Basel, Universitätsbibliothek, AN II 6, Vorderseite – Matrikel der theologischen Fakultät der Universität Basel, 1462-1740
http://www.e-codices.ch/de/ubb/AN-II-0006/bindingA
Kurzcharakterisierung:Wer an der 1460 gegründeten Basler Universität studieren wollte, hatte sich in die Rektoratsmatrikel einzutragen, einen Treue- und Gehorsamseid zu leisten, eine Studiengebühr zu entrichten und – erst damit wurde die Immatrikulation rechtsgültig – sich in die Matrikel seiner Fakultät einzuschreiben. Die theologische Matrikel von 1462-1740 enthält neben den von den Dekanen vorgenommenen Einträgen zudem die älteren wie die neuen Statuten der Fakultät.(flr)
Papier · 96 ff. · 29.5 x 18 cm · Basel · 1462-1740
Matrikel der theologischen Fakultät der Universität Basel, 1462-1740
Wie zitieren:
Basel, Universitätsbibliothek, AN II 6, Vorderseite – Matrikel der theologischen Fakultät der Universität Basel, 1462-1740 (https://www.e-codices.ch/de/list/one/ubb/AN-II-0006)
Umfang:
1 Band (96 Blätter): mit Buchschmuck/Illustration
Format: 29,5 x 18 cm
Seitennummerierung: Neue Bleistiftfoliierung 1-96, zwischen Bl. 82 und 83 ein Blatt nicht paginiert, Bl. 97 in den hinteren Deckel geklebt. Alte Foliierung mit Tinte ab neu gezähltem Blatt 2: 1-46, ab Bl. 54: 45.47-49.51-68, ab Bl. 84: 69-81; Bl. 76 und 77 tragen die ältere Zählung 69.70. Die neu gezählten Blätter 84-95 sind überdies mit einer separaten alten Paginierung (Bl. 1-12) versehen.
Lagenstruktur: Lagen: (VI-2)10 + 3 V40 + (V + (I + III)53 -1)57 + (V-1+1)67 + (IV-2)73 + (II + (IV + (IV-4))84)86 + V96; zwischen Bl. 7 und 8 zwei Blätter herausgeschnitten, zwischen Bl. 54 und 55 ein Blatt herausgeschnitten, Rest an Falzverstärkung geklebt, zwischen Bl. 83 und 84 vier Blätter herausgeschnitten; Falzmitten verstärkt durch schmale Streifen Pergamentmakulatur.
Seiteneinrichtung:
Schriftspiegel und Zeilenzahl unregelmässig.
Schrift und Hände:
Einträge (mit Ausnahme der älteren Statuten Bl. 84r-95r) eigenhändig von den Dekanen.
Buchschmuck:
Rubriziert durch Mauricius Finiger.
3r: Blaue Bildeinschluss-Initiale a mit Blattschmuck und Fratzenfüllung in Schaft und Bauch und blassroten Blattausläufern. Im Binnenfeld Augustinus von Hippo mit Bischofsstab, Mitra und silbernem Nimbus an seinem Schreibpultals, eine Taube am Ohr.
Spätere Ergänzungen:
Zahlreiche Anmerkungen und Randglossen durch Mauricius Finiger.
Einband:
Mit rotem Leder überzogene Holzdeckel (stark abgegriffen, Rücken 1951 erneuert), auf der Innenseite mit Pergamentmakulatur überklebt, vorne kopfstehend, hinten quer, darübergeklebt Bl. 97, darübergeklebt ursprünglich zudem Bl. 96 (Klebespuren sichtbar an Recto- wie an Deckelinnenseite); vier Eckbeschläge, eine Schliesse. Auf dem Vorderdeckel altes Pergamenttitelschild mit der Aufschrift “Theologicae facultatis matricula”, umrahmt von aufgenageltem Lederbändchen.
Hauptsprache: Lateinisch
Inhaltsangabe:
1r
leer
Darauf aufgeklebt Doppelblatt (21 x 13,5 cm) mit Inhaltsübersicht, Typoskript ca. Mitte 20 Jh.
1v
Titel, sonst leer
Matricula theologicae facultatis cum statutis eius
2rKalendarium facultatis theologicae
Von Dekan Johannes Siber geschriebene Übersicht der Tage, an denen nicht gelesen oder disputiert wird
83vRubricae secundum ordinem statutorum theologicae facultatis
84r-95rStatuta facultatis theologicae
Ältere Statuten, in ihrem Hauptbestandteil wohl bereits in den ersten Jahren nach der Gründung der Universität redigiert, in der vorliegenden Fassung jedoch erst in den 1480er Jahren eingetragen. Einige Zusätze aus dem 15. Jh. stammen von Dekan Johannes Siber, umfangreichere Nachträge aus dem 16. Jh. von Mauricius Finiger. Zugrunde liegen die Erfurter Fakultätsstatuten, die an manchen Stellen (z.B. 86r, 91r) überklebt und den Basler Verhältnissen angepasst sind (vgl. Wallraff 2013)
96r-97Notitiae variae saec. 15. ac. 16.
Meist sehr kurze und formlos hingeworfene Notizen der Dekane über Promotionen, Zulassungen zum Lesen usw. Die meisten von Dekan Johannes Siber geschrieben, eine Notiz fügte Caspar Maner, zwei andere Mauricius Finiger bei
Bibliograph. Nachweise
Die Statuten der theologischen Fakultät der Universität Basel, hg. v. Carl Christoph Bernoulli, Basel 1910, S. 37-39
Literatur
Wackernagel, Hans Georg (Hg.). - Die Matrikel der Universität Basel / im Auftrag der Universität Basel hrsg. von Hans Georg Wackernagel (et al.). - Basel 1951-1980 (5 Bde.)
Wallraff, Martin. - Ein frühes Buch der Universität: Die Matrikel der theologischen Fakultät. In: Lanfranci, Corina (Hg.). - Gut zum Druck! Streifzüge durch 525 Jahre Druck- und Verlagsgeschichte in Basel. - Basel 2013, S. 42-51