St. Gallen, Stiftsarchiv (Abtei Pfäfers), Cod. Fab. XII
Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 1, Schreibschulen der Diözese Chur, Genf 1935, S. 84.
Handschriftentitel: Vitæ Sanctorum.
Entstehungszeit: X. (?), XI. S.
Beschreibstoff: Weisses zT. stark gedunkeltes schmutziges, oft auch gut erhaltenes, gut geglättetes, wenig genähtes Pergament.
Umfang:
I und 244 FF.
Format: 19,6 (19,2-19,7) x 26 (25,6) cm
Lagenstruktur:
- Der heutige Band umfasst zwei ehedem selbständige Codices 1-172 (ehemals zwei Hss.) mit Heiligenleben, 173-244 Expositio evangelii secundum Matthæum (vgl. dies).
- Bis F. 103 sind Kustoden fast stets vorhanden (sie fehlen 1-8, 9-16, dagegen F. 17 III, 25 IIII, 33 V, wobei mit 48 ff. neue Zählung I ff. beginnt, 96 und 103 besitzen keine Kustodenzeichen mehr). Mit 103 hört der 1. Codex auf; Blatt 103 diente offenbar lange als Schmutz- und Deckblatt, während ein eigentlicher Deckel fehlte, wie ähnlich auch 104 und 172. 103-172 besitzt keine Kustoden. 1-103 weist überwiegend Quaternionen auf (97-103 ist ein Quinio). Sehr unregelmässig sind dafür die Lagen des folgenden Teils F. 104-172 (104/105 am Quaternio 106-113 befestigt, 114-118 Ternio, 119-126 Quinio, 127-134 Quaternio, 135-136 Binio, 137-144 Quaternio, 145-152 Quinio, 153-160, 161-165, 166-172 Quaternio, oft unvollständig).
Seiteneinrichtung:
(13 (12,5) x 17 (18,5) cm). 24 Zeilen. Linierung mit Griffelauf Haarseite. Zirkellöcher. Je 2 innere und äussere vertikale Begrenzungslinien.
Schrift und Hände:
Buchschmuck:
Einband:
In urspr. weissem, heute stark abgeschabtem alten Ledereinband (19,5 x 26,4 cm), mit 3 Bünden ohne Schliessen. Als Vorsatzblatt dient ein Pergamentblatt des 10. Jhs., im Rückdeckel eine 1352 zu Feldkirch ausgestellte Urkunde. Rückaufschrift (18. Jh.): Legendæ aliquorum sanctorum. Item explicatio super Matheum. M. S. XXVI, dazu weiter unten die ältere Signatur J (?).
Inhaltsangabe:
- Vitæ Sanctorum.
Entstehung der Handschrift:
Der Codex dürfte identisch sein mit
Lehmann
MABK I no. 96 Zeile 20 f. Liber de vita beati Columbani et Galli et aliorum
, mit dem es die nämlichen Stücke besitzt. Danach wäre der Codex bereits 1155 in Pfävers nachweisbar.
Kodikologische Einheit:
Zweiter Teil von Pfävers XII
Handschriftentitel: Expositio Evangelii secundum Matthæum.
Entstehungszeit: IX. S.
Beschreibstoff: Geschmeidiges weissgelbliches recht mittelmässiges Pergament.
Format: ca. 19,6 x 26 cm
Lagenstruktur: Regelmässige Kustodenbezeichnung (Beginn fehlt, 180v-200v II-VII, spätere Bezeichnungen nicht ersichtlich). Bis auf den unregelmässigen Schluss (221-229
Quinio, 238-240
Binio, 241-243
Ternio, alle unvollständig) vollständige Quaternionen.
Seiteneinrichtung:
(13,5 (14) x 20 (20,5) cm). 33-35 Zeilen. Linierung auf der Haarseite vor der Faltung, mit Griffel. Zirkellöcher. Je 2 innere und äussere vertikale Begrenzungslinien.
Schrift und Hände:
- Tiefdunkelbraune fast schwarze Tinte.
- Die Hs. ist wohl von einer einzigen frühen karolingischen Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jhs. geschrieben, die möglicherweise noch Spuren des churrätischen Duktus aufweisen könnte.
Buchschmuck: Rubrizierte Titel, ohne nennenswerte Verzierungen.
Einband:
Der zweite Teil (F. 173-244) von Pfävers XII (vgl. dort), früher wohl lange ohne eigentlichen Einband, wie der Zustand von F. 173 annehmen lässt. Der Codex ist recht unvollständig.
Inhaltsangabe:
- Expositio Evangelii secundum Matthæum.
Entstehung der Handschrift: Sehr wahrscheinlich ist der Codex identisch mit
Lehmann
MABK I no. 92 Zeile 33 f. I liber super Matheum = no. 94 Zeile 26 I super Matheum
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