Kurzcharakterisierung:Die 1513 vollendete Chronik erzählt die Frühgeschichte Luzerns und ab dem Sempacherkrieg (1386) die Geschichte der Eidgenossenschaft aus der Sicht der Anhänger des römisch-deutschen Kaisers. Die 450 Bilder von zwei verschiedenen Händen bilden aufgrund ihrer Anschaulichkeit sowie des Themen- und Detailreichtums eine einzigartige Quelle spätmittelalterlichen Lebens.(kam)
Standardbeschreibung: Beschreibung von Peter Kamber, August / September 2014, unter Verwendung der Bildlegenden von Peter Rück und Gottfried Boesch, Textedition in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513. Faksimile der Handschrift S 23 fol. in der Zentralbibliothek Luzern, hrsg. von Alfred A. Schmid, Luzern 1977–1981, Kommentarbd., S. 1–533
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Online seit: 19.03.2015
Luzern, Korporation Luzern, S 23 fol.
Pergament · 688 pp. · 39-39.5 x 27.5-28.5 cm · Luzern · 1513
Eidgenössische Chronik des Luzerners Diebold Schilling (Luzerner Schilling)
Wie zitieren:
Luzern, Korporation Luzern, S 23 fol., p. 613 – Eidgenössische Chronik des Luzerners Diebold Schilling (Luzerner Schilling) (https://www.e-codices.ch/de/list/one/kol/S0023-2)
Beschreibung von Peter Kamber, August / September 2014, unter Verwendung der Bildlegenden von Peter Rück und Gottfried Boesch, Textedition in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513. Faksimile der Handschrift S 23 fol. in der Zentralbibliothek Luzern, hrsg. von Alfred A. Schmid, Luzern 1977–1981, Kommentarbd., S. 1–533.
Seiteneinrichtung:
Begrenzung des Schriftraums mit Stift und Tinte, Schriftraum 27,5–31,5 × 16,5–20, ab 419/420 teilweise Liniierung mit Stift, 48–59 Zeilen.
Schrift und Hände:
Jüngere gotische Buchkursive von der Hand Diebold Schillings d. J.
S. 14–82, 263–276, 620–621, 638, 653, 664–668 Raum für 3–5zeilige Lombarden ausgespart, nicht ausgeführt oder nachträglich in Schwarz (19, 22, 23) oder Federzeichnung (82) ergänzt.
S. 83–260, 278–619, 623–636, 640–651, 657–663, 670–683 3–5zeilige Lombarden, z. T. mit ornamental gespaltenem Schaft, Punktverdickungen, Konturbegleitstrichen oder gemustertem Binnenfeld (Schraffuren, Knospenreihen), Frakturmajuskeln mit Bandwerk, oder Cadellen in Rot, Rot-Schwarz, Grün, Blau, Altrosa oder Schwarz, 145 mit Gesicht, 152 mit Vierpass-Musterung, 156 mit Vogel, 211, 232 und 302 mit goldener Blüte, 296 mit Blumentopf im Binnenfeld, 202, 208, 211, 232, 302 und 305 mit Fratzen in der Schaftaussparung, 208 mit grünem Drachen, 675 mit Gesicht.
Auf den Rändern Blumen, Früchte oder Zweige: 74/75 (Kornblume, Rose), 136 (wilde Zichorie), 175 (Schlüsselblume), 177 (Margarite), 179 (Erdbeere), 181 (Nelke), 183 (Kornblume), 185 (Gänseblümchen), 187 (Maiglöckchen), 189 (Hahnenfuss), 194 (Bohnenblüten und –schoten), 229 (Goldstern oder Leberblümchen), 233 (Erdbeere), 236 (Wicke), 237 (Kornblume, Gänseblümchen), 238 (Scabiosa?), 240/241 (Veilchen, Nelke, Bohnenblüten und –schoten), 243 (Gaderöteli, gemeiner Boretsch), 245 (Vergissmeinnicht, Nelkenstock), 247 (Hahnenfuss), 251/252 (gelbe Lilie), 261/262 (Teichrose), 266 (Wegerich?), 499 (Blattranke); 80, 117,
169 und 194 Fliege, 245 Biene, 241 Schmetterling, 243 Rotkelchen, 74/75 Herz mit Dolch und Pfeil, 117 Becherdeckel, 172 Totenschädel mit Textband by dem anfang bedenk din end … sündest nit, 551 Totenschädel mit Jahrzahl 1513.
Leute aus Schwyz und dem Zugerland belagern die Stadt Zug, um Banner und Siegel in ihre Gewalt zu bekommen. Vertreter der Orte Uri, Unterwalden, Luzern, Zürich und Glarus ziehen herbei, um zu vermitteln (1408)
Ein Schreiber verliest den Appenzellern im Beisein von Vertretern der 7 Orte die Bundesurkunde. Viele fremde Vögel lassen sich in den Wäldern um Bremgarten nieder (1411)
Unterwaldner-, Luzerner-, Zuger- und Glarnertruppen treffen mit Bernern und Solothurnern zusammen und schicken sich an, gemeinsam das an der Reuss gelegene Mellingen anzugreifen (1443)
Während der Belagerung von Zürich entfernten sich Thomas von Falkenstein und der Herr von Rechberg mit einem Trupp Leuten und drangen nachts in die Stadt Brugg ein (1444)
Die Stadt Basel, im Vordergrund Lager und Heer der Österreicher, die unter Herzog Albrecht gegen Ende des Konzils das bewehrte Kleinbasel belagern (1445)
Beim „Grossen Heiland“ vor dem äussern Weggistor überreicht der Schultheiss von Luzern nach uraltem Ritual für Königsempfänge dem einziehenden König Sigmund die Schlüssel der Stadt (1417)
Kampf der Eidgenossen unter den Fahnen von Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zug, Glarus und dem Gotteshausbund gegen Österreicher und Südtiroler bei Ragaz (1446)
Das Sakramentswunder von Ettiswil. Links oben: der gotische Chor der Ettiswiler Kirche; rechts oben: Die Diebin trägt die Hostie aus der Kirche; links unten: Sie wirft das Sakrament in einen Nesselbusch; rechts unten: zwei Engel erscheinen und verehren die in eine weisse Blume verwandelte Hostie (1447)
Das Sakramentswunder von Ettiswil. Links oben: eine Schweinehirtin entdeckt das Wunder; rechts oben: der Pfarrer von Ettiswil birgt die Hostie in einem goldenen Gefäss; links unten: in feierlicher Prozession wird das Sakrament zur Pfarrkirche zurückgebracht; rechts unten: Am Fundort steht eine offene Holzkapelle, wo Gläubige die in einer goldenen Monstranz eingeschlossene Hostie verehren (1447)
Das „Arbedodenkmal“ in der Luzerner Peterskapelle: zwei wilde Männer halten über den zusammengeketteten Wappenschilden von Uri und Luzern das Reichswappen
Simultane Darstellung von Ereignissen, die als Folge von zwei Kometen gewertet werden: doppelköpfiges Kalb, Missgeburten, Blut- und Fleischregen auf Rom, Erdbeben von Neapel (1456)
Hinter der Museggmauer liest der Stadtschreiber den Luzernern die Einladung zum Schützenfest in Konstanz vor, die ein Meldeläufer überbracht hat (1458)
Schützenfest in Konstanz, rechts vor dem Kreuzlinger Tor das Handgemenge zwischen Eidgenossen und Schwaben wegen der als „Kuhplappart“ zurückgewiesenen Berner Pfennigmünze (1458)
Brand der Pfistergasse in Luzern. Ansicht des Stadtteils links der Reuss mit Spreuerbrücke, Judenturm mit vier Runderkern, Baslertor, Sentitor, links Bruchtorturm und Krienbachmündung (1462)
Mainzer Stiftsfehde: Reiter und Fussknechte des Pfalzgrafen bei Rhein, der Adolf von Nassau unterstützte, greifen die Wagenburg Dietrichs von Isenburg an (1472, richtig 1462)
Mainzer Stiftsfehde: Reiterschlacht zwischen Pfalzgraf Friedrich und dem Heer des Markgrafen Karl von Baden, des Bischofs von Metz und des Grafen Ulrich von Württemberg (1472, richtig 1462)
Zur Strafe für die Verweigerung des Treueides gegenüber Luzern wird der Grossteil der männlichen Bevölkerung von Weggis in Nauen nach Luzern abgeführt (1380)
Nach Vermittlung der Urner, Schwyzer und Unterwaldner geben die Luzerner die gefangenen Weggiser vor dem Hoftor wieder frei. Rechts die Hofbrücke, in der Mitte Hoftor und Peterskapelle, links die Kapellbrücke. Es fehlt der Baghartsturm (1396)
Sechsplappartkrieg: Der arme Dienstknecht Küeffer Hans [Hermann Klee] mit dem Felleisen auf dem Rücken verabschiedet sich auf dem Marktplatz von Mülhausen vom ungerechten Bürgermeister, den ein Ratsbote mit Knotenstock begleitet (1465/66)
Sechsplappartkrieg: Küeffer Hans verlässt in Brunnstadt das Gasthaus durch die Hintertür, während ein Bote aus Mülhausen, der dem Betrogenen den Restlohn aushändigen sollte, mit dem Wirt verhandelt (1465/66)
Sechsplappartkrieg: Der unter der Gerichtslinde tagende Rat von Mülhausen weist die durch einen zerlumpten Boten überbrachte Forderung des Junkers von Regisheim zurück (1465/66)
Sechsplappartkrieg: Der vom Mülhauser Rat abgewiesene Bote des Junkers von Regisheim wendet sich mit seiner Klage an Thüring von Hallwil, den Landvogt von Ensisheim, der mit seiner Frau vor dem Städtchen flaniert (1465/66)
Sechsplappartkrieg. Die Boten des Junkers von Regisheim und des Landvogts von Hallwil überbringen den Ratsabgeordneten von Mülhausen die an Botenstangen befestigten Fehdebriefe (1465/66)
Waldshuterkrieg: Truppen aus den 8 Orten und aus Solothurn treffen sich auf dem Ochsenfeld, um gemeinsam mit den Mülhausern gegen die aufständischen Sundgauer Ritter in den Kampf zu ziehen (1468)
Waldshuterkrieg: Ein Proviantwagen, der von Mülhausen herkommend den Eidgenossen im Sundgau Nachschub bringen soll, wird von 300 Rittern angegriffen. Diese werden aber erschlagen oder in die Flucht getrieben (1468)
Erzherzog Sigmund von Österreich übergibt Karl dem Kühnen die Verpfändungsurkunde für das Elsass, den Breisgau, den Sundgau und die vier rheinischen Waldstätte (1469)
Eidgenössische Kaufleute auf dem Weg zur Frankfurter Messe werden von den Herren von Geroldseck gefangengenommen und in das Städtchen Schuttern abgeführt (1473)
Der Bischof von Sitten, Walther uff der Flüe, lässt seine Oberwalliser Untertanen den Vertretern von Uri, Unterwalden und Luzern den Treueid schwören (1473)
Peter von Hagenbach, der von Karl dem Kühnen eingesetzte Vogt über die verpfändeten österreichischen Gebiete am Oberrhein, lässt sich von den neuen Untertanen Treue schwören (1469)
Peter von Hagenbach hindert die eidgenössischen Gesandten unter Führung des Berner Schultheissen Niklaus von Diessbach daran, ihr Anliegen dem in Basel weilenden Kaiser Friedrich III. vorzutragen (1473)
Auf dem Marktplatz von Breisach vergreift sich Peter von Hagenbach am Karfreitag an einer armen Bürgerstochter, während die Breisacher zur Kirche gehen (1474)
Die Bürger von Breisach leisten den geforderten Frondienst an Ostern. Friedrich Vögeli und seine Verbündeten setzen den verhassten Vogt gefangen (1474)
Die eidgenössischen Abgesandten ziehen über die Brücke in Breisach ein. Hier treffen sie mit den Gesandten Herzog Sigmunds, der Städte und Landschaften zusammen (1474)
Den Abgesandten der Eidgenossen wird der Text der „Ewigen Richtung“ zwischen dem Hause Habsburg und den Eidgenossen verlesen. Im Nebenraum wird die an Karl den Kühnen zu leistende Pfandsumme für das Elsass, den Breisgau und Sundgau nachgezählt (1474)
Im Luzerner Rathaus versuchen die prächtig gekleideten Gesandten König Ludwigs XI. von Frankreich vor den Vetrtretern der inneren Orte ein Bündnis zwischen Frankreich und den Eidgenossen zustande zu bringen (1474)
Der nach einem heftigen Gewitter angeschwollene und holzführende Krienbach reisst das Schutzgatter und die Brücke zwischen Barfüssertor und Ketzerturm weg und überflutet die Kleinstadt. Schilling bringt das Gewitter mit der Pilatussage in Zusammenhang (1473)
Burgunderkriege: Die Eidgenossen, unterstützt von den Truppen aus Basel, Strassburg, Colmar und Schlettstadt, schlagen das Heer Herzog Karls des Kühnen und seiner mailändischen Verstärkung in die Flucht (1474)
Schwerer Hagel über Luzern. Der Baghartsturm brannte in der hier dargestellten Form 1495 ab und wurde durch den noch heute erhaltenen Rundturm ersetzt (1475)
Burgunderkriege: Die Berner Stadtjugend empfängt die von Grandson und Orbe heimkehrenden Luzerner mit Fähnchen, die auf der einen Seite das Berner, auf der anderen das Luzerner Wappen zeigen (1475)
Burgunderkriege: Kriegsrat der Luzerner, Freiburger, Berner und Solothurner Hauptleute, die beschliessen, Yverdon und Grandson als Stützpunkte zu behalten, Jougne und Orbe dagegen nieder zu brennen (1475)
Raubmord in Basel an einem alten reichen Ehepaar, seiner Magd und einem kleinen Mädchen. Ein Barfüssermönch in Rom gestand viel später das Verbrechen (1475)
In Basel wird die Leiche des Erzbischofs Andreas Zamometic von Krain, der sich selbst getötet hatte, am Strick aus dem Gefängnis geschleift. Der Predigermönch hatte am Münsterturm seinen Aufruf zum Konzil gegen den Papst angeschlagen (1484)
Burgunderkriege: Die Eidgenossen erstürmen erneut Grandson und werfen die burgundischen Besetzer von den Mauern und Türmen, als Vergeltung für die erhängten Kameraden (1476)
Burgunderkriege: Karl der Kühne hält vor dem Zug nach Murten von der Kanzel herab eine Mahnrede an die vor Lausanne zusammengezogenen burgundischen Truppen (1476)
Blick in die Ranftschlucht: Niklaus von Flüe wird von einem Dämonen versucht, jenseits der Melchaa die Einsiedelei des Bruders Ulrich, der einen Luzerner Boten zu Bruder Klaus geleitet
Konstanzer Bistumsstreit: rechts setzt das im Chor des Münsters versammelte Domkapitel seinen Kandidaten Otto von Sonnenberg auf den Altar, links empfängt der Gegenkandidat, Ludwig von Freiberg, das Ernennungsschreiben aus der Hand des Papstes (1474–1480)
Burgunderkriege: Belagerung von Murten. Rechts hinten das herzogliche Hauptlager, auf dem Hügel Karls hölzernes Zelthaus, im Hintergrund das Kloster Münchenwiler (1476)
Burgunderkriege: Schlacht bei Murten. Das Bild beruht auf der grossen Schlachtdarstellung von 1480 im Freiburger Rathaus, die in Kopie auch in Luzern vorhanden war (1476)
Burgunderkriege: Herzog René II. von Lothringen wirbt um die Mithilfe der Eidgenossen bei der Verteidigung Nancys, Schultheiss Peter Ruost diktiert den Soldvertrag (oben). An der Schifflände vor dem Freienhof wirft der Herzog Münzen unter die Kinder (1476)
Burgunderkriege: Blick auf Basel von der Kleinbasler Seite. An die 140 betrunkene eidgenössische Kriegsknechte ertrinken beim Einschiffen am Weihnachtsabend in den Fluten des Rheins (1476)
Burgunderkriege: Die eidgenössischen Truppen und die berittene Nachhut der Verbündeten aus Strassburg, Basel, Frankreich und Österreich brechen von St. Niklausen auf. An der Spitze des Zuges Hans Schindler von Arth und Jörg Schriber von Frauenfeld. Schlachtgebet mit „zertanen Armen“ (1477)
In der grossen Ratsstube des Luzerner Rathauses schliessen die Boten des ungarischen Königs Matthias Corvinus in Luzern mit den 8 Alten Orten, Solothurn und Freiburg einen Hilfevertrag gegen die Türken (oben). Der Luzerner Bote Jacob Jeger wird beim Schloss Oberheim nahe Linz der für König Matthias Corvinus bestimmten Briefe beraubt (unten) (1479)
In der grossen Ratsstube des Luzerner Rathauses verhandelt der päpstliche Gesandte Gentilis de Spoleto um ein gegen die Türken gerichtetes Bündnis zwischen Papst Sixtus IV. und den Eidgenossen (oben). Der Legat, begleitet vom Propst Peter Brunnenstein, wird vor der Hofkirche feierlich empfangen (1479)
Angeführt vom Boten Berns kehren die Freiburger und Solothurner Gesandten nach ihren Werbebesuchen um Aufnahme in den Bund nach Luzern zurück, um die Antwort der Eidgenossen zu vernehmen. Ansicht Luzerns mit Blick aufs Baslertor und die Spreuerbrücke (1477)
Stanser Verkommnis: Während der Tagsatzung eilt Pfarrer Am Grund von Stans zu Bruder Klaus in den Ranft, um seinen Schiedsspruch zu erbitten (oben). Der Begleiter von Pfarrer Am Grund verkündet den Tagsatzungsmitgliedern die Meinung des Bruder Klaus, während Am Grund selbst den Unterwaldner Weibel daran hindert, den vorher gefassten Beschluss dem wartenden Volk mitzuteilen (1481)
Amstaldenhandel: Unter der Dorflinde von Schüpfheim tafelt Peter Amstalden, Landeshauptmann und Gastwirt, mit seinen Gesellen und erzählt von seinen aufrührerischen Plänen gegen die Stadt Luzern. Im Vordergrund notiert der städtische Beamte die Aussagen einiger Kundschafter (1478)
Amstaldenhandel: Unter Androhung der Folter gesteht Amstalden im offenen Obergaden des Wasserturms seinen auf Kirchweih geplanten Überfall auf Luzern (1478)
Amstaldenhandel: Die zum grossen Umgang am Zinstag in der Herbstmesse nach dem Leodegarstag geladenen Entlebucher Mannschaften ziehen durchs Baslertor in die Stadt ein (1478)
Amstaldenhandel: Auf dem vom Luzerner Rat einberufenen Rechtstag beteuern die Unterwaldner Boten, am Vorhaben Amstaldens nicht beteiligt zu sein (1478)
Der Herzog von Mailand liest den Beschwerdebrief der Eidgenossen, den ein Luzerner Läufer überbracht hat. Die Luzerner beschweren sich darin über die Misshandlung eidgenössischer Händler im Herzogtum Mailand (1478)
Ritter Richard von Hohenburg aus Strassburg, der einen Knaben ertränkt hatte (siehe S. 148) und aus der Gefangenschaft entfloh, wird auf seine Bitte hin in Zürich als Bürger aufgenommen und leistet vor dem Rat den Bürgereid (1480)
Der Luzerner Frischhans Theiling, der Held von Giornico, der Zürich und seinen Schultheissen Waldmann verspottet hatte, wird trotz der Fürsprache des Luzerner Rats enthauptet (1487)
Eine Delegation des Klosters Ottobeuren mit Jörg Beck von Isny an der Spitze wirbt beim Luzerner Rat gegen den Willen des Augsburger Bischofs um die Aufnahme ins Burgrecht (1479)
Die aufständischen Bauern von Engelberg werden von einem Trupp aus den Schirmorten des Klosters, Luzern, Schwyz und Unterwalden, überraschend gefangengenommen (1486 oder 1487)
Der Storchenwirt Clewi Hass ersticht vor den Augen Waldmanns einen der Begleiter des Bürgermeisters und löst damit den Aufstand gegen Waldmann aus (1489)
Zürcher Bürger und Bauern aus den Zürichseedörfern ziehen bewaffnet vor das Rathaus, wo Waldmann und die eidgenössischen Boten versammelt sind, und fordern die Auslieferung des Bürgermeisters (1489)
Die ungetreuen Räte Erzherzog Sigmunds von Österreich, die ohne sein Wissen Land und Schlösser versetzten, werden aus der Stadt Innsbruck vertrieben (1487)
Der Abt von St. Gallen, Ulrich Rösch, tritt mit zwei Mönchen und zwei Fürsprechern vor den Rat der Stadt, um die Bewilligung zur Wiederherstellung des Klosters durchzusetzen und dessen Rechte zu verteidigen (1487)
Der Priester Peter Däne verkauft dem Juden Elihart in Sternberg zwei geweihte Hostien, die nach Messerstichen zu bluten beginnen. Im Hintergrund werden die von den Herzögen von Mecklenburg verurteilten Juden verbrannt (1492)
Ein venezianisches Schiff, auf dem sich zwei Luzerner Jerusalemfahrer, Hans von Meggen und Hans Schürpf befinden, wird von einem türkischen Piratenschiff gekapert (1497)
Der französische Gesandte Antoine de Baissey, der im Auftrag Karls VIII. neue Truppen anwerben will, wird in Luzern vor dem Baslertor von einer Ehrengarde empfangen
Der Sittener Bischof Niklaus Schiner übergibt die Bischofswürde seinem Neffen Matthäus, dem späteren Kardinal, der links von den Wallisern zu ihrem Oberhirten und Landesherrn gewählt wird (1499)
Der mailändische Gesandte Giovanni Morosini wirbt in der Luzerner Ratsstube im Auftrag Herzog Ludovico Moros Schweizer Söldner für den Kampf gegen den neuen französischen König Ludwig XII. an (1498)
Der mailändische Gesandte Tommaso Torniello versucht im Rathaus von Luzern, ein Werbebündnis zwischen den Eidgenossen und Frankreich zu verhindern. Diebold Schilling nimmt als Dolmetscher an den Verhandlungen teil
Der Bischof von Chur, Heinrich von Hewen, verhandelt mit König Maximilian auf dem Weg zu dessen Hochzeit mit Bianca Maria Sforza in Innsbruck. Im Stall nebenan verbrennen Maximilians Pferde und sein Reisegepäck mit dem Tafelsilber (1494)
Diebold Schilling rettet den zum Tod durch Rädern verurteilten Jakob Kessler, der unter der Folter einen Mord in Lenzkirch gestand, den er gar nicht begangen hatte (1495)
Schwabenkrieg: Die ungetreuen Räte König Maximilians übergeben ohne sein Wissen einem Läufer einen versiegelten Brief zuhanden des Schwäbischen Bundes (1499)
Schwabenkrieg: Geharnischte Boten berichten den Bündner Truppen vor dem tirolischen Glurns über ihre Beratungen mit den königlichen Räten wegen der Tagung von Feldkirch (1499)
Schwabenkrieg: Die Eidgenossen schlagen bei Hard (TG) die schwäbischen Landsknechte in die Flucht, im Hintergrund schwören die Waldgauer den Eidgenossen Treue (1499)
Schwabenkrieg: Im Bruderholz bei Basel schlagen Luzerner, Berner und Solothurner die schwäbischen Truppen aus dem Sund- und Breisgau, aus Laufenburg, Rheinfelden und Säckingen (1499)
Schwabenkrieg: Die schwäbischen Truppen beschiessen und verbrennen das Dorf Sennwald und die ‚rote Kirche‘, in der eine Hostie auf dem Altar unversehrt liegen bleibt (1499)
Schwabenkrieg: Frauen und Priester aus Konstanz suchen auf dem Schlachtfeld mit Erlaubnis der Eidgenossen nach toten und verwundeten Angehörigen (1499)
Schwabenkrieg: Marodierende schwäbische Landsknechte werden bei Horn durch die Eidgenossen auf ihre Schiffe zurückgetrieben und beschossen. Im Hintergrund Konstanz und die Reichenau (1499)
Schwabenkrieg: Bevölkerung und Besatzung von Tiengen ziehen in blossen Hemden, unter Aufsicht der Eidgenossen, aus dem brennenden Städtchen. Die Hauptleute der schwäbischen Besatzung, Junker Hans von Baldegg und Hans Dietrich von Blumenegg, fliehen hinten in den Wald (1499)
Schwabenkrieg: Gefangenenaustausch vor Rappoltsweiler (?). Peter Russ, der Bruder des Luzerner Schultheissen Hans Russ, wird gegen zwei von den Eidgenossenen gefangengesetzte Edelleute aus Tiengen ausgetauscht (1499)
Schwabenkrieg: Vor Frastanz schlagen die Eidgenossen die Schwaben in die Flucht. Vorne liegt ihr Führer, der Urner Reisläufer Heini Wolleb, erschlagen am Boden (1499)
Passanten erblicken von der Luzerner Reussbrücke aus einen Drachen, der schnell den Fluss hinunterschwimmt. Am Himmel ein Stierkopf, der im Elsass gesehen wurde (1499)
Schwabenkrieg: Ein Bote des Herzogs von Mailand, Ludovico il Moro, überbringt dem Luzerner Schultheissen einen Brief mit der Bitte um Geleit für seine Reise zum Zweck der Vermittlung zwischen den Eidgenossen und König Maximilian
Schwabenkrieg: Auf der Tagsatzung in Zürich erwarten die Eidgenossen den Bericht über die Vermittlungsverhandlungen des mailändischen Gesandten mit Maximilian in Konstanz (1499)
Schwabenkrieg: Die eidgenössischen Vertreter verhandeln vor dem Schaffhauser (?) Rathaus mit den mailändischen Gesandten. Als Vorlage für die Darstellung des gotischen Bauwerks diente das Luzerner Rathaus (1499)
Schwabenkrieg: Die mailändischen Gesandten verlassen Konstanz, um den in Schaffhausen versammelten Eidgenossen die Verhandlungsvorschläge König Maximilians zu unterbreiten (1499)
Schwabenkrieg: In der Schaffhauser Ratsstube unterbreitet der mailändische Gesandte den eidgenössischen Vetretern die Friedensbedingungen König Maximilians (1499)
Die mailändische Gesandtschaft unter Gian Maria Sforza, dem Bischof von Genua, begibt sich zur Söldnerwerbung nach Zürich. Der von Mailand bestochene Jörg Supersaxo wird auf dem Luzerner Fischmarkt verhaftet (1500)
Der als Landsknecht verkleidete Herzog Ludovico Moro wird vor Novarra vom Urner Söldner Hans Turmann verraten und den in französischen Diensten stehenden Eidgenossen übergeben (1500)
Der Bailli von Dijon zahlt den Hauptleuten der Schweizersöldner in französischen Diensten in der Luzerner Ratsstube die versprochene Belohnung für die Gefangennahme Ludovico Moros aus
Auf der Rathausbrücke in Zürich verhandeln die Boten des deutschen Königs mit den Kriegsknechten, die in Novarra für Mailand kämpften. Links der dreiröhrige Brunnen mit den Stadtpatronen Felix, Regula und Exuperantius, rechts das Rathaus, das Zunfthaus zur Meise und das Haus zum Kiel
Der neue Papst Julius II. empfängt auf einem Maultier sitzend die Schweizergarde vor den Toren Roms. Auf dem Schimmel Peter von Hertenstein, päpstlicher Kämmerer, Chorherr von Beromünster, Domherr von Basel und Konstanz (1503)
Bischof Matthäus Schiner, der Bailli von Dijon und Freiherr Ulrich von Hohensax diskutieren mit eidgenössischen Kriegsleuten die Friedensbedingungen (1503)
Bahrprobe von Ettiswil: Hans Spiess wird zur Bahrprobe auf den Friedhof geführt. Die Leiche seiner Frau beginnt zu schäumen und zu bluten. Vor dem Städtchen Willisau wird Hans Spiess hingerichtet (1503)
Der Sultan von Istanbul betrachtet die beiden Barfüsser, die er wegen ihrer Missionstätigkeit den Löwen vorwerfen liess, die aber unversehrt blieben. Darauf werden die Mönche in einem ruder- und segellosen Boot aufs Meer hinausgestossen
Deutsche und französische Gesandte bitten vor der Badener Tagsatzung um Erlaubnis, in der Eidgenossenschaft Söldner für den Italienfeldzug werben zu dürfen (1507)
Anton de Corbellis, Kaplan des Kardinals von Ronen und Gesandter des französischen Königs auf dem Konstanzer Reichstag, wird wegen seiner konspiratorischen Tätigkeit gefesselt nach der Reichenau geführt (1507)
Jetzerhandel: Der Laienbruder und ehemalige Schneidergeselle Hans Jetzer wird von seinen Mitbrüdern im Berner Predigerkloster für einen Betrug missbraucht: nachts erscheint im ein als Muttergottes verkleideter Dominikaner, die Mitbrüder schläfern ihn ein, um ihm mit Säure die Wundmale Christi einzubrennen (1507)
Im Refektorium des Luzerner Franziskanerklosters versuchen Nikolaus Hasfurter und der Chronist Petermann Etterlin den Bruder Stefan daran zu hindern, Briefe für König Maximilian in seiner Zelle zu verstecken
Die französischen Gesandten Philippe de Roquebertin und Pierre Louis de Valtan versuchen vor der Tagsatzung in Luzern zum letzten Mal, den Soldvertrag Frankreichs mit den Eidgenossen zu erneuern (1507)
Jörg Supersaxo übergibt Oswald von Rotz Geld und das Rüdenband, das dem französischen Gesandten Philippe de Roquebertin zum Zeichen der Schmach umgelegt werden soll
Jakob Meyer zum Hasen, der Gesandte der Basler Fasnachtsgesellschaft, bringt die der Luzerner Gesellschaft zu Safran geraubte Fritschimaske nach Basel (1507)
Drei Bettler, die in Sursee aufgegriffen und in Luzern des Mordes an dem unbekannten Vaganten (S. 515) beschuldigt wurden, werden erhängt, obwohl die Bahrprobe ergebnislos blieb
Die französischen Gesandten Philippe de Roquebertin und Pierre Louis de Valtan erhalten auf dem Fischmarkt in Luzern die Nachricht, dass König Maximilian in Venetien eingefallen sei
Die Luzerner Bürger beraten in der Peterskapelle über das Festhalten an den Verträgen mit Frankreich. Links oben die Gedächtnistafel der Freundschaft Luzerns mit Uri (das „Arbedodenkmal“, siehe S. 123) (1508)
Ein Bote König Maximilians überbringt den in der Luzerner Ratsstube versammelten eidgenössischen Abgeordneten einen Brief mit der Bitte, bis zur Ankunft der königlichen Gesandten eine Entscheidung aufzuschieben
Der in Persien mächtige Prophet Sophias Ismahel al Safi unterweist am Meeresufer phantastisch gekleidete Orientalen. Im Vordergrund berittene Abendländer, wohl Graf Heinrich von Hardeck mit Begleitern, der König Maximilian über das Reich des Propheten unterrichtete
Die von Verhandlungen mit König Maximilian heimgekehrten eidgenössischen Gesandten teilen die vom König empfangenen 300 Gulden in gleiche Haufen (1508)
Die eidgenössischen Abgeordneten auf der Tagsatzung in Einsiedeln versuchen die empörten Landsknechte zu beruhigen, die auf den königlichen Gesandten mit den versprochenen Soldgeldern warten (1508)
Läufer aus Bern und Zürich überbringen den Vertretern der drei Urkantone versiegelte Botschaften, in denen von Soldverträgen abgeraten wird. Im Hintergrund weisen zerlumpte und invalide Söldner auf die Folgen der Reisläuferei hin
Margaretha von Flandern bittet durch einen Boten ihren Vater Kaiser Maximilian, in die Niederlande zu kommen, um sie bei den Vermittlungsverhandlungen im Geldernkrieg zu unterstützen
Der Rat von Luzern versucht eine Schar von jugendlichen Bürgern davon abzuhalten, mit den Urkantonen in den Solddienst für Kaiser Maximilian zu treten. Im Hintergrund das gotische Rathaus mit dem „Schnegg“ und dem bemalten Rathausturm
Nach der Tagsatzung zu Beckenried reiten die Gesandten der vier inneren Orte in Bern ein, um über die Hinterlassenschaft des Herzogs von Savoyen zu beraten. Das Stadtbild zeigt Luzerner (Wasserturm, Kapellbrücke) und Rapperswiler (Holzsteg) Elemente
Die Abgesandten der in Einsiedeln wartenden Landsknechte, Jakob Müller von Luzern und Kaspar im Feld von Unterwalden, verhandeln vor dem Schloss Steinen mit Ulrich von Hohensax, um einen endgültigen Bescheid über die Durchführung des Romzugs Kaiser Maximilians zu erhalten
Kaiser Maximilian und seine Räte verhandeln mit Bernardino Carvajal, dem Kardinal von Santa Croce und Legaten des Papstes Julius II. über den bevorstehenden Romzug und die Kaiserkrönung
Auf dem Speyerer Reichstag vertröstet Kaiser Maximilian die Hauptleute der in Einsiedeln liegenden eidgenössischen Söldnertruppen auf ein späteres Datum für den angekündigten Romzug
Kaiser Maximilian erhält zwei Schreiben. Der Papst fordert ihn zum Romzug und zur Kaiserkrönung auf, der französische König bittet um freies Geleit, um mit Maximilian persönlich zu verhandeln
Dietrich von Hallwil, Gläubiger des französischen Königs, entschädigt sich selbst, indem er bei Rheinfelden für den König bestimmtes genuesisches Handelsgut beschlagnahmt
Im Auftrag Papst Julius‘ II. überbringt ein Bote dem Abt von Muri, Johannes II. Feierabend, die Inful als Zeichen seiner angeblichen Beförderung zum Fürstabt
Die eidgenössischen Boten verabschieden sich in Antwerpen von Maximilian, um ihren Orten die Nachricht zu überbringen, der König werde nach dem Reichstag von Worms endlich nach Rom aufbrechen
Der am Schiffbruch von Baden (siehe S. 606) für schuldig befundene Schiffsmann Peter Wunderlich wird in Zürich ertränkt. Blick auf die Gemüsebrücke, das Rathaus, das Wasserrad und das Brunnenhäuschen (1508)
Gesandte der Republik Venedig ersuchen den französischen König Ludwig XII., trotz seiner Versöhnung mit Kaiser Maximilian nicht in ihr Gebiet einzufallen
Luzerner Reisläufer fahren trotz obrigkeitlichem Verbot nach Uri, um nach Mailand zu ziehen. Im Hintergrund der Rundturm der Seeburg zwischen Meggen und Luzern (1509)
Der päpstliche Nuntius Alexander de Gablonetis reitet zur Söldnerwerbung nach Luzern. Die Geldkisten sind mit dem Wappen Papst Julius‘ II. verziert (1509)
Der französische Schatzmeister trifft mit seinen Werbegeldern in Luzern ein. Blick auf die Rössligasse mit den Wirthäusern zum Rössli, zum Raben und zum Schwert (1509)
Ritter Renward Göldli, der heimlich Söldner für Frankreich geworben und über die Grenze geschafft hat, wird mit zwei seiner Kumpane vor der Aarebrücke von Olten gefangengenommen (1509)
Zürcher Ratsknechte führen Junker Melchior Zurgilgen aus Luzern, der im Thurgau ohne obrigkeitliche Erlaubnis Söldner geworben hat, in eine Gefängniszelle des Rathauses (1509)
Albrecht von Landenberg ersticht am Bodensee einen Söldner, der ihn angebettelt und geschmäht hat. Im Hintergrund die Stadt Konstanz und die Insel Reichenau (1509)
Jetzerhandel: Die päpstlichen Richter Achilles de Grassis, Matthäus Schiner und Aymon de Montfalcon verhören in Bern die drei inhaftierten Predigermönche (1509)
Jetzerhandel: Vor dem Zeitglockenturm in der Berner Marktgasse entledigen die drei Bischöfe die verurteilten Predigerbrüder ihrer geistlichen Würde (1509)
Ein schwerer Hagelschlag richtet in Luzern und Zürich grossen Schaden an. An die Zürcher Kirchentüren werden Anklagebriefe gegen gewisse Bürger angeschlagen, die Frankreichs Sache mehr vertreten als jene Zürichs und der Eidgenossenschaft (1509)
Ein Bote des Bischofs von Sitten überreicht dem Luzerner Schultheissen einen Brief mit der Nachricht, das gebannte Venedig sei bereit, Papst und Kaiser die besetzten Gebiet zurückzugeben
Während ein Hagelwetter die Felder von Maschwanden vernichtet, erhängt sich bei Wohlen ein „alt unrein wib“ unter Mithilfe von zwei teuflischen Wesen (1509)
Die Gräfin von Montfort befreit in Baden einen zum Tod durch den Strang verurteilten Gerber, der Leder gestohlen und verkauft hat, um die Gunst seiner Schönen nicht zu verlieren (1509)
Fünf Hüninger, die die Sondersteuer zur Finanzierung der Romreise Kaiser Maximilians nicht entrichten wollen, werden vom Landvogt gefangen nach Ensisheim geführt (1509)
Ein Edelmann, dessen Erbansprüche auf die Pfründen in Lohr bei Nürnberg nicht anerkannt wurden, steckt das Dorf und die Annenkirche in Brand. Dabei bleibt das Bild der hl. Anna Selbtritt wunderbar verschont
Der Leutpriester von Freienbach, Hartmann Sulzer, der an den Wundern der hl. Anna in der Kapelle im Oberdorf zweifelte, wird im Ratssaal von Schwyz in Anwesenheit seiner ihn verklagenden Pfarrkinder vom Schlag getroffen
Spätere Ergänzungen: Marginalien und berichtigte Jahrzahlen, meist von der Hand Renward Cysats (1545–1614), z. B. S. 13, 96, 184, 257, 341, 430, 463, 664/665.
Einband:
Mit hellem Leder bezogene Holzdeckel, 2. Hälfte des 16. Jh., Streicheisenlinien, Einzel- und Rollenstempel, u. a. Apostelrolle: Christus, Johannes Baptista, Paulus, Petrus, ähnlich EBDB Rollen-Nr. r003386 (2. Hälfte 16. Jh.). Rücken neu. Spiegel- und Vorsatzblätter (I–IV, 685–688) Papier, neu. Zwei nach vorn greifende Kantenschliessen mit Messingteilen, neu. Je 5 ziselierte Messingbeschläge mit Buckeln, diejenigen der Eckbeschläge als Blüten ausgebildet, auf den äusseren Rändern Ioerg Schwizer 1577 H.A. Weiss-blaue Kapitale. Für die Teilfaksimilierung von 1932 aus- und wieder eingebunden. Für die Faksimilierung 1977 ausgebunden und restauriert.
1–12Register.>Der erst teil. Dis ist das Register oder die taffel disser konick [sic] unn sol man verstan die capettel und figuren ze suchen by der zal der blettern wie das harnach volget.<Die vorred diss bůchs am i blatt. Wie anfencklich das wirdig gotz huss im Hoff zu Lucern erbuwen und über lang ernüwert ward am ii blatt …
13–683Diebold Schilling: Eidgenössische Chronik … //
behalters in geschrifft ze setzen angefangen, ouch darby zunn kürtzisten für mich genommen etwas von dem anfang des lobwirdigen gotzhuses im Hoff …
14>Wie anfencklich das wirdig gotz huss im Hoff zů Lucern erbuwen und über lang ernüwert ward.<[I]n dem jar alss man zalt von der gepurt unnsers lieben heren Jesu Christi fünff hundert und drüy jar …–…
683Wann fürwar, wa ein mönsch so verhertet ist, der ein sollichen schlechten glouben hat, dz er nit meint, das got der almechtig in sinem geschlecht höcher dann in andern helgen well geeret sin, der gat grösslich irr.
Peter Rück und Gottfried Boesch, Textedition, in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513. Faksimile der Handschrift S 23 fol. in der Zentralbibliothek Luzern, hrsg. von Alfred A. Schmid, Luzern 1977–1981, Kommentarbd., S. 1–533.
Entstehung der Handschrift: Zahlreiche Bilder sind im Rahmen oder auf Toren oder Türmen auf die Jahre 1511–1513 datiert: 831512, 90 am Stadttor 1512, 110 am Tor 1512, 1201512, 1231511, 1541511, 160 am Tor 1511, 163 am Stadttor 1511, 165 am Kirchenportal 1511, 168 am Tor 1512, 182 am Tor 1512, 190 am Tor 1512, 242 am Tor 1512, 259 am Gebäude links aussen 1512, 275 am Stadttor 1512, 332 am Tor 1513, 374 am Turm 1499, korrigiert in 1513, 499 im Rahmen 1511, 551 unterer Rand Totenkopf mit 1513, 628 Wirtshausschild zum Schwert 1513. Sieben Bilder zeigen Signaturen: 84L 1512 W, 132SAN, 159HALD, 201hald, 414HVK, 437D.G O, 49915.HVK.01. Das erste Blatt des Vorworts mit dem Schreibervermerk ist nur in Abschriften erhalten, zuerst 1571: ZHB Luzern Pp 9 fol., Johannes von Cham († 1585), Gardeschreiber in Rom (Alois Lütolf, Die Schweizergarde in Rom, Einsiedeln, New York 1859, S. 98), 1r Hie facht an dass Buͦch unndt die Cronica durch mich Diebolten Schillig priester gemachett unnd hiemitt minen Gnnedigen Herrn von Lucern, Schultheissen, Raͤtten, Hunndertten unnd einer gantzen gmeindt überantwortett. Weitere Abschriften: vor 1614 ZHB Luzern Ms 112 fol., Renward Cysat, 282r; 1624 Ms 3 fol., Niklaus Ratzenhofer, Luzerner Kleinrat († 1649), VIr.
Provenienz der Handschrift: Die Chronik wurde im Luzerner Staatsarchiv aufbewahrt (Gottlieb Emanuel von Haller, Bibliothek der Schweizer Geschichte, Teil 4, Bern 1786, S. 354–356), 1811 fand die Übergabe an die neugegründeten Burgerbibliothek der Stadt Luzern statt (Verzeichnis der Beyträge und Geschenke, welche der Burger-Bibliothek der Stadt Luzern von ihrer Entstehung an gemacht worden, 1811–1855, S. 2, Nr. 27, Archiv Bürgerbibliothek, BBG 39). Im Zuge der Sönderung des Staatsgutes gelangte sie 1832 zusammen mit der Bürgerbibliothek an die Korporationsgemeinde Luzern. Seit 1951 wird sie in der Zentral- & Hochschulbibliothek Luzern aufbewahrt.
Textausgaben:
Diebold Schilling’s des Lucerners Schweizer-Chronik, abgedr. nach der Originalhandschrift auf der Bürgerbibliothek der Stadt Lucern, Lucern 1862.
Diebold Schilling, Luzerner Bilderchronik 1513, hrsg. von der Einwohner- und Korporationsgemeinde Luzern; bearb. von Robert Durrer und Paul Hilber, Genf 1932.
Peter Rück und Gottfried Boesch, Textedition in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513. Faksimile der Handschrift S 23 fol. in der Zentralbibliothek Luzern, hrsg. von Alfred A. Schmid, Luzern 1981, Kommentarbd., S. 1–533.
Gedruckte Kataloge:
Katalog der Bürgerbibliothek in Luzern, Luzern 1840, S. 568, Nr. 41.
Literatur zur Handschrift:
Diebold Schilling’s des Lucerners Schweizer-Chronik, abgedr. nach der Originalhandschrift auf der Bürgerbibliothek der Stadt Lucern, Lucern 1862.
Theodor Von Liebenau, Chronikschreiber Diebold Schilling von Luzern, in: Monatrosen 15 (1870/71), S. 213–222, 245–255.
Josef Zemp, Die schweizerischen Bilderchroniken und ihre Architektur-Darstellungen, Zürich 1897.
Paul Hilber, Des Luzerners Diebold Schilling Bilderchronik 1513, Frauenfeld; Leipzig 1928.
Diebold Schilling, Luzerner Bilderchronik 1513, hrsg. von der Einwohner- und Korporationsgemeinde Luzern; bearb. von Robert Durrer und Paul Hilber, Genf 1932.
Theodor Ottiger, Die Luzerner Chronik des Diebold Schilling aus dem Jahre 1513, Luzern 1972.
Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513. Faksimile der Handschrift S 23 fol. in der Zentralbibliothek Luzern mit Kommentarband, hrsg. von Alfred A. Schmid, Luzern 1977–1981.
Pascal Ladner, Codicologische und paläographische Untersuchung, in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513, S. 541–558.
Peter Rück, Diebold Schilling für die Sache des Kaisers: Zur Konstruktion der Chronik, in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513, S. 559–584.
Alfred A. Schmid, Die Illustrationen: Stil und Meisterfrage, in: Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513, S. 679–707.
Carl Pfaff, Staat und Gesellschaft im Spiegel der Chronikillustration des Berner und Luzerner Schilling, in: Geschichtsfreund 135 (1982), S. 89–120.
Stefan Ragaz, Luzern im Spiegel der Diebold-Schilling-Chronik 1513–2013, Adligenswil 2013.