiums des St. Galler Mönchs Notker Balbulus († 912), verfasst um und nach 900. Die vorliegende Abschrift aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts – ein Martyrologium enthält kurze Lebensgeschichten der Tagesheiligen im Kalenderjahr – ist nicht vollständig; es fehlen die Informationen zu den Tagesheiligen vom 13. bis 17. Juni, vom 3. bis 6. Juli, vom 19. bis 26. August sowie vom 27. Oktober bis zum 31. Dezember. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Notker Balbulus seine aufwändige Arbeit am Martyrologium nie vollendet hat.
Online seit: 31.07.2009
Möglicherweise in Mainz oder Fulda geschriebenes Martyrologium des Hrabanus Maurus, verfasst kurz nach 843. Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei diesem Codex um das Widmungsexemplar an den St. Galler Abt Grimald (841-872), allerdings fehlt im Vorspann die Widmungsadresse.
Online seit: 09.12.2008
Martyrologium des Hrabanus Maurus, verfasst kurz nach 843. Der Codex enthält eine vom St. Galler Mönch Notker Balbulus vermutlich kurz nach 875 veranlasste Abschrift von Cod. Sang. 457. Enthält auch die im Widmungsexemplar (Cod. Sang. 457) fehlenden Widmungsadressen für Abt Ratleik von Seligenstadt und den St. Galler Abt Grimald (841-872).
Online seit: 09.12.2008
Komputistisch-naturwissenschaftliche Sammelhandschrift mit zahlreichen Tabellen, Schemata und Texte zur Zeitrechnung, geschrieben im Kloster St. Gallen gegen Ende des 9. und zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Der Band enthält auch ein St. Galler Kalendar und die Annales Sangallenses brevissimi. Mit zwei frühmittelalterlichen Mappae mundi (T-O-Weltkarten) vor dem Beginn des Werks De temporum ratione des Beda Venerabilis.
Online seit: 09.12.2008