Burgdorf, Stadtbibliothek Burgdorf, 2 SEe 14
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Dr. theol. Pierrick Hildebrand, ergänzt von Philipp Lenz, 2022.

Handschriftentitel: Autografes Memorandum zu theologischen Themen von Heinrich Bullinger
Beschreibstoff: Papier
Umfang: 38 pp.
Format: 33,3 x 22,2 cm
Seitennummerierung: Neue Bleistiftpaginierung 1–38.
Einband: Die Handschrift ist einen Papierumschlag gehüllt.
Inhaltsangabe:
Es handelt sich um ein undatiertes Autograf von der Hand des Antistes (Vorstehers) der reformierten Zürcher Kirche, Heinrich Bullinger (1504-1575), das auf S. 3 den Titel «Variarium» trägt. Die Beschreibung «Bullingeri Autographon» auf S. 3 stammt eindeutig von einer zweiten und späteren Hand. Dem Titel entsprechend liegt hier eine Sammlung von Notizen zu verschiedenen theologischen Themen oder Loci vor, die sich aus den fünfzehn Überschriften ergeben, die in der Handschrift anzutreffen sind.
Wie Bullinger z.B. in seiner Studienanleitung «Studiorum ratio» 1527-1528 im Anschluss an Erasmus ausführte, pflegte der Antistes die aus der Heiligen Schrift gewonnenen theologischen Erkenntnisse nach loci communes zu organisieren, d.h. das Wissen «gemeinsamen Orten» oder grundlegenden Themen zuzuordnen (Loci-Methode). Die Hand (im Vergleich zu handschriftlichen Druckvorlagen) wie auch die Diversität der Themen legen nahe, dass das Autograf nicht zum Druck bestimmt war, sondern eine Art Memorandum zum Eigengebrauch blieb.
  • S. 1-2 leer.
  • S. 3 >Variarium. Adoratio< [Anbetung], S. 4 leer.
  • S. 5-6 >Cur populus ter in anno in Silo deinde Hierosolymam.< [Warum das Volk dreimal im Jahr nach Silo, später nach Jerusalem hinaufging].
  • S. 7-8 >Historia sacra qualis? < [Was ist die heilige Geschichte?]
  • S. 9 >Orbitas quare tantopere patribus doluerit?< [Warum schmerzte Kinderlosigkeit den Vätern so sehr?], S. 10 leer.
  • S. 11-13 >Christus ἀντίλυτρον< [Christus als Lösegeld.]
  • S. 14 >Expiatio< [Sühne.], S. 1516 leer.
  • S. 17-19 >Superbia et iactantia< [Hochmut und Prahlerei.]
  • S. 20 >Timor Dei < [Die Furcht Gottes.]
  • S. 21 >Quales conveniat esse leges aequas et bonas. < [Wie gerechte und gute Gesetze beschaffen sein sollten.], S. 22 leer.
  • S. 23 >Angelus< [Engel], S. 24 leer.
  • S. 25 >De restitutione Israelis < [Über die Wiederherstellung Israels.], S. 26 leer.
  • S. 27 >Curiositas< [Neugierde.], S. 28 leer.
  • S. 29-30 >Benedictio mensae< [Die Segnung des Esstisches.]
  • S. 31 >Glorificatio sanctorum qualis? < [Was ist die Verherrlichung der Heiligen?]
  • S. 33-34 >Sanguinis esus prohibitus < [Das Essen von Blut ist verboten.], S. 3538 leer.
Provenienz der Handschrift: Schenkung von Erhard Dürsteler (1678-1766), Pfarrer in Horgen, Bürger der Stadt Zürich.
Erwerb der Handschrift: Auf der äusseren Vorderseite des Papierumschlags und auf S. 1 Stempel der Bibliothek Burgdorf; S. 3 unten Stempel des Burgerarchivs Burgdorf.