Descrizione breve:Il libro d'ore è stato probabilmente prodotto nelle Fiandre intorno al 1450 ed è riccamente decorato. Contiene cinque miniature e numerose iniziali decorate, lombarde filigranate, ornamenti floreali nello stile dei racemi dorati (Goldrankenstil) e delle bordure in rosso, porpora, blu e verde. Sono stati utilizzati l’oro sia in foglia che dipinto. Le miniature all'inizio di ogni sezione presentano la Crocifissione (fol. 8r), l'Annunciazione (fol. 11r), Maria regina con il Bambino (fol. 24r), il Giudizio Universale (fol. 57r) e un Requiem con preghiere alla bara (fol. 69r). L'ultima sezione del libro d'ore, contenente i salmi graduali (dal fol. 80r), è di altra mano ma risale allo stesso periodo, è meno riccamente decorata e non sono stati utilizzati l'oro e la porpora. Le aggiunte al calendario mostrano che il libro d'ore giunse probabilmente poco dopo la sua realizzazione nella zona dell'Alto Reno/ attuale Svizzera. Il libro è stato nuovamente rilegato nel XVI secolo e in quest’occasione i margini sono stati rifilati. È possibile che sia stata aggiunta al breviario la parte con i salmi graduali. La rilegatura rinascimentale, con coperte di legno rivestite di velluto, è decorata con elementi in metallo.(mut)
Solothurn, Bischöfliches Archiv des Bistums Basel, Hs 2
Alexandra Mütel, Bischöfliches Archiv des Bistums Basel, Solothurn, 2024.
Titolo del codice: Stundenbuch
Luogo di origine: Flandern
Datazione: Mitte des 15. Jahrhunderts
Supporto materiale: Pergament
Dimensioni:
104 Blätter
Formato: 14 x 11 cm
Numerazione delle pagine: Neue Foliierung in Bleistift, historische Foliierung teils beschnitten
Composizione dei fascicoli:
13 Quaternionen
Condizione: Bei der Neubindung im 16. Jhd. wurden die Blätter beschnitten. Dabei wurde keine Rücksicht auf die Ornamente genommen. Auch zwei Marginalien (fol. 50v und 76v) wurden beschnitten.
Disposizione della pagina:
Teil 1: Liniierung in rot, 16 Zeilen, Schriftraum 10 x 7,5
Teil 2 (ab fol. 80r): 14 Zeilen, nur erste Seite 15 Zeilen, Schriftraum 9,5 x 7,5 cm
Tipo di scrittura e mani:
Textualis von zwei Händen; ab fol. 80r Wechsel
Decorazione:
1. Teil
Initialen: zu Beginn jedes Abschnitts: dreizeilig, blau mit weissen Zierstrichen auf Goldgrund, Blattranke in Rot, Grün und Blau; übrige Initialen zweizeilig, in Gold, Purpur und Blau
Lombarden in zwei Formen: in Gold mit schwarzem Fleuronnée oder Blau mit rotem Fleuronnée
Rubrizierungen
Miniaturen: Deckfarbenmalerei; Rahmenleisten in Gold, Purpur und Blau in Form von Stäben; an drei Seiten schwarze Fleuronnée-Ranken mit goldenen Knospen und Dreipass-Blättern (Goldrankenstil), Akanthusranken in Rot, Purpur, Blau und Grün; Disteln mit Blüten
Fol. 8r: Maria und Johannes der Evangelist unter dem Kreuz
Fol. 57r: das Jüngste Gericht, Christus als Weltenrichter
Fol. 69r: Requiem mit Tumbagebeten, um den Sarg stehen drei Kleriker und drei schwarzgekleidete Tauerfiguren
Zierseiten: zu Beginn der Tageszeitenliturgien, Initialen über vier oder drei Zeilen, an drei Seiten Rahmenleisten in Gold, Purpur und Blau in Form von Stäben, schwarze Blattranken mit Goldknospen
Fol. 32vDeus in adiutorium meum intende, Beginn der Laudes
Legatura:
Holz, Samt, Metallbeschlag. Die Holzdeckel des Einbands sind mit dunkelrotem Samt bezogen. Der Stoffbezug besteht aus drei miteinander grob vernähten Stücken. Die vier Ecken sind mit Metall beschlagen, welches mit Rankenmotiven und Zierleisten geprägt ist. Die Buchschliessen sind intakt.
Contenuto:
Die beiden Handschriftenteile gehörten vor der Neubindung vermutlich nicht zusammen. Die Gradualpsalmen (Wallfahrtspsalmen) sind kein üblicher Bestandteil der sonst im Aufbau recht normierten flämischen Stundenbücher. Die sonst üblichen Horae de spiritu sancto, das Hl. Geist-Officium fehlen.
Deckblatt
späterer Eintrag: Liber Christianarum Praecum/ Anno 1716/ O! Pietas, O! Prisca Fides, O !Tempora, Mores!
8r-10v>Hore de sancta cruce<
, Hl.-Kreuz-Officium, Hymnen und Orationen
11r-23v>Missa beate marie virginis<
, Marienmesse, Proprium mit vier Evangelienperikopen und verschiedene Orationen zur Auswahl, Ordinarium ohne Hochgebet
24r-56v>Hore beate marie virginis<
, vollständiges Marien-Officium
100v-103r>Letania de sancta maria virgine<
, Marien-Litanei
103vDeprecor te d[o]m[in]a sancta maria
Mariengebet
Origine del manoscritto: Im Kalendarium lassen sich einige Beobachtungen machen. Er hat die übliche Form eines immerwährenden Kalenders mit Goldener Zahl und Sonntagsbuchstaben. Es sind die üblichen gebotenen Hochfeste eingetragen. Hinzu kommen wichtige Heiligenfeste, darunter einige französische Heilige, wie Eutropius von Saintes (29.4.), Bertin von St. Omer (5.9.) und Brictius von Tours (13.11). Von anderer Hand, ebenfalls in Textualis des 15. Jhds., wurden weitere Heiligenfeste eingetragen, die im flämischen und französischen Kulturraum eher ungewöhnlich sind: Kaiser Heinrich (13.7.), König Oswald (5.8.), die Stadtpatrone Zürichs, Felix und Regula 11.9.) sowie weitere Heilige der Thebäischen Legion: Mauritius (22.9.) und Urs (30.9.) mit ihren Gefährten. Das Fest des hl. Fridolin (6.3.) ist zudem in roter Farbe als Hochfest nachgetragen. Daraus lässt sich schliessen, dass das Stundenbuch schon bald nach seiner Entstehung in deutschsprachige Gebiete, vermutlich in die Region Hochrhein gelangt ist und von seinem Besitzer/ seiner Besitzerin den regionalen Besonderheiten angepasst wurde. Die zwei Marginalien sind Ergänzungen des 15. Jhds. zu Gebetsformeln.
Provenienza del manoscritto: Zur weiteren Provenienzgeschichte des Stundenbuchs ist nichts dokumentiert.
Acquisizione del manoscritto:
Der Zeitpunkt der Aufnahme in die Sammlung des Bischöflichen Archivs in Solothurn ist unbekannt.