Kurzcharakterisierung:Der Codex wurde von Elieser Sussman Meseritsch kopiert und von Charlotte Rothschild (1807-1859) illustriert und enthält, neben dem hebräischen Text, eine deutsche Übersetzung. Die Haggada wurde von der Künsterin für ihren Onkel Anschel Mayer Rothschild zum 70. Geburtstag erstellt. Es handelt sich um die einzige bekannte hebräische Handschrift, welche von einer Frau illuminiert wurde. Charlotte Rothschild benutzte verschiedene Inspirationen aus christlichen und jüdischen Werken, z.B. mittelalterliche Handschriften, den Bibelzyklus der Raffael-Werkstatt in den Loggien des Vatikans und die Kupferstiche der gedruckten Amsterdamer Haggada von 1695.
In einem einzigen Bild, der Sederszene des Pessachfestes, hinterliess Charlotte Rothschild im Vordergrund des Bildes ihre Initialen auf der Rücklehne eines Stuhls (S. 42).
Diese Handschrift diente vermutlich als Modell für den berühmten Künstler Moritz Daniel Oppenheim (1800-1882). So erinnert sich dieser in seinen Memoiren, dass er als Schüler Skizzen für Charlotte Rothschild erstellte.(red)
Online seit: 19.03.2015
Zürich, Braginsky Collection, B314
Pergament · 100 pp. · 20.8 x 19 cm · [Frankfurt am Main?], kopiert von Elieser Sussman Meseritsch, illustriert von Charlotte Rothschild · 1842
Haggada, mit deutscher Übersetzung (Charlotte Rothschild Haggada)
Wie zitieren:
Zürich, Braginsky Collection, B314, Vorderseite – Haggada, mit deutscher Übersetzung (Charlotte Rothschild Haggada) (https://www.e-codices.ch/de/list/one/bc/b-0314)