Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Marina Bernasconi Reusser für e-codices, 2010.
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  • Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich 1991, Nr. 245, S. 85.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 372.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 983
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Marina Bernasconi Reusser für e-codices, 2010.

Handschriftentitel: Otto von Passau, „Die 24 Alten“
Entstehungsort: St. Gallen, Kloster St. Leonhard (?)
Entstehungszeit: [14]64
Frühere Signatur:
  • „R Nr. 69“ (S. 2 und S. 13)
  • „S. n. 67“ (S. 3)
Beschreibstoff: Papier. 1. Lagen 1, 15, 16: Ochsenkopf, ähnlich Piccard Ochsenkopf I, 731-734; 2. Lagen 2-4. 6. 10. 12. 14-15: Ochsenkopf, ähnlich Piccard Ochsenkopf XIII, 466; 3. Lagen 5, 7-9, 11-13: Dreiberg, ähnlich Piccard, Dreiberg, III, 1082-1083.
Umfang: 367 (die Paginierung springt von 343 zu 345).
Format: 320 x 227
Seitennummerierung: 1-367 Tintenpaginierung von Ildefons von Arx (springt von 343/ 345).
Lagenstruktur:
  • 1 IV10 + 10 VI250 + 1V270 + (VI-1)294 + 3 VI367. Zwischen p. 288 und 289 fehlendes Blatt mit Textverlust (Textlücke Druck 1836: S. 401, 27-417, 29).
  • Alle Lagen mit beschrifteten Pergamentfalzen (nach Wieland Schmidt handelt es sich um eine lückenhafte deutsche Privaturkunde vom 18. Nov. 1409 aus St. Gallen, in der Katharina, Heinrich Husammans eheliche Wirtin, mit Einwilligung ihrer Geschwister Ulrich, Heinrich, Konrad, Rudolf, Walter, Jakob, Heinrich, Anna, Elsbeth den aus dem Besitz ihres Vaters Ulrich Appenzeller ab dem Berg erhaltenen Erbteil an Hermann Keller, Ulrich Kellers selig ehelichen Sohn, verkauft); Wortreklamanten von der Texthand, teilweise weggeschnitten.
Seiteneinrichtung: Schriftraum mit brauner Tinte (Lagen 1-4) und Blindlinien auf der Rectoseite; zweispaltig (77/71), 33/36 Zeilen. Schriftraum 210/220 x 155/160;
Schrift und Hände: Regelmässige, kalligraphisch wirkende Bastarda von der Hand der Schwester Endlin, Kolophon S. 6: Dis buch ist der swostren zu sand linhart und ist geschriben, volendet am mitwoch vor dem buertlichen tag unser lieben frowen jny dem lxiiii jar. – bit got fur swester endlin. (= 4. September 1464). Rubriken, Kolophon, Nomina sacra und einige Heiligennamen in Textualis.
Buchschmuck: Rubriziert, Überschriften in rot; rote Unterstreichungen. S. 166 eine rote Lombarde in Form eines Fisches.
Spätere Ergänzungen: Am Rand einzelne zeitgenössische Korrekturen.
Einband: Zeitgenössischer Einband: rotes Leder auf Holz, Eckbeschläge aus Messing (einer im Hinterdeckel verloren), Spuren eines Mittelbeschlags auf beiden Seiten. Spuren von zwei Schliessen, von denen nur im Hinterdeckel die Befestigung in Form einer Rosette aus Messing erhalten ist. In der Mitte ein, sehr wahrscheinlich erst später eingefügtes Schliessband. Auf dem Rücken Schildchen mit […] Leonhart. Darüber Papier-Schildchen mit dem Titel Liber Spiritualis. und Papier-Etikette mit Signatur 983.
Hauptsprache: Mundart: Südalemannisch, südlicher Bodenseeraum
Inhaltsangabe:
  • S. 1 leer
  • S. 2 Dyss buech ist der swestern zue sant linhart vor der stat sant gallen , rot geschrieben, und die Signatur R Nr. 69
  • S. 3a-366a Otto von Passau: Die 24 Alten
    • (S. 3a-6b) (Register): Das ain ieklicher dester baelder mug zvissen von was …–… des helff uns got der vater und der sun und der haillig gaist amen. Dis buch ist der swostren zu sand linhart und ist geschriben volendet am mitwoch vor dem buertlichen tag unser lieben frowen. Jny dem LXIIII jar. Bit got fur swester endlin
    • (S. 7-12) leer
    • (S. 13a-15b) (Vorrede Vision des Johannes): Sanctus johannes ewangeliste sach in der toegen bůch in dem hymel sitzent
    • (S. 15b-366a) (Rede des ersten Alten): >Der erst alte der wisset dich mijnende sel von wanen du eumer figest und ist dises der erste alte.< Der erste alte wisset dich in mede selle uff dich selber …–… der guldin thron werd in der hochsten wonnung. Amen. >Hie hat das bůch am end das da haist das bůch der vierundzwamzig alten. Got wolle uns alle im siner genaden behalten amen.<
    Zu Otto von Passau VL2 7 (1989), col. 229-234 (André Schnyder) .
Entstehung der Handschrift: Die Handschrift ist nach dem Schreibervermerk S. 6 (Dis buch ist der swostren zu sand linhart und ist geschriben volendet am mitwoch vor dem buertlichen tag unser lieben frowen. Jny dem LXIIII jar. Bit got fur swester endlin) von einer Schwester Endlin, über die wir keine weiteren Nachrichten besitzen, wahrscheinlich im Kloster St. Leonhard in St. Gallen geschrieben worden. Die Abschrift wurde am Mittwoch, den 4. September 1464 vollendet.
Provenienz der Handschrift: die Handschrift gehörte zur Beginengemeinschaft der Unteren Klause St. Leonhard in St. Gallen, s. S. 2 (rot): Dyss buech ist der swestern zue sant linhart vor der stat sant gallen. Die Untere Klause bei St. Leonhard ist im Jahr 1425 oder 1426 am Fusse des kleinen Hügels westlich der Stadt St. Gallen gegründet worden, auf dem seit dem 12. Jahrhundert die Kirche St. Leonhard und seit 1318 eine Klause nachweisbar sind. Die Schwestern gehörten zum dritten Orden der Franziskaner. Als das Kloster in 16. Jh. aufgelöst wurde gingen einige Handschriften der Klosterbibliothek ans Schwesternhaus von St. Georgen und von dort in die Stiftsbibliothek, andere an die Kantonsbibliothek Vadiana in St. Gallen. cf. Lehner S. 200-202, Giangrosso S. XVII, Bress-Grabher S. 611 und Flury S. 105-106.
Bibliographie:
  • Gustav Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875 (Nachdruck Hildesheim/New York 1975), S. 372
  • Wieland Schmidt, Die vierundzwanzig Alten Ottos von Passau (Palaestra 212), Leipzig 1938 (Nachdruck New York 1967), S. 63f. (Nr. 18) ;
  • Maria W. Lehner, Die Schwestern zu St. Lienhart vor der Stadt St. Gallen (1318-1566), in Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte, 55 (1961), S. 191-221, 275-287: 202;
  • Werner Besch, Sprachlandschaften und Sprachausgleich im 15. Jahrhundert. Studien zur Erforschung der spätmittelhochdeutschen Schreibdialekte und zur Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache (Bibliotheca Germanica 11), München 1967, S. 27f. (Nr. 18);
  • Patricia A. Giangrosso, Four Franciscan saints’lives: German texts from Codex Sangallensis 589, Stuttgart 1987 (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik), S. XVII;
  • Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Dietikon-Zürich, 1991, III, S. 85 Nr. 235;
  • Magdalen Bless-Grabher, Untere Klause bei St. Leonhard, in Helvetia sacra, Abt. IX, Bd. 2: Die Beginen und Begarden in der Schweiz, Bern 1995, S. 606-619;
  • Theres Flury, Handschriften aus St. Galler Frauenklöstern, in Frauen im Galluskloster, Katalog zur Ausstellung in der Stiftsbibliothek St. Gallen (20. März – 12. November 2006), St. Gallen 2006, S. 104-105.