Kurzcharakterisierung:Dieses Missale für den franziskanischen Gebrauch enthält Sonntags- und Festmessen aus dem Temporale und dem Sanktorale. Ein Besitzvermerk des Minoriten Franz Meyer, ab 1587 Solothurner Guardian, belegt die Herkunft der Handschrift aus dem Solothurner Franziskanerkloster. Ursprünglich stammt sie möglicherweise aus dem während der Reformation aufgehobenen Berner Franziskanerkloster, wie Schönherr vermutet.(hol)
Standardbeschreibung: Schönherr Alfons, Die mittelalterlichen Handschriften der Zentralbibliothek Solothurn,
Solothurn 1964, S. 61-62.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 06.09.2023
Solothurn, Zentralbibliothek, Cod. S 455
Pergament · I + 84 + I ff. · 18 x 13 cm · Bern (?) · Mitte 15. Jahrhundert
Schönherr Alfons, Die mittelalterlichen Handschriften der Zentralbibliothek Solothurn, Solothurn 1964, S. 61-62.
Handschriftentitel: Missale festivum ad usum fratrum minorum
Entstehungszeit: 15. Jahrh. (um Mitte)
Beschreibstoff: Perg.
Umfang:
84 Bl. (+ II Bl. Pap.)
Format: 18/13 cm
Seitennummerierung: Die Hs. wurde bei der Katalogisierung durchfoliiert. Unbeschrieben: (85v);
Lagenstruktur:
Quaternien mit Reklamanten in Spruchbandform (teils schwarz, teils rot) .
Zustand: Blattverluste (mit Textverlust): I nach 1 , I nach 3, 1 nach II und 3 am Schluß der Hs.
Seiteneinrichtung:
Schriftrahmen und Schreiblinien in zarter brauner Lineatur, Zirkelstiche.
Schrift und Hände:
Von zwei Haupthänden in gotischer Textur (littera textualis formata).
Buchschmuck:
Einfache rote Initialen, rote Überschriften, Anfangsbuchstaben der Sätze gerötelt; Rubriken schwarz (rot unterstrichen). Rote Hauptinitialen (1r) mit Filigranornamenten und Randdekor in Tinte und einem Maskengesicht.
Einband:
Glatter rotgefärbter Schaflederband auf Holz (restauriert 1953), Kanten abgerundet. Drei Doppelbünde; hanfumstochenes Kapital. Aus dem Rückenbund losgelöst zwei Pergamentstreifen aus Verschnitt einer deutschen Siegelurkunde des frühen 15.Jahrhunderts aus Bern (Zehner- und Einerzahlen der Datierung abgeschnitten). Am Vorderschnitt acht rote Ledersignakel (Blattweiser). Vom Rückdeckel nach vorn übergreifende Riemenschließe (neu).
Inhaltsangabe:
1.
Ausgewählte Sonntags- und Festmessen aus dem Temporale und Sanctorale:
(Bl. 6r-30r)
>Dominica prima adventus Domini. Missa.<Ad te levavi …–…
meritis et exemplis. Per
(= Festmesse des hl. Franziskus). Als Sequenz für das Pfingstfest (22v) Veni sancte Spiritus (RH 2I 242); vgl. dazu A. van Dijk, Notae quaedam de liturgia Franciscana mediante saeculo XIII: EL 54 (1940) 153-154.
b.
(2r-3v)
Ordo Missae und Präfationen (Anfang und Schluß verloren);
c.
(4r-5v)
Canon Missae (Anfang fehlt); ohne Rubriken;
d.
(5v)
Rezeßgebete (aus dem franziskanischen officium Missae).
2.
30r-60r>Incipit commune sanctorum. Et prima in vigilia unius apostoli. Introitus.<Ego autem …–…
procurent substanciam. Per
(= De dedicacione altaris).
3.
Varia
1.
(60r-67v)
Missae quotidianae.
>Dominica die: de Trinitate; feria secunda: de Sapientia … <
und die Votivmessen [de Beata Maria in Sabbato] mit den Sequenzen RH 2045 und RH 21343;
2.
(67v-71r)
>Incipiunt collectae generales.<
[Oratio]:
A cunctis
;
3.
(71r-77v)
Votivmessen für verschiedene Anliegen.
Daran: