St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 48
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Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 20-21.

Date of origin: s. IX und X
Support: Auf feinem Pergament.
Extent: 395 (394)
Format: 4° (22 ½ X 18 ½ cm)
Writing and hands:
  • Irische Schrift
  • Die Seiten 5-18 des Codex sind von einem jüngeren Schreiber des X. Jh.
Contents:
  • 1. S. 1 Hilarius Pictaviensis: Carmen de evangelio >Carmen Hilarii Pictavensis episcopi de evangelio< , 2, 8 und 18 Christus hic flos decoris in grober irischer Schrift.
    Filiation: Unächtes, in den Opp. Hilarii fehlendes Gedicht.
  • 2. S. 5-18 Hieronymus: Ein ächter und ein unächter Prolog; Concordanz und Breves evangel. Ps.-Hieronymus
  • 3. S. 19 und ff.
    Main language: griechisch, mit lateinischer Interlinearübersetzung
    Die vier Evangelien
    Im Evangelium Joh. VIII fehlen die Verse 1-11 (von der Ehebrecherin); der Raum ist jedoch dafür p. 348 offen gelassen. Am Ende 8 griech. lat. Disticha in irischer Schrift (Grammata graiygeniwn etc.).
    Filiation: Der Text derselben ist am nächsten verwandt mit einem Dresdner Codex C. F. Börners, saec. IX, den C. F. Mathäi, Misnae 1791, 4° mit zwei Probeblättern herausgab. Eigenthümliche Lesarten besitzt sie wenige und bestätigt nur diejenigen der längst bekannten Hss. A. B. C. L. S.; doch ist sie die einzige griech.-lateinische Hs. neben dem Codex Cantuarensis D; und die lat. Uebersetzung begleitet nur hier allein Wort für Wort den Text zwischen den Zeilen. (Vgl. noch die Recension der Rettigschen Ausgabe in der Allg. Litt. Z. Halle 1837 No. 5 und 6, von David Schulz, der Rettig's Annahme von vier oder fünf Schreibern des Codex zweifelhaft findet).
Bibliography:
  • Diese Hs. wurde bereits 1760 verglichen, aber nicht publicirt von Bibliothekar P. Hauser in Ettenheimmünster (laut Kolb's Briefwechsel Weidm. Gesch. p. 304).
  • Das Facsimile des ganzen Codex, mit chemischer Dinte auf Strohpapier durchgezeichnet und auf die Steinplatte übergedruckt, erschien u. d. Titel: Codex S. Gall. graeco-lat. interlin. etc. ed. H.C.M Rettig Turici 1836 Fol. mit Einl. p. I-LIV, wo die Hs. genau beschrieben wird; vgl. Theol. Stud. und Kritiken 1836 II, p. 465.
  • Die erste öffentliche Nachricht über die Hs. gab Calmet Diarium (1756) p. 64;
  • dann Scholz in s. Ausg. des N.T. (1830);
  • ausführlicher J. C. Orelli in Epist. ad. Madwig (vor Cicero Orator Tur. 1830. 8°)