Tancredus, Bononiensis (ca. 1185 - ca. 1236)
Das Ordo iudiciarius ist ein kirchenrechtliches Werk, das zu Beginn des 13. Jahrhunderts von Tankred von Bologna (ca. 1185- ca. 1236) verfasst wurde: f. 60r Explicit ordo iudiciaris magistri Tancreti. Tankred war Erzdiakon und Professor an der Universität von Bologna.
Online seit: 22.06.2017
- Tancredus, Bononiensis (Autor)
In diesem Sammelband befinden sich juristische Texte hauptsächlich aus der Zeit vor Accursius (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts): die Dissensiones und die Insolubilia von Hugolinus de Presbyteris; die Quaestiones von Pillius de Medicina, von Azo, von Roffredus Beneventanus und andere, von ungewisser Zuordnung; der Libellus de iure civili, der Tractatus de bonorum possessione und der seltene Tractatus de pugna von Roffredus Beneventanus; der Tractatus de reprobatione instrumentorum und die Summa arboris actionum von Pontius de Ilerda; einige lecturae über Titel und Fragmente des Digestum Novum; die Brocarda von Azo; die Summula de testibus von Albericus de Porta Ravennate; ein anonymer Tractatus de testibus; der Libellus disputatorius von Pillius de Medicina; Fragmente des Notabilia über das Decretum von Gratian und über das Corpus iuris civilis; der ordo iudiciorum ‘Olim'; ein Teil des Catalogus praescriptionum, der während einer gewissen Zeit Rogerius zugeschrieben wurde und der ordo iudiciorum ‘Quicumque vult' von Johannes Bassianus.
Online seit: 23.06.2016
- Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
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- Albericus, de Porta Ravennate (Autor) | Azo, Porcius (Autor) | Bandinus, magister (Autor) | Gratianus, de Clusio (Autor) | Hugolinus, de Presbyteris (Autor) | Johannes, Bassianus (Autor) | Otto, Papiensis (Autor) | Pillius, de Medicina (Autor) | Pontius, de Ilerda (Autor) | Rodoicus, Modicipassus (Autor) | Roffredus, de Epiphanio (Autor) | Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Diese Handschrift der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) mit Initialen in Rot und Blau (zum Teil mit Fleuronné, z.B. auf ff. 1r und 113v; zwei Zeichnungen auf ff. 77r und 91r) beinhaltet acht juristische Traktate in Latein, die Hälfte davon ist anonym: 1. Johannes de Blanasco, (Libellus super titulo) de actionibus (ff. 1r-45r); 2. Aegidius de Fuscarariis, Ordo judiciarius (ff. 46r-67v); 3. Ordo judiciarius „De edendo“ (ff. 68r-69v; unvollständig); 4. Ordo judiciarius „Scientiam“ (ff. 69v-75v); 5. Tankred von Bologna, Ordo judiciarius (ff. 77r-113v); 6. Contentio actoris et rei (ff. 113v-117r); 7. Parvus ordo judiciarius (ff. 117r-121v); 8. [Tankred von Bologna / Raimund von Penyafort], Summa de matrimonio (ff. 121v-125v; unvollständig). Johannes de Blanosco († ca. 1281 oder später) aus dem Burgund, studierte und lehrte wahrscheinlich auch Recht in Bologna, bevor er in seine Heimat zurückkehrte und sich in den Dienst des Herzogs Hugo IV. von Burgund stellte. 1256 verfasste er seinen Kommentar über den Titel der Institutes „De actionibus“, eventuell noch in Bologna. Der Autor des zweiten Traktates dieser Handschrift, Aegidius de Fuscarariis (†1289), war der erste Laienlehrer für kanonisches Recht an der Universität von Bologna. Sein Ordo judiciarius aus den Jahren 1263-1266 ist sein wichtigstes Werk. Tankred von Bologna (ca. 1185-ca. 1236), der Autor der Nr. 5 und 8, bekannter Kanonist und Erzdiakon, verkehrte mit den Päpsten Innozenz III., Honorius III. und Gregor IX.; zu seinen Werken zählt die leidlich erfolgreiche Summa de sponsalibus et matrimonio, die um 1210-1214 verfasst und 1235 von Raimund von Penyafort überarbeitet wurde. Besonders berühmt ist er jedoch durch seinen Ordo judiciarius (ca. 1214-1216), der sich in ganz Europa als Referenzwerk im Bereich der Rechtsverfahren durchsetzte. Zu den vier anonymen (oder nicht mit Sicherheit zugeschriebenen) Traktaten der Handschrift S 102: die Nr. 3, besser bekannt unter dem Titel Ulpianus de edendo, wurde wahrscheinlich um 1140-1170 in England geschaffen; die Nr. 4 vor 1234 in Frankreich (ihr Autor ist ein gewisser Gualterus, eventuell identisch mit Gauthier Cornu, Erzbischof von Sens); die Nr. 6, die aus der Zeit des Pontifikats von Gregor IX. stammt, ist möglicherweise anglo-normannischer Herkunft; die Nr. 7 endlich wurde im Norden von Frankreich 1221 und 1238 in zwei Versionen geschrieben. Die Bibliothek Supersaxo enthält zahlreiche juristische Werke. S 102 kann speziell mit der Handschrift S 104 (Goffredus Tranensis, Summa super titulis Decretalium) verglichen werden, die ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert und aus Bologna stammt.
Online seit: 22.03.2018
- Aegidius, de Fuscarariis (Autor) | Blanasco, Johannes de (Autor) | Raimundus, de Pennaforti (Autor) | Supersaxo, Georg (Vorbesitzer) | Supersaxo, Walter (Vorbesitzer) | Tancredus, Bononiensis (Autor)
Die Handschrift aus dem 13. Jahrhundert ist unbekannter Herkunft. Sie überliefert (vorderes Spiegelblatt–p. 185) eine Kurzfassung des Decretum Gratiani des Wernher von Schussenried von 1207 und daran anschliessend zwei ordines iudiciarii, also Schriften zum römisch-kanonischen Prozess, welche die beiden Engländer Richard de Mores (p. 186–271) und Rodoicus Modicipassus (früher einem Otto Papiensis zugewiesen; p. 276–380) im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts anfertigten. Auf den Seitenrändern der Kurzfassung des Decretum Gratiani fügte man (vorderes Spiegelblatt–p. 35) als dritte prozessrechtliche Schrift den wirkungsmächtigen Ordo iudiciarius des Bologneser Juristen Tankred von 1216 hinzu, beliess das Ende jedoch unvollständig.
Online seit: 18.06.2020
- Arx, Ildefons von (Bibliothekar) | Otto, Papiensis (Autor) | Pater Pius Kolb (Bibliothekar) | Richardus, de Wendover (Autor) | Tancredus, Bononiensis (Autor) | Wernerus, Sorotensis (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Arx, Ildefons von (Bibliothekar) | Otto, Papiensis (Autor) | Pater Pius Kolb (Bibliothekar) | Richardus, de Wendover (Autor) | Tancredus, Bononiensis (Autor) | Wernerus, Sorotensis (Autor) Gefunden in: Zusatzbeschreibung
Diese kirchenrechtliche Handschrift enthält eine unter den Bezeichnungen Breviarium extravagantium oder Compilatio prima bekannte Sammlung von päpstlichen Dekretalen, welche Bernhard von Pavia, der erste Dekretalist, um 1189-1190 zusammenstellte. Neben unbestimmten älteren Glossen stehen auf manchen Seiten neben den beiden Spalten des Textus inclusus Auszüge aus dem Glossenapparat des Tankred von Bologna in der ersten Rezension, die er ca. 1210-1215 verfasste. Der Text, die Initialen und die Glossen entstanden Ende des 12. Jahrhunderts bzw. anfangs des 13. Jahrhunderts in Frankreich.
Online seit: 19.12.2011
- Arx, Ildefons von (Bibliothekar) | Bernardus, Papiensis (Autor) | Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Arx, Ildefons von (Bibliothekar) | Bernardus, Papiensis (Autor) | Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Zusatzbeschreibung
Die mit Fleuronnée und vereinzelten Federzeichnungen geschmückte Handschrift wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder spätestens zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Italien geschrieben. Sie überliefert den Codex Justinianus (Bücher 1–9), den dazugehörigen Glossenapparat des Accursius sowie massenhaft weitere Glossen auf den Seitenrändern. Die Handschrift gelangte über die beiden St. Galler Stadtbürger Conrad Särri und Johannes Widembach († um 1456) spätestens im 16. Jahrhundert in die Stiftsbibliothek.
Online seit: 18.12.2014
- Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Accursius, Franciscus Senior (Autor) | Blarer von Wartensee, Diethelm (Vorbesitzer) | Metzler, Jodokus (Bibliothekar) | Pater Pius Kolb (Bibliothekar) | Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
- Accursius, Franciscus Senior (Autor) | Blarer von Wartensee, Diethelm (Vorbesitzer) | Metzler, Jodokus (Bibliothekar) | Pater Pius Kolb (Bibliothekar) | Tancredus, Bononiensis (Autor) Gefunden in: Zusatzbeschreibung