Handschrift in dieser Sammlung wählen: B26  B243 Vol. 4 B250  S102  27/107

Standortland:
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Schweiz
Ort:
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Zürich
Bibliothek / Sammlung:
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Braginsky Collection
Signatur:
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B247
Handschriftentitel:
Handschriftentitel
Ewronot („Kalenderbesprechungen“)
Schlagzeile:
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Papier · 70 ff. · 18 x 13 cm · [Deutschland] · ca. 1670-1671
Sprache:
Sprache
Hebräisch
Kurzcharakterisierung:
Kurzcharakterisierung
Die Handschrift enthält eine Ewronot („Kalenderbesprechung“). Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden viele sogenannte Sifre ewronot („Bücher der Kalkulationen“). Sie können als Reaktion auf den 1582 eingeführten gregorianischen Kalender verstanden werden. In solchen Handschriften ist oft der biblische Issachar, ein Sohn Jakobs, auf oder neben einer Leiter dargestellt. Als Attribut hält er ein Stundenglas in der Hand. Hier findet sich eine solche Miniatur gleich zweimal, wobei oberhalb der Ersten zusätzlich ein ab- und ein zunehmender Mond mit Gesicht und Sternen illustriert wurde. Das Titelblatt zeigt einen ornamentalen Architekturbogen. Am Ende des Buches finden wir das bekannte Motiv des Moses mit den Gesetztafeln an einem Tisch sitzend. (red)
DOI (Digital Object Identifier):
DOI (Digital Object Identifier
10.5076/e-codices-bc-b-0247 (http://dx.doi.org/10.5076/e-codices-bc-b-0247)
Permalink:
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https://e-codices.ch/de/list/one/bc/b-0247
IIIF Manifest URL:
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IIIF Drag-n-drop https://e-codices.ch/metadata/iiif/bc-b-0247/manifest.json
Wie zitieren:
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Zürich, Braginsky Collection, B247: Ewronot („Kalenderbesprechungen“) (https://e-codices.ch/de/list/one/bc/b-0247).
Online seit:
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19.03.2015
Externe Ressourcen:
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Rechte:
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Bilder:
(Hinsichtlich aller anderen Rechte, siehe die jeweilige Handschriftenbeschreibung und unsere Nutzungsbestimmungen)
Dokumenttyp:
Dokumenttyp
Handschrift
Jahrhundert:
Jahrhundert
17. Jahrhundert
Dekoration:
Dekoration
Figürlich, Bildseite, Schema, Bild im Text, Kolorierte Zeichnung
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e-codices · 20.01.2015, 09:17:22

Die Kalenderreform Papst Gregors XIII. im Oktober 1582 löste bei den Juden eine erhöhte Aufmerksamkeit für ihr eigenes System der Kalenderberechnung aus. In der aschkenasischen Welt herrschte dabei das Bewusstsein vor, das dem christlichen überlegene System zu besitzen.
Aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist eine Reihe von handschriftlichen Sifre ewronot («Bücher der Kalkulationen») bekannt, von denen einige mit Illustrationen versehen sind. Nicht selten zeigen diese einen Mann vor oder auf einer himmelwärts gerichteten Leiter. Dieser Mann, oft mit einem Stundenglas in der Hand, repräsentiert den biblischen Issachar, einen der Söhne Jakobs. Denn in 1 Chronik 12:32 heisst es: «Die Söhne Issachars, die sich auf die [Berechnung der] Zeit verstanden». Das Manuskript der Braginsky Collection ist das einzige bekannte Exemplar, das zwei Versionen dieses Motivs zeigt. In beiden hält Issachar das Stundenglas und steht auf einer Leiter, die jeweils an ein ungewöhnliches architektonisches Gebilde gelehnt ist. Die erste Illustration zeigt – den Darstellungen in anderen Sifre ewronot ähnlich – auch Abbildungen des abnehmenden und zunehmenden Mondes mit menschlichem Gesicht und umgeben von Sternen.
Die Eröffnungsseite der Handschrift weist einen ornamentalen Architekturbogen auf, ein in hebräischen Handschriften und Büchern sehr übliches dekoratives Eingangsmotiv, das hier aber sozusagen als Portal zu den himmlischen Sphären zu interpretieren ist. Im Bogen steht nur ein einziges Wort, ziwwa («Er [Gott] befahl»), wurde doch die Berechnung des Kalenders von Autoren und Schreibern als Erfüllung eines religiösen Gebots betrachtet. In diesem Manuskript tauchen zwar noch weitere grafische Ornamente auf, aber nur eine andere figürliche Illustration. Sie zeigt Moses, wie er mit den Zehn-Gebote-Tafeln an einem Tisch sitzt. Auch dieses Moses-Motiv ist aus anderen Handschriften der Sifre ewronot bekannt.

Aus: Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 124.

e-codices · 20.01.2015, 09:02:53

In October 1582 Pope Gregory XIII changed the calendar of the Catholic church. Heightened awareness of calendars caused by this action, and the resultant feelings of superiority by Jews regarding their own, stimulated the production of separate books on the calculation of the Jewish calendar in the Ashkenazic world. Sifrei Evronot, or Books of Intercalations, exist, among others, in illustrated Ashkenazic manuscripts of the seventeenth and eighteenth centuries. The understanding of the relationship between the texts and images of these owes a great deal to a recent study on the topic by Elisheva Carlebach.
A common image in Sifrei Evronot manuscripts is that of a man on a ladder, or near it, who reaches to heaven to obtain the secrets of the calendar. The man, who often holds an hourglass in his hand, is the biblical Issachar, one of Jacob’s sons. His presence may be explained by I Chronicles 12:33, where reference is made to "the Issacharites, men who knew how to interpret the signs of the times." The Braginsky manuscript is the only known example that contains two images of Issachar. His appearance in each is different, but in both he holds an hourglass in his hand and stands on a ladder that rests on an unusual structure that contains letters of the Hebrew alphabet between its columns. Whereas the text facing the first image refers to Issachar, that facing the second contains no mention of him or any other figure. The first image incorporates another common element found in Sifrei Evronot illustrations, the moon with a human face, here, again, in two variant forms.
The manuscript begins with a panel containing only the word tzivvah (He [God] commanded). The page contains a portal, intended as a gateway to the celestial spheres, but which is also typical of the architectural motifs commonly used on title pages to signify a symbolic entry into the text. By writing on the construction of the calendar, scribes believed they fulfilled a religious commandment.
In this manuscript, there are numerous other decorative elements, but only one additional illustration; it portrays Moses seated at a table holding the Tablets of the Law. Depictions of Moses appear in other Sifrei Evronot manuscripts as well. The three illustrations in the Braginsky manuscript are all flat line drawings, filled in with watercolor.

From: A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 98.

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Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 124-125.

A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 98-99.

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