Teilprojekt: Fragmenta Bongarsiana
Beginn: März 2018
Status: Laufend
Finanziert durch: Burgerbibliothek Bern, swissuniversities, SNF
Beschreibung des Teilprojekts: In Zusammenarbeit mit der Burgerbibliothek Bern wurde die Digitalisierung von 150 Pergamentfragmenten ermöglicht. Die meisten derselben stammen aus der Sammlung Jacques Bongars (1554-1612), der wie Pierre Pithou (1539-1596) und besonders Pierre Daniel (1530-1603), mit welchem Bongars besonders stark verbunden war, ein philologisches Interesse an selten überlieferten Texten besass. Jacques Bongars und Pierre Daniel gehörten zu den ersten Gelehrten, die sich für Fragmente interessierten. Aus diesem Grunde ist die Berner Fragmentensammlung einmalig, da sie nicht nur aus Makulatur besteht, sondern auch aus einer großen Anzahl unvollständig überlieferten Handschriften, von denen zum Beispiel nur eine einzelne Lage oder ein Teil davon gesammelt wurde. Im Rahmen der Erschliessung für e-codices konnten zahlreiche Fragmente erstmals identifiziert werden. Meistens handelt es sich dabei um bekannte Texte bzw. Autoren, es gelangen aber auch spektakuläre Neufunde von bislang gänzlich unbekannten Texten zur Bibelexegese aus karolingischer Zeit. Die Sammlung wird in den nächsten Jahren parallel auf e-codices und Fragmentarium veröffentlicht.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Acht Blätter einer grossformatigen Handschrift, die bereits seit längerer Zeit mit Theodulf von Orléans in Verbindung gebracht wurden. Tatsächlich handelt es sich um eine bislang verloren geglaubte Lage aus dem bibelexegetischen Sammelband des Theodulf, deren übrige Teile in Paris, BN lat. 15679 enthalten sind. Die heute verbundene Lage umfasst den Schluss des Psalmenkommentars sowie den Beginn eines Kommentars zu den Proverbia Salomonis. Aufgrund eines teilweise radierten Besitzeintrags lässt sich die Zugehörigkeit zur Abtei Saint-Mesmin de Micy belegen. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 13.06.2019
16 Blätter (= 2 ganze Lagen) einer wahrscheinlich im Umkreis von Lyon entstandenen Handschrift, welche das Registrum epistolarum Gregors des Grossen enthielt. Der offenbar nach den Registrum Hadrianum (R), indictio II, zusammengestellte Text scheint noch im 9. Jahrhundert für eine Abschrift vorbereitet worden zu sein. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Doppelblatt einer in Frankreich entstandenen grossformatigen Handschrift, welche die Homilia de caritate des Fulgentius enthielt. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
7 Blätter einer wohl in Ostfrankreich entstandenen Handschrift mit dem Prologus in Isaiam des Petrus Lombardus und weiteren Prologen zu verschiedenen biblischen Büchern. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
4 Doppelblätter einer vermutlich in der Region von Orléans entstandenen Handschrift von De conflictu vitiorum et virtutum des Ambrosius Autpertus. Die aus dem Coelestinerkloster Notre-Dame in Ambert stammende Lage bildet den Anfang von Bern, Burgerbibliothek, Cod. 612. Das Fragment befand sich im Besitz der Familie Daniel und gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
16 Blätter (= 2 ganze Lagen) aus einer wohl in Frankreich entstandenen Handschrift der Summa decretalium des Bernardus Papiensis. Das im Zisterzienserstil verzierte Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
5 Doppelblätter (= 1 Lage) einer in Frankreich entstandenen Handschrift mit dem Beginn des Viaticus des Constantinus Africanus. Das einfach verzierte Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Doppelblatt einer in Frankreich entstandenen, schön illuminierten Handschrift der Institutio musica des Boethius, die sich einst, wie sich aus den zugehörigen Teilen in Paris, BN lat. 16652 (= Sorbonne 909) ergibt, einst in der Bibliothek der Sorbonne befand. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Umfangreiche Teile (18 Blätter) eines grossformatigen, mit verschiedenen Initialen in romanischem Stil geschmückten Homiliars, das vermutlich aus der Loire-Gegend stammt. Die zu mindestens drei verschiedenen Lagen gehörigen Blätter sind heute stark beschädigt und verbunden. Die Fragmente gelangten 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern, wo im 20. Jahrhundert zwischenzeitlich ein Blatt verloren ging und 1944 in Zürich wieder aufgefunden wurde.
Online seit: 12.07.2021
Einzelblatt aus einer in Frankreich entstandenen Handschrift der Sententiae des Petrus Lombardus; später vermutlich aus Buchumschlag verwendet. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Einzelblatt aus einer möglicherweise in Ostfrankreich entstandenen Handschrift; das unvollendete Blatt mit De adulterinis coniugiis des Augustinus wurde später vermutlich als Schmutzblatt einer Handschrift mit Isidors Etymologien wiederverwendet. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Einzelblatt aus einer in Frankreich entstandenen Handschrift, welche die Gesta Treverorum enthielt. Weitere Teile befinden sich heute in Paris, BN lat. 5873 sowie im Vatikan, BAV Reg. lat. 1283. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
4 Doppelblätter (= 1 Lage) einer Handschrift, welche den neuerdings Guilelmus Peraldus zugeschriebenen Traktat De eruditione religiosorum des (Pseudo-)Humbertus de Romanis enthielt. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Aus zwei Hälften bestehendes Einzelblatt aus einer wohl in der Region Metz entstandenen Handschrift mit den Homiliae in Evangelia Gregors des Grossen, von der sich ein weiterer Teil in Bern, Burgerbibliothek, Cod. 168 (Vorsatzblatt) befindet. Das Fragment mit einer schönen Initiale gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Einzelblatt eines Lektionars aus dem französischen Raum. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Ehemaliges Vorsatzblatt von Bern, Burgerbibliothek, Cod. 111, einem Sammelband mit Heiligenviten aus dem Zisterzienserkloster Pontiffroy, département Moselle. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern und wurde wohl zwischen 1854 und 1875 aus dem Trägerband abgelöst.
Online seit: 12.07.2021
Einzelblatt mit den Moralia in Hiob Gregors des Grossen, das zusammen mit Bern, Burgerbibliothek, Cod. 132, f. 1–4, im 11. Jh. zur Ergänzung des Textes dieser Handschrift (f. 5–149) gedient hat. Palimpsest: Die ursprüngliche Handschrift aus dem Anfang des 9. Jh. enthielt Clemens Romanus: Recognitiones. Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Doppelblatt aus einer vermutlich im Raum Soissons entstandenen Handschrift, welche das Marienwunder des Hugo Farsitus sowie einen Auszug aus den Vitae patrum enthielt. Laut Besitzvermerk befand sie sich später im Kartäuserkloster Arvières-en-Valromey (Ain). Das Fragment gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Doppelblatt aus einer Handschrift mit Texten des Clemens Romanus aus dem Kloster Fleury. Das Fragment bildete mit der folgenden Nummer (A 94.23) Schlusslage und Spiegelblatt des Hinterdeckels von Bern, Burgerbibliothek, Cod. 164, und gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021
Doppelblatt aus einer Handschrift mit Texten des Clemens Romanus aus dem Kloster Fleury; es enthält Teile der Enarrationes in Psalmos des Augustinus sowie der biblischen Lamentationes. Das Fragment gehörte als inneres Spiegelblatt zum ursprünglichen Hinterdeckel von Bern, Burgerbibliothek, Cod. 164 und ist als Leimabklatsch (f. 1v/2r) spiegelbildlich in der vorhergehenden Nummer (A 94.22), f. 2v enthalten. Trägerband und Fragmente gelangten 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern.
Online seit: 12.07.2021