Schaffhausen, Stadtbibliothek, Gen. 26, f. 144v – Heinrich Steinhöwel, Büchlein der Ordnung der Pestilenz ; Ulmer Wundarznei; Michael Puff, Von den gebrannten Wässern
http://www.e-codices.ch/fr/sbs/gen0026/144v
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Gen. 26, f. 144v – Heinrich Steinhöwel, Büchlein der Ordnung der Pestilenz ; Ulmer Wundarznei; Michael Puff, Von den gebrannten Wässern
http://www.e-codices.ch/fr/sbs/gen0026/144v
Résumé du manuscrit:Le manuscrit, qui comprend 182 folios, date du dernier quart du XVe siècle et a été produit dans la région entre Ulm et Memmingen (domaine linguistique souabe). La reliure en cuir sur ais de bois et dotée d’un fermoir a été réalisée par un relieur travaillant à Memmingen. Les trois traités qu’il contient appartiennent au champ de la pharmacologie/médecine : le « Büchlein der Ordnung der Pestilenz » (2r-47v) de Heinrich Steinhöwel, le Ulmer Wundarznei (50r-144r) et le « Von den gebrannten Wässern » de Michael Puff (147r-179v). Le texte est complété par des dessins d’équipements médicaux (96v, 97r, 98v, 99r, 148v). Il est probable que le copiste soit Magnus Bengger, qui se nomme au folio 179v. Celui-ci a également copié le manuscrit de Schaffhouse, Gen. 9, contenant aussi des œuvres médicales, et il utilise une cursive livresque. A plusieurs endroits du manuscrit, des drôleries en forme de visages naissent des lettres de la première ligne de la page (par exemple, aux fol. 45v, 50r). Les titres des chapitres, les initiales (décorées) au début d’un chapitre, les points à mi-hauteur des lignes, et certains mots, la plupart en latin, sont rubriqués. Les lexèmes sont souvent introduits par des initiales en rouge. Il s’agit d’un livre de médecine à usage domestique, où des prescriptions propres peuvent être intégrées, comme le révèlent clairement les ajouts de quatre autres mains (principalement entre, ou après, les traités, par exemple aux folios 48r, 145r, 180r).(wen)
Description standard: Gamper Rudolf / Marti Susan, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Stadtbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1998, S. 127-129.
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En ligne depuis: 04.10.2018
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Gen. 26
Papier · 182 ff. · 21.5 x 15.5 cm · sud-ouest de l’Allemagne · dernier quart du XVe siècle
Heinrich Steinhöwel, Büchlein der Ordnung der Pestilenz ; Ulmer Wundarznei; Michael Puff, Von den gebrannten Wässern
Comment citer:
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Gen. 26, f. 144v – Heinrich Steinhöwel, Büchlein der Ordnung der Pestilenz ; Ulmer Wundarznei; Michael Puff, Von den gebrannten Wässern (https://www.e-codices.ch/fr/list/one/sbs/gen0026)
Composition des cahiers: Lagen: 9 VI108 +
V118 + VI130 + 4 V169 + VI180. Teilweise
Reklamanten, ab 49r Lagenzählung in arabischen Ziffern,
beschnitten.
Mise en page:
Begrenzung des
Schriftspiegels mit Stiftlinien. Schriftraum 14 x 10, 22-25 Zeilen.
Type d'écritures et copistes:
Buchkursive von einer Hand.
Décoration:
Rubriziert.
96v f., 98v f. und 148v Skizzen von
Destillationsgeräten.
Bei den Kapiteln 2-4zeilige rote Lombarden. 45v, 50r, 70r etc. Drôlerien (Köpfe).
Ajouts: Wenige Korrekturen, einzelne Marginalien. Nachträge von vier
Händen, die erste in Buchkursive des 15./16. Jhs., die
übrigen in Kursive, 16. und 16./17. Jh. Die ersten zwei
Nachtragshände auch in Gen. 9.
145r Titel zum nachfolgenden Abschnitt oder
Federprobe mit unbeholfener Nachahmung der Drôlerien: Nur wil ich
ietz von eim andrn sagen und ein s schreiben; so die wasser
betreffenn; Ende, 17. Jh.
Reliure:
Heller Ledereinband,
Memmingen
um 1500. Holzdeckel, Streicheisenlinien und
Einzelstempel des Buchbinders Kyriss 176: «Gänseblume I», wie Gen. 9.
Eine nach vorn greifende Kantenschliesse. Auf dem Rücken zwei Papierschilder mit Werktitel und
Signatur, 18./19. Jh.
Spiegelblätter Papier.
In den Fälzen Pergamentfragmente
einer liturgischen Hs. des 12. Jhs.
Ledersignakel.
2r-47vHeinrich Steinhöwel: Büchlein der Ordnung der Pestilenz.
Prolog:
In undanckperikaytt, als die alten wisen
schriben …
(4v)
Text:
>Von künfftiger pestilentz<
.
Das man aber ander nachgeschriben lere mercklicher haben
müge …–…
ich volbraht han ditz regimen. Etc.
Druckabschrift, nach dem Initium wohl aus dem Ulmer Druck von
Johannes Zainer von ca. 1482 (P. Amelung, Der Frühdruck im deutschen
Südwesten 1473-1500, Stuttgart 1973, Nr. 49).
Verfasserlexikon 29 (1995), Sp. 261f.,
Art. Heinrich Steinhöwel (G. Dicke).
48r
Rezept gegen die Lungensucht. Von der 4. Nachtragshand des
16./17. Jhs.
Ein guotte kunst fir die lungensucht oder
schwinsche oder und auch fir die gelbsucht …
50r-144rUlmer Wundarznei.
Nach dieser Hs. ediert: Die Ulmer Wundarznei, hrsg. v. J.
Martin, Würzburg 1991, zur
möglichen Verfasserschaft Magnus Benggers a. a. O., S.
15; Verfasserlexikon 29 (1995), Sp.
1238f., Art. Ulmer Wundarznei (G. Keil); das Werk ist erwähnt in: J. G. Mayer, «Anleitungen für einen
Wundarzt», in: «ein teutsch puech machen», hrsg. v. G. Keil, Wiesbaden 1993, S. 451.
Eine Auswahl von Pflanzennamen aus dieser Hs. ist verzeichnet in:
W. F. Daems, Nomina simplicium
medicinarum ex synonymariis medii aevi collecta, Leiden
1993. Die Rezeptsammlung besteht aus fünf
Teilen:
(50r-67r)
Salbenbuch.>Hienauch staͧt unnd volget ain nutzlich matery von
menigerlay usserwelten kostlichen salben … Ain salb zu fulen und schmeckenden löchern<
.
Wilt du machen ain edel guͦt salb …–…
65r ist es
gerecht.
(65v)
Sog. Salbeitraktat. Von der 2. Nachtragshand des 16.
Jhs.
Ulmer Wundarznei, a. a. O., S. 21-36; der sog.
Salbeitraktat auch in: E. Hlawitschka, «Wazzer der tugend, trank der
jugent». Text- und überlieferungsgeschichtliche
Untersuchungen zum Salbeitraktat, Pattensen (Hannover)
1990, S. 365-367.
(70r-82v)
Pflasterbuch.>Hienaͧch volget noch mer ain nutzlich materin von
menigerlay ußerwelten pflasstern … Ain
guͦt gel pflaster zu den wunden.<Item wilt du ain guͦt gel pflaster machen …–…
81r gut zu aissen
und geschweren.
(86r-90r)
Pulverbuch.>Hienaͧch staͧnd geschriben die usserwelten
kostlichen bulver zu der wundertzny … Ain
bulver zu allen wunden<
.
Wilt du ain edel guͦt bulver machen zu allen
wunden …–…
90r underainander
und behalt es.
(91r-v)
Stichpflasterrezept.Nim erstlich galbnum, oppoponoc, lorel, weißen mirren,
ollybonum, grünspan …–…
zu der pestlentz.
Von der 4. Nachtragshand des 16./17. Jhs.
Ulmer Wundarznei, a. a. O., S. 55f.
(93r-100r)
Ölbuch.>Hienaͧch will ich üch underwisen und leren von
ettlichen ußerwelten guͦtten und kostlichen ölern … Zu dem ersten von dem rosöl und vyel
öl<
.
Wer ain guͦt rosöl oder vyel öl wöll machen …–…
99r und trüfft in
den angster.
Mit Skizzen von Brennöfen, Gluthut u. a.
(99v)
Item ain guͦtenn gewärtenn artzney
(Rezept).
Von der 2. Nachtragshand des 16. Jhs.
Ulmer Wundarznei, a. a. O., S. 57-62, Skizzen S. 202-205
abgebildet.
(104r-144r)
Arzneibuch.>Hienach volget ain kostlichen guͦtten matery von
allerlay hand ertzny … <
.
Item das hoͧpt wirt menger hand wund …–…
143r rainigt den
rotz.
(143v)
Wundärztlicher Nachtrag des 15./16. Jhs. von
der Haupthand.
Ulmer Wundarznei, a. a. O., S. 63-106.
147r-179vMichael Puff aus Schrick: Von den gebrannten Wässern.>Hienaͧch staͧnd verzaichnet die ußgepranten wasser, in
welcher mauß du die nützen und bruchen solt, als dann maister Michel
Schrick, doctor in der ertzny, beschriben haut und ist guͦt und
nützlich zuwissen<
.
Item so ainem menschen die red geliget …–…
so wirt im bas etc.>Et sic est finis per me Magnum Bengger<
.
Nur 147r-148v entsprechen der
Fassung im Iatromathematischen Corpus (L. Welker, Das Iatromathematische
Corpus, Zürich 1988, S. 226f.).
Ab 150r in alphabetischer
Reihenfolge von >Ageleigen wasser< bis 178v >Von dem gepranten win<;
176v f. >Das lebendig
wasser< in: Hlawitschka,
«Wazzer der tugend ...», a. a. O., S. 367.
180r
Nachträge. Rezept zur Haarentfernung. Von der Haupthand (?) des
15./16. Jhs. Abführmittel, Mittel gegen Läuse. Von
der 1. Nachtragshand des 15./16. Jhs.
Provenance du manuscrit: 179v nennt sich der Schreiber
Magnus
Bengger. Nach J. Martin
könnte er der Verfasser der Ulmer Wundarznei sein (Ulmer
Wundarznei, S. 15). Von seiner Hand auch Gen. 9. Mundart
schwäbisch. Müller, Catalogus, 226r
[In 4o:] 22. Heinr.
Stainhöwels von Ulm Arzneibuch. Msc. (Fine Saec. XV vel
init. XVI. Manus ead. quae in Cod 12. [=
Gen 9]).
Bibliographie:
Boos, Verzeichnis, S. 73;
CMD-CH, Bd. 3, Nr. 782;
Die Ulmer Wundarznei, hrsg. v. J.
Martin, Würzburg 1991, S. 11f. (mit irrtümlicher Lagenformel), Abb.
S. 198-205; vgl. die Einleitung, oben S. 31.