Kurzcharakterisierung:Der so genannte „Zürcher Psalter“ oder „St. Galler Psalter“, geschrieben und mit zahlreichen Initialen sowie der ältesten erhaltenen künstlerisch anspruchsvollen Miniatur in St. Galler Handschriften geschmückt um 820/830 im Skriptorium des Klosters St. Gallen. Mit angefügter Allerheiligenlitanei und komputistischen Tabellen und Diagrammen. Im Stundengebet der Mönche täglich gebraucht.(smu)
Standardbeschreibung: Mohlberg Leo Cunibert, Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich I, Mittelalterliche Handschriften, Zürich 1952, S. 19 und S. 351.
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Zusätzliche Beschreibung: Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts. (= Monasterium Sancti Galli, Bd. 3) Band I: Textband. St. Gallen 2008, S. 324-326, Nr. 32.
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Online seit: 26.04.2007
Zürich, Zentralbibliothek, Ms. C 12
Pergament · 169 ff. · 31.3 x 23 cm · St. Gallen · um 820-830
Psalterium Gallicanum mit Cantica
Wie zitieren:
Zürich, Zentralbibliothek, Ms. C 12, f. 102r – Psalterium Gallicanum mit Cantica (https://www.e-codices.ch/de/list/one/zbz/C0012)
c.
(169v)
Gebet (unvollst.):
Domine exaudi orationem meam, quia iam cognosco tempus meum.
Provenienz der Handschrift:
Aus St. Gallen: (47v) Abteiwappen.
Korrekturen und Ergänzungen:
Mohlberg, Anhang, S. 351
Zur Miniatur (53r): David (vgl. A. Goldschmidt […] statt: Taf. 53, lies: Taf. 77). Literaturangaben bei A. Merton, Die Buchmalerei von St. Gallen vom 9. bis zum 11. Jahrhundert (Leipzig 1912) S. 15-17.
Zu 1 (83r): Qui me scribebat Henricus nomen habebat.
Zu 2: Cantica (162r-162v, 162v-163v, 163v): Dieser Text ist mit Rh. 82 (Nr. 450), 83 (Nr. 451), 97 (Nr. 465), 129 (Nr. 499) kollationiert und veröffentlicht von G. Morin, Le texte des cantiques aux vigiles de Noël d'après l'usage monastique primitif, in: Revue bénéd. 34 (1922) S. 276-281; J. Mearns, Canticles of the christian Church (1914); H. Schneider, Die altlateinischen biblischen Cantica = Texte und Arbeiten, Abt. 1, fasc. 29/30. (Beuron 1938).
Zu 3: Litanei: "Les feuillets 164-166 contiennent une longue litanie alémannique, dans laquelle figurent de première main les saints Colomban, Gall, Fridolin, FeIix, Regula, Vuirina, mais où Otmar et Magnus ont été ajoutés grossièrement après coup; rien encore de Fintan, ni meme de Pirmin". G. Morin, ebenda (S. 277).
Beschreibung der Hs: Bruckner, Scriptoria II S. 82: "Der Codex ist in schöner kalligraphischer St. Galler Minuskel von Wolfcoz geschrieben". Die Miniatur (Davids Busse vor Nathan) fol. 53r in Originalgrösse reproduziert bei Bruckner, Scriptoria III nach S. 132, "Dieser Wolfcoz-Codex (vgl. Scriptoria II 82, die dortige Angabe, wonach die Miniatur aus der 1. H. d. 10. Jhs., der Datierung Goldschmidts folgend, stamme, ist zu rektifizieren, indem das Bild unbedingt gleichzeitig zur Herstellung des Codex ist) enthält die einzige, noch gut erhaltene Deckfarbenminiatur aus dem St. Gallen des 9. Jhs. Wie meine nochmaligen Untersuchungen in Zürich nahelegen, handelt es sich ohne Zweifel doch um ein in St. Gallen entstandenes Werk (vgl. anders oben 30, Anm. 146) und ist daher als Farbtafel ausgewählt worden."
(Scriptoria III 132).
F. 75v reproduziert Scriptoria II, Taf. XXXIII. Ebenda: S. 27 ähnliche Wolfcoz-Hss: St. Gallen 14, 20, 28, 39, 43, 183, 367, 671; S. 44 und 45 engere verwandtschaftliche Beziehungen mit St. Gallen 20 und 367. Scriptoria III S. 23 unter den Bänden, die von je einem einzigen Schreiber geschrieben wurden; S. 30 Anm. 146: " […] die hervorragenden, vielleicht unter antikem Einfluss stehenden zwei Miniaturen in St. Gallen 20 und Zürich C 12, vielleicht das Werk von Reichenauer Malern, die hier eine ganz überlegene Kunst entwickeln".