Résumé du manuscrit:Coran, écrit le mois de Ramaḍān 639 h. [= mars-avril 1242] par Muḥammad Ibn al-Maʿāǧīnī. Le manuscrit contient, en plus du texte canonique, également les variantes de sept lecteurs du Coran et leurs traditions principales. Il fut apporté à Bâle depuis Constantinople en 1437 par le dominicain Jean de Raguse, un des théologiens les plus importants présents au Concile de Bâle. Depuis 1433, il est en possession du couvent des dominicains de Bâle, selon les dispositions testamentaires de Jean de Raguse, et devint propriété de la bibliothèque de l’université en 1559. Le manuscrit fut utilisé par le théologien zurichois Theodor Bibliander pour la préparation de son édition critique de la traduction latine du Coran de Robert von Ketton (Bâle 1543).(wur)
Mise en page:
Schriftspiegel: 21 x 13 cm; 19 Zeilen (ausser den Seiten mit Surenüberschriften).
Type d'écritures et copistes:
Mittelgrosses steiles Nasḫī, geschrieben von Muḥammad Ibn al-Maʿāǧīnī (2r, 211r), Freitag, Ramaḍān 639 h. [= März-April 1242] (211r)
Décoration: Rubrizierung: Surenüberschriften, Verstrenner (drei Punkte, gelegentlich ein Punkt, auf den ersten 36 Blättern ein Punkt oder ein Kreis mit Punkt darin), ǧuzʾ-, ḥizb- und rubʿ-Einteilung, Leitwörter der Lesarten auf dem Rand; diese gelegentlich auch grau-violett; die Surenüberschriften, die basmala sowie ab und zu der Schluss der Sure in grosser kalligraphierter Schrift
Ajouts: Am Rand gelegentlich Verbesserungen und Textergänzungen; durchgehend Varianten der sieben Koranleser und ihrer Hauptüberlieferer
Reliure:
Brauner Ledereinband mit Blindprägung: kreisrundes Mittelmedaillon, eingefasst von Punkten in Halbmonden und kleinen Strahlen; schmale Anhänger; im Medaillon achtzackiger Stern, die Fläche ist zusätzlich in kleinere verschieden geformte Polygone unterteilt; diese sind ausgefüllt mit Stempeln und Zierpunkten; Rahmen aus mehreren Linienbündeln und blindgestempeltem ornamentalen Rahmenband; an den Schmalseiten zusätzlich ein zierliches s-förmiges Schmuckband; der innerste Rahmen ist an den Ecken abgeschrägt, die Eckstücke sind mit Zierpunkten gefüllt. Klappe in derselben Art verziert; Medaillon ebenfalls geometrisch, anstelle des Sterns Sechsecke; Steg in drei Segmente unterteilt, die je einen grösseren floralen Zierstempel tragen; einfacher Messingverschluss, der auf dem vorderen Spiegel und auf der Innenseite der Klappe mit Leder unterlegt ist; auf dem Vorderdeckel oben rechts die Angabe Armenicus Alchoranus und die alte Signatur AN 63; die Zahl 63 findet sich auch unten rechts (auf dem Kopf stehend); auf dem Rücken Etikett mit der Signatur A III 19, darunter ein weiteres Etikett mit der Aufschrift alcoran saracenorum manuscriptus in charta litteris arabicis.
Langue principale: Arabisch
Sommaire:
vorderer Spiegel
Besitzervermerk "ex libris Bibliothecae Academiae Basiliensis 1559" und Angabe: "In litteris armenicis hic descripta putatur materia psalmorum alchorani sarracenorum, id est lex machometistarum, turcorum, teucrorum, agarenorum aut ysmahelitarum. Et ipsi arabes et armeni scribunt ordine chaldaico vel hebraico scilicet a dextris ad sinistram"; weiter unten: "Continet hic liber folia 210"
القرآن
[سورة الفاتحة – سورة الناس]
… صدق الله العظيم …
والحمد لله رب العالمين وافق الفراغ من نسخه الشريف الكريم في يوم الجمعة بعد الصلاه من شهر رمضان س[نة] تسع وثلاثين وومائة على يد العبد الفقير محمد بن المعاجيني رحمه الله تعالى
Acquisition du manuscrit:
Von Kardinal Johannes von Ragusa 1437 auf das Konzil in Basel gebracht und später testamentarisch den Basler Dominikanern vermacht. Die Handschrift befand sich vorher wahrscheinlich im Franziskanerkloster in Pera und dürfte dort auch von Johannes von Kues eingesehen worden sein. Nachdem sie 1443 in den Besitz des Basler Predigerklosters übergegangen war, wurde sie um 1445 nach Aiton in Savoyen geschickt, wo sie Juan de Segovia für die Revision seiner lateinischen Koranübersetzung bzw. zum Vergleich mit seinem eigenen arabischen Koranexemplar heranzog. Sie diente schliesslich Theodor Bibliander bei der Vorbereitung seines Drucks der lateinischen Koranübersetzung 1543. Seit 1559 befindet sich die Handschrift im Besitz der Universitätsbibliothek Basel.
Bibliograph. Nachweise
Vernet, André. - Les manuscrits grecs de Jean de Raguse. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde ; 61 (1961), S. 75-108, hier Nr. [AN 63]
Schubert, Gudrun ; Würsch, Renate. - Die Handschriften der Universitätsbibliothek Basel : Arabische Handschriften. - Basel, 2001, pp. 3-5, Kat.-Nr. 1
Bobzin, Hartmut. - Der Koran im Zeitalter der Reformation : Studien zur Frühgeschichte der Arabistik und Islamkunde in Europa. - Stuttgart ; Beirut, 1995, hier p. 239-250.
Spiess, Gertrud. - Unpublizierte Beschreibung (zugänglich im Sonderlesesaal)
Literatur
Spiess, Gertrud. - Ein arabischer Koran aus dem Predigerkloster in der Basler Universitätsbibliothek. In: BZGA ; 49 (1950), S. 227f.
Bobzin, Hartmut. - Über Theodor Biblianders Arbeit am Koran (1542/3). In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ; 136 (1986), p. 347-363, hier p. 349-351