Wohl in der Region Venedig/nördliche Adria entstandenes „kleines Medizinbuch für arme Leute“; das arabisch in hebräischer Schrift verfasste Werk wurde gemäss Datumsvermerk am 19. Mai 1413 beendet. Die Handschrift war später wohl Teil einer nicht weiter lokalisierbaren jüdischen Bibliothek und kam Ende des 18./Anfang des 19. Jh. in die Berner Bibliothek, wo sie vom Berner Theologieprofessor Gottlieb Studer (1801–1889) ausgewertet wurde.
Online seit: 18.06.2020
Reste einer Alkuinbibel aus dem Dominikanerkloster Bern, die um 1495 durch den Buchbinder Johannes Vatter als Spiegelblätter verschiedener heute in Bern und Solothurn befindlicher Inkunabeln verwendet wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1528 gelangte der Trägerband (MUE Inc I 85) in den Besitz von Eberhard Rümlang (ca. 1500–1551) und Wolfgang Musculus (= Müslin, 1497–1563), der den Band 1556 der Berner Bibliothek schenkte. Um 1945 wurden die Fragmente durch Johannes Lindt aus den Trägerbänden abgelöst. Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 5 (Biblia latina).
Online seit: 12.12.2019
Reste einer Alkuinbibel aus dem Dominikanerkloster Bern, die um 1495 durch den Buchbinder Johannes Vatter als Spiegelblätter verschiedener heute in Bern und Solothurn befindlicher Inkunabeln verwendet wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1528 gelangten die Trägerbände (MUE Inc. III.15, Bd. 3–4; der Streifen von Cod. 756.70e stammt aus MUE Inc. I.6) vielleicht mit dem Büchervermächtnis des Venners Jürg Schöni 1534 in den Besitz der Berner Bibliothek. Um 1945 wurden die Fragmente durch Johannes Lindt aus den Trägerbänden abgelöst. Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 5 (Biblia latina).
Online seit: 12.12.2019
Reste einer Alkuinbibel aus dem Dominikanerkloster Bern, die um 1495 durch den Buchbinder Johannes Vatter als Spiegelblätter verschiedener heute in Bern und Solothurn befindlicher Inkunabeln verwendet wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1528 gelangte der Trägerband (MUE Inc. III.15, Bd. 1) vielleicht mit dem Büchervermächtnis des Venners Jürg Schöni 1534 in den Besitz der Berner Bibliothek. Um 1945 wurden die Fragmente durch Johannes Lindt aus den Trägerbänden abgelöst. Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 5 (Biblia latina).
Online seit: 12.12.2019
Reste einer Alkuinbibel aus dem Dominikanerkloster Bern, die um 1495 durch den Buchbinder Johannes Vatter als Spiegelblätter verschiedener heute in Bern und Solothurn befindlicher Inkunabeln verwendet wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1528 gelangte der Trägerband (MUE Inc. I.20) vielleicht mit dem Büchervermächtnis des Venners Jürg Schöni 1534 in den Besitz der Berner Bibliothek. Zusammenführung der Fragmente: [sine loco], codices restituti, Cod. 5 (Biblia latina).
Online seit: 12.12.2019
Dieser lexikographische und wissenschaftliche Sammelband aus dem Mittelalter, in Hebräisch geschrieben und auf das Jahr 1290 datiert, enthält drei äusserst wichtige Texte, die als Basis für publizierte Editionen und Studien benutzt wurden. Es handelt sich um: Maḥberet Menahem von Menachem ben Jacob Ibn Saruq (gest. gegen 970); eine anonyme Prosaübersetzung auf Hebräisch der beliebten altfranzösischen Version des liber lapidum von Marbod von Rennes (12. Jahrhundert); und schliesslich eine anonyme, abgekürzte Version des Talmudlexikons und Midrasch mit dem Titel Sefer ha-Arukh von Natan ben Jechiel (1035-1110), auch genannt Berner Kleiner Arukh. Die Eigenheit dieser Kopie besteht in den sich darin befindlichen alt-westjiddischen und alt-französischen Glossen. Ausserdem finden sich zwischen den zahlreichen späteren Notizen bedeutsame Zusätze auf den leeren Seiten und den Seitenrändern. Am überraschendsten ist ein in hebräischen Buchstaben geschriebener mittelhochdeutscher Zauber, der sich auf Hulda bezieht, eine mit der Venus vergleichbare germanische Göttin, die aus dem Tannhäuserlied stammt. Diese Handschrift gehörte mehreren berühmten jüdischen oder christlichen Besitzern, deren Notizen ihre Bedeutung als wertvolle Wissensquelle zum Zeitpunkt ihrer Zusammenstellung Ende des 13. Jahrhunderts bis zu ihrem Besitz durch christliche Hebraisten in der Schweiz im 16. und 17. Jahrhundert belegen.
Online seit: 12.12.2019
Sammelband, bestehend aus vier ganz unterschiedlichen Teilen, die vermutlich 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangten; die Teile B und C stammen aus dem Collège de Navarre in Paris. Sämtliche Teile sind, mindestens teilweise, illuminiert. Von allen Fragmenten finden sich zugehörige Teile in anderen Bibliotheken, nämlich A: Paris BN lat. 7709, f. 1–4; B: Paris BN lat. 17566, f. 1–40; C: Paris BN lat. 17902, f. 1–85 sowie D: Leiden UB, Voss. Q 2 IX (f. 60).
Online seit: 10.10.2019
Sammelband, bestehend aus zwei unterschiedlichen Teilen, die vermutlich 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangten. Teil A stammt aus einer umfangreichen Sammlung von Heiligenviten für die Liturgie in Fleury, von der sich verschiedene Stücke im Vatikan erhalten haben: Reg. lat. 274, f. 95–102; Reg. lat. 318, f. 1–79, 80–146, 147–258; Reg. lat. 585, f. 13–27; Reg. lat. 711.II, f. 11–18; 67–76. Teil B enthält Fragmente aus Isidors grammatikalischen Schriften und wurde vermutlich im östlichen Frankreich geschrieben.
Online seit: 10.10.2019
Einziger Textzeuge für gewisse Briefe des Salvianus von Marseille, dessen Ergänzung in Paris BN lat. 2174, f. 113–115 erhalten ist. Das nicht illuminierte Fragment dürfte vermutlich 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangt sein.
Online seit: 10.10.2019
Mit zahlreichen schematischen Darstellungen versehenes Fragment aus der Arithmetica des Boethius, das 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern gelangt sein dürfte.
Online seit: 10.10.2019
Zwei Doppelblätter aus einer vermutlich in der Loiregegend entstandenen Isidor-Handschrift. Das Fragment enthält u.a. eine sorgfältig gezeichnete Windrose sowie am Ende astronomische Texte, die im Umfeld der Aratea auch als Scholia Bernensia bekannt sind. Es ist wohl 1632 mit der Sammlung von Jacques Bongars nach Bern gelangt.
Online seit: 10.10.2019
Bruchstück einer wohl in Spanien entstandenen und möglicherweise über Italien in die Kathedralbibliothek von Chartres gelangten Unzialhandschrift mit medizinischen Texten, deren übrige Teile in Paris BN lat. 10233 erhalten sind. Aufgrund eines Eintrags des Berner Bibliothekars Samuel Hortin dürfte das Fragment mit grosser Wahrscheinlichkeit 1632 mit der Bongarsiana nach Bern gelangt sein.
Online seit: 10.10.2019
Vermutlich im Umkreis des Johannes Scotus Raum (Reims-Laon-Soissons) entstandene Lage von 8 Blättern, die nach einem Bruchstück von Augustins Retractationes bislang unbekannte Texte zur Evangelienexegese enthält. Darin eingelegt (f. 5) ist ein um einige Jahrzehnte älteres Blatt, möglicherweise aus der Vorlage, mit einem ebenfalls unbekannten Text zu den Tugenden und Lastern. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 13.06.2019
Acht Blätter einer grossformatigen Handschrift, die bereits seit längerer Zeit mit Theodulf von Orléans in Verbindung gebracht wurden. Tatsächlich handelt es sich um eine bislang verloren geglaubte Lage aus dem bibelexegetischen Sammelband des Theodulf, deren übrige Teile in Paris, BN lat. 15679 enthalten sind. Die heute verbundene Lage umfasst den Schluss des Psalmenkommentars sowie den Beginn eines Kommentars zu den Proverbia Salomonis. Aufgrund eines teilweise radierten Besitzeintrags lässt sich die Zugehörigkeit zur Abtei Saint-Mesmin de Micy belegen. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 13.06.2019
Das Sefer ha-Yashar ist einer der zwei Bibelkommentare des grossen R. Abraham Ibn Ezra (1089/92-1164/67). Das in Lucca (Italien) gegen 1142-45 geschriebene Werk erlangte im Mittelalter grosse Anerkennung und Popularität und blieb in zahlreichen Handschriften und Drucken erhalten. Diese italienische Kopie aus dem 15. Jahrhundert ist von besonderem Interesse, da sie während dem 16. Jahrhundert einmal dem berühmten calvinistischen Theologen und Genfer Professor Théodore de Bèze (1519-1605) gehörte, der sie anschliessend einem seiner Schüler und Kollegen vermachte, Antoine Chevalier (1507-1572), erster Professor für Hebräisch an der Académie de Genève.
Online seit: 13.06.2019
Der Codex besteht aus zwei bereits im 9. Jahrhundert vereinigten Teilen. Der erste, in Mainz geschriebene Teil (f. 1-110) enthält das zweite, dem weltlichen Wissen gewidmete Buch von Cassiodors Institutiones in einer ab dem 9. Jh. in mehreren Handschriften überlieferten interpolierten Fassung, die Cassiodors Ausführungen zu Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Musik, Geometrie und Astronomie durch Exzerpte aus Quintilian, Boethius, Augustinus und anderen ergänzt. Der zweite, in Mainz oder Saint-Amand geschriebene Teil (f. 111–126) enthält die Figurengedichte des Optatianus Porphyrius sowie solche aus der Frühzeit Karls des Grossen. Eine eigenhändige Notiz von Jacques Bongars weist darauf hin, dass die Handschrift – wie viele andere – aus der Kapitelsbibliothek des Strassburger Münsters in seinen Besitz gelangt ist.
Online seit: 13.06.2019
Die Handschrift ist in Fleury entstanden. Die erste Seite enthält eine prächtige Ausstattung mit zwei grossen Flechtwerkinitialen, die eine besondere Gattung insularer Zierkunst vertreten. Der Sammelband enthält nebst kleineren Stücken das epische Gedicht De bello civili (Parsalia) des Lucanus (Mitte 1. Jh.) sowie eine Version der Orestessage des afrikanischen Dichters Dracontius (5. Jh.). Für letztere stellt der Codex den weitaus ältesten Textzeugen dar. Der Lucantext ist anfangs reich mit Scholien versehen, die aufgrund von Cod. 370, einer reinen Scholienhandschrift, als Commenta Bernensia bekannt sind.
Online seit: 29.03.2019
Vermutlich in Reims entstandene, aus zwei Teilen bestehende Handschrift, die nur die Scholien zu Lukan, nicht aber den eigentlichen Text überliefert. Der erste Teil (bis f. 125v) enthält die nur hier überlieferten Scholien, die als Commenta Bernensia bekannt sind. In den Text eingestreut sind 21 farbige einfache Schemata, geographische Darstellungen sowie Pläne von Städten und Schlachten. Der zweite, leider unvollständige Teil bietet eine nicht illustrierte Glossensammlung (Adnotationes) zu den Büchern 1 bis 4 sowie 9 und 10 (Anfang). Wie sich aus dem Inhalt ergibt, wurde der ursprüngliche Plan, Commenta und Adnotationes in einem Text zu verschmelzen, offenbar in der Mitte des ersten Buches der Commenta aufgegeben und die Adnotationes wurden im letzten Drittel der Handschrift (ab. f. 125v) separat kopiert.
Online seit: 29.03.2019
Fragment einer französischen Trouvère-Handschrift des späten 13. oder frühen 14. Jahrhunderts, die wahrscheinlich einst zum selben Codex wie Paris, BN français 765 gehörte. Enthält 20 Chansons, darunter 14 des Thibaut de Champagne; alle Chansons sind in der Parallelüberlieferung bezeugt. 14 Lieder sind mit Quadratnotation versehen.
Online seit: 14.06.2018
Reste einer Handschrift des Summarium Heinrici sowie eines daran angehängten Pflanzenglossars mit deutschen Interlinearglossen. Vor 1875 von Hermann Hagen aus drei Bucheinbänden der Stadtbibliothek Bern abgelöst. Weitere Teile befinden sich in der Zentralbibliothek Zürich und in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn.
Online seit: 14.06.2018