Schaffhausen, Ministerialbibliothek, Min. 20

Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 105-106.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Augustinus
Entstehungsort: Schaffhausen
Entstehungszeit: 1080-1096
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 103 Blätter
Format: 33,5 x 23,5 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung I. 1-102
Lagenstruktur: II4 + 12 IV100
Seiteneinrichtung: Blindliniierung. Schriftraum 24,5-25 x 18, 40 Zeilen.
Schrift und Hände: Karolingische Minuskel von mindestens drei Händen, auffallende Händewechsel 37v und 47r.
Buchschmuck:
  • Incipits und Explicits in roter, Initien in schwarzer (ab 75r gestreckter) Rustica. Incipit 3va und Explicit 100v in gestreckter Rustica, Zeilen (3va auch Buchstabengruppen) wechselnd rot und schwarz.
  • 1-2zeilige rote Ziermajuskeln.
  • Bei den Büchern 4-6zeilige Rankeninitialen in roter Federzeichnung mit Knollen und Zierklammern. 3va beim Prolog Raum für 11zeilige Initiale leergelassen. 60r 12. Buch und 75r 14. Buch 9zeilige Initialen.
  • 4v Eröffnungsseite: 10zeilige rote Ziermajuskel I, Text in gestreckter Rustica, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
  • 5r Initialzierseite: 37zeilige Rankeninitiale L in roter Federzeichnung mit Knollen und Zierklammern, wenig Gold und aufgesetztem Blatt, Binnengrund aus blau-grünen Rechtecken. Textanschluss in Ziercapitalis und Rustica, Zeilen (letzte Zeile auch Buchstabengruppen) wechselnd rot und schwarz.
Spätere Ergänzungen:
  • Zu Anfang häufig Marginalien von wenig späterer Hand sowie Korrekturen interlinear und auf Rasur.
  • 3va und 5r auf dem unteren Rand Transkription des Textes von einer Hand des 15. Jhs.
  • Notae des 15. Jhs. (19v juristische Notanda).
  • Marginalien und Stellenverweise in humanistischer Kursive des 16. Jhs., zum Beispiel 5v, 8r.
  • Wenig Notamonogramme.
Einband: Allerheiligeneinband des 15. Jhs. Heller Schweinslederbezug. Kapitale mit Leder umflochten. Je fünf Hutbuckel. Ehemals zwei nach vorn greifende Langriemenschliessen, zwei Messingplättchen auf dem Rückdeckel und Messingdorne im Vorderdeckel erhalten. Signakel (kleine Pergamentblättchen, beidseitig aufgenäht). Auf dem Vorderdeckel Augustinus de trinitate, Textualis, 15. Jh. Auf 1r aufgeklebtes Papierschild De trinitate Augustinus, Kursive, 15. Jh. Auf dem Rücken zwei Papierschilder mit Werktiteln und Signaturen, das obere 16./17. Jh. (6 … ), das untere 18. Jh. (Cod. 20. Aug.). Ir-v, 101r-102v alte abgelöste Spiegelblätter und Vorsatzblatt hinten Jahrzeitbuchfragmente, erste Hälfte 14. Jh., s. Anhang D.
Inhaltsangabe:
  • Ir-v Jahrzeitbuchfragment, s. Anhang D.
  • 1ra-100v Aurelius Augustinus: De trinitate dei
    • (1ra-3va) Tituli.
    • (3va-3vb) Prolog: >Incipit prologus beati Augustini de trinitate dei<. Domino beatissimo
    • (4r) leer.
    • (4v) Eröffnungsseite mit Inhaltsangabe: >In nomine domini nostri Ihesu Christi in hoc corpore continentur Aurelii Augustini religiosissimi episcopi de sancta trinitate libri numero XV quos cum adhuc iuvenis esset incoavit senex vero edidit<.
    • (5r) Initialzierseite, Text: Lecturus hec …–… 100v ignosce et tui. AMHN. >Explicit liber XV Aurelii Augustini de trinitate dei<.
      CC 50, zur Hs. S. XLVII.
  • 101r-102v Jahrzeitbuchfragmente, s. Anhang D.
Provenienz der Handschrift:
  • Identisch mit Augustini de sancta trinitate libri im Schaffhauser Bücherverzeichnis um 1100.
  • Als im Elenchus librorum von 1589, S. 6.
Erwerb der Handschrift: Besitzeintrag: Ir Bibliothecae Eccles. Scaphus. ad D. Johan., 17. Jh.
Bibliographie:
  • Boos, Katalog, 1877, S. 3;
  • Bruckner, Geschichte, 1949, Taf. 27;
  • Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, S. 94f., Taf. VII, XV, XIX;
  • Butz, Katalog, 1994, S. 39f., Nr. 20.