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  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 69-71.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 154.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 472
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 69-71.

Titre du manuscrit: Cantionale; Antiphonar; Lektionar
Période: Ende 13. / 14./1 Jh.
Support: Pergament. Eher starkes Pergament mittlerer Qualität, mit vereinzelten Löchern und unregelmässigen Rändern, Vernähung p. 89.
Volume: 145 Seiten
Format: 16,5 x 11,5
Numérotation des pages: Paginierung mit roter Tinte des 18. Jhs.
Composition des cahiers: Quinternionen und Quaternionen, ferner V[+1]1-22, das erste Blatt zugefügt, IV42-58, VII[-1]59-84, nach p. 68 Bogen halb beschnitten, IV[-2]134-148, die beiden letzten Blätter fehlen, wohl beide herausgeschnitten, Textreste auf dem vorletzten sichtbar, Textfortsetzung auf hinterem Spiegelblatt. Lagennummerierung von späterer Hand ii-viii, p. 43-134, jeweils unten links recto auf dem ersten Blatt der Hefte.
Mise en page: Einspaltig 13 x 9,5/10, 16 Z., ab Lage ii bis vi 15 Z., Linierung Tinte, Zirkellöcher.
Type d'écritures et copistes:
  • Kleine, vertikale, zur Kursive tendierende, nicht ausgeformte Buchschrift vom Ende des 13. oder Beginn des 14. Jhs., zeitlich und auch stilistisch in der Nähe der Hand des kalligraphischen Kanzlisten, jedoch weist unsere Hand im Gegensatz zu diesem ein seltsam manieriertes Minuskel-r auf. Ab p. 133 Nachträge, aber trotz späterem Stil und kursiverem Charakter wohl dieselbe Hand,
  • p. 141 f. wohl später geschrieben, Tinte und Kiel sind nicht optimal. Aus inhaltlichen Gründen weist Labhardt (s. u.) p. 141f. (Luce mentis) dem Anfang des 15. Jhs. zu, was gemäss der Schrift nicht ganz auszuschliessen, aber nicht plausibel ist; jedenfalls ist der Zeit dieses Nachtrags dann der ganze Part p. 141-144 zuzuweisen.
Notation musicale: Die Mehrzahl der Texte mit Neumierung, welche auffällig vertikal und entsprechend der Schrift sehr eng ist. Die sehr gewöhnliche Rubrizierung setzt wie die offenbar immer vorgesehene Neumierung periodisch aus (s. u. Inhalt).
Ajouts:
  • Das vorn angefügte Blatt p.1/2 ist ehem. Spiegelblatt und Fragment einer Urkunde in deutscher Sprache, mit Datierungsteil drüczehen[hundert]; nicht auszuschliessen, dass dieser Text ebenfalls von der Haupthand Jahre oder Jahrzehnte später ais Urkundenkonzept geschrieben ist.
  • Eine Hand des 15. Jhs. fügt p. 69-74 ersatzweise knappe Titel für die fehlenden Rubriken ein, ev. von ihr auch die vereinzelten Heiligennamen in kleinerer Schrift, anstatt der fehlenden Titelrubriken.
  • Weitere Nachträge wohl des 15. Jhs. p. 74 und 112 zu St. Katharina in Hufnagelnotation auf 5 Linien.
Reliure: Einband ursprünglich zeitgenössisch, gemäss dem Urkundenfragment auf dem ehem. vorderen Spiegelblatt wohl 14. Jh., Leder auf starken, abgeschragten Holzdeckeln, jedoch fehlt der grossere Teil des auf dem VD noch vorhandenen Leders, ebenso die Mittelschliesse HDK-VDK. Vielleicht im 18. Jh. Lederreste entfernt und vorderes Spiegelblatt abgelöst, während das hintere, welches ebenfalls Fragmentspuren und beschriebene Reste eines zweiten zeigt, belassen worden ist. Wohl erst seit der Restaurierung Rücken offen, die Lagenhefte nach Art des Kettenstichbandes in die heute sichtbaren drei Bünde eingenäht, oben und unten mit neuerem weissem Faden. Starke Gebrauchs- und Abnützungsspuren.
Sommaire:
  • 1 Fragment oder Konzept einer deutschen Urkunde des 14. Jhs. (s.o.),
  • 2
    • [Nachtrag] Antiphonae de B.M.V et de Corpore Christi. Alleluia. O Maria rubens rosa.
    • Antiphona in 2° [nocturno] vesperarum. O sacrum conuiuium …–… Allelulia.
  • 3-145 [146 ] Historiae [variae sanctorum, cum neumis] >Hystoria de corpore Christi.< Sacerdos in eternum christus dominus secundum ordinem melchissedech …–… [146 ] eternis suppliciis peccatoris miserere (146) ist das hintere Spiegelblatt.
    Zahlreiche der Hymnen- und Sequenzentitel erfasst bei Labhardt (s. u.).
    Filiation: Doren, Saint-Gall (1925), p. 151 unsere Hs. als "Antiennes de Ste. Catherine" enthaltend erw., s. o. (131-135); Labhardt, Sequentiar (1959), p. 14f., wonach die Fronleichnams-Sequenz Lauda Sion kaum vor 1400 oder 1404 eingetragen worden sein kann, da dieses Fest erst im letzten Viertel des 14. Jhs. in St. Gallen aufkommt; p. 72, die p. 141 der Hs. nachgetragene Sequenz Luce mentis stammt deshalb aus dem Anfang des 15. Jhs.; p. 219 und 230, die Melodien Nrn. 34 und 46 sind älter als diejenigen (neuen) des Cod. 546; ferner p. 107 betr. Surgit Christus, p. 138 der Hs., p. 110 betr. Lauda Sion, p. 113 der Hs., p. 110 betr. Paulus Sion, p. 136 der Hs., p. 111 betr. Virgo dei Margareta, p. 139 der Hs., und Luce mentis, p. 141 der Hs., p. 112 betr. Omnes devota, p. 127 der Hs., p. 113 betr. Dies adest revoluta, p. 129 der Hs., p. 115 betr. Salve sancta Katherina, p. 133 der Hs., p. 116 betr. Gaude mater nobilis, p. 135 der Hs., p. 121 betr. Plausu chorus, p. 143 der Hs.; bei AH 55, p. 9-11, figuriert unsere Hs. unter vielen; p. 122 betr. Redemptae gentis, p. 122 der Hs., s. p. 75 zu S. Martha, Parallelmelodie p. 243.
Origine du manuscrit: Wenn st. gallischer Herstellung, wohl seit derselben eine Zeitlang in StiBSG, anschliessend in dem der Abtei unterstellten Kloster St. Johann im Toggenburg, vgl. Besitzeintrag p. 3 von Hand des 18. Jhs.: Liber S. ]oann. Bapt. et Evang.
Bibliographie:
  • Peter Ochsenbein, Die Bibliothek von St. Johann, in: Werner Vogler, Die Abtei St. Johann im Thurtal, St. Gallen 1985, p. 214-237, bes. p. 224.