Basel, Universitätsbibliothek, AN II 4
Beschreibung von Martin Steinmann, ergänzt und redigiert von Ueli Dill und Florian Mittenhuber, 2010.
Titre du manuscrit: Rektoratsmatrikel der Universität Basel, Band 2 (1568-1653)
Origine: Basel
Période: 1568-1653
Nom alternatif:
Staatsarchiv, Basel-Stadt, UA E 1
Support: Pergament
Volume:
239 Bl.
Format: 30 x 20 cm
Numérotation des pages: Moderne Foliierung: 1-239
Composition des cahiers:
- Der Band besteht überwiegend aus kleinen Lagen, z.T. mit eingesetzten Blättern. Da die Struktur sich nur schlecht feststellen lässt, sind die folgenden Angaben mit einer gewissen Unsicherheit behaftet: II3 (erstes Bl. auf vorderen Spiegel geklebt) + 5 II23 + (II-1)26 + 6 II50 + (II-1+1)54 + 5 II70 + (II-1+1)74 + 3 II86 + III92 + II96 + I98 + II102 + (II+1)107 + 3 I113 + III119 + (I-1)120 + II124 + (II-1)127 + II133 + 5 II153 + (II-1)156 + (I+1)159 + I161 + 4 II173 + (II+1)178 + (II-1+2)183 + (II-1)186 + (I-1)187 + I189 + III195 + I197 + II201 + (II-1)204 + (III-1)209 + 2 III221 + I223 + (II+1)228 + 2 II236 + II239 (letztes Bl. auf hinteren Spiegel geklebt).
- Bl. 53, 181 eingesetzt; Bl. 100, 134, 148, 154, 160 mit Vorblatt.
Mise en page:
Schriftraum und Zeilenzahl wechselnd; zu den Schreibern und den Miniaturen s. Inhaltsbeschreibung (detailliert) und die dort angegebene Literatur. Einleitungen und Studentenlisten sind teilweise nicht von der gleichen Hand. Der Band enthält keine eigenhändigen Einträge von Studenten.
Décoration:
- Auch der zweite Matrikelband ist illuminiert (42 Miniaturen), im Vergleich zum ersten (74 Miniaturen) aber signifikant weniger reich. Die selbständigen, in der Regel blattfüllenden Miniaturen, die – in Anlehnung an die Titelblätter der Druckwerke – häufig die Personalien rahmend umschliessen, sind einigermassen regelmässig über den Band verteilt, wobei es immer wieder kürzere Perioden ohne Miniaturen gibt. Die Verteilung dürfte einerseits im Einzelfall von den Vermögensverhältnissen der jeweiligen Rektoren und ihrem Repräsentationsbedürfnis abhängen, anderseits als ganzes auch wechselnde Einstellungen gegenüber dem Bildschmuck widerspiegeln. Nebst Miniaturen finden sich einige wenige eingeklebte Kupferstiche (Bl. 12v: Theodor Zwinger I, 1572; Bl. 124v: Johannes Buxtorf I, 1614) bzw. Radierungen (Bl. 201v: Johannes Buxtorf II, 1639; Bl. 212v Theodor Zwinger II, 1644).
- Der Buchschmuck wurde von Escher (1917) und v.a. Ganz (1960) ausführlich beschrieben. Im folgenden Verzeichnis werden deshalb einzelnen Schmuckelemente, Ganz folgend, nur knapp beschrieben. Um die Strukturen zu verdeutlichen, wurden seine Zuweisungen an einzelne Künstler übernommen.
Ajouts:
In den Studentenlisten vereinzelte Korrekturen und Nachträge (z.B. Bl. 132). Auf Bl. 19v, 26r, 28v, 86r, 92r, 112v, 127r finden sich, von späteren Händen nachgetragen, Angaben zum Tod (Zeitpunkt, Todesursache, Bestattungsort) des jeweiligen Rektors; Bl. 110v, 132v spätere Sentenzen (s. dort).
Wohl im 20. Jahrhundert wurde vereinzelt zu Beginn des jeweiligen Rektorats die Jahreszahl mit Bleistift vermerkt.
Wohl im 20. Jahrhundert wurde vereinzelt zu Beginn des jeweiligen Rektorats die Jahreszahl mit Bleistift vermerkt.
Reliure:
- Gelblicher Schweinsledereinband mit Streicheisenlinien, Einzel- und Rollenstempeln (Reformatorenbildnisse und Flechtwerk); je 5 Messingbeschläge, 2 Schliessen.
- Im hinteren Spiegel Reste eines alten Einbandes durchscheinend; dazu Notiz unten Einband Rest Eduard Simon UB 1939.
Sommaire:
-
Inhalt allgemein:
- Wie im ersten Matrikelband ist auch der Inhalt des zweiten Bandes regelmässig gestaltet: Gliederndes Element ist jeweils der Wechsel des Rektors, der seit der Wiedereröffnung der Universität 1532 jährlich (Wahl jeweils Anfang Mai, Amtsantritt Ende Juni) erfolgte. Eine Ausnahme bilden die Jahre 1628-29 (Rektorat von Johann Rudolf Burckhardt) und 1629-30 (Rektorat von Johannes Wolleb), in denen jeweils Martin Chmieleck von Chmielnik das administrative Rektorat für das zweite Semester übernahm.
- Jedes Amtsjahr beginnt mit einer Einleitung, in welcher mindestens der Rektor und das Jahr genannt werden. Dazu kommen öfters genauere Angaben zum Rektor, zu seiner Wahl oder Informationen über zeitgenössische Vorkommnisse; nicht selten sind Teile in Versform gehalten und mit griechischen oder hebräischen Texten angereichert.
- Einige Rektoren zeigen eine Vorliebe für längere Einleitungstexte, so Simon Sulzer (1v, 17v), Ulrich Koch (9v-11v), Samuel Grynaeus (15v-16v), Heinrich Pantaleon (39v-40r), Johann Jakob Grynaeus (51r-v, 87r-90r); Sebastian Beck (134r-v, 221r-v), Johann Rudolf Burckhardt (144r-v), Jakob Burckhardt I (182r-v) und Johann Jakob Faesch (137r, 161v-162r, 174r-175r, 215r-216r).
- Die auf die Einleitungstexte folgenden Einträge der Immatrikulierten bestehen in der Regel aus Name, Herkunft und der Höhe der bezahlten Immatrikulationsgebühr; manchmal treten weitere Angaben zur Person, wie Beruf oder Ehrentitel hinzu.
- Die Listen enthalten folgende Gliederungselemente:
- a) fortlaufende Zählung (1568-71, 1579, 1590, 1591, 1595, 1596, 1605);
- b) Zählung nach Monaten, bisweilen mit Angabe der Tage (1577, 1578, 1580, 1583-87, 1592, 1594, 1597-1601, 1603, 1604, 1607-16, 1618-27, 1630-32, 1635, 1637-39, 1643, 1649-52);
- c) keine Gliederung (1572-76, 1581, 1582, 1588, 1589, 1593, 1602, 1606, 1617, 1628, 1629, 1633, 1634, 1636, 1640-42, 1644-48, 1653).
- Während also zu Beginn die fortlaufende Zählung überwiegt, setzt sich im 17. Jh. die Zählung nach Monaten durch; Listen ohne Gliederungselemente finden sich v.a. in den ersten und letzten beiden Dekaden des Bandes.
- Am Schluss der Liste wird fast durchwegs die Gesamtzahl der Immatrikulierten in römischen oder arabischen Ziffern gegeben, meist in Kombination mit N., No, Num., Numerus etc.; bei den Listen mit fortlaufender Zählung (1568-71, 1579, 1590, 1591, 1595, 1596) wurde auf die Angabe der Summe verzichtet.
- Eine Besonderheit bildet die Liste des Jahres 1578/79, an deren Ende zusätzlich zur Zahl der Studenten die Summe der entrichteten Gebühren vermerkt ist (26r).
-
Inhalt / Buchschmuck detailliert:
- (1v-4v) 3. Rektorat von Simon Sulzer, 1568-1569
- (5r-7r) 2. Rektorat von Isaak Keller, 1569-1570
- (7v-9r) 1. Rektorat von Felix Platter I (1536-1614), 1570-1571
-
(9r-12v)
2. Rektorat von Ulrich Koch, 1571-1572
- (9r) Titel und Einleitungsgedicht, verfasst und unterschrieben von Theobald Müller (gedruckt: MUB 2, 202f.), anschliessend ein griechisches Zitat aus Isocrates' Nikokles (16)
- (9v) Von Engeln gehaltener Blattkranz mit Bildnis und Wappen ( Ganz 1960, 153f. mit Abb. 63); Rollwerkumrandung mit Feuerbränden, Hermenpilaster und Putten
- (9v-11r) längerer Exkurs universitäts- und zeitgeschichtlichen Inhalts, verfasst und unterschrieben von Matthaeus Meyer (in >MUB 2 nicht gedruckt)
- (11v-12v) Einträge
- (12v-14v) 2. Rektorat von Theodor Zwinger I (1533-1588), 1572-1573
- (15r-v) 3. Rektorat von Basilius Amerbach, 1573-1574
- (15v-17r) 1. Rektorat von Samuel Grynaeus, 1574-1575
- (17v-19v) 4. Rektorat von Simon Sulzer, 1575-1576
- (20r-21v) 2. Rektorat von Felix Platter I (1536-1614), 1576-1577
- (22r-23v) 1. Rektorat von Christian Wurstisen, 1577-1578
- (24r-26v) Rektorat von Johann Niklaus Stupanus, 1578-1579
- (27r-28v) 3. Rektorat von Ulrich Koch, 1579-1580
- (29r-31r) 4. Rektorat von Basilius Amerbach, 1580-1581
- (31v-34r) 3. Rektorat von Theodor Zwinger I (1533-1588), 1581-1582
- (34v-35v) 3. Rektorat von Felix Platter I (1536-1614), 1582-1583
- (36r-37v) 2. Rektorat von Christian Wurstisen, 1583-1584
- (38r-39r) 3. Rektorat von Christian Wurstisen, 1584-1585
-
(39v-42r)
Rektorat von Heinrich Pantaleon, 1585-1586
- (39v) Vollwappen vor damasziertem Grund ( Ganz 1960, 161f. mit Abb. 71)
- (39v) Decastichon, verfasst und unterschrieben von H[einrich] B[olschenius] P[oeta] L[aureatus] (gedruckt: >MUB 2, 332). Zu Bolschenius, den Pantaleon 1586 zum Dichter krönte (vgl. UB Basel, O II 12, 141v) >MUB 2, 330.
- (40r) Einleitung (gedruckt: >MUB 2, 332f.)
- (40r-42r) Einträge
- (42v-43v) 5. Rektorat von Basilius Amerbach, 1586-1587
- (44r-45v) 1. Rektorat von Johannes Brandmüller, 1587-1588
- (46r-49r) 4. Rektorat von Felix Platter I (1536-1614), 1588-1589
- (49v-50v) 2. Rektorat von Samuel Grynaeus, 1589-1590
- (51r-52v) 1. Rektorat von Johann Jacob Grynaeus, 1590-1591
- (53r-56v) 1. Rektorat von Johannes Gut, 1591-1592
- (57r-58v) 1. Rektorat von Caspar Bauhin, 1592-1593
- (59r-60v) 3. Rektorat von Samuel Grynaeus, 1593-1594
- (61r-62v) 2. Rektorat von Johannes Brandmüller, 1594-1595
- (63r-64v) 5. Rektorat von Felix Platter I (1536-1614), 1595-1596
- (65r-67r) 2. Rektorat von Johann Jacob Grynaeus, 1596-1597
- (67v-70v) 1. Rektorat von Ludwig Iselin, 1597-1598
- (71r-73v) 2. Rektorat von Caspar Bauhin, 1598-1599
-
(74r-76v)
Rektorat von Heinrich Justus, 1599-1600
- (74r) Inschrifttafel mit Einleitung und der Sentenz Quod Hagar Sarae in domo Abrahae, id Philosophia Theologiae in domo Dei (gedruckt: >MUB 2, 478) in Tabernakelarchitektur, oben mit zwei zur Sentenz passenden alttestamentlichen Szenen Genes: XVI. Cap., und unten Devise Domine, Noverim me; Noverim te ( Ganz 1960, 167f. mit Abb. 76)
- (74v-76r) Einträge
- (76v) leer
- (77r-79v) 1. Rektorat von Amandus Polanus von Polansdorf, 1600-1601
- (80r-82v) 2. Rektorat von Johannes Gut, 1601-1602
- (83r-86v) Rektorat von Thomas Koch, 1602-1603
- (87r-92v) 3. Rektorat von Johann Jacob Grynaeus, 1603-1604
- (93r-96v) 1. Rektorat von Johann Jakob Faesch, 1604-1605
- (97r-99v) 6. Rektorat von Felix Platter I (1536-1614), 1605-1606
- (100r-104r) Rektorat von Jakob Zwinger, 1606-1607
- (104v-107v) 2. Rektorat von Ludwig Iselin, 1607-1608
- (108r-110v) 1. Rektorat von Peter Ryff, 1608-1609
- (111r-112v) 2. Rektorat von Amandus Polanus von Polansdorf, 1609-1610
- (113r-114v) 3. Rektorat von Johannes Gut, 1610-1611
- (115r-116r) 3. Rektorat von Caspar Bauhin, 1611-1612
- (116v-120r) 2. Rektorat von Johann Jakob Faesch, 1612-1613
- (120v-124r) 1. Rektorat von Martin Chmieleck von Chmielnik, 1613-1614
- (124v-127v) Rektorat von Johannes Buxtorf I (1564-1629), 1614-1615
- (128r-130v) 4. Rektorat von Johannes Gut, 1615-1616
- (131r-133v) 2. Rektorat von Peter Ryff, 1616-1617
- (134r-136r) 1. Rektorat von Sebastian Beck, 1617-1618
- (136v-141v) 3. Rektorat von Johann Jakob Faesch, 1618-1619
- (142r-143v) 4. Rektorat von Caspar Bauhin, 1619-1620
- (144r-147v) 1. Rektorat von Johann Rudolf Burckhardt (1585-1657), 1620-1621
- (148r-150v) 1. Rektorat von Johannes Wolleb, 1621-1622
- (151r-153r) 5. Rektorat von Johannes Gut, 1622-1623
- (153v-156v) Rektorat von Thomas Platter II (1574-1628), 1623-1624
- (157r-159v) Rektorat von Ludwig Lucius, 1624-1625
- (160r-161r) 2. Rektorat von Sebastian Beck, 1625-1626
- (161v-164v) 4. Rektorat von Johann Jakob Faesch, 1626-1627
- (165r-168r) 2. Rektorat von Martin Chmieleck von Chmielnik, 1627-1628
- (168v-170v) 2. Rektorat von Johann Rudolf Burckhardt (1585-1657), 1628
- (171r-173r) 2. Rektorat von Johannes Wolleb, 1629
- (173v-176v) 5. Rektorat von Johann Jakob Faesch, 1630-1631
-
(177r-181r)
1. Rektorat von Emanuel Stupanus, 1631-1632
- (177r) Einleitung (gedruckt: MUB 3, 333) als Epitaph, mit Bildnismedaillon, Wappenkartusche und Putten ( Ganz 1960, 183f. mit Abb. 91)
- (177v) leer
- (178r) Lobgedicht auf Stupanus (gedruckt: MUB 3, 334), verfasst, niedergeschrieben und signiert von Johann Adam Sacher, umrahmt von hängendem Fransentuch und Rollwerkkartusche ( Ganz 1960, 184)
- (178v) leer
- (179r-180r) Einträge
- (180v-181r) leer
-
(181v-184v)
1. Rektorat von Jakob Burckhardt I (1583-1661), 1632-1633
- (181r) Ganzseitiges Brustbild auf eingesetztem Blatt ( Ganz 1960, 185 mit Abb. 92)
- (182r) Titel als Inschrift in Architekturkulisse mit Putten und Vollwappen, sowie Ausblick auf Ruinenlandschaft ( Ganz 1960, 186f. mit Tafel VII)
- (182v) Lobgedicht auf den Rektor, verfasst und unterschrieben von Daniel Toussaint (gedruckt: MUB 3, 344f.), in Portalarchitektur ( Ganz 1960, 187)
- (183r-184r) Einträge
- (184v) leer
- (185r-187v) 3. Rektorat von Sebastian Beck, 1633-1634
- (188r-190v) 1. Rektorat von Johann Jakob von Brunn, 1634-1635
- (191r-193v) Rektorat von German Obermeyer, 1635-1636
- (194r-196v) 1. Rektorat von Theodor Zwinger II (1597-1654), 1636-1637
- (197r-199v) 1. Rektorat von Remigius Faesch, 1637-1638
- (200r-201r) 1. Rektorat von Johann Caspar Bauhin, 1638-1639
- (201v-202v) 1. Rektorat von Johannes Buxtorf II (1599-1664), 1639-1640
- (203r-206v) 4. Rektorat von Sebastian Beck, 1640-1641
- (207r-208v) Rektorat von Johann Jakob Hoffmann I (1591-1644), 1641-1642
- (209r-210v) 2. Rektorat von Emanuel Stupanus, 1642-1643
- (211r-212r) Rektorat von Jakob Hagenbach, 1643-1644
- (212v-214v) 2. Rektorat von Theodor Zwinger II (1597-1654), 1644-1645
- (215r-217v) 6. Rektorat von Johann Jakob Faesch, 1645-1646
- (218r-219v) 2. Rektorat von Johann Jakob von Brunn, 1646-1647
- (220r-v) 2. Rektorat von Jakob Burckhardt I (1583-1661), 1647-1648
- (221r-223v) 5. Rektorat von Sebastian Beck, 1648-1649
- (224r-225v) 2. Rektorat von Remigius Faesch, 1649-1650
- (226r-227v) 2. Rektorat von Johann Caspar Bauhin, 1650-1651
- (228r-231v) Rektorat von Felix Platter II (1605-1671), 1651-1652
- (232r-233v) 2. Rektorat von Johannes Buxtorf II (1599-1664), 1652-1653
- (234r-239v) 1. Rektorat Lukas Burckhardt, 1653-1654
Origine du manuscrit:
- Der Entscheid, einen neuen Matrikelband zu beginnen, wurde bewusst gefasst: Bl. 1v äussert Simon Sulzer in der Einleitung seinen Stolz, den neuen Band beginnen zu dürfen Dignissimus ergo, qui in hoc novo codice primum locum obtineat …
- Die Matrikel wurde, zumindest solange bis ein Band voll war, vom jeweiligen Rektor in der arca rectoris verwahrt und nach Ablauf der Amtszeit dem Nachfolger übergeben. Dies war u.a. nötig, weil Immatrikulationen über das ganze Jahr hin möglich waren. Die weitere Geschichte des Bandes ist unbekannt. Vielleicht verblieb er in der arca rectoris; denkbar ist auch, dass er nun im Archivkasten versorgt wurde, als dessen Standort sich das Untere und Obere Kollegium und die Universitätsbibliothek nachweisen lassen ( Wackernagel 1966, 32-35). Auf jeden Fall wurde er erst später der Universitätsbibliothek übergeben – vermutlich im Zusammenhang mit dem Neubau an der Augustinergasse im Jahre 1849. Gegen eine frühere Abgabe spricht, dass die Bände nirgendwo in der Reiseliteratur als Sehenswürdigkeit der Bibliothek genannt werden. In dem von Johann Zwinger 1672-1676 verfassten Katalog wurden die ersten drei Matrikelbände von Franz Dorotheus Gerlach, Bibliothekar 1830-1867, eingetragen (Codices philosophici, Kat Vb Schweiz 201, 52v): "א I 16-18: Matricula Studiosorum Academiae Basiliensis inde a primo Rectore Georgio de Andlow ad annum 1759. Tria Vol. Fol."
- Da das Universitätsarchiv 1904 von der Universität dem Staatsarchiv Basel-Stadt übergeben wurde, wurde der Band wie alle Matrikelbände auch in den Katalog des Staatsarchivs aufgenommen und erhielt auch eine Archivsignatur (UA E 1), wurde aber nie an das Staatsarchiv abgeliefert ( Wackernagel 1966, 44).
Bibliographie:
- Escher, Konrad: Die Miniaturen in den Basler Bibliotheken, Museen und Archiven (Basel 1917) 175-178, Nr. 229
- Ganz, Paul Leonhard: Die Miniaturen der Basler Universitätsmatrikel (Basel 1960)
- MUB. – Wackernagel, Hans Georg (Hg.): Die Matrikel der Universität Basel, Bd. 2 [1532-1601] (Basel 1956); Bd. 3 [1601-1666] (Basel 1962)
- Wackernagel, Wolfgang Dietrich: Das Archiv der Universität Basel, in: Jahresbericht des Staatsarchivs Basel-Stadt (1966) 25-63