Kurzcharakterisierung:Teil der im Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführten Vollbibel in vier Bänden, von denen drei erhalten sind (Min. 2, Min. 3, Min. 4). Inhalt: Samuel, Könige, Chronik. Zweispaltig, von einer Hand, mit zahlreichen Korrekturen auf Rasur. Die 24-zeilige Initiale I der Incipitseite (f. 7v), das 22-zeilige F der Initialzierseite (f. 10v) und die Rankeninitialen am Beginn der einzelnen Bücher und Prologe sind in roter Federzeichnung ausgeführt; sie weisen blassblaue und -grüne Binnengründe auf, die sich von den satten Farben in Min. 3 und Min. 4 unterscheiden. Die Abnützung und Verfärbung von f. 1r und f. 261v lässt vermuten, dass die Handschrift ungebunden blieb, bis sie im 15. Jh. den jetzigen Einband erhielt. Als Überzug der Holzdeckel diente eine braune Ledertapete mit eingepressten Tier- und Pflanzenmotiven; solche schmücken auch die durchbrochene Fussplatte der beiden zentralen Messingbuckel.(spe)
Standardbeschreibung: Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 76-77.
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Online seit: 22.06.2017
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Ministerialbibliothek, Min. 2
Pergament · 261 ff. · 36 x 25.5 cm · Schaffhausen · 1080-1096
Bibliorum sacrorum pars secunda
Wie zitieren:
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Ministerialbibliothek, Min. 2, f. 51v – Bibliorum sacrorum pars secunda (https://www.e-codices.ch/de/list/one/sbs/min0002)
Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 76-77.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Bibliorum sacrorum pars secunda
Schrift und Hände:
Karolingische Minuskel von mindestens einer Hand, die Capitula von anderer Hand.
Buchschmuck:
Incipits und Explicits in einfacher oder gestreckter roter Rustica, 10rb wechselnd rot und schwarz.
Initien in Ziercapitalis und Rustica, wechselnd rot und schwarz.
Rote Kapitelzählung.
Bei den Kapiteln rote Ziermajuskeln, am Zeilenanfang meist 3-5zeilig, im Zeileninnern 1-2zeilig, häufig auf Rasur; vereinzelt 3zeilige Rankeninitialen.
Bei den Prologen und biblischen Büchern 7-15zeilige Rankeninitialen in roter Federzeichnung, teilweise auf grünem und blauem Binnengrund, 8ra mit Tierkopf, 133vb und 174ra mit Knollen und Zierklammern, in letzterer Blätter und Knollenendungen schwarz.
10v Initialzierseite: 22zeilige Rankeninitiale F mit Blättern auf grünem und blauem Grund, Textanschluss in roter Ziercapitalis und gestreckter roter und schwarzer Rustica.
7v Incipitseite: 24zeilige Initiale I in roter Federzeichnung mit Randbandverschlingungen und vier paarweise angeordneten Fabeltieren auf grünem Grund mit wenig blauem Binnengrund, Textanschluss in gestreckter roter und schwarzer Rustica.
Spätere Ergänzungen: Korrekturen von zeitgenössischer Hand, meist auf Rasur. 11r-12r, 31r-33r rote Lektioneneinteilung, weitere ausradiert. Neuere Kapiteleinteilung in römischen Ziffern im Text, von III Rg 1 bis IV Rg 7 zusätzlich in arabischen Ziffern am oberen Seitenrand und 12r-91r Kopftitel in Kursive von Händen des 14. und 15. Jhs. 72va am äusseren Seitenrand zu II Sm 15,7: vel post xl secundum Hieronymum in libro hebraicarum questionum: Post quadraginta … – … preparaverit (Ps.-Hieronymus, Quaestiones hebraicae in libros Regum, PL 23, Sp. 1419B-D; Stegmüller RB 3415), 12. Jh. Zahlreiche weitere Glossen und vereinzelte Varianten zu I-II Sm von verschiedenen Händen des 12.-15., mehrheitlich des 14. Jhs. Danach vereinzelte Glossen und Varianten von Händen des 13.-15. Jhs.
Einband: Einband des 15. und 19. Jhs.: Brauner Ledertapetenbezug mit eingepressten grossflächigen Pflanzen- und Tiermotiven. Auf Vorder - und Rückdeckel ehemals Beschläge, je ein Messingbuckel mit flacher, durchbrochener Fussplatte mit Tierfiguren erhalten. Von zwei nach vorn greifenden Schliessen eine erhalten. Messingplättchen auf Vorder - und Hinterdeckel. Spiegelblatt hinten Papier des 15. Jhs., darunter Pergamenturkunde, 15. Jh.; Spiegelblatt vorn neu, Papier. Auf dem Rücken Papierschild, 19. Jh. Reparatur zweite Hälfte 19. Jh.: Kapitale mit violett/weiss gestreiftem Gewebe überzogen, Bindung und Rücken erneuert. Einen Fehler in der Bindung korrigiert 135v-144r eine Hand des 15. Jhs. mit Verweiszeichen; die richtige Blattfolge ist wiederhergestellt.
>Incipit prefatio beati Hieronymi presbyteri in Paralypomenon, id est verba dierum<.
174raSi Septuaginta …
RB 328.
(175rb)
>Alia prefatio. Eusebius Hieronimus Domnioni et Rogatiano suis in Iesu Christo salutem<.
Quomodo Grecorum …
RB 327.
(176va)
Text:
>Incipit liber Dabreiamin, id est Paralypomenon quod est verba dierum<.
Adam Seth …–…
ascendat.>Explicit liber Dabriiamin [korr. aus Dabrpiamin] id est Paralypomenon quod est verba dierum<.
261vbExcerpta ex Floribus temporum (?).
Von einer späteren Hand des 14. Jhs.
Beatus Franciscus incepit ordinem suum scilicet fratrum minorum …–…
impetravit 1216 et cetera.Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, S. 86.
Provenienz der Handschrift:
Identisch mit libri Regum et Pa[ra]lyppomenon im Schaffhauser Bücherverzeichnis um 1100.
Als 25 β im Elenchus librorum von 1589, S. 9.
Erwerb der Handschrift: Besitzeintrag: 1rBibliothecae Ecclesiae Scaph. ad D. Johann., 17. Jh.