Bern, Burgerbibliothek, Mss.h.h.XV 54
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Redigiert von Florian Mittenhuber und Livia Sandri, Februar 2018.

Handschriftentitel: Jahrzeitenbuch des Klosters Königsfelden
Entstehungsort: Königsfelden
Entstehungszeit: 14. Jh. (ca. 1331 oder kurz vorher: letzter Eintrag 1330)
Beschreibstoff: Velourspergament guter Qualität
Umfang: 12 Blätter
Format: 34,5 x 24,5 cm
Seitennummerierung: Moderne Foliierung: 1–12
Lagenstruktur: VI12 (Sexternio, pro Monat je 1 Blatt, recto und verso); Lagensignatur Ius auf f. 12v unten (also waren vermutlich mehrere Lagen vorhanden oder geplant).
Zustand: Gut
Seiteneinrichtung: Einspaltig, Schriftspiegel 25,5–26 x 19,5–20,5 cm, auf 16 Zeilen eingerichtet, bei Eintragungen in kleinerer Schrift jeweils in 2–3 Zeilen unterteilt, Tintenlinierung, Punktierung am äusseren sowie unteren und oberen Rand.
Schrift und Hände: Gotische Minuskel: Zierschrift, Urkundenminuskel für die Einträge; Anlagehand und Eintragshand.
Buchschmuck: KL und alle römischen Kalenderangaben, die üblichen Angaben beim ersten eines Monats und wichtige Feste rubriziert (Zinnober, häufig mit heute violett-glänzender Tinte nachgezogen). Festbezeichnungen mit roten Strichen. Sonntagsbuchstabe A rot, B–G schwarz, mit rotem Strich, die goldenen Zahlen schwarz.
Spätere Ergänzungen: Notiz (19. Jh.) auf f. 1r oben: Original des Jahrzeitenbuchs von Königsfelden.
Einband: Graue Pappdeckel, Rücken mit Sprenkelpapier überklebt (19. Jh.); auf dem Vorderdeckel Titelschild Original des Jahrzeitenbuchs von Königsfelden, auf dem Rücken moderne Signaturschilder Mss Hist. Helv. XV 54 (ältere Signatur I 35a). Buchblock auf drei doppelte und zwei einfache Bünde geheftet; keine Kapitalen. Ein modernes Doppelblatt als Vorsatz- und Nachsatzblatt (f. I, II) um die Lage gelegt, kein Wasserzeichen erkennbar.
Inhaltsangabe:
  • 1. Jahrzeitenbuch des Klosters Königsfelden
    Editionen:
    • Baumann, Franz Ludwig (Hg.): Necrologia Germaniae, in: Monumenta Germaniae historica. Bd. 1. Berlin 1888.
    • Liebenau, Hermann von / Liebenau, Theodor von (Hgg.): Jahrzeitbuch von Königsfelden, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau. Bd. 5. Aarau 1867, S. 52–53.
  • 1r12v Kalendar (Nekrolog).Januarius habet dies XXXI, nox habet horas XVI dies vero VIII (13. Januar) Anno domini MCCCXXXo obiit serenissimus dominus Fridericus Rex Romanorum …–… (f. 11v: 22. November) obiit frater Lampertus confessor Reginae UngariaeBaumann (1888), S. 357–358; Liebenau (1867), S. 52–53.
  • Bemerkungen zum Inhalt:
    Vollständiges Kalendar (Nekrolog) mit den Einträgen der Todestage der Mitglieder der habsburgischen Stifterfamilie sowie des Beichtvaters der Königin Agnes von Ungarn (Lamprecht von Österreich) bis 1330, nicht aber der königsfelder Konventualen.
Provenienz der Handschrift:
  • Vorbesitzer: Franziskanerkloster Königsfelden, bis zur Aufhebung 1528, seit 1529 in bernischem Privatbesitz.
  • Vorbesitzer: Emma von Tscharner (1810–1881) – vgl. die Notiz im Vorsatzblatt recto oben in spitzer Kurrentschrift: Geschenk der Frau Emma von Tscharner geb. Fischer.
Erwerb der Handschrift:
  • In der Stadtbibliothek Bern spätestens seit 1866/67, vgl. Liebenau (1867), S. 52.
Kataloge:
  • Bloesch, Emil: Katalog der Handschriften zur Schweizergeschichte der Stadtbibliothek Bern. Bern 1895, hier S. 661.
Literatur zur Handschrift (Auswahl):
  • Bruckner, Albert: Scriptoria Medii Aevi Helvetica. Denkmäler schweizerischer Schreibkunst des Mittelalters. Bd. 7. Genf 1940, hier S. 54.
Literatur (Auswahl):
  • Boner, Georg: Klarissenkloster Königsfelden (Windisch AG), in: Helvetia Sacra. Bd. V/1 (Die Franziskaner, die Klarissen und die regulierten Franziskaner-Terziarinnen in der Schweiz. Die Minimen in der Schweiz). Bern 1978, S. 561–576, hier S. 566.
  • Hugener, Rainer: Buchführung für die Ewigkeit. Totengedenken, Verschriftlichung und Traditionsbildung im Spätmittelalter. Zürich 2014, hier S. 341.
  • Moddelmog, Claudia: Königliche Stiftungen des Mittelalters im historischen Wandel. Quedlinburg und Speyer, Königsfelden, Wiener Neustadt und Andernach. Berlin 2012, hier S. 141–142.
Externe Ressourcen: