Solothurn, Bischöfliches Archiv des Bistums Basel, Hs 4
Manuscript title: : Acta in viagio Grecie et ad Constantinopolim
Place of origin: auf der Gesandtschaftsreise und in Basel
Date of origin: 1437-1438
Support: Papier. Wasserzeichen: Traube: fol. 3 (5), 6, 89, 90, 105, 120, 121, 140, 146, 148, 150, 151;
Hand mit Halbmond: fol. 14, 21, 99, 122, 124, 127, 129, 130, 133, 135, 136, 138;
Schreitender Hirsch: fol. 7, 8, 11, 13, 16, 18, 22, 27–29, 31, 34, 37, 91, 101, 106;
Lüster: fol. 87, 110;
Ochsenkopf: fol. 112, 114, 117;
Petrusschlüssel: fol. 141;
Blattkreuz: fol. 24, 32;
Unklares Zeichen/ Deutung: fol. 26, 39, 41, 46–48, 52, 54–56, 61–63, 66, 67, 71, 77, 79, 80–83, 92, 96.
Extent:
152 Blätter
Format: 29,4-31 cm x 21,4-22,5 cm
Foliation: neue Foliierung in Bleistift, Reste historischer Foliierung in arabischen und römischen Zahlen
Collation:
17 Faszikel, mit Aktenstich geheftet
Condition: die verschiedenen Faszikel des Sammelbandes haben einen unterschiedlichen Erhaltungszustand, Wasserflecken; 1989 bis 1991 durch P. Otho Raymann, Fribourg; Papierrestaurierung, Neubindung nach Rekonstruktion der historischen Technik, Erstellen eines neuen Einbandes aus flexiblem Pergament; Separierung der Urkunde.
Page layout:
Die Blätter variieren in Format und Schriftspiegel. Manche waren ursprünglich als Briefe gefaltet.
Writing and hands:
Kursive, braune Eisen-Gallus-Tinte, Jakob Hüglin u.a. Die Sammelhandschrift ist in zeittypischer Kursive mit brauner Tinte verfasst. Es lassen sich mehrere Hände unterscheiden. Als Schreiber treten neben Hüglin auch Dietrich Winckelmann und Thomas Chesnelot auf (z.B. fol. 133r mit den Beglaubigungen verschiedener Notare).
Binding:
moderner Pergamenteinband des Restaurators; historischer Einband war eine Pergamenturkunde von 1436
Contents:
Auf dem ursprünglichen Einband der Sammelhandschrift ist der Titel Acta in viagio Grecie et ad Constantinopolim. Ja[cobus] Huglini vermerkt. Hüglin war ab ca. 1435 Chorherr am St. Ursenstift in Solothurn und wurde später dessen Probst. Er brachte diverse Konzilsschriften mit in die Stadt, die nach Auflösung des Stifts 1874 von verschiedenen Institutionen übernommen wurden.
Das Kernstück der Sammelhandschrift ist der Bericht Jakob Hüglins (um 1400 bis 1484) über die Gesandtschaft des Konzils von Basel nach Griechenland (fol. 46r–84v). Hüglin war ab 1432 als Notar, ab 1435 als Schreiber am Basler Konzil tätig. Er begleitete von Februar 1437 bis Februar 1438 zusammen mit dem Notar Dietrich Winckelmann die Delegation nach Konstantinopel. Nach Rückkehr verfasst er einen ausführlichen Bericht, der vor der Generalkongregation des Konzils vorgetragen wurde. Der Bericht ist bezeichnet als Relacio gestorum in viagio Grecie lecta per me Ja. Huglini prepositum solodorensem in plena congregacione sacri concilii Basiliensis, et duravit per quatuor dies … (fol. 46r). Das in Teilen als Vorlage dienende Protokoll ist die Handschrift BiASo Hs 3.
Die anderen Teile umfassen Protesterklärungen und diverse Notariatsinstrumente.
Das Kernstück der Sammelhandschrift ist der Bericht Jakob Hüglins (um 1400 bis 1484) über die Gesandtschaft des Konzils von Basel nach Griechenland (fol. 46r–84v). Hüglin war ab 1432 als Notar, ab 1435 als Schreiber am Basler Konzil tätig. Er begleitete von Februar 1437 bis Februar 1438 zusammen mit dem Notar Dietrich Winckelmann die Delegation nach Konstantinopel. Nach Rückkehr verfasst er einen ausführlichen Bericht, der vor der Generalkongregation des Konzils vorgetragen wurde. Der Bericht ist bezeichnet als Relacio gestorum in viagio Grecie lecta per me Ja. Huglini prepositum solodorensem in plena congregacione sacri concilii Basiliensis, et duravit per quatuor dies … (fol. 46r). Das in Teilen als Vorlage dienende Protokoll ist die Handschrift BiASo Hs 3.
Die anderen Teile umfassen Protesterklärungen und diverse Notariatsinstrumente.
Provenance of the manuscript: Folio 149v trägt den Besitzvermerk: Dis buoch ist min hansen vom stall stattschribers zuo solotorn. Hans vom Stall (1419–1499) war seit 1456/57 bis zu seinem Tod Stadtschreiber in Solothurn.
Literatur:
- P. Otho Raymann (siehe oben)
- https://www.geschichtsquellen.de/werk/1668 (Bearbeitungsstand: 28.01.2022)
- Teiledition: Beckmann, Gustav: Concilium Basiliense, Basel 1904, Band 5, S. 275–276; Band 6 (1926), S. XXVIII-XXX.
- nur rudimentär: Zlocisti, Isidor: Die Gesandtschaft des Baseler Koncils nach Avignon und Konstantinopel. 1437-1438, Halle/S. (Diss.) 1908.
zu Hüglin:
- Freddi, Silvan: St. Ursus in Solothurn. Vom königlichen Chorherrenstift zum Stadtstift (870-1527), Köln, Weimar, Wien 2014, S. 472-475.
- Walliser, Peter: Der Solothurner Stiftpropst Jakob Hüglin, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte 32 (1959), S. 128-155.
- von Scarpatetti, Beat: "Hüglin, Jacob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.09.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012720/2009-09-03/.