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  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 204-208.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 159.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 503i
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 204-208.

Titolo del codice: Lateinisches Brevier (Vollbrevier), benediktinisch
Datazione: 14./15. Jh.
Supporto materiale: Pergament
Dimensioni: A-H + 684 Seiten
Formato: 16 x 11,5
Numerazione delle pagine: Paginierung des 18. Jhs. mit roter Tinte; überspringt nach p. 679 zwei Seiten, ab dort bis Schluss neu paginiert.
Composizione dei fascicoli: Quaternionen, ausser IV[-4]1-8, die erste Hälfte des ersten Quaternio ist aus dem Codex herausgeschnitten, statt dessen liegt noch das Fragment eines papierenen Ersatzheftes vor, p. A-H (s. u.), IV[-2]121-132, vor p. 121 2 Seiten herausgeschnitten, mit Textverlust, vgl. Reklamante p. 120 und Text p. 121, IV[- 1]212-226, das in der Paginierung nicht erfasste Blatt nach p. 222 bis auf einen Streifen mit Text herausgeschnitten, IV[-2]291-302, nach p. 296 der innerste Bogen herausgerissen, Textreste sichtbar, ebenso der Rand der p. 301/302 weggeschnitten, ohne Textverlust, in den Quaternio (neue Paginierung) p. 543-558 ist in der Zeit vor der Paginierung des 18. Jhs. der heute lose Ternio p. 559-570 eingelegt und im 18. Jh. so paginiert worden, jetzt wieder am textlich richtigen Ort eingelegt und die ganze Partie neu paginiert, der Ternio ist seines innersten Bogens verlustig gegangen, daher dort (heute p. 564/565) Textbruch; wohl aus Gründen des Textumfangs ist die letzte Lage ein Sexternio VI[-3]669-684, dessen drei letzte Blätter (Fragment, nicht mehr paginiert) sind spoliiert, grössere Reste noch vorhanden, ausser beim letzten Blatt.
Condizione: Sehr stark abgenutzter Band.
Disposizione della pagina: Einspaltig 11/11,5 x 7,5/8, in der grossen Schrift 26, in der kleineren 29 Z.
Tipo di scrittura e mani: Der italienischen Gotico-Rotunda nahestehende Textualis von einer Hand wohl des 14. oder beginnenden 15. Jhs., welche, wie häufig in den Brevieren, in zwei Schriftgraden schreibt.
Decorazione: 1-5-zeilige rote, blaue, rotblaue Fleuronnée-Init. und Lombarden, das Fleuronnée passim auch in apartem Violett resp. Altrosa, rubriziert. Der Text ist mit solchen Init. sehr reich dekoriert.
Aggiunte: Eine Marginalie des 15. Jhs. p. 326
Legatura: Einband 14. Jh., ehem. rotes, jetzt beige geschabtes und partim braun gewordenes Leder auf Holz. Zwei Schliessen HDK-VDK, auf den Messingplättchen IB [R?]JJ [M/II?], ungeklärt, es ist nicht JHS und nicht MARIA o.ä.
Contenuto:
  • A-D Notae variae (Fragment).
    • (A oben) Fragment einer Predigt oder eines aszetischen Textes, die gleiche Hand fährt mit einer Reihe von Psalm-Anfängen fort, am Seitenende gefolgt von einer weiteren Hand, welche Rubrizistisches notiert,
    • (B) Zitate aus liturgischen Texten, u. a. aus dem Tobias-Offizium,
    • (C) zur Annuntiatio B.M.V. Missus est angelus
  • E-H, 1-7 Calendarium
    Das Kalendar besteht aus einem papierenen Ersatzteil p. E-H, in St. Gallen von einer Anlagehand im 15. Jh. mit dickem Kiel sehr flüchtig geschrieben und redigiert, eine Nachtragshand mit dünner Feder trägt im März und April ein. St. gallische Herstellung offensichtlich aufgrund der Schrift und v. a. der am 6. April verzeichneten Grablegung des ab dem 13./14. Jh. inoffiziell sanktifizierten Notker. Im Juli setzt der erhaltene Teil des originalen Kalendars ein; der Ersatzteil ist seinerseits Fragment, Mai und Juni fehlen.
    Im Jan. Mauri abb. 12 lectiones, Agnes do. und mit Oktav., im Feb. Agatha rot, mit 12 lect., Scholastica nicht rot, 12 lect. Im März figuriert Thomas von Aquin am 6. statt am 7., am 7. Perpetua, welche sonst wegen Thomas auf den 8. gelegt wird, am 21. Benedikt duplex maius, aber nicht rot, im Gegensatz zur Annuntiatio B.M.V. Am 6. April Deposicio noͤkeri, von der Anlagehand.
    Im originalen Kalendar (1-7) am 4. Juli Translatio Martini, am 11. auf Rasur Transitus [Translatio] Sti. Benedicti (Nachtragshand des 14. oder 15. Jhs.), am 12. auf Rasur Naboris et Felicis (benediktinisch), nachgetragen in flüchtiger Kursive, fraglich ob von der Nachtragshand des papierenen Ersatzteils und damit in St. Gallen, am 16. auf Rasur Sancti perati, von der gleichen Nachtragshand wie Translatio Benedicti, nicht identifiziert (auch nicht unter Paratus, Beratus), am 18. Brunonis ep. († 1123, Tournai), am 31. Germanus Altissiod. (Auxerre); im Aug. 19. Magnus OSB, am 20. Bernhard von Clairvaux, am 27. Carponii martyris, nicht identifiziert, vgl. Carpofori am 20. Aug. bei Grotefend, Zeitrechnung 11/2 (1892-1898), p. 76; am 28. Okt. bei BHL 2922 ff.; im Sept. am 7. Euurtii (Evortii ep. Aurelian.), figuriert bei Grotefend, p. 22 und 27 in den Kalendern der Cluniazenser und Zisterzienser, am 10. in casino [Monte Cassino] Dedicatio ecclesie, dieser Vermerk abermals Eingang Okt., am 17. Lamberti, 21.-24. Rasuren; im Okt. am 4. Quintini, ibid., p. 158, mit Vermerk Meaux und Tours, am 8. Dedicatio ecclesie maioris sancti Benedicti, am 13. Geraldi, am 16. kursiv flüchtig nachgetragen Galli, mit Oktav von der gleichen Hand, am 17. Lupi ep. Andegaven. (Angers), am 19. Translatio sti. Saviniani (Sabiniani), am 21. Hylarion, am 22. Bertharii abb., Grotefend, p. 72, mit Vermerk Monte Cassino, am 31. der bekannte Quintin; im Nov. am 5. Kirchweihe St. Stefan in Monte Cassino, am 6. Melanii conf. Redonens. (Rennes), am 11. Martin mit Oktav, am 16. Otmar nachgetragen; im Dez. sind Chrysanti et Dariae am 1. nachgetragen, ohne einsehbaren Grund (dieses Datum nirgends bei Grotefend), am 3. nachgetragen ev. von der Hand, die Gallus eingetragen hat, der Churer Heilige Lucius, am 4. die bei Grotefend, p. 70, für Bourges angegebene Translatio Benedicti, am 5. Sabba abb., bei Grotefend, p. 11, für die Cassinenser vermerkt, am 10. Eulalia Emeritens. (Merida) v. m. (cluniazensisch), überschrieben von Hand des 15. Jhs. (unklar, ob nachgezogener oder neuer Name), Ma ... ep. am 14. ist verwischt, bis jetzt keine plausible Konjektur im Kalendar auffindbar.
  • 7 Litere dominicales (Tabelle der Sonntagsbuchstaben), mit den Incipits einiger Historiae (Lektionen).
  • 8 Eintrag in italienischer Rotunda des 14. Jhs., aber nicht von der Haupthand. Jhesus. Memento de non Consentire chi mai mercantate trasa intra la buctelglyaria [wohl sic, aber das l scheint auf Rasur zu stehen] mia. Sencza dinari. Et fare pacto. Italienisch des 15. Jhs.; neuitalienisch: Ricordarsi di non consentire che alcun mercante entri nella mia bottiglieria senza denaro e di non acconsentire a scendere a patti [fargli credito]; übs.: Ich soll beherzigen, nie zu akzeptieren, dass ein Kaufmann in mein Weingeschaft eintrete ohne Geld, und ich soli ihm nicht Kredit geben. (Nota: Die Übersetzung des altitalienischen Eintrags gemäss freundlichem Brief 2.2.2000 von Anna Laura Puliafito vom Romanischen Seminar der Universität Basel.)
    Vgl. auch weitere sprachlich/aussprachemässig relevante Orthographieelemente, z. B. p. 119: Ego dicxi in dimidio dierum meorum.
  • 9-127 [Psalterium feriatum]
    • (9-118) Psalmi. Beatus vir
    • (119-127) Cantica, endend mit dem Te deum.
  • 128-132 [Letania]
    Mit (129) wieder Placidus wie im Kalendar, Machutus, vgl. im Teil De sanctis p. 600, unklar sancte edoc bei den Confessores, bei den Frauen Restituta, Valeria, (130) Columbia, Maura, Daria, Flavia.
  • 133-423 [Proprium de tempore]
    [In adventu.] Ecce dies veniet..., mit 12 Lectiones und, etwa beim 1. Adventssonntag,
    • (133-149) ganzen Reihen von Varianten bei den Antiphonen (145-146) und Orationen (146-149), immer rot überschrieben mit aliud.
    • (197) 1. Sonntag nach Weihnacht
    • (243) Septuagesima
    • (260) Aschermittwoch.
    • Auffällig wiederum Serien von Orationen in Auswahl (262), (291) Passions-, (297) Palmsonntag, direkt vorher sind 2 Seiten herausgerissen (s.o.), (313) Osternacht, (331) Die Orationenreihe der Osterzeit, (344) Auffahrt, (354) Pfingsten, (371) 1. Sonntag, (422) 23. Sonntag nach Pfingsten. Mit vereinzelten Glossen (Nachträgen) in sehr kleiner, wohl zeitgenössischer Notula, ferner einzelnen Nachträgen einer Kursive des 15. Jhs.
    Da häufig die Stationes in den Rubriken vermerkt sind (ebenso im Proprium de sanctis), kann das Brevier an eine grössere Klosterkirche (auch Wallfahrtskirche) mit vielen Stationsaltären gebunden sein.
  • 423-622 [Proprium de sanctis]
    Es beginnt nicht Ende Nov., sondern erst ab Weihnachten und wird folglich am Ende bis vor Weihnachten geführt.
    • (423) De sancto Stephano
    • (444) Felix in pincis, laut Grotefend, Zeitrechnung II/2 (1892-1898), p. 99, nicht Aquileia und Mailand
    • (477) Scholastica
    • (497) Vitalis
    • (504) Mayolus
    • (504) Translatio Machuti (ep. Althen./St. Malo)
    • Austregisilus (ep. Bituric./Bourges) (504) am 20. Mai, ist gemäss Grotefend, p. 68, rein französisch
    • (505) Columbi [sic], wohl Columba abb. am 9.Juni
    • (526) Translatio Benedicti
    • (536) Inventio Stephani
    • (549) Magnus
    • (550) Philibertus
    • (554) Rufus (entweder von Metz oder von Capua)
    • (579) am 13. Okt. Geraldus abb. Clarevall., am 14. Calistus, am 16. Gallus nicht erwähnt
    • (591) Melanius ep. Redonen. (Rennes, s.o.)
    • (600) Machutus
    • (606) Chrysogonus, in der Orthographie Grisoconi (vielleicht italienischer Einfluss)
    • (607) Andreas, normalerweise Ende des Kirchenjahrs, aber unser Proprium geht in den Dez. weiter mit
    • (612) der Tumulatio Benedicti, bei Grotefend, p. 70, Inlatio oder Translatio (wobei sich für diese noch weitere Daten finden)
    • mit (613) der Reversio Sti. Martini, dazu Grotefend, p. 138, mit Daten vom Anfang Dez.
    • (615) am 18. Dez. Gratianus, nach Grotefend, p. 110, französisch, mit dem Apostel Thomas am 21. Dez. enden die Heiligen des Proprium de sanctis (s. o. zum Beginn desselben),
    • es folgt noch (617) Dedicatio ecclesiae.
  • 622-673 [Commune sanctorum]
    Beginnt mit (622) Unius apostoli, endet (667) mit der Solemnitas corporis Christi, vgl. den Abschlussvermerk (673) Benedictus deus. Amen.
  • 674-688 [Officia specialia]
    (674) Officium B.M.V. in diebus sabbatorum, (678) Officium sanctorum patrum nostrorum Benedicti abbatis, Mauri confessoris, Placidi martyris et Scholasticae virginis. Endet als Fragment auf zwei bis auf Reste abgeschnittenen Folia (685-688).
Origine del manoscritto: Der Band ist professionelle Arbeit eines grösseren italienischen, ev. auch savoyischen Benediktinerklosters der cassinensischen Observanz und ebenso den Cluniazensern nahestehend, vgl. im Kalendar die vielen französischen Heiligen und andererseits die wiederholten Nennungen von Monte Cassino, s. auch nach dem Proprium de sanctis in den Spezialoffizien p. 678 sanctorum patrum nostrorum Benedicti, Mauri, Placidi, und ebenso in diesem Zusammenhang sanctae Scholasticae. Der Dekor erscheint nach französischem Vorbild angefertigt. Vgl. die unten zitierte Eintragung nach dem Kalendar p. 8 in italienischer Sprache.
Acquisizione del manoscritto: In StiBSG spätestens seit 1827, wegen Eintrag im Katalog von I.v.A. (Cod. 1402, p. 86).
Bibliografia:
  • Johannes Duft, St. Colomban dans les manuscrits liturgiques de la Bibliothèque abbatiale de Saint-Gall, in: Mélanges Colombaniens, Paris 1950, p. 319 unsere Hs. in Anm. erw.