Entstehungsort: Alemannischer Sprachraum, möglicherweise Basel

Entstehungszeit: 1. Hälfte 15. Jahrhundert

Alternative Bezeichnung: Der Kleine Rosengarten

Frühere Signatur: Basel UB, Handschriften, F VIII 20 (alt)

Beschreibstoff: Papier stark abgebaut und fragil, diverse Reparaturen des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Wasserschäden, v.a. an den Blatträndern und -ecken. Wasserzeichen: erkennbar Ochsenkopf, schreitender Ochse.

Umfang: 1 Band (32 Bl.)

Format: 20 x 14 cm + 1 Beilage + 3 Fragmente

Seitennummerierung: Moderne Bleistiftfoliierung: 1-32. Bl. 3-31 zusätzlich zeitgenössische Foliierung in römischen Zahlen: i-xxviiii.

Lagenstruktur: Lagen nicht zu ermitteln; Blattverlust nach Bl. 24 (Textverlust entsprechend Älterer Vulgatversion v. 1106-1142).

Seiteneinrichtung: Schriftraum 13-14 x 8-9 cm, mit Linien begrenzt. Einspaltig, Verse abgesetzt. 18 Zeilen pro Seite. Keine Interpunktion, keine Reimpunkte.

Schrift und Hände: Bastarda von einer Hand der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Spätere Ergänzungen: 13v, 16v, 17r, 18r, 24v, 27r, 29v, 30r, 31r, 31v, 32v zeitgenössische Federproben und Skizzen. Auf allen Textseiten Versangaben mit Bleistift nachgetragen.

Einband: Holzdeckel mit rotem Lederüberzug, stark abgebaut. Zu den Einbandfragmenten siehe "Beilagen".

Zusatzmaterial:

Beilage 1: Notizen von Max Burckhardt zur Handschrift. Fragmente 1-3: ursprünglich Teile des Einbandes. Fragment 1 Teil einer Pergamenturkunde, die sich unter dem aufgeklebten Papierblatt des vordern Deckels befand, ausgestellt vom Stellvertreter des Ritters Werner von Bärenfels, Schultheiss von Kleinbasel und Bürgermeister der Stadt Basel, gefallen 1386 in der Schlacht bei Sempach. Fragmente 2 und 3 Papiere mit Federproben. Zu den Fragmenten siehe Lienert et al., 2011.

Hauptsprache: Deutsch (Alemannisch)

Entstehung der Handschrift: Eintrag 1v von Ludwig Sieber: Vorliegende Handschrift des mhd. Gedichtes vom Zwergenkönig Laurin ist im Februar 1878 von Hrn. Adolf Fehlmann am untern Rheinweg bei Basel (rechtes Ufer) gefunden worden. Gustav Roth betont, dass sie, ihrem Äusseren nach zu schliessen, längere Zeit im Wasser gelegen hatte (vgl. Roth, 1911). Im "Manual des Bibliothekars" aus dem Jahr 1878 ist die Handschrift am 7. März als Schenkung "von der Herrn Prof. W. Vischer und L. Sieber" verzeichnet (vgl. AR I 194, S. 7). Vermutlich haben also der ehemalige und der gegenwärtige Oberbibliothekar, Wilhelm Vischer (im Amt 1867-1871) und Ludwig Sieber (im Amt 1871-1891), die Handschrift von Fehlmann erworben und der Universitätsbibliothek geschenkt. Im entsprechenden Jahrgang des Jahresberichts der Öffentlichen Bibliothek, der als handschriftlicher Entwurf von Siebers Hand vorliegt, ist sie nicht erwähnt. Bibliotheksstempel der UB Basel auf 1r, 2r, 32v. Abgesehen von ihrer Entstehung im alemannischen Sprachraum ist die ursprüngliche Herkunft der Handschrift unbekannt. Der auf 32v gezeichnete Ritter trägt eine Fahne mit dem Wappen der Stadt Basel. Dieser macht, ebenso wie die Urkundenfragmente im Einband (vgl. Fragment 1), einen Basler Bezug wahrscheinlich.

Erwerb der Handschrift: Geschenk. Herkunft: Ludwig Sieber; Wilhelm Vischer Datum: März 1878 Eigent.: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel