Schaffhausen, Ministerialbibliothek, Min. 54

Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 148.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Gregorius I. papa
Entstehungsort: Schaffhausen
Entstehungszeit: 1080-1096
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 102 Blätter
Format: 27,5 x 20,5 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung 1-102.
Lagenstruktur: Lagen: I2 + 11 IV90 + (IV+1)99 + I101.
Seiteneinrichtung: Blindliniierung. Schriftraum 20,5 x 14-15, 30 Zeilen.
Schrift und Hände: Karolingische Minuskel von mindestens zwei Händen, Handwechsel 27v /28r.
Buchschmuck:
  • Incipits und Explicits in roter, Initien in schwarzer Rustica, 1v auch in Capitalis, 3r in gestreckter roter Rustica.
  • Bei den Büchern 4-7zeilige rote Ziermajuskeln.
  • 3r Incipitseite: 23zeilige Rankeninitiale P in roter Federzeichnung mit Knollen, Zierklammern und aufgesetzten Blättern.
  • Textanschluss in Capitalis und Rustica, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
  • 1v (Fragment) Vorzeichnung einer 11zeiligen Rankeninitiale.
Spätere Ergänzungen: Korrekturen von zeitgenössischer Hand interlinear, marginal und auf Rasur. Notamonogramme.
Einband: Originaleinband des 11./12. Jhs. Deckel 28 x 20,5, Dicke 12 mm, Aussenkanten leicht abgeschrägt. Heftung auf drei doppelte Lederbünde, Deckelverbindung romanisch. Kapitalheftung auf doppelte Lederbünde. Bünde vorn mit einer Ausnahme gebrochen, hinten Reparatur. Kapitale durch durchgehenden Lederstreifen gestochen, der ehemals in überstehenden Lederlappen endete; Lederlappen oben und unten abgeschnitten, darunter Gewebereste. Einschläge genäht, Ränder auf den Innendeckeln mit grobkörniger hellbrauner Masse bestrichen. Ehemals zwei nach hinten greifende Kantenschliessen, Reste der mit Gewebe überzogenen Lederbänder und Kupfernägel im Vorderdeckel sowie Dorne aus Horn in den Kanten des Rückdeckels erhalten. Auf dem Rücken zwei Papierschilder mit Werktiteln und Signaturen, das obere 16./17. Jh., das untere 18. Jh. (Cod. 54. G.). Spiegelblatt vorn abgelöst, Spiegelblatt hinten (102) neu, Papier.
Inhaltsangabe:
  • Abgelöste Spiegel- und Vorsatzblätter
  • 1r leer.
  • 1v-2v, 100r-101v Gregorius I. papa: Moralia in Job, lib. 23 (Fragmente).
    • (1v) // Beatus igitur Iob …–… exteriora requisivit.// CC 143B, S. 1143, Z. 6-31.
    • (2rv) //tribuitur …–… non habet dicit// CC 143B, S. 1155, Z. 19-1158, Z. 3.
    • (100rv) // voce per prophetam …–… terrene glorie adiumentum// CC 143B, S. 1153, Z. 24-1155, Z. 19.
    • (101rv) //Amicos nanque eius …–… dolore vel mediatoris // CC 143B, S. 1143-1145, Z. 31-101.
    Die Fragmente enthalten den gleichen Text wie 3v-4v und 9r-10v.
  • Hauptteil
  • 3r-99v Gregorius I. papa: Moralia in Job, lib. 23-27. Incipitseite: >Incipit quinta pars moralium<. Prefationem huius operis …–… non invenerunt. >Explicit liber .xxvii.<. CC 143B, S. 1143-1393.
  • 100r-101v Abgelöste Spiegel- und Vorsatzblätter hinten, s. o.
  • 102rv leer.
Provenienz der Handschrift:
  • Identisch mit dem fünften Band der Expositionis beati Gregorii moralium vi partes in singulis libris im Schaffhauser Bücherverzeichnis um 1100.
  • Als 44γ im Elenchus librorum von 1589, S. 28.
  • Besitzeintrag: 2r Bibliothecae Eccles. Scaph. ad D. Johannem, 17. Jh.
Bibliographie:
  • Boos, Katalog, 1877, S. 7;
  • Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, S. 106;
  • Butz, Katalog, 1994, S. 39, Nr. 18.