Das Staatsarchiv Freiburg besitzt eine ganze Serie von Bürgerbüchern, von denen die hier digitalisierten, das erste und das zweite Bürgerbuch, welche zusammen die Zeitspanne von 1341 bis 1769 decken, die beiden wichtigsten sind. Die Bürgerbücher erlauben es, die Bürgerschaft der Stadt Freiburg zu beobachten: von einer aus wirtschaftlichen Gründen sehr offenen Bürgerschaft an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert zu einer allmählich sich abschliessenden und schliesslich zu einem privilegierten Patriziat im 18. Jahrhundert. Mit Bürgerbüchern, d.h. mit der kontrollierten Eintragung der Neubürger in Listen, die auch von Anfang an die Form von Büchern haben konnten, reagierten im Spätmittelalter vorwiegend deutsche Gross- und Mittelstädte, die politisch und ökonomisch eine gewisse Entwicklung aufzuweisen hatten, auf demographische Entwicklung und Einwanderung nach und auch schon vor der grossen Pest (Mitte des 14. Jahrhunderts), die sie damit zu steuern versuchten. Das zweite Bürgerbuch entstand 1416 durch eine sehr bewusste Planung des Stadtschreibers Petermann Cudrefin, der seit 1396 das erste Bürgerbuch geführt hatte und der es sehr "unordentlich" fand.
Online seit: 23.06.2014