Aarau, Aargauer Kantonsbibliothek, MsMurQ 11

Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 135-136.

Per gentile concessione di Urs Graf Verlag, Dietikon. Tutti i diritti sono riservati all'editore.
Titolo del codice: Briefsteller
Luogo di origine: Südwestdeutsch
Datazione: Mitte des 15. Jahrhunderts, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Supporto materiale: Papier. Wasserzeichen: Bl. I82: Ochsenkopf, Piccard VII 282–286 (1447– 1457) und Ochse, ähnlich Piccard Vierfüssler, Teil 3, VI 1065–1066 (1457); Bl. 85106: Mühlrad, ähnlich Briquet 13293 (1461) und Ochsenkopf, nicht bestimmbar.
Dimensioni: 97 Blätter
Formato: 21 x 14,5 cm
Numerazione delle pagine: Zeitgenössische Foliierung: [I]. I–IX. XII–XXXIIII. XXXVI–XLV. XLVIII–LXXXII. LXXXV–LXXXXIII. LXXXXVII–CV. [106], in der Beschreibung mit arabischen Zahlen wiedergegeben: I. 1–9. 12–34. 36–45. 48–82. 85–93. 97–106.
Composizione dei fascicoli: (VI-2)9 + (VI-1)22 + VI34 + (VI-2)45 + (VI-1)58 + 2 VI82 + (VI-3)93 + (VI-4+1)105, vor Bl. I fehlt ein Blatt, nach Bl. 9 fehlen zwei Blätter, nach Bl. 34 fehlt ein Blatt, nach Bl. 45 fehlen zwei Blätter, Bl. 58 lose, vor Bl. 85 fehlen zwei Blätter, nach Bl. 93 fehlen drei Blätter, nach Bl. 105 fehlen zwei Blätter, Textverlust. Teilweise Reklamanten.
Disposizione della pagina: Begrenzung des Schriftraums mit Stiftlinien, Schriftraum 14 –16 x 9,5–10, 27–35 Zeilen.
Tipo di scrittura e mani: Schleifenlose Bastarda von verschiedenen Händen, bis 82r möglicherweise von einer Hand, von da an häufige Händewechsel, z. B. 89r/89v, 97r.
Aggiunte: Korrekturen von gleichzeitigen Händen, z. B. 29v30r.
1r Nachträge, 15. Jh.
Legatura: Mit hellem Wildleder bezogene Holzdeckel, 15. Jh. Auf dem Rücken verblasstes Titelschild, nicht mehr lesbar, und Signaturschild. In den Fälzen liturgische Fragmente, Pergament, 13. Jh. Vorsatzblatt vorn herausgerissen, Vorsatzblatt hinten (106) und Spiegelblätter Papier, Spiegelblatt hinten Federproben.
Materiale addizionale: Eingelegt: Brief mit Bericht von Wirren im Bleniotal, 17. Jh.
Contenuto:
  • Irv Titulaturen. >Allen bettelördnen< Dem geistlichen bruͦder meister Johans Siglin
    Vor Bl. I fehlt ein Blatt.
  • 1r Nachträge. Auszüge aus Briefen, betreffen Abgaben und Vormundschaft.
  • 1v82r Briefsteller. Aus der Umgebung der Stadt Rottweil. >Ein quit brieff eins libdings< Ich Adelheit Drachsin her Cuͦnracz seligen schwestertochter
    • Quittungen.
      • (3r) Kaufbriefe.
      • (21v) Schuldbriefe.
      • (30v) Gemächtbriefe, Jahrzeitstiftungen, Leibgeding.
      • (38v) Lehen- und Verzichtbriefe.
      • (48v) Urteilbriefe.
      • (54v) Pfandschaft- und Bürgschaftbriefe.
      • (57r) Fried- und Bundbriefe.
      • (62v) Briefe des Hofgerichts.
      • (70v) Urfehde.
      • (72v) Schuldhaft.
      • (73r) Judeneid.
      • (74r) Erbschaftsteilungen.
      • (75v) Entlassung aus der Acht.
      • (76r) Vollmachten.
      • (77r) Klostereintritt.
      • (77v) Werkvertrag.
      • (78v) Absagebriefe.
      • (79v) Einladungen zu Rechtstagen.
      • (81v) Brief der Frauen von Strassburg an König Sigmund.
    Bl. 10, 11, 35, 46, 47 fehlen, Textverlust. Mehrfach genannt sind die Grafen von Sulz, Graf Eberhard IV. von Württemberg und der Hofrichter Eglof von Wartenberg. Die datierbaren Briefe stammen aus dem zweiten Jahrzehnt des 15. Jhs.
  • 82v-104v Briefsteller. Aus der Umgebung des Klosters Muri, 2. Hälfte 15. Jh. Unser früntlich gruͦß etc. lieber vogt
    Schreiben des Abtes Ulrich Maier von Muri (1439–1465); Schreiben an einen Abt wegen Erbsache.
    Bl. 83, 84, fehlen, Textverlust.
    • (85r) Pferdekauf, Urkundenaussteller Rudolf Schodoler, Schultheiss von Bremgarten; Bettelbrief für Wiederaufbau einer Kapelle.
    • (86r) Vollmacht für das Hofgericht Rottweil.
    • (86v) Vollmacht zur Schuldeneintreibung, Siegler Rudolf Schodoler, Schultheiss von Bremgarten.
    • (87r) Schuldenübernahme.
    • (87v) Schadlosbrief.
    • (88r) Verpfründung in das mindre spital in Bern.
    • (88v) Lehnauflassung des Rudolf (IV. oder V.) von Hallwyl.
    • (89v) Eigentumsbestätigung an einem Haus, Aussteller Abt Ulrich Maier und Konvent von Muri.
    • (90r) Schuldverschreibung.
    • (90v) Kaufbrief und Abzahlung, aus dem Freiamt.
    • (92r) Schreiben des Abtes von Trub, Dietrich von Brandis (1418–1443) an den Abt von Muri, Georg Russinger (1410–1439 [?]); Aufgebot des Bischofs von Konstanz, Otto von Hachberg (1410–1434), zu Verhandlungen über den Deutschordensherrn Marquard von Königsegg an den Abt Georg Russinger von Muri vom 6. August 1429, vgl. Regesta episcoporum Constantiensium, Bd. 3, hrsg. Karl Rieder, Innsbruck 1913, Nr. 9276f.
    • (92v) Lehenbrief, Aussteller Abt Hermann Hirzel (1465–1480), datiert auf 16. November 1478; Urkundenauszug, die Kirche Sursee betreffend.
    • (93r-v) leer, Bl. 94–96 fehlen, Textverlust.
    • (97r) Bruchstück: Werner und Hensi Fuͦglistal erbitten eine Besiegelung durch Abt Ulrich Maier, 1454; Verkauf eines Hofes durch ein Kloster.
    • (98r) Morgengabe für Osanna von Schinen, datiert 1453, vgl. Walther Merz, Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten des Kantons Aargau, Bd. 3, Aarau 1929, S. 46.
  • 105r-v Register.
  • 106r-v leer.
Origine del manoscritto: Südwestdeutsch, in hochalemannischer Mundart geschrieben.
Provenienza del manoscritto:
  • Der Eintrag Spiegelblatt vorn Venerabili et egregio viro magistro Nicolao de Gundelfingen in decretis licentiato preposito ecclesie Beronensis etc. domino suo gracioso etc. ist Titulatur oder Widmung; Nikolaus von Gundelfingen war 1435–1469 Propst des Kollegiatstifts Beromünster, Helvetia sacra II, 2, S. 185f.
  • Darunter Besitzvermerk Johannes Schornegk. Johannes Schornegg war 1530–1543 Pfarrer in Muri, Dahm, Inkunabelkatalog, S. 383; er ist auch in MsMurF 8 als Besitzer eingetragen.
Acquisizione del manoscritto: Auf dem vorderen Spiegelblatt Exlibris des Klosters Muri (Wegmann 5121). Ir, 36r, 48r, 87v, 105v sowie auf dem eingelegten Brief Stempel Kantonsbibliothek Aargau, 19.–20. Jh.
Bibliografia:
  • Schönherr, Handschriften, Bd. 1, Nr. 100;
  • Schönherr, Liturgiegeschichtliches, S. 46;
  • Bruckner, Scriptoria 7, S. 90.