Kurzcharakterisierung:Die um 1460 entstandene Handschrift enthält die Paulinischen Briefe in kanonischer Reihenfolge sowie den apokryphen Laodicenerbrief, geschrieben vom Basler Notar und Stadtschreiber Jodocus Seyler (1454-1501). Reich glossiert ist nur der Römerbrief, im 1. Korintherbrief finden sich noch einige Interlinearglossen, dann hört die Kommentierung auf. Von früher wohl mehreren ist nur noch eine figürliche Initiale vorhanden.(flr)
Frühere Signatur:
Unbekannte Bibliothek,
E v (alt)
Beschreibstoff: Papier
Umfang:
1 Band (347 Blätter)
Format: 30 x 21 cm
Seitennummerierung: Bl. 2-12 römisch, 13-159 arabisch oben rechts mit Tinte alt foliiert, fehlende oder weggeschnittene Zahlen modern mit Bleistift ergänzt, zum Teil korrigiert. Bl. A.1 und 160-346 moderne Bleistiftfoliierung.
Lagenstruktur: Lagen: (III-4)1 + (VI-1)12 + 12 VI156 + (VI-1)167 + VI179 + (VI-1)190 + 13 VI346. Reklamanten jeweils am Lagenende unten recht; am Anfang drei Blätter weggeschnitten, im Inneren fehlen drei Blätter (nach Bl. 1, nach Bl. 167 und nach Bl. 187) mit Text- (und wohl auch Bild-)verlust; eingehefteter Zettel 23a.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum 26 x 17cm (Textraum 19,5 x 8 cm in Rahmen), mit Tinte begrenzt; 1r-v zweispaltig, sonst ungespalten; 10 Textzeilen; Glossen unregelmässig.
Schrift und Hände:
Hybrida formata (Text) und Cursiva (Glossen), geschrieben 1460 von Jodocus Seiler (Eintrag 334v; über ihn Matrikel Basel 1, 8 Nr. 59, später wurde er Notar und Stadtschreiber, s. Basler Urkundenbuch 8. 9, Register)
Buchschmuck:
Rubriziert, rote (1r-v auch blaue) Titel und Seitentitel, rote und blaue Lombarden.
64v: Figürliche Initiale (Paulus; die Initiale ist ausgeschnitten und mit Verlust wieder eingeklebt). Basler Arbeit aus der Entstehungszeit des Bandes
Einband:
15. Jahrhundert, braunes Leder mit Streicheisenlinien und Einzelstempeln (schadhaft); Schnitt gelb, vorn farbige Ledersignakeln, oben Titel, unten alte Signatur “E v” (Tinte); zwei Schliessen; Spiegel Pergament-Fragmente (Urkunden, Schriftseite aufgeklebt); das bei Escher erwähnte "Pergament-Schild mit Titel in Kursive" auf dem Rücken ist eines der üblichen Papierschilder von Konrad Pfister.
2r-334vEpistulae Pauli necnon Ps.-Pauli ad Laodicenses, partim cum glossa interlineari et marginali[Text:] //
Ihesu Cristi domini nostri per quem accepimus …–…
Gracia cum omnibus nobis amen.>Hunc librum scripsit Iodocus Seyler arcium liberalium baccalarius necnon clericus Basiliensis civitatis. / Hunc procor a cunctis erue Christe malis / Huius scriptorem libri lector precor o:ra: / Tunc fore felicem mortis quando sit in ho:ra:. / Finitum prima die mensis Iulii que erat vigilia visitacionis Marie virginis anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo<.
[Kommentar:] 2rPostquam commendavit Χριστουµ ab origine et virtute hic co[mmendat] ipsum ex liberalitate … ; 'dilectus dei'. Augustinus: Nota hic apostolus significat benignitatem dei …
Es fehlen je das erste Blatt zu Rom. (nach Bl. 1), Gal. (nach Bl. 167) und Eph. (nach Bl. 187); 235r-237r (nach Col.) Ps.-Paulus ad Laodicenses, sonst die kanonische Reihenfolge. Reich glossiert ist nur Rom. 1-14 (mit grosser Lücke, gegen Ende auslaufend), in I Cor. finden sich noch einige Interlinearglossen, dann hört die Kommentierung ganz auf.
- zu 235r-237r: Stegmüller, Rep. bibl. 1,214f. Nr. 233