Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 353-354, Nr. 56.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 289-291.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 855
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Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 289-291.

Handschriftentitel: Cod. Sang. 855
Entstehungszeit: s. IX ineunt.
Beschreibstoff: Pgm.
Sehr inkorrekt auf geringem Pgmt.
Umfang: 429 (428) Seiten
Format: 8° (17 und 10½ C.)
Lagenstruktur: Signatur I-X von S. 195-335.
Seiteneinrichtung: zu 16-21 Zeilen
Schrift und Hände: von Mehrern.
Buchschmuck: Mit 2 Federzeichnungen p. 349 und 350.
Inhaltsangabe:
  • 1). S. 4-131: >Incipit secunda editio Donati gramm. urbis Rome.<
    (Sogenannter Donatus major. Lindemann Corp. Gramm. lat. I, p. 5-36. Die St. Galler Hs. ist (ungenau) erwähnt bei Keil Grammatici lat. IV, 2 p. XXXIV.)
  • 2). S. 132-179: Rhetorica Alcuini
    (ohne Ueberschrift, mit den Distichen: 'Qui rogo civiles' zu Anfang; am Ende defekt. Reicht bis Cod. No. 276 p. 177 unten.)
  • 3). S. 180-187: Virgil'sche und leoninische Verse von späterer Hand und eine Oratio: 'Praesta dne legentibus provectum' etc.
  • 4). S. 187-346: Cassiodorus de VII artibus
    (als 'Saecularium litterarum liber secundus' bezeichnet, vollständig mit Praefatio und Register. Opp. ed. Garet II, 528. Eingeschaltet sind Tabellen mit Thier- und Menschenfigürchen in Federzeichnung).
  • 5). S. 352-397: >Incipit malli Theodori de metris<
    (ed. Heusinger Wolfenb. 1755. 8°. Leyden 1766. 8°).
    Der Schluss lautet: adiciatur existimem. Finit omnibus adversantibus me. Amen.
  • 6). S. 398-414: >Inc. capitula de diversa miracula quae sunt super terra.<
    (Parallele der heidn. und der christl. Weltwunder. *Auch in einem Cod. Vindob. vgl. Endlicher's Katalog p. 220. Seltenes und interessantes Stück, aus der Wiener Hs. hsgg. von Haupt: Ovid. Halieutica etc. Lips. 1838. 8° p. 67; aus einer Bamberger von F. Haase in: Gregorius Turon. de cursu stellarum Breslau 1853. 4°.)
  • 7). S. 415-425: *Isidor de natura rerum cap. 39, 43, 46 und 47 (p. 371-73 ed. du Breul).
    Dieses Fragm. ohne die Kapp. 44 und 48 steht auch in 2 röm. Hss. vor dem nachfolgenden Gedicht: Tu forte etc. (s. Wiener Sitz. Bericht Bd. 59 p. 100 und 102 und Pertz Archiv XII p. 314 No. 1260).
  • 8). S. 425-429: Tueor te in locu lentes vaga carmina gignis etc. - bis: objectibus argens.
    Fängt ohne Alinea S. 425 Zeile 3 von unten an und ist fortlaufend geschrieben. *Es ist das Gedicht der lat. Anthologie über Mondfinsternisse vom Gothenkönig Sisebutus, bei Meyer No. 388 und Riese No. 483, auch in Opp. Isidori ed. Arevalo VII, 183, mit dem Initium: 'Tu forte in luco lentus' etc. Genau wie in der St. Gall. Hs. folgt auch in einem Cod. Bamberg. saec. VIII auf Isidor de nat. rer. cap. 47 das Gedicht und zwar mit demselben korrupten Eingang: Tuerte In luculentes. Cf. Becker's Ausg. von Isidor de nat. rer. Prolegom. p. XXIV. Die Bambergerhs. enthält ebenfalls Cassiodor und Mallius; s. Jäck Beschreibung No. 398, 787 und 879. Nach Mansi ad Fabric. Bibi. med. lat. VI, p. 195 gehört das Gedicht de ecclipsibus eher dem Mönch Sisebut von Montecassino als dem Gothenkönig zu. Vgl. Grässe Litt.gesch. I, 2 p. 830 und Riese Praef. fase. II, p. VI.