Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 37
Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 8, Schreibschulen der Diözese Konstanz, Stift Engelberg, Genf 1950, S. 117.
Handschriftentitel: Jo. , Collationes Patrum, libri I-XVII.
Entstehungszeit: XII. S.
Beschreibstoff: Im ganzen gut zugeschnittenes und gegl., stark gebrauchtes, heute schmutziges, früher gelblich weisses Pg., wohl HFHF.
Umfang:
240 FF.
Format: 20,5-21 x 29,8-30 cm
Lagenstruktur: IV. Kustoden (1. Hd.): 8v
I, 9
II -232v
XXVIIII (nur bis 16v /17 die doppelte Nennung der Kustoden, nachher nicht mehr, vieles abgeschnitten).
Zustand: Sorgf. Nähte.
Seiteneinrichtung:
(14,5 x 21,5 cm). 23 Zeilen. Liniierung mit Tinte.
Begrenzungslinien: b//c. Zirkellöcher meist abgeschnitten.
Schrift und Hände:
- Braunschwarze Tinte.
- Rote römische Kapitelzahlen am Rand bezw. im Text. Die Kapitel beginnen mit einfachen grösseren roten romanischen Majuskeln.
- Die Incipit, Explicit und sonstigen Titel in normalgrosser roter Rustica oder Minuskel. Am Rand regelmässig dazu die Anweisungen des Schreibers für den Rubrikator.
- Zu Satzbeginn schwarze Majuskel mit rotem Strich.
- Der Band gehört in den frühen Kreis des Engelberger Meisters. Die Schrift ist noch nicht gedrungen, sondern stellt einen Ausläufer der Frowin-Minuskel dar. Griechische Wörter in Majuskelschrift und oft überstrichen.
Buchschmuck:
- Der künstlerische Aufbau des Codex stimmt mit demjenigen von Engelberg 66 und 67 überein. Die Texte werden regelmässig durch Initialen eingeleitet, in der Art des Engelberger Meisters, meist rot, mit gelb und schwarz, vgl. 1v D. Die 1. Textzeile dazu in schwarzer Rustica, etwas grösser, rot unterstrichen.
- An einzelnen Initialen, die zT. den grossen Initialen in Engelberg 14 ähneln, vgl. 1v D, 3v C, 21 D, 37 J, 52 J, 64v J, 79 C, 88 R, 102 C, 119v S, 133v P, 140 B, 153v P, 171 J, 183v S, 200v C, 216 D, 233v J.
Einband:
- In modernem, weissem Lederpappband (21 x 31 cm) mit 4 Bünden. Vorn und hinten je 1 Pap.-Spiegel. und 2 Schmutzbll. aus der Zeit des Einbandes.
- Rückenetikette (17. Jh.), nur Spuren.
Entstehung der Handschrift:
Der Codex ist Abt Berthold (1178-1197) gewidmet, vgl. F. 1:
Bertoldum dantem serves apud omnitonantem.
Ista tibi dona, genitrix et virgo patrona,
Dabei ist beachtenswert, dass die Zeile Ista-patrona, die den Anfang eines typischen Frowin-Verses darstellt, von einer schriftälteren (frowinischen) Hand geschrieben ist. Der 2. Teil des Spruches fehlt, ist auch nicht ausradiert. Hingegen hat der Engelberger Meisters den auf Abt Berthold bezüglichen Vers nachträglich darüber geschrieben.
Bertoldum dantem serves apud omnitonantem.
Ista tibi dona, genitrix et virgo patrona,
Dabei ist beachtenswert, dass die Zeile Ista-patrona, die den Anfang eines typischen Frowin-Verses darstellt, von einer schriftälteren (frowinischen) Hand geschrieben ist. Der 2. Teil des Spruches fehlt, ist auch nicht ausradiert. Hingegen hat der Engelberger Meisters den auf Abt Berthold bezüglichen Vers nachträglich darüber geschrieben.