Diese grossformatige Handschrift des 14. Jahrhunderts enthält in ältester Fassung eine illustrierte Abschrift des so genannten Klosterneuburger Evangelienwerkes, einer deutschen Prosaübertragung der Evangelien einschliesslich der Apostelgeschichte und verschiedener neutestamentlicher Apokryphen. Über 400 lavierte Federzeichnungen begleiten den Text als fortlaufende Bilderzählung. Sie sind in unterschiedlicher Dichte über die ganze Handschrift verteilt.
Online seit: 09.12.2008
Die 182 Blätter umfassende Handschrift ist zeitlich dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts und lokal dem Gebiet zwischen Ulm und Memmingen (schwäbischer Sprachstand) zuzuordnen. Sie ist in Leder eingebunden und weist einen Holzdeckel mit Kantenschließe auf, angefertigt durch einen Buchbinder, der in Memmingen tätig war. Die drei Abhandlungen entstammen dem Bereich der Pharmakologie/Heilkunde: Heinrich Steinhöwels „Büchlein der Ordnung der Pestilenz“ (2r-47v), die Ulmer Wundarznei (50r-144r) sowie „Von den gebrannten Wässern“ von Michael Puff (147r-179v). Ergänzt wird der Text durch Zeichnungen von Gerätschaften (96v, 97r, 98v, 99r, 148v). Als Schreiber ist Magnus Bengger (nennt sich 179v) anzusehen, von dessen Hand zudem die ebenfalls medizinische Werke umfassende Handschrift Schaffhausen Gen. 9 stammt. Er bedient sich einer Buchkursive. An mehreren Stellen erwachsen in der jeweils ersten Zeile aus einzelnen Buchstaben Drolerien in Form von Gesichtern (so 45v, 50r). Rubriziert sind in der Regel die Kapitelüberschriften, die (verzierten) Initialen am Beginn eines Kapitels, halbhohe Punkte sowie einzelne, meist lateinische Wörter im Text. Rote Lombarden werden dagegen häufig bei satzeinleitenden Lexemen verwendet. Dem Charakter eines medizinischen Hausbuchs gemäß, dessen Text durch eigene Rezepte ergänzt werden kann, finden sich Nachträge von vier anderen Händen (vorwiegend zwischen bzw. nach den Traktaten, so 48r, 145r, 180r).
Online seit: 04.10.2018
Teil einer vierbändigen Abschrift der lateinischen Bibel auf Pergament, entstanden kurz nach 1080 im Skriptorium des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen. Zahlreiche Rankeninitialen, eine Initialzierseite in Deckfarben und Gold mit Initiale V (Vision des Jesaia) und eine historisierte Goldrankeninitiale V (Berufung des Jeremias), welche die Beeinflussung durch Reichenauer Handschriften erkennen lassen. Min. 4 gehört zusammen mit Min. 18 zu den wichtigsten Codices aus der Blütezeit von Allerheiligen, als das 1049 gegründete Kloster unter Abt Siegfried (gestorben 1096) die Hirsauer Reform unterstützte und zu diesem Zweck eine Bibliothek aufbaute.
Online seit: 04.10.2011
Lateinische Vollbibel auf feinem hochweissem Pergament, kopiert und illuminiert im Bodenseeraum im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts. Bei den Prologen und biblischen Büchern zwei- bis achtzeilige gerahmte, meist figürliche Initialen in Deckfarben und Gold. Am Anfang zwei Bildseiten mit je sechs Medaillons (kolorierte Federzeichnungen), welche Episoden der Schöpfungsgeschichte bis zur Vertreibung aus dem Paradies, die Arche Noah und die Opferung Isaaks darstellen. Die Handschrift ist seit dem 15. Jahrhundert in Schaffhausen nachgewiesen. Min. 6 ist eine der schönsten Handschriften der Ministerialbibliothek, in der Pergament, Schrift und Buchschmuck eine Einheit bilden.
Online seit: 04.10.2011
Evangeliar auf Pergament, entstanden im 10. Jahrhundert, vermutlich in Halberstadt. Kanontafeln unter roten Säulenbögen und ganzseitige Darstellungen der Evangelisten und ihrer Symbole in Federzeichnung. Min. 8 ist eine der ältesten Handschriften der Ministerialbibliothek; der Codex ist seit 1357 in der Bibliothek des Klosters Allerheiligen nachgewiesen.
Online seit: 04.10.2011
Die in den Nachträgen des Bücherverzeichnisses des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte Handschrift besteht aus zwei Teilen. Der erste enthält eine einspaltige, sorgfältige Abschrift von Gregors Dialogi, die auch in Min. 47 überliefert sind, mit Initialzierseite (f 1r) und Autorenporträt (f 1v). Besonders hervorgehoben sind die Benediktsvita in Buch 2 (f 23r) und mit grossen Rankeninitialen die Anfänge von Buch 3 (f 38r) und 4 (f 69r). Der Einband ist romanisch; ob Lage V zwischen f 32v und f 33r von Anfang an fehlte oder bei einer Restaurierung in neuerer Zeit verloren ging, ist unklar. Der zweite Teil (ab f 104r, Lagen XV bis XVIII) enthält eine weitgehend schmucklose Abschrift der Vita Johannis Eleemosynarii von Leontius Neapolitanus.
Online seit: 13.10.2016
Das Pontifikale enthält, ausser den charakteristischen liturgischen Texten, Anleitungen (ordines) für die Bischöfe im Fall einer Wahl, Ernennung und Krönung eines Königs, oder für die Krönung eines Kaisers oder einer Kaiserin. Die Handschrift enthält drei ganzseitige Federzeichnungen: Ein Widmungsbild (2v) eine Krönungsszene (29r) und auf dem Verso der Krönungsszene ein Thronbild (29v). Die Erwähnung im Text von S. Nonnosius, dessen Reliquien gegen die Mitte des 11. Jahrhunderts in den Dom von Freising überführt wurden, lässt auf eine Herkunft der Handschrift aus einem Benediktiner-Kloster in Südostdeutschland schliessen. Die Handschrift wird seit mehr als 900 Jahren in Schaffhausen aufbewahrt, wo sie im Handschriftenkatalog von Allerheiligen um 1100 erwähnt wird.
Online seit: 08.10.2020
Erster Teil eines für franziskanischen Gebrauch, wohl für eine Klarisse, bestimmten Breviers, in der Literatur früher auch als Horae canonicae bezeichnet. 1459 auf qualitätvollem Pergament geschrieben vom bekannten Schreiber Johannes Frauenlob. Die Wappen der Konstanzer Familien Schatz und Guldinast lassen Rückschlüsse auf die Auftraggeber zu. Reicher Buchschmuck mit Goldgrundinitialen, Fleuronné und Randleisten. Rund 30 figurierte und historisierte Initialen von zwei stilistisch klar unterscheidbaren Händen, von denen die erste sich durch besondere Meisterschaft auszeichnet: «Der mit zahllosen Farbpunkten vorgenommene Farbauftrag, die heitere Rankenmalerei […] und auch das geschärfte Verständnis für Fernwirkung bei Landschaftsdarstellungen sind beinahe einzigartig für diese Zeit in der Bodenseemalerei.» (Bernd Konrad)
Online seit: 19.12.2011
Zweiter Teil eines für franziskanischen Gebrauch, wohl für eine Klarisse, bestimmten Breviers, in der Literatur früher auch als Horae canonicae bezeichnet. 1460 auf qualitätvollem Pergament geschrieben vom bekannten Schreiber Johannes Frauenlob. Reicher Buchschmuck mit Goldgrundinitialen, Fleuronné und Randleisten. 12 figurierte und historisierte Initialen von zwei stilistisch klar unterscheidbaren Händen, von denen die erste sich durch besondere Meisterschaft auszeichnet. Zusammen mit ihrem Pendant Min. 98 zählt die Handschrift «zu den schönsten Büchern des 15. Jahrhunderts am Bodensee». (Bernd Konrad)
Online seit: 19.12.2011
In dieser prächtig gestalteten und inhaltlich aussergewöhnlichen Handschrift beschreibt der italienische Architekt und Städtebauer Giuseppe Valadier (1762-1839) in Text und mit 14 aquarellierten Federzeichnungen den Guss des Campanone, der grössten Glocke des Petersdoms. Der Auftrag für die Glocke war vom Vatikan an den Giessereibetrieb seines Vaters Luigi Valadier vergeben worden, der allerdings während der Arbeiten an der Glocke 1785 verstarb. Sein Sohn Giuseppe brachte den Auftrag zum Abschluss und fertigte 1786 das Manuskript darüber an, in dem jeder Zeichnung eine schriftliche Beschreibung in Form einer Legende gegenübersteht. Zu Anfang zeigt Valadier das Giessereigebäude (2v-7r), dann in fast photographischem Detailreichtum und leuchtenden Farben den Prozess der Glockenherstellung in der Technik der falschen Glocke und den Bronzeguss (8v-21r). Schliesslich wird die fertige Glocke (22v-23r) auf einem hölzernen Schlitten durch die Strassen von Rom transportiert (24v-25r), um von Papst Pius VI. geweiht zu werden (26v-27r). – Die Handschrift wurde 1948 in Bern erworben.
Online seit: 08.10.2015
Die Handschrift des 13. Jahrhunderts besteht aus drei Teilen. Der erste Teil enthält aristotelische und pseudo-aristotelische Werke in lateinischen Übersetzungen. Im zweiten Teil folgt auf 'De mineralibus' 'De natura loci' von Albertus Magnus. Der dritte Teil besteht aus dem Kommentar von Michael Scotus zum Werk von Johannes de Sacrobosco über die Himmelssphären, einem anonymen Kommentar zur Arithmetik des Boethius und dem Kommentar von Averroes zu 'De longitudine et brevitate vitae' von Aristoteles. Die Handschrift zählt zu den qualitativ hochstehenden Stücken der italienischen profanen Buchproduktion aus dem letzten Drittel des 13. Jahrhunderts und zu den frühen illuminierten Aristoteleshandschriften.
Online seit: 24.03.2006
Missale, dem ein Kalender des Bistums Sitten vorangeht. Die Dekoration besteht aus Fleuronné-Initialen zu Beginn der wichtigsten Feiertage (z.B. 8r, 14v, 82r, 92r) und einem Abbild des Kruzifixes im Messkanon (101r). Thomas Züren von Unterwassern, einer der drei Kopisten, erklärt im Kolophon (193vb), dass der Band im Auftrag von Clemens von Ulrichen für den Altar der Heiligen Jungfrau in Aragno (Ernen) hergestellt wurde.
Online seit: 13.10.2016
Dieses von einer einzigen Hand kopierte Antiphonar (Winterteil des Temporale) weist eine Anzahl von Textlücken auf (es fehlt zum Beispiel der Anfang). Die verschiedenen Einteilungen der Gesänge in Quadratnotation sind entweder durch einfache, abwechselnd blaue und rote Initialen markiert, oder durch grössere Initialen mit teilweisem Fleuronné. Zudem ist die Handschrift mit vier historisierten Initialen geschmückt, aus denen elegante, geradlinige und beringte Schäfte mit Goldpunkten herauswachsen, die in langen, farbigen, sich ein- und wieder aufrollenden Blättern enden (f. 54v, 89v, 108v, 210r). Farblich und stilistisch sind sie der Produktion aus dem Ende des 13. Jahrhunderts in Emilia nahe. Anstatt der traditionellen Ikonographie, die König David im Gebet vor Gott zeigt, präsentiert die Initiale, die den Gesang „Domine ne in ira“ (f. 108v) einleitet, einen Kleriker mit Tonsur – St. Franziskus oder einen Franziskaner? – , was sich vermutlich auf die Tatsache bezieht, dass die Handschrift für den Gebrauch der Minoriten bestimmt ist. Sowohl der Konvent, für den die Handschrift ursprünglich bestimmt war, wie auch die spätere Provenienzgeschichte sind unbekannt. Man kann diese Kopie höchstens mit einer weiteren Handschrift aus dem Staatsarchiv Wallis assoziieren, mit dem franziskanischen Graduale AVL 506, da beide Werke im 18. Jahrhundert in derselben Werkstatt gebunden wurden, was ein Indiz ihrer wahrscheinlich gemeinsamen Herkunft ist. Der Einband wurde seitdem durch R. Bommer in Basel restauriert (1998).
Online seit: 10.12.2020
Die Teile, die aus dem Kalendar stammen, weisen darauf hin, dass dieses Missale für den Gebrauch im Bistum Lausanne bestimmt war, während die späteren Einträge seine Präsenz und seinen Gebrauch für die Messfeier im Bistum Sitten spätestens ab 1300 bestätigen. Drei spezielle Sequenzen lassen auf eine Herkunft aus der Abtei Saint-Maurice schliessen (188v: Theodulfsequenz Collaudetur rex virtutum; 190r: Augustinussequenz Augustino laude demus und 189r: Mauritiussequenz Pangat Syon dulce melos). Der Messkanon ist mit einer illuminierten Initiale verziert, dem Vere dignum, und einem Rahmen mit der Kreuzigung, der Heiligen Jungfrau und dem Heiligen Johannes (97v). Die wichtigsten Feste werden durch verzierte Initialen auf Goldgrund eingeleitet (4v, 13rb, 17ra, 18ra etc.). 1981 erwarb das Staatsarchiv Wallis den Kodex auf dem Antiquitätenmarkt.
Online seit: 13.10.2016
Diese Handschrift der Six âges du monde, die gegen Ende des 14. Jahrhunderts oder ganz zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Frankreich hergestellt wurde, erscheint gegen Ende des Mittelalters in der Bibliothek der Familie Supersaxo, eine der wichtigsten Walliser Bibliotheken. Diese Bibliothek wird heute in der Mediathek Wallis-Sitten und (dieses Manuskript) im Staatsarchiv Wallis in Sion aufbewahrt. Das Werk ist aus mehr als einem Grund bemerkenswert: zum einen wurde es im selten benutzen Format einer Schriftrolle hergestellt, ein Format, das unter anderem den universellen Chroniken vorbehalten ist, zu denen auch dieses Manuskript gehört. Zum anderen wird er über seine Gesamtlänge von acht Metern von einem komplexen Stammbaum durchzogen, der die Nachkommen Adams bis zur Geburt Christi aufzeigt. Die Textspalten dieses imposanten graphischen Dispositivs werden von zahlreichen Zeichnungen verziert, deren Stil Pariser Werken nahekommt. Weiterhin ist dieses Exemplar nicht einmalig, da die Stadtbibliothek von Reims eine ähnliche Schriftrolle (ms. 61) besitzt, die sicher durch denselben Meister illustriert wurde.
Online seit: 22.03.2017
Diese Handschrift, der die zwei ersten Blätter fehlen, enthält auf der Versoseite des letzten Blattes (299v) ein Kolophon. Dieses Kolophon aus dem 13. Jahrhundert teilt uns mit, dass die dreibändige Bibel von Valère um 1195 anlässlich der Epiphaniefeier von Willencus von Venthône, Dekan der unteren Kirche Unserer Lieben Frau von Glarier, an die Sittener Kanoniker Gemeinde verschenkt wurde. Das Werk kann mit gewissen Kartäuser-Bibeln in Verbindung gebracht werden, besonders mit einer vierbändigen Bibel, die einer Tochter der Grande Chartreuse gehört hatte (Grenoble, B.M., Mss 14, 13, 25, 15 rés. (19-21 und 25)). Tatsächlich stimmt die Anordnung der alttestamentlichen Bücher der Bibel von Valère in allen Punkten mit derjenigen der "Bibel in vier Bänden überein". Des Weiteren ist die Initiale des Buches Genesis in der Bibel aus Sitten praktisch identisch mit dem "I" der Genesis dieser Kartäuser-Bibel.
Online seit: 13.10.2016
Für den Sittener Bischof Wilhelm von Raron (Guillermus de Rarognia) († 1451) schrieb Johannes Thieboudi im Jahr 1439 das Missale Speciale Sedunense. Der Pergamentcodex beinhaltet neben einem Kalendar zwei Propria de tempore (Nativitas Domini bis De corpore Christi sowie 1. Adventssonntag bis Palmsonntag), den Ordo et canon missae, das Commune sanctorum, das Proprium de sanctis (Hilarius bis Thomas Apostel), die Missae pro defunctis. In einem Anhang finden sich zudem drei Votivmessen.
Online seit: 21.12.2010
Diese lateinische Handbibel enthält das Alte (ff. 5v-344v) und das Neue Testament (ff. 346r-435v). Auf ff. 4r-5v gehen die Prologe des Heiligen Hieronymus zur Bibel und zum Pentateuch voraus, den Abschluss bildet die Interpretation der hebräischen Namen (ff. 436r-471v). Man findet in ihr illuminierte (ff. 5v, 190v, 364v und 377v), vergoldete, oder mit blau-rotem Fleuronné verzierte Initialen. Einige Blätter (2, 3, 345, 357, 472) fehlen oder wurden abgeschnitten. Das explicit auf f. 471v informiert uns darüber, dass diese Handschrift im Jahre 1440 von Jean Comte (Comitis) von Warmarens (Vuarmarens, FR), Pfarrer von Billens (FR) abgeschrieben wurde. RCap 243 stammt aus der Bibliothek des Kapuzinerkonvents von Sitten. Der Kapuzinerorden ist in Sitten seit dem 17. Jahrhundert präsent. Ein handschriftlicher Besitzereintrag auf dem vorderen Spiegelblatt weist darauf hin, dass diese Bibel 1785 im Besitz des Kapuziners Josef Alexius [Eggo] von Leuk war (1761-1840; Guardian in Saint-Maurice von 1805 bis 1808, in Sitten von 1808 bis 1811 und von 1819 bis 1822).
Online seit: 22.03.2018
Zugleich Reisebericht und Geographiewerk waren die Voyages von Jean de Mandeville, wahrscheinlich gegen 1355-1357 verfasst, im Mittelalter äusserst erfolgreich. Die zahlreichen handschriftlichen Kopien erlauben es, drei verschiedene Versionen des französischen Textes zu unterscheiden, aus denen lateinische und mundartsprachliche Übersetzungen hervorgingen. Die älteste deutsche Übersetzung, die auf ca. 1393-1399 zurückgehen soll, ist von Michel Velser, ein Mitglied der Familie von Völs (Völs, Südtirol). Das Exemplar S 94 aus der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) enthält zahlreiche, zum Teil zoo- oder anthropomorphe Zierinitialen. Die mit Annotationen versehenen Vorsatzblätter bestehen aus Pergament. Der Sprache gemäss würde die Handschrift aus dem Norden der Schweiz stammen. Der Besitzereintrag auf f. 120v erwähnt einen Onkel „G“, was auf Georges Supersaxo selbst hinweisen könnte. Im Einband befand sich ein Fragment eines päpstlichen Dokumentes, das zweifellos auf die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert werden kann, adressiert von einem Papst Innozenz an den Abt von Kempten. Ms. S 94 ist mit einer weiteren Handschrift aus der Bibliothek Supersaxo vergleichbar, mit S 99, die eine französische Version der Voyages enthält.
Online seit: 14.12.2017
Bei der Summa super titulis (oder rubricis) Decretalium handelt es sich um ein berühmtes juristisches Traktat über die Dekretalen von Gregor IX., gegen 1241-1243 von Godefridus de Trano verfasst, der in Bologna Professor für kanonisches Recht war und später Kardinal wurde († 1245). In diesem Exemplar wird der Beginn jedes der fünf Bücher durch eine illuminierte Initiale gekennzeichnet (ff. 1r, 45r, 75v, 105v, 124v). Inmitten der Annotationen und Manikeln in den Rändern und zwischen den Spalten befinden sich auch zahlreiche kleine Menschenköpfe, mit der Feder im Profil gezeichnet (z.B. auf f. 154r). Diese Handschrift gehört zur Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529). Davor war sie Eigentum von Georges de Saluces (Bischof von Aosta 1433 und von Lausanne 1440, gestorben 1461), zu der Zeit als dieser noch Dekan von Puy-en-Velay war. In der Bibliothek Supersaxo befindet sich ein weiteres in Bologna entstandenes Manuskript, S 102, das ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert stammt und juristische Texte enthält.
Online seit: 14.12.2017
Das Hornbacher Sakramentar ist ein bedeutendes Werk ottonischer Buchmalerei. Es ist vor 983 auf der Reichenau für die Benediktinerabtei Hornbach (Pfalz) geschaffen worden. Nach ihrem Schreiber wird die Handschrift auch Eburnant-Codex genannt. Vermutlich ist sie 1439 in die Solothurner Stiftsbibliothek gelangt. Als Nr. 38, Colleccionarius Antiquus im Verzeichnis des Propstes Felix Hemmerli erwähnt. In Karls des Grossen politischer Konzeption lag die Vereinheitlichung des kirchlichen Lebens nach dem Vorbild der stadtrömischen Liturgie unter Papst Gregor dem Grossen. So benutzte man im Gottesdienst für die vorgeschriebenen Gebete und Messtexte ein „Sakramentar“. Dieses wurde um 1220 durch das „missale curiae“ abgelöst.
Online seit: 22.06.2010
Doppelblatt aus dem 3. Band (Mai-Juni) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Probst des Klosters Frauenberg in Fulda, in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Bonifatiusvita Otlohs von St. Emmeram und stammt von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 3. Bandes befinden sich Basel und Nürnberg. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 6. Band (November-Dezember) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden. Die P-Initiale 1r stellt im Kopf des Buchstabens Bonifatius und unter ihm den Auftraggeber des Legendars Rugger dar.
Online seit: 14.12.2017
Das illustrierte Brevier für Augustiner-Chorherren ist 1470/1471 in der Lombardei entstanden. Die elegante Handschrift stammt aus dem Stift Santa Croce in Mortara. Im 17. Jahrhundert gelangte der Band in den Besitz der Solothurner Patrizierfamilie Wagner, deren Bücher 1773 der Stadtbibliothek vermacht wurden.
Online seit: 21.12.2009
Diese um 1270 in Nordfrankreich entstandene Pariser bzw. Sorbonne-Bibel ist nicht nur in ihrer Textgestalt samt Glossen und Korrekturen bemerkenswert, sondern auch aufgrund der qualitätsvollen Initialminiaturen. Der Band gelangte im späteren 16. Jahrhundert nach Zuchwil und befand sich ab dem 17. Jahrhundert in der Solothurner Stiftsbibliothek.
Online seit: 25.06.2015
1593 von Felix Schmid aus Stein am Rhein zusammengestellt, enthält dieser Sammelband u.a. die reich illustrierte alchemistische Abhandlung Splendor solis und verschiedene Werke von Paracelsus und Leonhard Thurneisser zum Thurn und weitere alchemistische Schriften. Bemerkenswert ist auch der Einband von Hans Ludwig Brem aus Lindau am Bodensee.
Online seit: 08.10.2015
Die Solothurner Historienbibel ist um 1460 in der Werkstatt des Diebold Lauber in Hagenau (Elsass) entstanden. Auftraggeber dieses prestigeträchtigen Werks dürfte Solothurner Stadtschreiber Hans vom Staal (1419-1499) gewesen sein. 1763 gelangte das Buch mit der von Staalschen Familienbibliothek in die Solothurner Stadtbibliothek.
Online seit: 31.07.2009
Ein früher Textzeuge der Sententiae des Petrus Lombardus († 1160), möglicherweise noch zu Lebzeiten des bedeutenden Scholastikers entstanden. Vermutlich in einem elsässischen Skriptorium geschrieben, befand sich sie Handschrift im 15. Jahrhundert im Chorherrenstift Schönenwerd und wurde durch den Buchbinder Woldaricus neu eingebunden.
Online seit: 25.06.2015
Das Franziskaner-Graduale ist um 1320-1330 in einem oberrheinischen Skriptorium entstanden. Es stammt aus dem Besitz des Solothurner Franziskanerkonvents. Dort blieb es bis ins 18. Jahrhundert hinein in Gebrauch.
Online seit: 21.12.2009
In den Jahren 1529-1531 verfasste der St. Galler Humanist, Reformator und Politiker Joachim Vadian eine Geschichte des Klosters und der Stadt St. Gallen im Hoch- und Spätmittelalter (1199-1491). Sie erhielt den Namen Grössere Chronik der Äbte. Vadian zeigt darin den Wandel der Klosterstadt zu einer selbstbewussten, im Leinwandgewerbe zu Reichtum gekommenen Reichsstadt. Das Geschichtswerk ist gleichzeitig eine temperamentvolle reformatorische Streitschrift, welche die fortschreitende Korrumpierung der kirchlichen Würdenträger und Institutionen, insbesondere von Abt und Kloster St. Gallen, seit dem Investiturstreit anprangert und oft bissig kommentiert.
Online seit: 19.12.2011
Die Rudolf von Ems-Handschrift ist im gleichen Zürcher Umfeld entstanden wie die Manessische Liederhandschrift, sie bildet eines der Hauptwerke der süddeutschen Buchmalerei um 1300. Dies gilt für die Miniaturen der Weltchronik des Rudolf von Ems wie für das Versepos des Strickers über Kaiser Karl den Grossen und seinen Kriegszug nach Spanien.
Online seit: 20.05.2009
Das Chartular enthält die grundlegenden Rechtstitel des Praemonstratenserklosters Weissenau bei Ravensburg; die Päpste, Kaiser, Könige, Herzöge, Grafen, Bischöfe und Pröpste, die Urkunden ausstellten, sind am Rand mit ihren Attributen abgebildet. Dem eigentlichen Chartular vorangestellt ist eine Gründungsgeschichte, an das Chartular schliessen sich ein Zinsrodel und andere Dokumente.
Online seit: 20.05.2009
Das Stundenbuch stammt aus der Werkstatt des Goldranken-Meisters, die vermutlich in Brügge angesiedelt und auf die Herstellung von Stundenbüchern spezialisiert war. Es wurde Mitte des 15. Jahrhunderts wohl für jemanden in Flandern hergestellt. Entgegen der üblichen Abfolge der Textteile steht in diesem Stundenbuch das Marienoffizium nach den Kreuz- und Geistoffizien. Als das Stundenbuch neu eingebunden wurde, fügte man eine Serie von ausgeschnittenen, historisierten Initialen ein, die die Bildthemen der Miniaturen aufnehmen. 1615 schenkte der bibliophile St. Galler Kaufmann Jakob Studer das Stundenbuch der städtischen Bibliothek.
Online seit: 10.12.2020
Die reich illustrierte Taschenbibel aus dem 3. Viertel des 13. Jahrhunderts enthält das Alte und das Neue Testament, sie vereinigt die neue Kapitelzählung des 13. Jahrhunderts mit der alten eusebianischen Zählung in den Evangelien; bei den Psalmen stehen die gallikanische Version und die Übersetzung des Hieronymus nebeneinander. Bei den Psalmen beginnen die historisierten Initialen, die von reizvollen Drolerien begleitet sind.
Online seit: 20.05.2009
In der papstkritischen Bildpropaganda, die nach dem Textanfang "Ascende calve" genannt wird, stehen Bild und Text gleichwertig nebeneinander. Die Texte haben die Form von Weissagungen, die Handschrift der Vadianischen Sammlung ist der wichtigste Textzeuge. Die Bedeutung der Handschrift liegt aber vor allem in den faszinierenden Bildern, die in Grautönen gehalten sind.
Online seit: 20.05.2009
Die zweibändige, grossformatige Historienbibel ist durchgehend in der charakteristischen Malweise der Werkstatt von Diebold Lauber in Hagenau bebildet. Bereits im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts ist die Historienbibel in Konstanz nachweisbar; im frühen 17. Jahrhundert wurden Fehlstellen in St. Gallen ausgebessert – eine der frühen Bemühungen um die Bestandeserhaltung in dieser Stadt.
Online seit: 20.05.2009
Die zweibändige, grossformatige Historienbibel ist durchgehend in der charakteristischen Malweise der Werkstatt von Diebold Lauber in Hagenau bebildet. Bereits im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts ist die Historienbibel in Konstanz nachweisbar; im frühen 17. Jahrhundert wurden Fehlstellen in St. Gallen ausgebessert – eine der frühen Bemühungen um die Bestandeserhaltung in dieser Stadt.
Online seit: 20.05.2009
Das Speculum humanae salvations ist ein Text-Bild-Werk biblischen Inhalts. Jede Doppelseite des geöffneten Buches zeigt vier Bilder, in denen in der Regel eine Szene aus dem Leben Christi drei Präfigurationen aus dem Alten Testament gegenüber gestellt werden. In der vorliegenden Handschrift ist diese Anordnung der Bilder nicht konsequent durchgehalten. Die lateinische Textvorlage wurde in deutsche Verse übertragen. Diese wurden früher irrtümlich Konrad von Helmsdorf zugeschrieben. Das Speculum ist in einem Sammelband aus Handschriften und Drucken überliefert; am Anfang fehlen einige Blätter.
Online seit: 23.06.2016
Die Kosmologie des Lyoner Arztes und Astrologen Louis de Langle behandelt die Entstehung der Welt, die Beschreibung der Erde und die Sterne des Himmels. Beachtung verdienen die Bilder der Dekane, d.h. der Unterteilung der zwölf Tierkreise in jeweils drei Abschnitte in der Astrologie. Trotz der ansprechenden Bilder hatte das Werk keinen grossen Erfolg; es sind nur wenige Handschriften bekannt.
Online seit: 20.05.2009
Heinrich Schlüsselfelders "Blumen der Tugend", eine Sammlung von belehrenden Kurzerzählungen, stützen sich auf eine italienische Vorlage. Der aus Nürnberg stammende Verfasser übertrug sie 1468 in Italien ins Deutsche. Das Papier ist italienischer Herkunft, die Lombarden, die Einbandstempel und die Reste der Schliessen zeigen italienische Formen. Als Buchschmuck verwendete Schlüsselfelder frühe italienische Kupferstiche, welche die Kardinaltugenden und ein Einhorn zeigen; wenig später illustrierte er oder ein Leser den Text auf den Rändern mit lavierten Federzeichnungen.
Online seit: 04.11.2010
Die 6,5 m lange Pergamentrolle stellt die Weltgeschichte von Adam und Eva bis zu Christus als Heilsgeschichte dar, wobei zentrale Ereignisse in vielfarbigen Federzeichnungen veranschaulicht werden. Für die nachfolgende Zeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts werden die Päpste bis zu Innozenz IV (gewählt 1352) und die Kaiser und Könige bis zu Karl IV. in Tabellenform aufgeführt.
Online seit: 17.12.2015
Die Vorlage, Vadians Kleinere Chronik der Äbte (1544-46) (VadSlg Ms. 44), wurde auf Heinrich Bullingers und Johannes Stumpfs Anstoss verfasst; sie wollten Vadians Kenntnisse der St. Galler Geschichte für die unter Stumpfs Namen erscheinende Eidgenössische Chronik (1547/48) nutzen. Die Chronik enthält drei Teile: der erste Teil handelt von Gallus, der zweite ist eine Geschichte von Kloster und Stadt St. Gallen; der dritte Teil gibt eine historisch-topographische Beschreibung von der Stadt St. Gallen und dem Bodensee. Wolfgang Fechter stellte 1549 zwei Kopien davon her. Die Illustrationen stammen von Caspar Hagenbuch.
Online seit: 14.12.2018
Der im 14. Jahrhundert aus ursprünglich vier separaten Teilen zusammengefügte Band war vermutlich das Missale der Kapelle auf St. Margrethenberg (Sampans) ob Pfäfers. Gesänge in Teil 1 (1r-63v, 12. Jh), 2 (64r-77v, 13.–14. Jh.) und 4 (129r-131v, 12. Jh.) neumiert, Teil 3 (78r-128v, 14. Jh.) in Quadratnotation.
Online seit: 08.10.2015
Papierhandschrift aus der Bibliothek der 1838 aufgehobenen Abtei Pfäfers mit dem im Spätmittelalter sehr verbreiteten Text der von Otto von Diemeringen ins Deutsche übersetzten Reisebeschreibung von Jean de Mandeville. Die Handschrift ist mit zahlreichen kolorierten Federzeichnungen illustriert, die einen kulturgeschichtlichen Einblick in die damalige Zeit bieten.
Online seit: 15.10.2007
Die Aufzeichnungen Ardüsers beginnen im Jahr 1572 und enden 1614. Die Chronik gilt als eine wichtige Quelle des politischen und gesellschaftlichen Lebens im damaligen Alt Fry Rätien. Erst in den 1870er Jahren wurde Hans Ardüsers „Rätische Chronik“ vom damaligen Bündner Kantonsschulrektor, J. Bott, entdeckt und in Druck gegeben. Ein grosser Teil der Chronik umfasst Berichte über politische Ereignisse des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts. In seinem Werk erwähnt Ardüser auch Verbrechen, die Hinrichtung von Hexen und berichtet u.a. über ausserordentliche Wetterereignisse und die daraus folgenden Missernten. Aus seinen autobiographischen Notizen, welche ebenfalls in der „Rätischen Chronik“ festgehalten sind, geht hervor, dass Ardüser ein begnadeter Leser war. Man kann daraus schliessen, dass er sein Wissen über all diese Themen aus schriftlichen Quellen wie Pfarrbüchern, zirkulierenden Nachrichtenblättern, amtlichen Druckschriften und persönlichen Kontakten zu Amtsleuten, heimkehrenden Söldnern oder reisenden Kaufleuten hatte.
Online seit: 22.06.2017
Das 1598 in Dillingen angelegte Stammbuch des Feldkircher Studenten Jakob Hygel wurde später am Bodensee und in Graubünden fortgeführt. Die Einträge enthalten kolorierte Wappen mit Beischriften in Gedicht- und Prosaform, teilweise auch ganzseitige Miniaturen. Zwischen 1622 und 1645 entstanden Einträge für den Ragazer Pfarrer Petrus Higelius, einen Verwandten (Bruder?) von Jakob Hygel. Lokalgeschichtlich gilt das Stammbuch als „erstrangiges kulturgeschichtliches Schaustück“ (Burmeister).
Online seit: 10.12.2020
Der Liber viventium Fabariensis ist das wohl wichtigste überlieferte Werk der rätischen Buchkunst. Die Handschrift wurde ursprünglich als Evangelistar angelegt und mit Initialen, Kanonesbögen sowie ganzseitigen Darstellungen der vier Evangelistensymbole reich ausgestattet. Seit 830 wurden in die leeren Kanonesbögen Listen von verbrüderten Mönchsgemeinschaften sowie die Namen von lebenden und verstorbenen Wohltätern des Klosters eingetragen. Neben seiner Bestimmung als Evangelistar, Gedenk- und Verbrüderungsbuch diente der Liber viventium später auch als Kopialbuch und Schatzverzeichnis des Klosters Pfäfers. Aufgrund seiner rechtlichen Bedeutung, die der Liber viventium noch bis in die Neuzeit behielt, liegt der Band im Archivbestand des Klosters Pfäfers.
Online seit: 02.06.2010
Der Liber Aureus, das Goldene Buch von Pfäfers, wurde um 1080/90 als Evangelistar angelegt und mit kunstvollen Bildern der vier Evangelisten ausgestattet. Der zwischen den Lesungen frei gebliebene Platz wurde ab dem 14. Jahrhundert für die Eintragung von Weistümern (>Dorfrechten
Online seit: 02.06.2010
Die vermutlich in Paris geschriebene Taschenbibel enthält das Alte Testament mit 16 Prologen des Hieronymus zu den einzelnen biblischen Büchern. Am Ende sind mindestens fünf Blätter herausgerissen (Text defekt ab 1 Makk 4,38). Das ausserordentlich feine und dünne Pergament ist von sehr guter Qualität. Die Seiten weisen durchgehend zweifarbige Kolumnentitel und Kapitelnummern in Rot und Blau auf. Der Buchschmuck besteht aus Fleuronné-Initialen und Deckfarben-Initialen, einige davon mit figürlichen Darstellungen: p. 9 (Hexaemeron), p. 137 (Mose), p. 435 (David mit Harfe), p. 446 (David), p. 450 (Narr), p. 470 (David), p. 482 (Salomo). In den Psalmen ist die liturgische Achtteilung des Psalters durch Deckfarbeninitialen besonders hervorgehoben.
Online seit: 14.12.2022
Bibelhandschrift aus der Zeit des Abt-Stellvertreters (ca. 850-872) und Abtes (872-883) Hartmut mit Abschrift von alttestamentlichen Büchern (Buch der Sprichwörter; Buch Kohelet, Hohelied, Buch der Weisheit, Buch Jesus Sirach, Bücher der Könige): Band der so genannten "Kleinen Hartmut-Bibel"
Online seit: 12.06.2006
Liturgische Sammelhandschrift mit Texten aus dem 9. bis 12. Jahrhundert, mit der Zeichnung der Sternenuhr des Pacificus von Verona
Online seit: 31.12.2005
Der Wolfcoz-Psalter - früheste sanktgallische Initialkunst auf hohem Niveau
Online seit: 31.12.2005
Übersetzung und Kommentierung der 150 Psalmen des Alten Testamentes durch den St. Galler Mönch Notker den Deutschen in die althochdeutsche Sprache, vorgenommen um das Jahr 1000. Einsiedler Abschrift des 12. Jahrhunderts. Einziges vorhandenes Exemplar.
Online seit: 12.06.2006
Der Goldene Psalter (Psalterium aureum) von St. Gallen, geschrieben und mit 17 Miniaturen illuminiert im westfränkischen Reich (Soissons?) oder im Kloster St. Gallen unter Beteiligung westfränkischer Schreiber und Buchmaler
Online seit: 12.06.2006
Der Folchart-Psalter, ein Meisterwerk spätkarolingischer Initialkunst
Online seit: 14.09.2005
Abschriften alttestamentlicher Bücher aus der Zeit des Mönchs und Schreibmeisters Wolfcoz (ca. 820-840)
Online seit: 14.09.2005
Das irische Evangeliar von St. Gallen. Evangelientexte nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, illustriert mit zwölf Schmuckzierseiten, von irischen Mönchen um 750 in Irland geschrieben und illuminiert. Die schönste irische Handschrift in der Stiftsbibliothek St. Gallen
Online seit: 12.06.2006
Das irische Johannes-Evangelium, eingebunden mit Elfenbein-Diptychen, die Karl der Grosse zu seiner Kaiserkrönung 800 erhielt.
Online seit: 31.12.2005
Abschrift der Paulus-Briefe mit einer Miniatur des vor einer grossen Zahl von Juden und Heiden predigenden Apostels Paulus, Abschriften von Alkuins Werken „De dialectica“ und „De rhetorica“ und des Werks „Peri hermeneias“ des Apuleius von Madaura (?), geschrieben im Kloster St. Gallen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts und ergänzt im 11. Jahrhundert
Online seit: 14.09.2005
Winithars Abschrift der Paulusbriefe - Winithars Ansprache an seine Mitbrüder
Online seit: 14.09.2005
Abschrift neutestamentlicher Bücher mit Prologen und Glossa ordinaria: Gilbertus Porretanus, Prolog zur Apokalypse, Stegmüller RB 839 (p. 2–4), Apokalypse (p. 4–81), Prologe zu den Katholischen Briefen, Stegmüller RB 809 und 11846 (p. 82), Jakobusbrief (p. 83–99), 1. Petrusbrief (p. 99–115), 2. Petrusbrief (p. 115–126), 1. Johannesbrief (p. 126–141), 2. Johannesbrief (p. 141–143), 3. Johannesbrief (p. 143–145), Judasbrief (p. 145–150), Prolog zum Johannes-Evangelium, Stegmüller RB 624 (p. 151–153), Johannesevangelium (p. 154–300). Zu Beginn der Kapitel (p. 2, 4, 83, 126, 141, 145, 151, 154) mehrzeilige Initialen in Minium, mit Blau, Grün und Blassgelb, teilweise mit figürlichen Elementen (p. 83 und 145: Tierkopf und Tiermaske; p. 126: Vierbeiner; p. 143: Ziegenbock; p. 154: Drache). Auf p. 99 am Rand Darstellung des Apostels Petrus mit Schlüssel.
Online seit: 22.03.2018
Die Pseudo-Klementinen in einer Abschrift aus dem Kloster Einsiedeln aus der Zeit um 950/970, mit einem Titelbild, das den Konflikt zwischen dem Apostel Petrus und Simon Magus zeigt. Die in zehn Büchern gegliederten "Pseudo-Klementinen erzählen aus der Sicht des Petrus-Begleiters Klemens von den Reisen des Petrus, von seinen Kämpfen mit Simon Magus und der Bekehrung des Apostelschülers Klemens von Rom.
Online seit: 09.12.2008
Exegetisch-liturgische Sammelhandschrift, geschrieben wahrscheinlich um 810/820 im Kloster St-Amand in der Nähe von Lille in Nordwestfrankreich. Enthält unter anderem einen Evangelienkommentar des Pseudo-Hieronymus (mit irisch beeinflussten Symbolbildern der vier Evangelisten), Texte der Kirchenväter Augustinus, Isidor von Sevilla oder Beda Venerabilis, einen Brief Karls des Grossen an Alkuin, ein Bischof Jesse von Amiens († 836/37) zugeschriebenes Rituale für die Spendung der Taufe und am Ende eine Kurzfassung der St. Galler Annalen.
Online seit: 09.12.2008
Abschrift des Werks De vita contemplativa des gallischen Priesters Julianus Pomerius (5. Jht.), irrtümlich Prosper von Aquitanien zugeschrieben, geschrieben im 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, teilweise vom Mönch Rihpertus, der sich in Geheimschrift nennt.
Online seit: 31.07.2009
Sammelhandschrift aus dem späten 8. und frühen 9. Jahrhundert mit (vorne) der ältesten erhaltenen St. Galler Abschrift der Regula pastoralis Gregors des Grossen aus dem letzten Drittel des 8. Jahrhunderts und (hinten) einem medizinisch-pharmazeutischen Kompendium. Letzteres enthält, teilweise fehlerhaft zusammengebunden, das gefaltete Handbuch eines Wanderarztes aus Oberitalien, den sogenannten St. Galler Botanicus sowie den St. Galler Bestiarius.
Online seit: 09.12.2008
Astronomisch-komputistische Sammelhandschrift mit qualitätvollen Federzeichnungen von Sternbildern
Online seit: 31.12.2005
Das Missale stammt entgegen Scherrer nicht aus dem 14. Jahrhundert, sondern aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Ausstattung besteht neben einem ganzseitigen Kanonbild auf p. 179 einerseits aus Fleuronnée-Initialen (p. 77b, 413a, 434a etc.) und andererseits aus vorgezeichneten, aber nicht fertiggestellten Tierinitialen und historisierten Initialen. So finden sich z.B. p. 12a für den Weihnachtstag eine Dracheninitiale mit eingeschlossener Szene von Christi Geburt und p. 92a für die Dedicatio huius monasterii eine Initiale mit Mann im Baum. Hervorzuheben sind die zahlreichen Sequenzen, die das Missale überliefert. Gemäss dem Besitzeintrag auf p. 1 Sanctorum Iohannis Baptiste et Evangeliste wurde die Handschrift mindestens im 18. Jahrhundert im Kloster St. Johann im Thurtal verwahrt.
Online seit: 25.04.2023
Liturgische Sammelhandschrift mit komputistischen Texten und Tabellen, einem Breviarium Missae mit den Anfängen der gesprochenen und gesungenen Messtexte zu den Heiligenfesten des Jahreskreises, einem mit Neumen versehenen Gradualteil sowie einem Sakramentar, illustriert mit einigen Miniaturen, geschaffen im Kloster St. Gallen um 850. Zwischen zwei Teilen auf Seite 304: althochdeutsches Glaubensbekenntnis und Beichte („St. Galler Glauben und Beichte III“)
Online seit: 24.05.2007
Mess-Antiphonar aus der Zeit um das Jahr 1000 mit Kalendar, Graduale (geschrieben und mit feinen Neumen versehen wohl vom Mönch Hartker), Ordo Missae und Sakramentar. Ein unschätzbares Monument der Musikgeschichte.
Online seit: 12.06.2006
St. Galler Prachtsakramentar aus der Zeit von Abt Norpert von Stablo (1034-1072) zur feierlichen Pflege des Gottesdienstes. Mit Kalendarium, Graduale und Sakramentarium, illustriert unter anderem mit fünf ganzseitigen Miniaturen zu den wichtigsten Hochfesten des Kirchenjahres (Weihnachten, Kreuzigung, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten) von hoher Qualität.
Online seit: 12.06.2006
St. Galler Prachtsakramentar aus der Zeit von Abt Norpert von Stablo (1034-1072) zur feierlichen Pflege des Gottesdienstes mit Kalendarium (Verzeichnis der wichtigsten Heiligenfeste), einer Liste der Anfänge der gesungenen und gesprochenen Messtexte an den wichtigsten Heiligenfesten) und dem eigentlichen Sakramentarium, letzteres illustriert mit vier glanzvollen ganzseitigen Miniaturen, zwei Initienseiten und zahllosen kleinen Initialen
Online seit: 12.06.2006
Ältestes vollständig erhaltenes St. Galler Graduale. Die verschiedenen Teile der Handschrift stammen aus unterschiedlichen Zeitepochen. Mit einer Vielzahl von Initialen und mehreren Federzeichnungen (vor allem im Sakramentar-Teil) illustriert
Online seit: 12.06.2006
Das in St. Gallen entstandene Plenarmissale, das alle Gesänge und Gebete der Messe enthält, besteht aus den folgenden, teils im 11., teils im 14. Jahrhundert geschriebenen Teilen: Liturgischer Kalendar; Sequenzen (ohne Melodien); Graduale; Messen (mit Gebeten, Lesungen und Propriumsgesängen); Canon missae; Sakramentar; Lektionar. Auf p. 232 (gegenüber dem Te igitur) findet sich ein ganzseitiges Kreuzigungsbild mit zwei knienden Mönchen.
Online seit: 20.12.2012
Sequentiar mit nicht neumierten Sequenzen des Notker Balbulus (S. 1-14), Kalendarium (S. 15-20) und Sakramentar (S. 21-182), beginnend S. 21 mit schöner M-Initiale (rot konturierte Ranke auf blauem und grünem Grund) und auf S. 22 Messkanon mit Te igitur-Initiale mit Kreuzigung.
Online seit: 23.06.2014
Das Missale wurde sehr wahrscheinlich für das Zürcher Grossmünster geschrieben (gemäss Vergleich mit dem Liber Ordinarius des Grossmünsters); es enthält das Proprium de tempore, Proprium de sanctis (mit den Zürcher Hauptfesten), Commune sanctorum und Votivmessen. Die Gesänge sind durchgängig kleiner geschrieben, aber nur auf wenigen Seiten mit Melodien in Neumennotation versehen. Der Canon missae (p. 73–83) beginnt mit einem schlichten Kanonbild. Abgesehen davon beschränkt sich der Buchschmuck auf meist zweizeilige rote Lombarden.
Online seit: 14.12.2022
Das auf feinem Pergament geschriebene Missale dürfte gemäss den im Heiligenkalender (p. 6–17, die Monate in falscher Reihenfolge) besonders hervorgehobenen Heiligen aus einem der hl. Agnes gewidmeten Dominikanerinnenkloster stammen. Der Canon missae (p. 193–204) wird von einem sehr qualitätsvollen Kanonbild eingeleitet, dessen Ähnlichkeit zu Kreuzigungsdarstellungen im Dominikanerkloster Konstanz in der kunsthistorischen Literatur hervorgehoben wird. Eine Entstehung der Handschrift in der Diözese Konstanz ist aber unwahrscheinlich, da im Kalender u. a. Gallus und Otmar fehlen; der Kalender spricht eher für eine Provenienz aus Strassburg. Das Missale ist reich mit roten und blauen Fleuronné-Initialen geschmückt. Auf p. 18 steht ein Exorcismus salis et aquae, im Anschluss an das Commune sanctorum finden sich Votivmessen (p. 426–446) und Sequenzen (p. 447–461). In St. Gallen spätestens seit dem 16. oder 17. Jahrhundert (Besitzeintrag auf p. 5).
Online seit: 14.12.2022
Pontifikal-Messbuch des St. Galler Abts Ulrich Rösch (1463-1491). Die Handschrift besteht aus zwei Teilen; der erste (p. 5-102) wurde vom Wiblinger Konventualen Simon Rösch geschrieben, der zweite (p. 103-236) wurde möglicherweise erst nach dem Tod von Abt Ulrich Rösch ergänzt. Lediglich die Präfationen (p. 83-102) sind mit Melodien in Hufnagelnotation auf 5 Linien versehen. Mit dem Wappen des Abts (p. 5), einem Kanonbild mit den vier Evangelistensymbolen in Medaillons (p. 70). Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Randbordüren und Initialen, teils mit Blattgold.
Online seit: 07.10.2013
Das Pontifikal-Messbuch des St. Galler Abtes Diethelm Blarer (1530-1564) - die schönste Handschrift der Schweiz aus dem 16. Jahrhundert
Online seit: 31.12.2005
Evangelistar, für einen unbekannten Auftraggeber geschaffen um 1470/80 wahrscheinlich in der Werkstatt des Konstanzer Malers Rudolf Stahel. Enthält lateinische Evangelienlesungen zu den wichtigsten Hochfesten des Kirchenjahres. Illustriert durch mindestens zwei Künstler mit 21 ganzseitigen Bildern zu den vier Evangelistensymbolen und zu den wichtigsten Festtagen des Jahres. 1658 vom Hofbeamten Fidel von Thurn dem Abt Gallus Alt (1654-1687) geschenkt und von einem Buchmaler mit deren Wappen versehen.
Online seit: 09.12.2008
Messkanon für den Augsburger Bischof Marquard von Berg (1575-1591), mit einer Wappenseite, einer ganzseitigen Miniatur, vielen figürlichen Szenen zu den Hochfesten des Kirchenjahres am unteren Rand und kunstvoller Blumen- und Blütenornamentik opulent illuminiert wahrscheinlich vom Nürnberger Buchmaler Sebastian Glockendon dem Jüngeren. Die Handschrift kam im Dreissigjährigen Krieg in den Besitz von Soldaten, wurde später dem St. Galler Mönch und Statthalter in Wil, Bernhard Hartmann, verkauft und von diesem 1641 dem St. Galler Fürstabt Pius Reher (1630-1654) geschenkt.
Online seit: 09.12.2008
Epistolar mit Provenienz Reichenau/St. Gallen, illustriert mit einem Autorenbild (Paulus) und fünf christologischen Miniaturen aus dem dritten Viertel des 11. Jahrhunderts
Online seit: 12.06.2006
Ein St. Galler Messgesangbuch aus dem 12. Jahrhundert mit zwei Illustrationen des Mönchs Luitherus
Online seit: 14.09.2005
Prachthandschrift für den feierlichen Messgottesdienst im Kloster St. Gallen um 1050/70, mit den Sequenzen des St. Galler Mönchs Notker des Stammlers (gest. 912)
Online seit: 31.12.2005
St. Galler Antiphonar für das Stundengebet der Mönche aus dem 12. Jahrhundert, mit Nachträgen bis ins späte 14. Jahrhundert. Illustriert mit mehreren Initialen und (zu Beginn) einer Miniatur des gekreuzigten Christus mit Maria und Johannes.
Online seit: 24.05.2007
Winterteil des so genannten Hartker-Antiphonars: Gesänge der St. Galler Mönche während des Stundengebets, geschrieben und mit feinsten Neumen versehen vom St. Galler Mönch und Reklusen Hartker: Graphisches Meisterwerk in Schrift, Neumen und Initialzeichnung. Wichtigste aller mittelalterlicher Choralhandschriften mit vier herausragenden kolorierten Federzeichnungen
Online seit: 12.06.2006
Benedictionale aus dem Bistum Mainz, geschrieben und mit gegen 200 Initialen in Gold sowie einer ganzseitigen Miniatur von Christus als Heil der Welt geschmückt zur Zeit von Erzbischof Willigis (975-1011) um das Jahr 1000. Zu einem unbekannten Zeitpunkt ins Kloster St. Gallen gelangt (ältester Beleg: um 1600 in St. Gallen). Enthält, geordnet nach dem Kirchenjahr, die Segensgebete, die der Bischof zu singen hatte.
Online seit: 09.12.2008
Stundenbuch, geschaffen für ein unbekanntes Frauenkloster im Bistum Basel: hervorragendes Zeugnis frühgotischer Buchkunst. Mit Kalendar, 14 ganzseitigen Miniaturen zum Leben Christi und Mariens, einem Psalterium, den Cantica und einer Allerheiligenlitanei.
Online seit: 12.06.2006
Liturgische Sammelhandschrift aus dem Kloster Disentis, geschrieben in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, eher gegen 1200. Der Band enthält der Reihe nach ein Kalendar (S. 2-13), ein Psalterium (S. 15-90) und ein Hymnar (S. 91-110), ein (gemischtes) Capitulare und Collectarium (S. 116-186) sowie Antiphonar, Lektionar und Homiliar (S. 203-638). Buchkünstlerische Höhepunkte der Handschrift sind die B-Initiale zu Beginn des Psalteriums (S. 15) und ein Kreuzigungsbild (S. 89). Das Breviarium ist eine von ganz wenigen mittelalterlichen Handschriften aus dem Kloster Disentis, die heute noch erhalten sind. Um 1300 gelangte die Handschrift nach Kempten; im 15. Jahrhundert befand sich das Disentiser Breviarium bereits in der Klosterbibliothek von St. Gallen.
Online seit: 20.12.2012
Prachthandschrift mit einer Vielzahl von herausragenden, ausgewogen komponierten Initialen und einem exzellenten Dedikationsbild (mit dem heiligen Augustinus). Enthält hauptsächlich Predigten für die grossen Heiligenfeste
Online seit: 12.06.2006
Die Handschrift wurde wahrscheinlich im Auftrag des St. Galler Abts Ulrich Rösch (1463-1491) geschrieben. Der Hauptteil der Handschrift ist ein Psalter mit den Psalmen in biblischer Reihenfolge sowie einigen liturgischen Rubriken, Antiphonen (teils nur mit Initium) und Hymnen; es schliessen sich Pater noster, Credo, biblische Cantica, Te Deum, eine Litanei und weitere Cantica an. Den Abschluss, ab fol. 135v, bildet ein Hymnar. In diesem findet sich auch eine Sequenz (Cantemus cuncti melodum). Antiphonen und Hymnen sind mit Melodien in Hufnagelnotation auf 4 oder 5 Linien versehen. Zahlreiche Rasuren und Ergänzungen sowie weitere Gebrauchsspuren zeugen von intensiver Benutzung der Handschrift. Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Initialen mit Rankenwerk, figürliche Initiale fol. 1v (Mann im Kampf mit Drachen und Raubvogel).
Online seit: 07.10.2013
Das Pontifikalvesperale des St. Galler Abts Diethelm Blarer (1530–1564) enthält die Gebete, Psalmen mit Antiphonen und Responsorien sowie Hymnen für die Hochfeste des Kirchenjahres. Abgesehen von den Incipits der Magnificat-Antiphonen, die in Hufnagelnotation auf fünf Linien notiert sind, enthält die Handschrift keine Melodien. Der Schreiber des Bandes war Pater Heinrich Keller (1518–1567), Subprior des Klosters St. Gallen. Der Buchschmuck – 20 historisierte Initialen und einige reich verzierte Bordüren mit bildlichen Darstellungen – stammt von einem unbekannten Künstler aus dem Bodenseeraum, der auch Cod. Sang. 357 und 442 illuminierte.
Online seit: 25.06.2015
Die Handschrift wurde im Auftrag des St. Galler Abts Ulrich Rösch (1463-1491) geschrieben (Datierung auf f. 227r: 1467). Sie entspricht inhaltlich weitgehend Cod. Sang. 438: Auf einen Psalter mit den Psalmen in biblischer Reihenfolge sowie einigen liturgischen Rubriken, Antiphonen (teils nur mit Initium) und Hymnen folgen ab f. 148v Cantica, ab f. 172v ein Hymnar. Antiphonen und Hymnen sind mit Melodien in Hufnagelnotation auf 4 oder 5 Linien versehen. Zahlreiche Rasuren (teilweise über mehrere Seiten) und Ergänzungen sowie weitere Gebrauchsspuren zeugen von intensiver Benutzung der Handschrift. Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Initialen mit Rankenwerk, figürliche Initiale f. 104v (David mit Harfe).
Online seit: 07.10.2013
Handrituale für den persönlichen Gebrauch des St. Galler Fürstabts Diethelm Blarer (1530−1564; vgl. sein Wappen p. 8 und den Stempel für seine Privatbibliothek p. 7), geschrieben vom St. Galler Mönch Heinrich Keller (1518−1567) und illustriert von einem unbekannten Buchmaler aus dem Bodenseeraum um 1555. Derselbe Buchmaler illuminierte gleichzeitig auch die St. Galler Handschriften Cod. Sang. 357 und Cod. Sang. 439. Im kleinformatigen Band finden sich liturgische Texte zur Sakramentenspendung der Taufe (p. 9−107), zur Wiederaufnahme der Frau in den Kreis der Gläubigen nach einer Geburt (p. 107−114), zur Eheschliessung (p. 114−141) sowie zur Austeilung von Wein am Festtag des St. Galler Gründerheiligen Gallus am 16. Oktober (p. 144a−154).
Online seit: 23.09.2014
Das kleine Gebetbuch enthält vier längere Texteinheiten, von denen drei als Mariengebete bezeichnet werden können: Ein Kurzpsalterium, das jeweils den Eingangsvers eines Psalmes mit einer Ave-Invokation Mariens verbindet (p. 5–35), eine erweiterte Heiligenlitanei (p. 37–68), die „Freuden Mariens“ (p. 69–180) und ein weiteres Kurzpsalterium, das wie der erste Text strukturiert ist, jedoch anstelle der Eingangsverse durchgängig andere Psalmverse auswählt (p. 180–200). Die Handschrift ist vollständig von einer geübten Hand geschrieben und enthält Rubrizierung und Initialen in roter und blauer Tinte. Den Texten ist eine Lage mit zwei ganzseitigen Miniaturen vorgebunden (p. 2 thronende Maria mit Christuskind auf dem Schoss, p. 3 Christus an der Geisselsäule). Auf einen möglichen Entstehungsort des Codex verweist einzig die Erwähnung des hl. Abundius von Como (p. 56). Scherrer vermutet daher, er könnte in Italien für Benediktiner geschrieben worden sein; Scarpatetti denkt an die Herstellung in einem oder für ein Laienkapitel bzw. einen Frauenkonvent. Auf p. C steht ein wohl nachmittelalterlicher Besitzereintrag eines Jodokus Graislios in griechischer Schrift. Im 18. Jahrhundert erhielt das Buch seinen heutigen, schmucklosen Einband und einen Besitzereintrag des von St. Gallen inkorporierten Konvents St. Johann im Thurtal (p. 1), von wo die Handschrift in die Stiftsbibliothek kam.
Online seit: 22.09.2022
Handwerklich auf hohem Niveau hergestelltes und stilsicher geschriebenes Stundenbuch (pp. 1-193, nach vier Vorsatzblättern aus Papier). Hervorzuheben ist die Miniatur auf p. 24, die die heilige Veronika mit dem Schweisstuch Christi zeigt. Das Antlitz Christi ist später stark beschädigt worden. Die Miniatur auf p. 163 ist ganzseitig und steht am Beginn der Totenvigil. Die Initialen der Handschrift sind mit Blattgold versehen, ebenso die Zierseiten, die – beispielsweise p. 24, 38, 52 und 132 - mit figurativen Schmuckelementen wie Tierdarstellungen ausgestattet sind. Die Handschrift scheint im 16. Jahrhundert in den ostalemannischen Raum und nach St. Gallen gelangt zu sein.
Online seit: 13.06.2019
Die mit zwölf historisierten Initialen ausgestattete Sammelhandschrift mit deutschsprachigen Gebeten wurde von Dorothea von Hof (1458-1501), Tochter des Heinrich Ehinger und der Margarethe von Kappel geschrieben. Der Codex enthält neben dem Officium parvum BMV und verschiedenen Gebeten (v. a. Mariengebete und Gebete zur Passion Christi) die Hundert Betrachtungen aus dem Büchlein der ewigen Weisheit des Heinrich Seuse sowie Thomas von Aquin zugeschriebene Gebete. Besitzer der 1483 vollendeten Papierhandschrift waren vermutlich die Schwestern des St. Galler Dominikanerinnenklosters St. Katharina, für die Dorothea von Hof als Gönnerin bezeugt ist.
Online seit: 21.12.2010
Das Brevier lässt sich dem Cölestinerorden anhand der Rubrik auf fol. 122r zuordnen. Gemäss Schreibereinträgen auf fol. 211v, 271v und 319v wurde es von einem Frater Johannes Mouret aus Amiens geschrieben. Die winzig geschriebene Handschrift weist als Buchschmuck zahlreiche feinste Fleuronnée-Initialen auf, ferner an den Seitenrändern einige kleine Federzeichnungen von Gesichtern und Drachen.
Online seit: 18.06.2020
Kleinformatiges Gebetbuch auf feinstem Pergament mit lateinischen und einigen französischen Gebeten. Das Wappen auf p. 3 verweist auf die in der Auvergne ansässige Familie Montboissier als Auftraggeber. Neben einer halbseitigen Kreuzigungsszene (p. 3) weist die Handschrift viele winzige Initialen, meist mit Tierköpfen, sowie auf p. 97–146 zahlreiche vierzeilige Miniaturen mit Heiligendarstellungen auf.
Online seit: 13.10.2016
Das kleinformatige Gebetbuch in deutscher Sprache enthält Gebete zu Christus, zur Passion und zur Kommunion, zur Gottesmutter Maria und zu verschiedenen Heiligen, weitere Gebete zu diversen Themen, Betrachtungen zur Passion und Andachten nach Johannes Gerson. Auf f. 38v und 39r finden sich zwei ganzseitige Miniaturen. Sie zeigen Christus am Kreuz mit Maria und Johannes (f. 38v) sowie die Pietà mit den Marterwerkzeugen (Arma Christi, f. 39r). Die Handschrift wurde vermutlich für einen Frauenkonvent oder weibliche Benutzerinnen geschrieben, obgleich in den Gebeten auch einige männliche Formen vorkommen. Laut Besitzeintrag auf f. 185r gehörte sie im 17. Jahrhundert dem Benediktinerinnenkloster St. Wiborada in St. Georgen oberhalb von St. Gallen.
Online seit: 10.12.2020
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 533 enthält die 1. und 2. Regel, für die Ostertermine 22. und 23. März (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 18./19. Januar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach: auf p. 6 eine ganzseitige Miniatur (oben Beweinung Christi, mit dem Auftraggeber, unten Gallus und Otmar als Schildhalter), auf p. 7 und 65 Blattgoldinitialen und reich geschmückte Bordüren. Anders als die folgenden Bände ist dieser Band nicht von Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 23.06.2016
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 534 enthält die 3. bis 10. Regel, für die Ostertermine 24. bis 31. März (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 20. bis 27. Januar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 3, 41, 83, 135, 243, 301 und 360 Deckfarbeninitialen (teils auf Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben. Als einziger der sieben Bände war dieser früher ein liber catenatus.
Online seit: 14.12.2018