Kurzcharakterisierung:Textgeschichtlich bedeutende Abschrift verschiedener Werke des Prudentius (348-nach 405; Kathemerinon, Peristephanon, Apotheosis, Hamartigenia, Psychomachia, Libri contra Symmachum; vereinzelt nicht ganz vollständig überliefert), entstanden um die Mitte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen. Die Abschrift enthält zahlreiche lateinische und althochdeutsche Glossen.(smu)
Standardbeschreibung: Bergmann Rolf / Stricker Stephanie, Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, Bd. I, Berlin 2005, S. 483-485.
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Zusätzliche Beschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 50-51.
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Online seit: 31.07.2009
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 136
Pergament · 366 pp. · 21.4-21.7 x 14.9 cm · St. Gallen · Mitte des 9. Jahrhunderts
Bergmann Rolf / Stricker Stephanie, Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, Bd. I, Berlin 2005, S. 483-485.
Handschriftentitel: Prudentius: Werke
Entstehungsort: St. Gallen
Entstehungszeit: Mitte des 9. Jahrhunderts
Beschreibstoff: Pergament
Umfang:
183 Blätter; p. 1-3 fehlen
Format: 21,4/21,7 x 14,9 cm
Seitennummerierung: Zählung von 4 bis 369 von moderner Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite.
Seiteneinrichtung:
Einrichtung: Schriftspiegel 16,8/17,1 x 12,0 cm; einspaltig; p. 26-28 zweispaltig; 21-26 Zeilen.
Schrift und Hände:
Karolingische Minuskel von mehreren Händen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts;
interlineare und marginale Einträge zum Teil von der Hand Ekkeharts IV.
Buchschmuck: Versanfänge in Majuskeln in roter und grüner Farbe; Überschriften in Majuskeln.
Spätere Ergänzungen: Glossen:
Zahl und Art:
Textglossierung: 65 Glossen (p. 9-288) zu Prudentius, Werke; davon 47 interlinear und 18 marginal stehend; 2 Marginalglossen (p. 230) wohl altirisch; die stark verblaßten althochdeutschen Glossen stehen zwischen den durchgehenden, wenn auch nicht sehr dichten meist interlinearen lateinischen Glossen, die den drei- bis vierfachen Umfang pro Seite haben.
Zeit und Ort:
Glossen wohl im 9. oder 10. Jahrhundert eingetragen.
Sprachgeographische Einordnung:
Alem. (nach H. Reutercrona, S. 76; J. Schatz, S. 3); 2 Glossen (p. 230) air. (nach W. Schulze, S. 103).
Edition:
StSG. II, S. 484f. (Nr. DCCXCV); Berichtigung bei W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S. 103.
Literatur:
StSG. IV, S. 443 , Nr. 162;
G. Baur, Der Wortschatz der Landwirtschaft im Bereichder ahd. Glossen, S. 292;
E. J. Beer, in: Florilegium Sangallense, S. 20;
U. Bliesener, Die hochdeutschen Wörter in altsächsischen Glossaren, S. 56, 67, 70, 82;
H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 47, 86;
N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 126;
H. Kempf, Die Lehnbildungen der althochdeutschen Gregorglossen, S. 133;
Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen, S. 32f., 42;
B. Kölling, Kiel UB. MS. K.B. 145, S. 56f.;
E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191;
H. Lauffer, Der Lehnwortschatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudentiusglossen, S. 12 und passim;
A. Masser, Die Bezeichnungen für das christliche Gotteshaus, S. 116;
B. Meineke, in: R. Schützeichel, Addenda und Corrigenda (III), S. 211;
H. Palander, Die althochdeutschen Tiernamen, I, S. 170;
W. Relleke, Ein Instrument spielen, S. 44;
H. Reutercrona, Svarabhakti und Erleichterungsvokal, S. 76;
J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638;
J. Schatz, Althochdeutsche Grammatik, S. 3;
W. Schulze, ZCPh. 17 (1928) S.103;
P. Sievers, Die Accente in althochdeutschen und altsächsischen Handschriften, S. 6, 41;
R. Stettiner, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 108;
St. Stricker, in: ²VL. XI, Sp. 1272-1274;
H. Suolahti, Die deutschen Vogelnamen, S. 524;
O. Szokody, in: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000, XII, S. 209;
G. Wolf, Der Sprachstand der althochdeutschen Glossen des Codex 81 der Kölner Erzdiözesanbibliothek, S. 53.
Entstehung der Handschrift: Codex der Schrift nach Mitte des 9. Jahrhunderts wohl in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden; auch ein Eintrag im Bücherverzeichnis des Codex 728 aus dem 9. Jahrhundert weist darauf.
Bibliographie:
B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 80;
H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 47;
A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, III, S. 43, 71;
M. P. Cunningham, Aurelii Prudentii Clementis Carmina, S. XVII;
M. P. Cunningham, SE. 13 (1962) S. 12 und passim;
J. Egli, Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV., S. XXVIII;
G. Glauche, Schullektüre im Mittelalter, S. 60;
Ch. Gnilka, Hermes 114 (1986) S. 89, 96f.;
K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 156;
N. Hörberg, Libri Sanctae Afrae, S. 119f., 126f.;
O. Homburger, Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern, S. 138;
Th. Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem undalthochdeutschem Schreibwesen, S. 25, 48f.;
E. Langbroek, Zwischen den Zeilen, S. 191;
P. Ochsenbein, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 243;
G. Scherrer, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 50f., Nr. 136;
K. Schmuki, in: Cimelia Sangallensia, S. 112;
R. Stenmer, Die illustrierten Prudentiushandschriften, S. 75;