St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 535, Digital Colorchecker – Directorium perpetuum ecclesie sancti Galli, Series prima, Regulae 11–17
http://www.e-codices.ch/de/csg/0535/bindingProfileSG
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 535, Digital Colorchecker – Directorium perpetuum ecclesie sancti Galli, Series prima, Regulae 11–17
http://www.e-codices.ch/de/csg/0535/bindingProfileSG
Kurzcharakterisierung:Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 535 enthält die 11. bis 17. Regel, für die Ostertermine 1. bis 7. April (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 28. Januar bis 3. Februar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 6 eine ganzseitige Miniatur (oben Beweinung Christi, unten Gallus und Otmar als Schildhalter), auf p. 6a, 54, 108, 164, 211, 263 und 317 Deckfarbeninitialen (p. 164 auf Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.(sno)
Standardbeschreibung: Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 383-384.
Standardbeschreibung anzeigen
Zusätzliche Beschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichnis der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 162.
Zusätzliche Beschreibung anzeigen
Online seit: 14.12.2018
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 535
Pergament · 374 pp. · 27 x 18.5 cm · St. Gallen · vor/um 1520
Directorium perpetuum ecclesie sancti Galli, Series prima, Regulae 11–17
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 535, Digital Colorchecker – Directorium perpetuum ecclesie sancti Galli, Series prima, Regulae 11–17 (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0535)
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 350-546 Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften, 9-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 383-384.
Handschriftentitel: Directorium perpetuum, Series prima, Regulae 11-17
Entstehungszeit: Fridolin Sicher, vor/um 1520
Beschreibstoff: Pergament Helles, durch Gebrauchsspuren teilweise nachgedunkeltes Pergament guter Qualität.
Umfang:
374 Seiten
Format: 27 x 18,5
Seitennummerierung: Tintenpaginierung I. v. A., wiederholt 6, von da an die geraden Seiten rechts bis p. 170, überspringt nach p. 171 ein Blatt.
Lagenstruktur: Quaternionen ausser I Spiegelblatt-2, IV[-1]150-163, nach p. 161 Bogen halb beschnitten, IV[-1]355-368, das letzte Blatt herausgeschnitten, II369-hinteres Spiegelblatt, Wortreklamanten von der Hand des Schreibers Fridolin Sichers, fehlend p. 53, 166, 194, 210, vor leeren Seiten und Kalenderanfängen. Div. Rasuren, meist mehr überschmiert denn radiert, vgl. p. 72 und 146;
Seiteneinrichtung:
Einspaltig 19/21 x 12, anfangs 31 Z., in Bandmitte passim 32 Z., Linierung Tinte.
Schrift und Hände:
Der ganze Band in der Semi-Bastarda Fridolin Sichers (zur Schrift s. Cod. 532).
Buchschmuck:
Illuminierung gemäss Schmid (s. u.) durch Niklaus Bertschi und einen Gehilfen (zu diesem vgl. Schmid, p. 25).
p. 6 ganzseitige, zweigeteilte Miniatur mit der Beweinung Christi im oberen Teil sowie Gallus und Otmar mit den üblichen Attributen als Schildhalter des Wappens Abt Franz Gaisbergs, der Abtei St. Gallen und der Grafschaft Toggenburg im unteren Teil, das gleiche Bildschema wie in den Codd. 533 und 539, nur wechselt die Personenzusammensetzung, die Pieta ist hier mit Maria und dem jungen Johannes, zur Rechten des Leichnams wohl der hl. Benedikt (oder Augustinus ?) im schwarzen Habit samt Mitra und Stab, zur Linken eine rotgewandete Frauenfigur mit Kopfputz samt Nimbus, wohl Maria Magdalena (vgl. Cod. 533), bei Benedikt das (einzig in diesem Codex vorkommende) Schriftband: Quam tristis et aflicta fuit illa benedicta,
p. 6a Init. G mit Wappen der Grafschaf Toggenburg, unten die Wappen der Abtei St. Gallen, Gaisbergs und des Toggenburg;
Init. orn. und Bord. p. 6a, 54, 108, 164 (Zahl und Wort der Regula überschmiert), 211, 263, 317;
p. 6a und 164 mit reichem Rankenwerk, die übrigen Init. (Sonntagsbuchstaben) mit kleinen begleitenden Randranken, gemäss Schmid von einer zweiten Hand.
Spätere Ergänzungen:
p. 72 Rektifikation in humanistischer Kursive Mitte 16. Jh., ebenso mit roter Tinte p. 238.
Eine Ergänzung mit rotbraunem Farbstift p. 36 am Rand: anno 1689, die 6 überschmiert, ev. andere Zahl darunter.
Einband: Einband 16./1 Jh., (wie unter den heute verlorenen Beschlägen sichtbar, ursprünglich sehr) helles Leder auf Holz. Stempelung: auf VD in grossem zentralem Rechteck eine Sechseckkomposition aus rankenverzierten Leisten; der rechteckige Rahmen Zierleiste mit der gängigen Mischung von Pflanzen-, Tier- und Fabelmotiven; auf HD Rechteckskomposition aus drei Rahmenleisten (an der Breitseite) resp. vier (an den Schmalseiten), Stempelmotive wie auf VD, mit zusätzlich 6-blättriger runder Blüte; sämtliche fünf rhombenförmigen Beschläge auf VD und HD verloren (vermutlich entfernt/geraubt, da das freigewordene Leder überall gleichmässig hell). Zwei leicht verzierte Messing-Schliessen HDK-VDK, vermutlich die originalen. Ledernes Lesezeichen, oberhalb des Kapitals eingeknüpft ins Einbandleder.