Zwei Teile Metaphysik aus der Basler Kartäuserbibliothek: Aristoteles und Avicenna/Ibn-Sīnā, ersterer in der jüngeren Übersetzung Willems van Moerbeke, vom Vorbesitzer Johannes Heynlin von Stein selbst abgeschrieben und glossiert, letzterer in einer älteren Textversion, geschrieben von einem weiter nicht bekannten Wilhelm Hartung von Offenburg, wahrscheinlich im Auftrag Heynlins. Das Papier ist in beiden Teilen das gleiche; die verschiedenen Wasserzeichen stützen die Vermutung, dass die Handschrift in Paris im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts entstanden ist, mit Heynlin nach Basel kam, aber wohl erst hier, vielleicht nach dessen Eintritt in die Kartause eingebunden wurde.
Online seit: 11.12.2024
Diese Aristoteles-Handschrift aus der Bibliothek der Basler Kartause enthält das Organon samt Einführung des Porphyrius und üblichen Zugaben, in Latein meist nach Boethius. Vier der fünf Teile wurden von ihrem Besitzer Johannes Heynlin von Stein selbst abgeschrieben, ziemlich sicher nach einem anderen, älteren Exemplar aus seinem reichen, in Paris erworbenen Bücherbesitz, in unterschiedlichen Schriften. Der letzte, wohl nicht von ihm geschriebene Teil ist am Ende datiert auf 1463 (f. 482r). Das Papier stammt aus französischen Mühlen und ist grösstenteils das gleiche, auf dem der gemässigte Realist Heynlin auch eigenhändig die Metaphysik abschrieb (F I 4, Teil 2).
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Diese schon viel beachtete, praktisch vollständig edierte Sammelhandschrift mit Texten, die Wilhelm von Ockham erst wenige Jahrzehnte vor der Entstehung dieser Abschrift verfasst hatte oder die ihm jedenfalls zugeschrieben wurden, ist für eines der Werke auch der einzig bekannte Textzeuge. Seine Herkunft ist nicht sicher bestimmt, gleiche Einbände gibt es aus dem Basler Predigerkloster, aber auch das Barfüsserkloster wurde schon als frühere Heimat vorgeschlagen.
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Die Handschrift aus der Kartause Basel überliefert den „Novus Grecismus“: eine Grammatik mit enzyklopädischem Charakter, die von Konrad von Mure (1210-1281), Kanoniker und Lehrer am Züricher Grossmünster, geschrieben wurde. Die Handschrift wurde in der Kartause Basel gebunden und befand sich bereits zur Zeit von Prior Heinrich Arnoldi (1407–1487, Priorat 1449–1480) in der Bibliothek der Kartause. Sie kam wohl 1590 mitsamt dem übrigen Bestand des Klosters in die Universitätsbibliothek.
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