Bern, Burgerbibliothek, Cod. 756.78
Handschriftentitel: : Arabel (Vorgeschichte zu Willehalm) [Fragment]
Entstehungsort: Süddeutschland: vermutlich bayrisch-österreichisch
Entstehungszeit: Anfang 14. Jh.
Beschreibstoff: Pergament
Umfang:
2 unvollständige Blätter
Format: 26 x 13 cm, beschnitten; ursprüngliche Blattbreite mindestens 15,5 cm.
Seitennummerierung: Moderne Foliierung: 1–2
Lagenstruktur:
2 Blattfragmente
Zustand: Gut
Seiteneinrichtung:
Zweispaltig, Schriftspiegel 17,5 x 13 (6,5) cm, 32 Zeilen, Linierung mit Blei, Punktierung am oberen und unteren Rand erkennbar.
Schrift und Hände:
Gotische Minuskel (Textualis); 1 oder 2 Schreiber.
Buchschmuck:
Wechselnd rote und blaue zweizeilige Lombarden mit Aufstrichen, erster Buchstabe jedes zweiten Verses abgesetzt und rot gestrichelt; f. 1vb: Platz von 12 Zeilen (ca. 6,5 x 6,5 cm) für 1 Illustration frei gelassen, mit roter Überschrift Hie slecht Kandaris uf daz gezelt.
Einband:
(nicht aufgenommen):
Moderne Archivschachtel, die einzelnen Fragmente jeweils in Umschlägen.
Inhaltsangabe:
-
Arabel [Fragment]
Editionen:
- Ulrich, von dem Türlin: Arabel. Die ursprüngliche Fassung und ihre Bearbeitung. Kritisch hrsg. von Werner Schröder. Stuttgart 1999.
- Singer, Samuel (Hg.): Willehalm. Ein Rittergedicht aus der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts von Meister Ulrich von dem Türlin. Prag 1893 (Nachdruck Hildesheim 1968).
- 1r–v Arabel (Verse recto: 256,14–258,15; verso: 258,16–260,4) … der burgraf sprach do wider in. in minne sich nv hat geselt. si ist ewer tut swaz ir welt …–… vnd si minne lieb twanch. vnminne werben was hie chranch …
-
2r–v
Arabel
(Verse recto: 276,4–278,5; verso: 278,6–280,7)
… von des worten vnd gebot. ein imer val dich vellet. vnd wer sich dir gesellet …–…
wol im der mit lieb ergetzet. wirt auf der haide sorgens wan …
Schröder (1999), S. 240-243, 258-262 (Version *R); Singer (1968), S. 302–305, 322–326. -
Bemerkung zum Inhalt:
Es handelt sich um die Vorgeschichte zu Wolfram von Eschenbachs Willehalm. Vermutlich fehlen 4 Blätter zwischen den Fragmenten.
Provenienz der Handschrift:
- Vorbesitzer: Hans Peter Kraus, Antiquar in Wien – sein schriftliches Angebot (zu Fr.200.-) an Dr. Hans Bloesch, Stadt- u. Hochschulbibliothek Bern, dat. 24. Nov. 1937, in der internen Dokumentation der Burgerbibliothek Bern.
Erwerb der Handschrift:
- BBB Erwerbungszeit: BB seit 1938: Blindstempel und EK-Nr. 1938/107 mit feiner Feder auf jedem der beiden Pergamentstücke
Kataloge:
- 1. Bloesch, Hans: Katalog zu den Hagen-Nachträgen Cod. 723–824 (1930ff.), S. 15.
Literatur zur Handschrift (Auswahl):
- Keine (auch im Handschriftencensus nicht verzeichnet).
Literatur (Auswahl):
- Bastert, Bernd: Helden als Heilige. Chanson de geste-Rezeption im deutschsprachigen Raum. Tübingen/Basel 2010.
- Bushey, Betty C.: Neues Gesamtverzeichnis der Handschriften der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin, in: Wolfram-Studien VII (1982), S. 228–286.
- Schröder, Werner: Leipziger Arabel, in: Stammler, Wolfgang / Langosch, Karl (Hgg.): Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 5 (1985), Sp. 686–689.
- Schröder, Werner: Ulrich von dem Türlin, in: Stammler, Wolfgang / Langosch, Karl (Hgg.): Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 10 (1999), Sp. 39–50.
- Schröder, Werner: ‚Arabel‘-Studien I. Prolegomena zu einer Ausgabe Ulrichs von dem Türlin. Mainz 1982.
- Wolfram, von Eschenbach: Willehalm. Codex Vindobonensis 2670 der Österreichischen Nationalbibliothek. Kommentar von Fritz Peter Knapp. Graz 2005.
Externe Ressourcen:
- Neuere Literatur - Swisscovery