St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 185
Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 308-309, Nr. 13.
Titre du manuscrit:
: Liber promissionum et praedictorum Dei
Origine: St. Gallen
Période: letztes Viertel d. 8. Jh.
Catalogue number:
13
Volume:
218 pp.
Format: 28,5 x 17,5 cm
Composition des cahiers:
Lagen zumeist Quaternionen: I + 18-1 (p. 3-18, fol. 1 fehlt), 28 (p. 19-34), 38-1 (p. 35-48) usw.
Mise en page:
Schriftspiegel 22 x 16,5 cm, einspaltig zu 27 Zeilen.
Type d'écritures et copistes: alemannische Minuskel mit offenen u. geschlossenen a u. g, zwei Schreiber im gleichen Stil (A = p. 3-154, B = p. 155-216)
Décoration:
Überschriften in Halbunziale mit Tinte. Zu Prol., Textbeginn u. Kapiteln Initialen in Federzeichnung, selten partiell koloriert.
Sommaire:
Inhalt u. Schmuck:
- p. 1-3 leer
-
p. 4
Titel in Capitalis mit Silber auf Purpurbalken (wohl im 9. Jh. nachgearbeitet): Incipit prologus.
P(aulus apostolus neque), im Schaft feine Binnenzeichnung mit vegetabilen Formen, unten zu einer Palmette auswachsend, im Bogen Ausbuchtung, Schnalle u. Blättchen
- p. 5-10 Cap.
- p. 10 Inc. ipsi libri
- p. 44 Promissio figurata. I(acob quoque), Füllung des Buchstabenkörpers mit gegenständigen Kreissegmenten, dazwischen ein Stäbchen, unten Verlängerung als Stab mit Palmettblatt
- p. 100 Predictio facta et figurata
- p. 101 I(hs. nave filius), Füllung des Buchstabenkörpers mit gegenständigen Kreissegmenten, darin kleine Kreise mit Mittelpunkten, partiell etwas Grün, nach unten mit Stab u. Palmettblatt verlängert
- p. 168 Promissio impleta per (s)telle declarata. B(alaam propheta), im Schaft Schnalle u. zwei Flechtbandspiralen, die Bogen mit spitzen Einbuchtungen
- p. 168 P(er Esaiam prophetam), spitze Einbuchtung im Bogen
- p. 176 Promissio impleta quia vestimenta eius divisa sortem euper tonicam eius miserunt. P(er David prophetam ipse), im Stamm Flechtbandspirale
- p. 179 Promissio impleta qua in credulos discipulos increpat. O(seae propheta), Parzellierung der beiden Bogen, so dass nur der äußere Strich durchgezogen ist u. innen eine Art Fiederung entsteht.
Origine du manuscrit:
Schrift u. Initialen von beiden Schreibern sind gewissermaßen auf einen Nenner gebracht, dennoch aber individuell der Schrift angepasst. Vergleichbar sind Partien in Sang. 125, 228 u. 548 (Nr. 12, 14 u. 15). Während Bruckner den Schreiber B mit dem Urkundenschreiber Waldo (vgl. Nr. 9, 12) identifizierte, lehnt von Scarpatetti die Identität ab. Die Initialen von Schreiber B fallen durch ihre spitzen Einbuchtungen an den Bogen auf, die für ihn typisch sind. Ähnliches bringen Schaffhausen Min. 78 (Nr. 39) u. Karlsruhe Aug. 155 (Nr. 53), die nicht st.gallisch sind.
Bibliographie:
- Scherrer, S. 65f.
- Löffler, St. Galler Schreibschule, S. 31.
- Bruckner II, S. 24, 67f., Taf. XIV, XVIII.
- CLA VII, Nr. 912.
- Holter, Buchkunst, S. 97.
- von Euw, Liber Viventium, S. 96.
- Duft, Abtei St. Gallen, S. 24.
- von Scarpatetti, in: Festschrift Duft 1995, S. 34, Abb. 6.
- Duft, in: Kloster St. Gallen, S. 16, 225 Anm. 59.