Descrizione breve:Sontuoso sacramentario sangallese per la celebrazione della Messa, databile agli anni dell’abate Norberto di Stablo (1034-1072). Contiene un calendario (con elenco delle più importanti solennità dei santi), un breviario (con gli incipit dei testi cantati o recitati per le più importanti solennità dei santi), e soprattutto il sacramentario, illustrato con quattro splendide miniature, due iniziali a tutta pagina e numerose iniziali di piccole dimensioni.(smu)
Descrizione standard: Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 547-551, Nr. 165.
Mostra la descrizione standard
Descrizione aggiuntiva: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 119-120.
Mostra la descrizione aggiuntiva
Online dal: 12.06.2006
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 341
Pergamena · 738 pp. · 25.8 x 19.3 cm · San Gallo · intorno al 1070
Calendario, Sacramentario
Come citare:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 341, p. 254 – Calendario, Sacramentario (https://www.e-codices.ch/it/list/one/csg/0341)
Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 547-551, Nr. 165.
Titolo del codice: Kalendar, Breviarium, Sakramentar
Luogo di origine: St. Gallen
Datazione: um 1070
Catalogue number:
165
Dimensioni:
738 pp., einschließlich der 2 Vorsatzbll. A u. B (= p. 1-2)
Disposizione della pagina:
Schriftspiegel im Kalendar 17 x 15,4 cm, einspaltig zu 27 Zeilen, im Breviarium 17,4 x 15 cm, einspaltig zu 27 Zeilen, im Sakramentar 16,7 x 14 cm, einspaltig zu 18 Zeilen.
Tipo di scrittura e mani: karolingische Minuskel, wahrscheinlich von einem Schreiber
Decorazione:
Im Sakramentar zu den Kollekten der Hochfeste Initialen in Gold u. Minium, blau u. grün schattiert, in rechteckigen oder im Umriss getreppten Purpurfeldern, zu einigen Sonntagen u. Heiligenfesten ebensolche Initialen, grün schattiert oder ohne Schattierung, zudem Minium-Majuskeln, blau u. grün schattiert oder mit Goldblättern als Binnenmotiven, Minium-Majuskeln mit Goldschattierung. Zu Präfation u. Kanon gerahmte Textzierseiten mit Goldschrift auf Purpurgrund. Miniaturen zum Te igitur u. zu den Hochfesten des Kirchenjahres, Bilder in Deckfarbenmalerei mit Purpur, Blau, Grün, Ocker, Minium, weiß gehöht, Schwarz u. Gold.
Contenuto:
Inhaltsübersicht: Teil I: p. 3-18 Kalendar. - Teil II: p. 19-34 Breviarium. - Teil III: p. 36-383 Sakramentar. - Teil IV: p. 384-738 Additionsteil zum Sakramentar.
Inhalt u. Schmuck:
Vorsatzbl. A ehem. auf dem Deckel aufgeklebt, B = p. 1-2 Exorzismen (15. Jh.)
(p. 36)
Titelseite in Leistenrahmen mit Akanthusfüllung: In nomine Dni. nri. Ihu. Xpi. incipit liber sacramentorum qualiter missa Romana celebrari debeat
(p. 37)
Textzierseite: Per omnia - dignum et iustum est, Leistenrahmen mit schrägem Mäander
(p. 38)
Initialzierseite U(ere) D(ignum) (ohne et iustum est), in Leistenrahmen, zweidrittelseitig, in den Bogen des U u. D symmetrische Knotung durch Lösen beider Bänder, aus dem Knoten im Schaft wächst der Querarm des Kreuzes, aus dessen Enden das Binnenmotiv abzweigt, Drei-, Fünf- u. Palmettblätter treibend, Schattierung diagonal blau u. grün
(p. 40)
Kanonbild: Kreuzigung Christi mit Maria u. Johannes. Das Kreuz als Lebensbaum, über dem Querbalken aufgesteckt der Titulus ohne Inschrift, Sol u. Luna als purpurne u. blaue Kugel, leicht nach links ausschwingender Corpus mit in der Mitte geknotetem Lendentuch, das Haupt mit geschlossenen Augen zu Maria geneigt, die zu ihm aufschaut, Johannes legt die Linke auf die Brust u. hält in der Rechten ein Codicillum, alle drei Nimben gelb, der Goldgrund wahrscheinlich ursprünglich teilweise farbig, das TE IGITVR ursprünglich in Weiß über den Köpfen der Assistenzfiguren (rechts außen ist das R noch zu sehen), in der purpurnen Erdzone ein blaues Querband, darunter in Gold CLEMENTISSIME, Leistenrahmen mit Mäanderfüllung
(p. 50)
Libera: Nec non et electis martyribus tuis Stephano, Laurentio, Pelagio et beatis confessoribus tuis Silvestro, Gregorio, Martino, Benedicto, Gallo atque Otmaro
(p. 52)
D(s. qui nos redemptionis), gestufter Purpurgrund
(p. 59)
(In primo mane), Geburt Christi: zweizonig, durch Mittelstreifen getrennt, oben links Maria, zur Krippe hin aufgerichtet im Wochenbett, in der (wie ein Sarkophag) geriefelten Krippe das Wickelkind, darüber Ochs u. Esel in die Krippe schauend, rechts Joseph auf einem Sitz mit Suppedaneum, sinnend die Wange an die aufgestützte Hand geschmiegt, über beiden Eckfiguren u. dem grünen Mittelgrund eine pyramidal ansteigende Welle aus Purpur, Gold, Grün, Gold (Berg mit der Geburtshöhle), im Himmel Wölkchen u. zwei Engelhalbfiguren, die das Kind in der Krippe verehren, in der unteren Zone von links der Engel mit der Botschaft an zwei Hirten, Bäumchen, Ziegen, Schaf u. Hund, blau-grüner Leistenrahmen mit Mäanderfüllung
(p. 60)
In die natalis Dni. C(oncede qs. omps. Ds.), in querrechteckigem Purpurfeld
(p. 72)
VIII. Id. Ian. Epiphania. Stat. ad s. Petrum. d(s. qui hodierna die), unzial, mit symmetrischem Knoten, die Spitze wellig blau, der Körper getreppt mit Purpur umrandet
(p. 169)
Osterbild: Im Vordergrund vier schlafende Wächter mit Speeren u. Schilden, im offenen Sarkophag die Linnen, rechts auf dem weggesprengten Sarkophagdeckel sitzend der Engel, links die drei Frauen mit Salbgefäßen u. Weihrauchfass an Ketten, in der Mitte über dem Sarkophag das Rundgrab, von dem drei (der sechs) Säulen zu sehen sind, sechs gurkenförmige grüne Rippen bilden die Kuppel, Bäume, dreizoniger Hintergrund, Sarkophag u. Rundgrab innen purpurn marmoriert, Leistenrahmen mit Mäanderfüllung
(p. 170)
Dominica sca. Paschae. D(s. qui hodierna die), wie
p. 60
(p. 217)
Pfingstbild: die Jünger in zwei Reihen auf der Thronbank u. dem mit Gemmen verzierten Suppedaneum sitzend, dahinter erhebt sich die Frons scenae mit Ecktürmen, in der Mitte ein Turm mit Anbau, seitlich Torbauten mit Laternen, dazwischen die Quermauer mit Nischen u. Zinnen, in der Wolkenzone das halbkreisförmige Himmelssegment mit der Taube des Hl. Geistes, von der zwölf radiale Strahlen mit Feuerzungen ausgehen, Minium-Leistenrahmen mit bandumwundener Girlandenfüllung
(p. 218)
Die Dominico Pentec. D(s. qui hodierna die), halbseitige Initiale in Purpurgrund mit getrepptem Umriss, im Schaft u. Bogen symmetrische Knotung
(p. 227)
Dom. prima p. oct. Pent. D(s. in te sperantium)
(p. 338)
Vig. s. Galli conf. Sci. Galli confessoris, in den Binnenräumen der S-Majuskel Goldblätter
(p. 339)
Depositio beati Galli confessoris Xpi. D(s. qui nos beati Galli), 7-zeilige Initiale mit getrepptem u. welligem Umriss, die Bänder des Schaftes in der Mitte gekreuzt u. beringt, im Bogen symmetrische Knotung, das Binnenmotiv entwächst oben u. unten am Bogen u. treibt an den Enden Blattvoluten
(p. 351)
Vigilia beati Otmari abbatis. da qs. omps. et misericors Deus
(p. 352-353)
(In nat. s. Otmari abb.). S(ci. Otmari confessoris), welliger Umriss, das Binnenmotiv entwächst in der Mitte der sich kreuzenden Bänder des Buchstabenkörpers, Schnallen, einfache Seitentriebe, lanzettförmige Blätter
(p. 384-737)
Additionsteil mit Messen vor allem des Proprium de sanctis, aber auch mit Votiv- u. Totenmessen als Ergänzungen zu Teil III (zeitgleich geschrieben)
(p. 384-404)
Proprium de sanctis von Basilius (1.Jan.) - Helena (18.Aug.)
(p. 405-438)
Präfationen u. Messen für die Fastenzeit, Karsamstagsliturgie
(p. 413-414)
In sabbo. sco., Litanei, mit u.a. Galle, Otmare, Magne, Paule, Antoni, Felicitas, Perpetua, Regula, Agatha, Brigita (keine Wiborada)
(p. 481)
III. N. Sept. In festivitate s. Remacli conf. D(s. qui scam. huius diei), im Bogen einfache unsymmetrische Knotung, das Binnenmotiv entwächst unten am Bogen u. endet in Drei-, Fünf- u. Palmettblättern
(p. 504)
VI. Id. Dec. N. s. Heucharii Epi. (8.Dez.) Ds. cui populo tuo beatum Heucharium
(p. 737)
Totenmesse für die verstorbenen Äbte (15. Jh.).
Origine del manoscritto:
Turner (S. 192-193) kommt das Verdienst zu, die Teile III u. IV mit ihren Heiligenfesten erfasst u. die nicht im Hadrianum enthaltenen «neuen» Heiligenfeste tabellarisch mit jenen der anderen St. Galler Sakramentare (Sang. 339, 338, 340 - Nr. 142, 162, 164) verglichen zu haben (S. 198). Dabei fallen die Messen für den hl. Remaclus, aber auch für die besonders in Trier verehrten hll. Helena u. Eucharius auf, deren Verehrung durch Abt Nortpert (1034-1072) aus Stablo in St. Gallen eingeführt wurde. In Sang. 340 (Nr. 163) sind diese Feste bereits in die kalendarische Folge der anderen integriert, weshalb Turner Sang. 340 gegenüber Sang. 341, in dem sie ja noch im Supplement erscheinen, als jüngere Hs. betrachtet. Das veranlasste ihn, Sang. 341 vor Sang. 340 zu behandeln. Aus liturgiegeschichtlicher Sicht ist dieses logisch, doch gibt es Argumente, die dagegen sprechen. Der Schreiber von Sang. 341 schreibt einen fortschrittlicheren, in das 12. Jh. vorausweisenden Schriftstil, der sich von Sang. 340 u. 338 (Nr. 163 u. 162) unterscheidet. Ähnlich ist es mit den Initialen. Ihre Umrandungen mit querrechteckigen Purpurfeldern (Sang. 340) sowie getreppten u. gewellten Umrissen (Sang. 204 - Nr. 148) bilden eine Synthese der verschiedenen Möglichkeiten, die nun in ihrer Summe zum Einsatz kommen. Entsprechend betrachte ich die Interpretation der östlichen Bildvorlagen in Sang. 341 als jünger. Die Zweizonigkeit des Geburtsbildes p. 59 in Sang. 341 u. der Wellen- oder Wolkenberg mit den zwei adorierenden Engeln geht wohl auf einen palästinensischen Bildtypus aus dem 6.-7. Jh. zurück, wie er auf dem Innendeckel des Kästchens mit Steinen von Hll. Stätten in Palästina aus der Kapelle Sancta Sanctorum (Rom, Museo sacro Vaticano, Nr. 1883 a-b) vorliegt. Diesem Bild wird in Sang. 341 die Hirtenverkündigung, wie es in den Reichenauer Hss. üblich war, in der unteren Hälfte angesetzt. Der Maler des Geburtsbildes in Sang. 340, p. 242, verzichtet in engerer Anlehnung an sein östliches Vorbild auf die Wiedergabe der Verkündigung an die Hirten. Beim Vergleich der Bilder des Ostermorgens in Sang. 340, p. 417 (Nr. 164) u. 341, p. 169, die denselben ikonographischen Bildtypus aufnehmen, zeigt sich zudem auch die Verschiedenheit zweier Illuminatoren gleicher Schulung. Hier könnte beispielsweise die Vegetabilisierung der Grabeskuppel in Sang. 341, p. 169, ein Indiz für eine spätere Entstehung dieses Codex abgeben. Er mag gegen Ende des Abbatiates Nortperts (1034-1072) entstanden sein.
Merton, S. 76-81, Taf. LXXVI-LXXVIII, LXXXI, LXXXII, LXXXIV, LXXXV.
Bruckner III, S. 47, 97f., Taf. LVII.
Munding, Kalendarien von St. Gallen 1948, S. 11, 26.
Knoepfli, Kunstgeschichte I, S. 44, 67-68, 377-379.
Boeckler, Züricher Notkerbild, S. 162-165, Abb. 9, 12.
Ruth Meyer, Die Miniaturen im Sakramentar des Bischofs Sigebert von Minden, in: Studien zur Buchmalerei und Goldschmiedekunst des Mittelalters. Festschrift für Karl Hermann Usener zum 60. Geburtstag am 19. August 1965, hrsg. von Frieda Dettweiler, Herbert Köllner und Peter A. Riedl, Marburg an der Lahn 1967, S. 189-194, Abb. 15.
Turner, Sacramentaries of Saint Gall, S. 192f., 196-200, passim.
Johannes Duft, Hochfeste im Gallus-Kloster. Die Miniaturen im Sacramentarium Codex 341 (11.Jahrhundert) mit Texten aus der Stiftsbibliothek St. Gallen, Beuron/Konstanz, 21974.
Duft, Weihnacht im Gallus-Kloster. Bilder und Texte aus der Stiftsbibliothek Sankt Gallen, St. Gallen/Sigmaringen 31986, S. 128f., Farbtaf. S. 65.