Kurzcharakterisierung:Die Papierhandschrift wurde von mehreren Händen im 14. Jahrhundert geschrieben. Es handelt sich um eine Sammlung geistlicher Texte. Sie weist einen doppelten Besitzeintrag des Klosters St. Gallen aus dem 15. Jahrhundert (p. 1) sowie den Stempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit von 1553–1564 (p. 64) auf. Auf der Innenseite des Vorderdeckels befindet sich ein Inhaltsverzeichnis, das zeitgenössisch zum roten Halbledereinband aus dem 15. Jahrhundert ist. Der Codex beginnt mit einem Auszug aus dem Stimulus amoris (III, 17) (p. 1-9). Es folgen ein weit verbreiteter Text des Franziskaners Bonaventura, nämlich De triplice via, der auch unter dem Titel Incendium amoris bekannt ist (p. 10-25), und dann ein Traktat über die acht Glückseligkeiten (p. 25-36). Man findet auch Passagen aus der Abhandlung De reparatione lapsi von Johannes Chrysostomus, verteilt auf zwei verschiedene Stellen in der Handschrift (p. 41-54 und 186-193). Der Traktat Soliloquium de arra animae von Hugo von St. Viktor, der ebenfalls im Mittelalter sehr stark verbreitet war, steht auf den Seiten 54-64 (Goy 1976, n° 94). Schliesslich überliefert der Band auch das Speculum humanae salvationis (p. 65-171), gefolgt von zwei der drei nicht-typologischen Schlusskapitel De septem stationibus passionis Christi (p. 171-177) und De septem tristitiis B. V. Mariae (p. 177-185). Entgegen der Gewohnheit ist dieser Text hier nicht bebildert. Desgleichen ist in keiner Weise ersichtlich, dass es sich um Verse handelt, weil sie als fortlaufender Text geschrieben wurden.(rou)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 355.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 31.05.2024
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 946
Papier · 189 pp. · 22.5 x 15 cm · 14. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit spirituellen Texten
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 946, p. 105 – Sammelhandschrift mit spirituellen Texten (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0946)