Kurzcharakterisierung:Das monastische Antiphonar enthält die Gesänge zum Stundengebet. Die Melodien sind durchwegs mit linienlosen Neumen und Tonarbuchstaben bezeichnet. Aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammen Nachträge auf Papierblättern.(szu)
Standardbeschreibung: Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 149-150.
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Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 148-149.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Antiphonarium Monasticum
Entstehungsort: Südwestdeutsch
Entstehungszeiten:
14. Jahrhundert
drittes Viertel des 16. Jahrhunderts
Frühere Signatur:
Cod. 5.2.
Beschreibstoff: Pergament und Papier. Wasserzeichen: Basler Wappen, ähnlich Tschudin, 201-220 und Adler mit Basler Wappen, ähnlich Tschudin, 241-250, beide mit Monogramm NH, 2. Hälfte 16. Jh.
Bei den Adventsonntagen, Weihnachten, Johannes Ev., Epiphanie, Martin und Nikolaus Initien in roter und schwarzer Kapitalis.
2-3zeilige rote Lombarden, teilweise ornamental gespalten und mit Fleuronné. Bei Assumptio BMV, Decollatio Johannis Bapt., Nativitas BMV, Felix und Regula sowie Mauritius 3zeilige blaue Lombarden, teilweise mit rotem und blauem Fleuronné. Bei Weihnachten und Michael 4-5zeilige rote ornamental gespaltene Lombarden mit reicherem Fleuronné; bei Benedikt nicht ausgeführt.
324v flüchtige Skizze in roter Tinte: geflügeltes Fabelwesen mit Vogel.
Spätere Ergänzungen: Ergänzungen des 14.-15. Jhs. auf den Rändern von mehreren Händen, mit Neumen, z. B. 59v, 72v, 198v f. Ergänzungen des 16.-17. Jhs., z.B. 40v, 78v.
Einband:
Mit hellem Leder bezogene Holzdeckel, 3. Viertel 16. Jhs. Streicheisenlinien, Rollen- und Einzelstempel. Grüner Schnitt. Zwei nach vorn greifende Langriemenschliessen, eine teilweise abgerissen. Blau-weisse Kapitale. Spiegel- und Vorsatzblätter (1-3, 325-327) Papier, Wasserzeichen Bär, Lindt, 59 und 60 (1560-1575). Auf dem Rücken Papierschild Cho[...] buoch vo[...] tur, Ende 17. Jh., überklebt durch ein gelbes Papierschild Antiphonarium cum Neumis, 19.-20. Jh., darüber Signaturschild n°4.
4r-248vProprium de tempore et de sanctis.
1. Sonntag im Advent - Lucia.
Die hilf und gnad des almechtigen gottes sig uns alzitt bywonen …–…
inimicum subisti.
Zu den Responsorien der Adventsonntage vgl. Ottosen, Antiphonaire, S. 69f., 92, 151f., 178f. (Muri, Engelberg u. a.).
325r-326vOfficia Iohanni et Pauli et Mariae Magdalenae.>Ioannes und Paulus marterer<Zu der i vesper. Über psalmos. Antiphona. Istorum est enim …–…
pro nostris reatibus oret.
Papier, 17. Jh., mit deutschen Rubriken, ohne Notation.
Teil des 14. Jhs.: Südwestdeutsches benediktinisches Kloster nach den Responsorien des Totenofficiums. Die Responsorien der Adventsonntage entsprechen denjenigen einer Gruppe von Klöstern, der auch Muri und Engelberg angehören.
Teil des späteren 16. Jhs.: wahrscheinlich Hermetschwil.
Erwerb der Handschrift: Seit dem späten 16. Jh. wohl Hermetschwil. Im Bücherverzeichnis von Hermetschwil 1697 aufgeführt: 48r Choral chor buoch von tabellatur N° I. Auf dem vorderen Spiegelblatt alte Signatur Cod. 5.2., darunter rot n° 4; auf den Spiegelblättern Stempel Convent M. G., 19. Jh.
Bibliographie:
Bei Bruckner, Scriptoria 7, S. 32, 72, 77 als verschollen notiert.