St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973, p. 404 – Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters
http://www.e-codices.ch/de/csg/0973/404
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973, p. 404 – Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters
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Kurzcharakterisierung:Die um 1500 von den Drittordensschwestern des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschriebene Handschrift enthält einleitend ein um 1500 angelegtes Verzeichnis von Handschriften und Druckwerken in der klösterlichen Bibliothek (p. 1−9) mit insgesamt 110 Eintragungen. Den Hauptteil machen aszetisch-erbauliche Traktate aus. Es finden sich darin die von Bruder Conrad Nater vorgenommene deutschsprachige Übersetzung der Regula novitiorum des Bonaventura (p. 15−107), die deutsche Fassung des Werks De exterioris et interioris hominis compositione des David von Augsburg (p. 109−188), die Ermahnung zu einem wahren klösterlichen Leben des Franziskanermönchs Heinrich Vigilis von Weissenburg (p. 190−223), der Traktat Die besessene Nonne Agnes (p. 225−404), ein dem Bernhardinus von Siena zugeschriebener Passionstraktat (Lernung das lyden unsers lieben heren zu betrachten; p. 406−475), Offenbarungen der Mystikerinnen Gertrud von Helfta und Christine Ebner (p. 476−486), das Werk Soliloquium des Bonaventura in kürzender Übertragung in die deutsche Sprache (p. 496−713) sowie der Traktat Vom Reuer, Wirker und Schauer des sogenannten Kuttenmanns (p. 717−727). Am 11. Februar 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 976, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein.(smu)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 368-369.
Standardbeschreibung anzeigen
Zusätzliche Beschreibung: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich 1991, Nr. 231, S. 83.
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Online seit: 25.06.2015
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973
Papier · 730 pp. · 17 x 11.8 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein, Teufen · 1498
Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973, p. 404 – Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0973)
Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 368-369.
Handschriftentitel: Cod. Sang. 973
Entstehungsort: Nonnenkloster Wonnenstein bei Teufen
Entstehungszeit: v. J. 1498
Beschreibstoff: Papier
Umfang:
730 Seiten
Format: 8°
Inhaltsangabe:
1.
S. 1-9
Ueberschrift:
>Diss sind die bücher diss hus<
(Bücherverzeichniss des Kl. Wonnenstein). - S. 14: Alte Inhaltsanzeige des Cod. No. 973.
2.
S. 15-107
von vorn defekt: Eine Novizenregel in 15 Kapiteln.
3.
S. 109-184
Ueberschrift:
>Dyssen Regel gytt Bruder Dauid allen gaistlichen menschen.<
(In 26 Kapiteln. Von Bruder David von Augsburg †1271; lat. u. d. T. 'Formula novitiorum' in Bibl. P. P. Lugd. XXV p. 868.)
4.
S. 190-223
Ueberschrift:
>War am an war Kloster leben stand.<
Anfang:
Es ist zu wyssen das ain rechte closter leben ligt am drye puntten
etc.
5.
S. 225-404
Ohne Ueberschrift. Anfang:
Es geschach uff ain zitt in ainer samnung etc. …–…
Ende: mit hellischer pin abgeschlagen worden.
Unterschrift:
>uss geschriben … im LXXXXVIII jar< …
Enthält die Geschichte einer besessenen Ordensschwester Agnes; derselbe Text auch in einer Wienerhs. v. J. 1474 siehe Hoffmann v. F. Verzeichniss p. 348.
6.
S. 406-475
Ueberschrift:
>In Dysser Nach geschribenen mattery vindet ain mensch lerung Des lyden u. l. h. zu betrachten.<
- Vergleichung des Leidens Christi mit den Brosamen aus 12 Körben; laut Register (p. 14) von S. Bernardin (Senensis, Ord. Franc. †1444). Am Ende:
uss geschriben im 98 jar.
7.
S. 476-486
Ueberschrift:
>U. h. lertte sant e̅rute̅ ain äpttissin Santt Benedicten ordens und sprach zu ir: Von der metten<
etc. etc. Folgen noch Offenbarungen von S. Mechtild (S. 480), S. Dorothea (S. 484), und Kristina Ebnerin von Engeltal (S. 485. Ueber letztere vgl. Stuttgarter Publicationen No. CVIII a° 1871).
8.
S. 496-713
Ueberschrift:
>Diss büchlin haisset des Inern Betrachtung und hat gemachet S. Bonaventuren<
etc. - (Aus Bonaventura's Soliloquium übersetzt.)
9.
S. 717-727>Item dyss nach geschriben Buchlin haisset qui vult venire post me.<
Anfang:
Syt das ist, das got den menschen hie in Der zit also in fryhait gesetzt hat
etc. (Am Ende inkomplet.)
Entstehung der Handschrift: geschrieben im Nonnenkloster Wonnenstein bei Teufen