Die in frühgotischer Minuskel geschriebene Sammelhandschrift der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts besteht aus fünf Teilen. Unter anderem beinhaltet sie den Beniamin minor des Richard von St. Viktor, mehrere Schriften von Hugo von St. Viktor, das De sermone domini in monte secundum Matthaeum des Augustinus und das De cognitione humanae conditionis des Bernhard von Clairvaux. Auf dem letzten Blatt sind Notizen zu Rezepten und Heilsegen.
Online seit: 17.12.2015
Erster Band des dreiteiligen sogenannten Wettinger Graduale, entstanden in Köln für ein Kloster der Augustiner-Eremiten und nach der Reformation aus Zürich ins Zisterzienserkloster Wettingen gelangt. Die Bildinitialen des ersten Bandes stammen vom Älteren Gradualmeister (Willehalm-Meister).
Online seit: 04.11.2010
Zweiter Band des dreiteiligen sogenannten Wettinger Graduale, entstanden in Köln für ein Kloster der Augustiner-Eremiten und nach der Reformation aus Zürich ins Zisterzienserkloster Wettingen gelangt. Die Bildinitialen des zweiten Bandes stammen vom Jüngeren Gradualmeister.
Online seit: 17.12.2015
Dritter Band des dreiteiligen sogenannten Wettinger Graduale, entstanden in Köln für ein Kloster der Augustiner-Eremiten und nach der Reformation aus Zürich ins Zisterzienserkloster Wettingen gelangt. Die Bildinitialen des dritten Bandes stammen wie jene des zweiten (MsWettFm 2) vom Jüngeren Gradualmeister.
Online seit: 04.11.2010
Die Handschrift mit Lehrtexten zu den Sentenzen des Scholastikers Petrus Lombardus entstand 1399/1400 in Wien, geschrieben von Heinrich von Rheinfelden während seines Studiums an der dortigen Universität. Zusammen mit dem Schreiber gelangte der Band später in den Basler Predigerkonvent, in dessen Bibliothek er eingegliedert wurde.
Online seit: 22.03.2018
Seit dem 13. Jahrhundert hatten die Quatuor libri sententiarum, eine von Petrus Lombardus Mitte 12. Jahrhundert zusammengestellte Sammlung von Lehräusserungen der Kirchenväter zu wichtigen theologischen Problemen, an den theologischen Fakultäten den Status eines Handbuches. Sie waren grundlegender Teil des Grundstudiums und wurden in Vorlesungen und Kommentaren intensiv interpretiert. Die im 14. Jahrhundert entstandene Handschrift aus der Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes enthält Kommentare unter anderem von Heinrich de Cervo, Wilhelm von Ockham oder Jakobus von Altavilla.
Online seit: 19.03.2015
Die am Oberrhein entstandene Pergamenthandschrift aus dem Vorbesitz von Hugo und Johannes Münch von Münchenstein, zweier Prioren des Basler Predigerklosters, ist eine frühe Abschrift der Postilla super Psalmos des Minderbruders Nicolaus de Lyra. Die Datierung auf 1323 am Ende bezieht sich wohl auf die Vorlage oder das Werk selbst, nicht auf diesen Text. Vom gleichen Schreiber stammt noch ein weiterer Lyra-Band (Basel, UB, B V 5) mit gleichen, sehr charakteristischen Fleuronnéinitialen, mit denen der gleiche Künstler auch einige Foliobände aus dem Zisterzienserkloster Pairis in der ZHB Luzern (P 13 fol.:1, 3 und 4; Bd. 2 verbrannte 1513 in St. Urban) ausstattete, welche Hugo von Tennach 1338–1340 im Auftrag eines reichen Chorherren des Basler Hochstifts, Peter von Bebelnheim, geschrieben hatte.
Online seit: 26.09.2024
Der von dem gleichen Kopisten wie die Postilla super Psalmos aus derselben Bibliothek (B IV 3) geschriebene Band mit Postillen des Nikolaus de Lyra zu neutestamentlichen Texten, der Apostelgeschichte, den sog. Katholischen Briefen und der Apokalypse, ist auch wie jener mit Fleuronné-Initialen im sog. Oberrheinischen Stil ausgestattet und hatte überdies die gleichen Vorbesitzer, Hugo und Johannes Münch von Münchenstein, Angehörige des Basler Predigerklosters und Zeitgenossen des Autors der Bibelkommentare. Hugo, mehrmals als Prior nachgewiesen, und Nikolaus, der Meister des Wortsinns, starben wahrscheinlich beide im gleichen Jahr 1349, während Johannes, Hugos jüngerer Bruder, 1365 auch noch Prior wurde.
Online seit: 26.09.2024
Die Handschrift, ein Sammelband juristischen Inhaltes, enthält als Haupttext die Summa super rubricis decretalium des italienischen Rechtsgelehrten Godefridus de Trano (gest. 1245). Es handelt sich dabei um ein Lehrbuch zu der von Papst Gregor IX. in Auftrag gegebenen Dekretalensammlung, das weite Verbreitung fand. Der Text wird geschmückt und ergänzt durch fünf kleine figürliche Initialen wohl französischer Herkunft.
Online seit: 22.03.2018
Der schmale Pergamentband aus dem Basler Predigerkloster enthält Buch I-V von Albertus Magnus' De vegetabilibus et plantis. Dieses Werk in eigentlich sieben Büchern – von denen hier zwei fehlen – stellt einen kleinen Teil aus dem ausserordentlich umfangreichen Opus des Kirchenlehrers und Universalgelehrten dar, dessen Ruhm schon bald nach seinem Tod von seinem Schüler Thomas von Aquin überflügelt wurde. Der abgenutzte Einband weist Spuren auf, die vermuten lassen, dass es sich bei dem Buch um einen liber catenatus gehandelt hat.
Online seit: 14.12.2018
Die möglicherweise im Pecia-Verfahren hergestellte Handschrift aus dem 14. Jahrhundert enthält Albertus Magnus Super ethica und De causis et processu universitatis. Bei dem Pecia-System handelt es sich um eine Methode zur raschen handschriftlichen Vervielfältigung einer Vorlage: Statt eine Schrift als Ganzes zu kopieren, zerlegte man sie in mehrere Lagen, sodass verschiedene Hände gleichzeitig an einer Abschrift arbeiten konnten. Der Band gehörte dem Dominikaner Johannes Tagstern und gelangte so in die Kettenbibliothek des Basler Predigerklosters.
Online seit: 25.06.2015
Dieser Sammelband aus zwei Teilen aus dem 13. Jahrhundert enthält eine lateinische Übersetzung der ersten zwei Bücher von Aristoteles' Metaphysik. Eine erste Hand beschrieb die neun ersten Blätter des Bandes in einer zur kursiven neigenden Textura; der grösste Teil aber wurde von einem zweiten Kopisten geschrieben, der sich einer Textura bediente. Die Handschrift enthält zahlreiche Glossen und Marginalnotizen aus dem 13. Jahrhundert, wovon einige, die sich teilweise auf die Übersetzung des Aristoteles-Textes beziehen, durch Rubrizierung betont sind. Alte Signaturen stellen eine Verbindung zum Dominikanerkonvent von Basel her. Der Einband aus dem 14./15. Jahrhundert war ursprünglich angekettet und besass zwei Schliessen. Papier- und Pergamentfragmente aus dem 13 und 14. Jahrhundert wurden auf dem vorderem Spiegelblatt und dem Vorsatzblatt benutzt.
Online seit: 04.10.2018
Die Werke Vergils (Bucolica, Georgica, Aeneis) in der norditalienischen Handschrift aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts sind vom Kommentar des Servius begleitet. Die Handschrift gehörte dem einflussreichen Florentiner Humanisten Coluccio Salutati, der auf den Rändern Vergils Werke ebenfalls kommentierte. Nach Basel kam sie wohl mit den Büchern des Dominikaners Johannes von Ragusa, der hier in führender Stellung am Konzil teilnahm. Nach seinem Tod gelangte sie in das Basler Dominikanerkloster.
Online seit: 19.03.2015
Die Sammelhandschrift vorwiegend astrologisch-astronomischen Inhaltes enthält ein während sieben Jahren geführtes Wetterbeobachtungsjournal, das so genannte Basler Wettermanuskript. In lückenloser Reihe sind vom 1.9.1399 bis zum 31.3.1406 in täglichen Eintragungen meteorologische Beobachtungen erfasst. Gegen Ende des Journals werden die Aufzeichnungen schematischer, bis sie schliesslich übergehen in Tabellen zu Planetenpositionen mit nur noch vereinzelten Notizen zum Wetter. Der Band stammt aus dem Basler Predigerkloster.
Online seit: 25.06.2015
Die astronomische Sammelhandschrift besteht aus drei unabhängig voneinander entstandenen Teilen aus Blättern verschiedener Grösse und unterschiedlicher Einrichtung. Sie stammen von mehreren Schreibern des 13. und 14. Jahrhunderts. Die Texte beschreiben Geräte zur Himmelsbeobachtung und behandeln die Planetenbahnen, die auch in astronomischen Zeichnungen dargestellt sind. Der Sammelband gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerklosters.
Online seit: 19.03.2015
Der im 13. Jahrhundert von wohl zwei sich abwechselnden Händen französischer Herkunft geschriebene Band enthält verschiedene astrologische Schriften hellenistisch-arabischen Ursprungs in der lateinischen Übersetzung des Johannes von Sevilla: etwa das Centiloquium Ptolemaei, ebenso wie Texte von Māšā'allāh, Alfraganus und Albumasar. Die Handschrift gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes.
Online seit: 19.03.2015
Die Handschrift überliefert verschiedene lateinisch-deutsche Vokabularien, darunter der um 1300 entstandene Mammotrectus des italienischen Franziskaners Johannes Marchesinus. Die von einem Ulrich Wachter um 1400 geschriebene Handschrift wurde im Jahre 1430 für die Kartause Basel gekauft.
Online seit: 22.03.2018
Die kleinformatige, fast quadratische Ovidhandschrift des 14. Jahrhunderts enthält die Heroides, begleitet vom Kommentar Wilhelms von Orléans (Guilelmus Aurelianensis, um 1200). Ein älterer, ausradierter Besitzeintrag deutet auf französische Herkunft; Johannes Heynlin vermachte die Handschrift der Basler Kartause.
Online seit: 19.03.2015
Die Handschrift enthält Exerzitien und Quaestiones zu Aristoteles' Werken De anima und De physica des Reformtheologen Johann von Wesel (1425-1481). Der Band stammt aus der Basler Kartause, als Schreiber des ersten Teils ist aufgrund von Schriftvergleich Jakob Louber anzunehmen. Zahlreiche Bemerkungen am Rand und auf Zetteln zeugen von regem Gebrauch der Handschrift.
Online seit: 22.03.2018
Der „Codex Ricasoli Firidolfi“, der am Ende des 14. Jahrhunderts auf Papier geschrieben wurde, ist ein wichtiger Zeuge für die Überlieferung der Commedia des Dante Alighieri. Die Initiale des einleitenden Verses zum Abschnitt der Hölle (Inferno) zeigt das berühmte Profil des Autors, umrankt von Blumen.
Online seit: 20.12.2007
Diese Handschrift des 13. Jahrhunderts bietet eine Auswahl an Texten zur legendenhaften Geschichte Britanniens: den Ritterroman «Gui de Warewic» und die anglonormannische Reimchronik des «Roman de Brut» von Wace, die berichtet, wie ein Urenkel des aus Troja entkommenen Aeneas die britische Insel erobert. Es folgen die «Prophéties de Merlin» in der Übersetzung von Helias. Das Corpus wird durch «Florence de Rome», ein Text, der sich als halb «chanson de geste», halb Abenteuerroman charakterisieren lässt, abgeschlossen.
Online seit: 25.03.2009
Der Codex aus dem 14. Jahrhundert ist eine von sieben erhaltenen Handschriften, welche den Eneasroman Heinrichs von Veldeke, einem wichtigen Wegbereiter der mittelhochdeutschen Dichtung, vollständig überliefern. Bei Veldekes Werk handelt es sich um den ersten mittelhochdeutschen höfischen Roman und eine Bearbeitung des um 1160 entstandenen altfranzösischen Roman d'Eneas.
Online seit: 31.07.2007
„Es ist schöner zu erleuchten, als nur zu leuchten; ebenso ist es schöner, den anderen zu überbringen, worüber man nachgedacht hat, als nur nachzudenken.“ Das Hauptwerk von Thomas von Aquin, die Summe der Theologie, ist das sinnbildliche Werk der christlichen Scholastik. Gegen Ende des Lebens des Dominikaners verfasst, ist sie unvollendet geblieben wegen dem Tod ihres Autors. Die Theologie präsentiert sich in organischer Form und ist in Fragen (quaestiones) verfasst und in Artikel unterteilt. Die Handschrift CB 161 wurde in Frankreich hergestellt, sicher in Paris, nur kurze Zeit nach dem Tode des Philosophen; sie wird in ihrem alten Einband aufgewahrt. Die Inschrift vom Ende des 13. Jahrhunderts, die man auf hinteren Buckdeckel lesen kann, zeigt, dass die Handschrift als Pfand von Jean de Paris bei der Ausleihe eines anderen Werks hinterlegt wurde.
Online seit: 21.12.2009
Das Pergamentheft des Pfarrarchivs von Dalpe (Leventina) enthält die Leidensgeschichte des Heiligen Placidus von Disentis. Obwohl der Text nicht vollständig ist, enthält er eine Stelle über das Martyrium des Heiligen, die in der Haupthandschrift des Textes der Zentralbibliothek Zürich (Ms. Rh. 5) nicht enthalten ist. Die Gemeinschaft von Dalpe besorgte sich diese Passio wahrscheinlich um jährlich eine Messe zu Ehren des Heiligen in der neuen Kapelle des Dorfes zu feiern, die ursprünglich der Gottesmutter gewidmet war, dann aber, wie urkundliche Quellen belegen, zwischen 1370 und 1426 das Patrozinium wechselte und dem heiligen Placidus gewidmet wurde.
Online seit: 23.09.2014
Der Kommentar zu den ersten 70 Psalmen von Adelpertus mit einer Auswahl von Sprüchen von Kirchenvätern im Schlussteil wurde am Ende des 8. Jahrhunderts wahrscheinlich in Oberitalien in einer vorkarolingischen Minuskel geschrieben. Die beiden fehlenden Blätter am Schluss sind in der Fragmentensammlung Einsiedeln, Stiftsbibliothek, 370, IV, Bl. 18-19 erhalten.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift besteht aus zwei Teilen und enthält verschiedene Texte asketischen Inhalts. Der erste Teil (1-24) ist von verschiedenen ungeübten Händen in einer Minuskel mit rätischem Einfluss geschrieben worden, die ins 8./9. Jh. datierbar und in einem Skriptorium Oberitaliens oder der Schweiz zu lokalisieren ist. Der zweite Teil (25-140) wird ins zweite Drittel des 9. Jhs. datiert.
Online seit: 23.04.2013
Sammelhandschrift, die im 9./10. Jahrhundert und im 14. Jahrhundert vermutlich in Einsiedeln oder in Südwestdeutschland geschrieben wurde. Sie enthält unter anderem Glossen aus den Evangelien, die Annales Heremi von der Geburt Christi bis zum Jahr 940, und verschiedene Astronomische Abhandlungen, darunter die Sphaera von Johannes de Sacrobosco und den Computus von Helpericus von Auxerre.
Online seit: 19.12.2011
Sammelhandschrift, die aus drei datierbaren Teilen besteht, der erste aus dem 10. Jahrhundert, die beiden anderen aus dem 12. Jahrhundert. Der erste Teil (1-222) enthält Glossen zu Priscian, der zweite (223-310) enthält eine Sammlung von medizinischen Traktaten, die von Constantinus Africanus zusammengestellt wurden, der dritte Teil (311-357) enthält den Liber Tegni von Galen (129/131-199/201).
Online seit: 19.12.2011
Der Hauptteil des Inhalts setzt sich aus einem anonym überlieferten Kommentar zum Matthäusevangelium, der Gottfried von Babion zugeschrieben wird, und anderen kurzen Texten zusammen, die nicht alle identifiziert werden konnten. Wahrscheinlich ist die Handschrift in Einsiedeln entstanden, befindet sich aber sicher seit dem 14. Jh. dort, wie verschiedene Anmerkungen und Lesezeichen von Heinrich von Ligerz bezeugen.
Online seit: 23.09.2014
Kommentar zu den ersten acht Paulusbriefen. Es handelt sich um eine Abschrift des (verlorenen) Exemplars, das der Überlieferung nach von Abt Thietland († um 964) vor 945 verfasst wurde. Der Text ist in weiten Teilen vom Pauluskommentar von Bischof Atto von Vercelli (885-961) abhängig.
Online seit: 20.12.2012
Lektionar, geschrieben im Kloster St. Gallen im 10. Jahrhundert (vor 950). Es wurde vielleicht zur Einsiedler Kirchweihe 948 zusammen mit Codex 17 von St. Gallen nach Einsiedeln geschenkt.
Online seit: 31.07.2009
Aus zwei Teilen bestehende Sammelhandschrift, welche spätestens im 14. Jh. zusammengefügt wurde, wie dies die Datierung des Einbandes bestätigt. Der erste Teil (1-85) enthält den Kommentar der Genesis von Alkuin und wird ins zweite Drittel des 9. Jhs. datiert, einige Forscher lokalisieren die Handschrift in Westdeutschland, einige in Rätien. Der zweite Teil (87-191) enthält die Partitiones des Grammatikers Priscian und wurde in Einsiedeln in der zweiten Hälfte des 10. Jhs. geschrieben. Auf der letzten Seite wurde ein Brief, der im Jahr 1288 von Heinrich II. von Güttingen, Abt von Einsiedeln (1280 bis 1299) an den Vize-Kaplan der Pfarrkirche St. Peter und Paul auf der Ufenau geschickt wurde, abgeschrieben.
Online seit: 23.04.2013
Dieser in das 10. Jahrhundert datierbare Kodex enthält das musiktheoretische Traktat Musica enchiriadis (2-27), das aus dem 9. Jahrhundert stammt. Darin wird eine Serie von Regeln für mehrstimmige Kompositionen aufgestellt, dazu die Annotationen zum Kommentar Scolica enchiriadis (27-45, 66-102). Um die Musik graphisch zu illustrieren wurde die Dasian-Notation benutzt. Lange Zeit dem Mönch Hucbald zugeschrieben, wird dieses Traktat heute als Werk eines anonymen Autors angesehen.
Online seit: 22.03.2017
Cod. 83 ist ein Vollbrevier mit folgenden Teilen: Kalendarium, Antiphonarium mit Neumennotation, Lektionar mit den biblischen Lesungen, Homiliar mit den Lesungen der Kirchenväter, Hymnar, Cantica des Alten und Neuen Testamentes, Psalterium, Kurzlesungen, Orarionen sowie Preces und Benedictiones. Besonders hervorzuheben ist die bei uns älteste Fassung des Meinradsoffizums, das noch heute verwendet wird. Die Melodien des Antiphonars gehören dem alemannischen Choraldialekt an, wie er heute noch in Einsiedeln im Stundengebet gesungen wird.
Online seit: 04.11.2010
Diese im Kloster St. Gallen geschriebene Handschrift aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts enthält in Abschrift De ecclesiasticis officiis Lib. I und II von Amalarius (Metensis), wobei einige Kapitel fehlen. Die Fortsetzung mit Textunterbruch findet sich in Cod. 110, der ebenfalls in St. Gallen geschrieben wurde.
Online seit: 31.07.2009
Sammelhandschrift mit den Ordines Romani und Werken des Amalarius (Metensis). Der Inhalt des Codex ist fast identisch mit Cod. Sang. 446 der Stiftsbibliothek St. Gallen, und ist somit vermutlich eine in St. Gallen selbst hergestellte Abschrift, verfasst in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Online seit: 31.07.2009
Die Handschrift enthält ein Martyrologium (S. 1-28), die Regel des Hl. Benedikt (S. 28-83) und ein Homiliar (S. 84-126). Sie wurde von zwei Kopisten in einer spätkarolingischen Minuskel geschrieben und enthält zwei mit Pflanzenzweigen aus Tinte verzierte Initialen. Im 13. Jahrhundert wurde an einer leer gelassenen Stelle am Ende des Textes der Benediktsregel (S. 83) eine Urkunde über die Gebetsverbrüderung zwischen den Abteien Einsiedeln und St. Blasien im Schwarzwald eingefügt.
Online seit: 17.03.2016
Die Handschrift enthält den Matthäuskommentar von Hieronymus und wurde mit einer karolingischen Minuskel vom Schreiber Subo geschrieben, der am Ende des Textes (S. 267) zeichnet und auch auf der letzten Seite (S. 268), die heute als hintere Innenseite mit dem Einband verklebt ist. Der Stil der Initialen verweisen auf den rätischen Raum. Der Schreiber Subo ist im Kloster Disentis bezeugt. Mindestens seit dem 17. Jahrhundert befindet sich die Handschrift in Einsiedeln, was mit einem Exlibris auf Seite 1 belegt werden kann.
Online seit: 09.04.2014
Die Sammelhandschrift enthält unter anderem De viris illustribus von Hieronymus und De viris illustribus von Gennadius, die Deflorata von Isidor von Sevilla und ganz Schluss den Tractatus de VII sacramentis, der erst im 12./13. Jh. hinzugefügt wurde. Der Einband des 14. Jh. stammt wahrscheinlich Einsiedeln. Sicher aber wa die Handschrift im 17. Jh. in der Klosterbibliothek, wie aus dem Exlibris entnommen werden kann.
Online seit: 09.04.2014
Im ersten Teil des Codex (S. 2-261) steht der Matthäuskommentar von Hieronymus und eine Isidor von Sevilla zugeschriebene Predigt (S. 261-262), während der zweite Teil (S. 263-378) eine Abschrift der Expositio quattuor evangeliorum des Pseudo-Hieronymus enthält. Verschiedene Kopisten haben die Handschrift mit einer vorkarolingischen Minuskel geschrieben, die Merkmale der rätischen Schrift enthalten könnten. Der Einfluss der rätischen Schrift ist zumindest deutlich sichtbar in einigen Initialen (siehe S. 2, 5 oder 65).
Online seit: 23.09.2014
Diese reichenauische Handschrift des 10. Jahrhunderts enthält Epigramme des Prosper von Aquitanien sowie das „De consolatione philosophiae“ von Boethius.
Online seit: 31.07.2009
Die Handschrift enthält die Moralia in Job von Gregor dem Grossen. Als Herkunft wird Disentis angenommen, da diese der karolingischen Minuskel mit der Handschrift 126, die vom Schreiber Subo von Disentis geschrieben wurde, sehr ähnlich ist. Sie müsste demzufolge ebenfalls ins erste Drittel des 9. Jhs. datiert werden. Die Handschrift wird sicher seit dem 17. Jh. in Einsiedeln aufbewahrt, wie ein Exlibris auf Seite 3 belegt.
Online seit: 09.04.2014
Die Handschrift enthält die Homilien Gregors des Grossen auf den Propheten Ezechiel. Sie ist von verschiedenen Händen in einer Minuskel, die im Allgemeinen nahe der rätischen Minuskel ist, geschrieben worden. Einige Forscher meinen, dass die Handschrift in einem schweizerischen oder rätischen Skriptorium erstellt wurde. Ein Teil der Seiten 204 und 206, und die ganze Seite 214 sind in Unziale geschrieben. Die Handschrift enthält zahlreiche Initialen mit geometrischen und vegetabilen Elementen, deren Stil nahe dem Remedius-Sakramentar (Cod. Sang. 348) ist. Die maniculae von Heinrich von Ligerz bestätigen, dass die Handschrift sich schon im 14. Jh. in Einsiedeln befand.
Online seit: 23.04.2013
Diese Handschrift enthält Werke des Isidor, Hucbaldus und Bernoldus sowie das Evangelium des Nikodemus, abgeschrieben zu verschiedenen Zeiten in Italien und Einsiedeln.
Online seit: 31.07.2009
Eine Sammelhandschrift bestehend aus zwei Teilen, die verschiedene grammatikalische Texte enthält. Vermutlich wurde die Handschrift im 14. Jh. anlässlich eines neuen Einbands zusammengefügt und seitdem befindet sie sich in der Stiftsbibliothek Einsiedeln. Der erste Teil (2-110) wurde vermutlich in Reichenau im 3. Drittel des 9. Jhs. abgeschrieben. Der zweite Teil (111-215) ist älter und ist vielleicht in Reims im 8./9. Jh. geschrieben worden. Gewisse Wissenschaftler (Bruckner) behaupten, dass die Schrift dieses zweiten Teils vielleicht churrätisch ist.
Online seit: 23.04.2013
Die Handschrift enthält die Expositio des Markusevangeliums von Beda Venerabilis (S. 2-341) und ein Tractatus de cruce domini (S. 341-351), der hier Ambrosius zugeschrieben wird, tatsächlich jedoch von Johannes Chrysostomus stammt. Nach A. Brucker stammt sie aus dem rätischen Raum, doch hat Hartmut Hoffman angenommen, dass diese eher aus St.-Germain-des-Prés stammt. Das Exlibris auf S. 3 belegt die Aufbewahrung in Einsiedeln seit dem 17. Jh.
Online seit: 09.04.2014
Sammelhandschrift mit Briefen Papst Gregor des Grossen sowie Kommentare zu Boethius. Der Text enthält neben lateinischen Glossen auch zahlreiche althochdeutsche Glossen in Geheimschrift. Die Handschrift wurde in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Einsiedeln geschrieben.
Online seit: 31.07.2009
Enthält Tractatus super epistolam ad Titum, Expositio in epistulam Pauli ad Philemonem und Expositio in epistulam ad Hebraeos von Alkuin. Die Handschrift wurde vermutlich zur Zeit Reginberts im Skriptorium von Reichenau erstellt.
Online seit: 19.12.2011
Die Panormia enthält eine Sammlung von kanonistischen Texten, die Ivo von Chartres zugeschrieben werden, die von ihm offensichtlich nach 1095 redigiert wurden. Der Codex ist wahrscheinlich in Einsiedeln entstanden und wurde von einem einzigen Schreiber geschrieben, der eine regelmässige und kalligraphische karolingische Minuskel verwendete. Von den insgesamt acht Initialen die in ebenso viele Bücher eingeteilte Schrift einleiten, ist nur eine mit roter Farbe ausgeführt worden (S. 78), während bei den andern vorbereitende Zeichnungen zu erkennen sind.
Online seit: 23.09.2014
Der Codex bildete ursprünglich eine Einheit mit Einsiedeln 281. Er wurde im rätisch-lombardischen Raum im 8./9. Jh. erstellt. Der erste Teil (S. 1-256) wurde in einer karolingischen Minuskel verschrieben, der zweite (S. 258-430) in einer rätischen Minuskel, der dritte (S. 431-526) in einer rätischen oder alemannischen Minuskel. Im 14. Jh. wurde dieser schon in Einsiedeln aufbewahrt wie die Lesezeichen von Heinrich von Ligerz bezeugen.
Online seit: 13.12.2013
Das Manuskript bildet zusammen mit den Cod. 247(379), 248(380) und 249(381) den letzten der vier Bände einer Sammlung von Heiligenleben und Märtyrerpassionen, die gemäss dem liturgischen Jahr aufgeteilt sind. Die vier Bände waren zweifellos in Einsiedeln benutzt worden, wo sie wahrscheinlich auch hergestellt worden waren. Jedes Leben wird durch eine grosse, rubrizierte Initiale eingeleitet, und dem Rand entlang wurden zahlreiche Glossen und maniculae von Heinrich von Ligerz eingefügt. Die ursprünglichen Vorsatzblätter, heute herausgelöst, hinterliessen in der Innenseite des Einbandes Spuren eines liturgischen Textes mit Neumen, und in der hinteren Innenseite die Spuren einer illuminierten Initiale.
Online seit: 22.03.2017
Enthält einen anonym überlieferten Kommentar zur Benediktsregel, die heute Hildemar von Corby zugeschrieben wird. Der erste Teil (f. 79r-106r) wurde in Oberitalien im 9. Jahrhundert. geschrieben, während der zweite Teil (f. 107r-169v) im 10. Jahrhundert in Einsiedeln entstand.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift beinhaltet den dritten Teil (Collationes 18-24) der Vitae et collationes patrum des Johannes Cassianus. Der Text wird durch eine ganzseitige Miniatur eingeleitet, in welcher auf einem Medaillon in der Mitte Cassianus dargestellt ist, gerade dabei sein Werk zu schreiben, umringt von vier Äbten auf kariertem Grund: Piamun und Giovanni mit einem runden, Pinufius und Theonas mit einem eckigen Nimbus. Die Handschrift gehört zu einer Codex-Gruppe, die während der Amtszeit des Abtes Thietland (961 bis ungefähr 964) geschaffen wurden.
Online seit: 17.03.2016
Die Sammelhandschrift aus dem 9./10. Jahrhundert enthält die Vita Antigoni, Fragmente einer angeblichen Collatio Alexandri et Dindimi und eines gefälschten Briefs von Seneca an Apostel Paulus und Augustinus' das “Enchiridion, seu De fide, spe et caritate". Später beigefügt eine Abschrift des Wormser Konkordats von 1122. Ihre Niederschrift fand sie in Einsiedeln und im süddeutschen Raum, evtl. in St. Gallen.
Online seit: 21.12.2009
Diese aus Disentis stammende Handschrift (9. Jh.) enthält die Recognitiones des Papstes Clemens I. in der lateinischen Übersetzung von Rufinus von Aquileia. Es fehlen die Bücher IV-VI und einzelne Kapitel.
Online seit: 23.04.2013
Geschrieben wurde diese Sammelhandschrift im 10./11. bzw. im 13./14. Jahrhundert in Einsiedeln und St. Gallen. Sie enthält verschiedene Schriften zur religiösen Erbauung wie die Heiligenviten der Heiligen Faustinus, Jovita und Gangolf, die Benediktsregel, Predigten, ein liturgisches Traktat und De ratione temporum.
Online seit: 21.12.2009
Der erste Teil (s. 1-178) enthält asketische Traktate in rätischer oder alemannischer Minuskel, die zusammen mit Einsiedeln 199 ursprünglich einen einzigen Band bildeten. Die anderen Teile wurden in karolingischer Minuskel geschrieben. Der zweite Teil (S. 179-270) ist in die Schweiz oder Norditalien zu lokalisieren und der letzte Teil (S. 271-314) in Frankreich. Schon im 14. Jh. wurde die Handschrift in Einsiedeln aufbewahrt, wie zahlreiche maniculae von der Hand von Heinrich von Ligerz bezeugen.
Online seit: 09.04.2014
Boethius ist der Autor der beiden in diesem Manuskript überlieferten Traktate aus dem 10. Jahrhundert: der De geometria (1-22) und der De musica (23-145). Die zwei Texte sind von zahlreichen Zeichnungen sowie Marginal- und Interlinearglossen umgeben.
Online seit: 22.03.2017
Inhalt des Codex ist die Schrift des Boethius Peri hermeneias Aristotelis Libri V. Doch fehlen (schon seit dem 14. Jh.) Anfang und Schluss des Werkes. Der Band weist zahlreiche „Hände“ und Marginalien des Heinrich von Ligerz auf.
Online seit: 12.08.2010
Zwei Sammelbände, geschrieben im 9. und 10. Jahrhundert in Ostfrankreich oder Südwestdeutschland mit Werken des Wandelbertus, Boethius, Ausonius, Gregorius, Arator, Prosper, Prudentius, Aldhelmus und Bonifatius.
Online seit: 31.07.2009
Seit ungefähr etwas mehr als zwanzig Jahren weiss man, dass diese sehr alte Handschrift medizinische Schriften von zwei Autoren enthält, während man bisher den ganzen Band dem Galenus zuschrieb. Die beiden Teile sind: 1. Galenus, Ad Glauconem de medendi methodo Lib. I-III (allerdings nicht in den richtigen Reihenfolge des Textes) und 2. Pelagonius , Ars veterinaria. Von diesem Werk fehlen Anfang und Schluss des Textes.
Online seit: 04.11.2010
Die Handschrift enthält mehrere Werke von Prudenz und wurde von verschiedenen Kopisten geschrieben. Der Text ist von hauptsächlich interlinearen Glossen umgeben; die meisten davon sind in lateinischer Sprache, einige im alemannischen Dialekt.
Online seit: 22.03.2017
Inhalt des Codex ist des Boethius Kommentar In Isagogen Porphyrii Commentorum Editio secunda (ed. Brandt 1906). Der Codex ist von mehreren Händen geschrieben, d. h. von kölnischen und einsiedlischen; die Art der Zusammenarbeit ist nicht festzulegen. Der gleiche Text findet sich auch in Cod. 338(1321) I.
Online seit: 12.08.2010
Fast quadratische Handschrift mit breiten Rändern, in welche einige wenige Glossen eingefügt wurden. Der Haupttext dieser Handschrift ist das Traktat De statu animarum von Claudianus Mamertus, welches im Mittelalter weit verbreitet war. Die Handschrift wurde mit Sicherheit nicht in Einsiedeln erstellt, sondern stammt vermutlich aus Soissons.
Online seit: 17.03.2016
Sammelhandschrift, welche ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert werden kann. Sie enthält unter anderem die Annales Einsidlenses, Priscians De grammatica, das Fragment eines Texts über das Schachspiel und ein Kalendar mit Nekrologeinträgen bis zum 16. Jahrhundert.
Online seit: 19.12.2011
Sammelhandschrift, die verschiedene Texte zur Berechnung des Osterfests enthält, zwei datierbare Kalender, der erste zwischen 950 und 975 (4-16), der zweite im 9./10. Jahrhundert (29-40) und die Quaestiones morales, die ins 13. Jahrhundert datierbar sind.
Online seit: 19.12.2011
'De consolatione philosophiae' des Boethius und das Leben des Heiligen Wolfgang von Otloh von St. Emmeram finden sich in diesem zweiteiligen Codex. Ein Teil wurde in Einsiedeln geschrieben, der zweite vielleicht in Strassburg.
Online seit: 31.07.2009
Dieser Einsiedler Codex enthält den Brief Alexanders an Aristoteles, das Leben Karls des Grossen von Einhard sowie Eberwinus' Bericht über das Leben des Eremiten Simeon von Trier. Diese Handschrift, die im ersten Drittel des 10. und in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts geschrieben wurde, könnte in St. Gallen aber auch in West- oder Süddeutschland entstanden sein.
Online seit: 31.07.2009
Dieser Codex ist eine sehr wichtige Sammelhandschrift. Besonders wichtig sind darin die Inscriptiones Urbis Romae und das Itinerarium Urbis Romae. Hervorzuheben ist aber auch der nur in dieser Handschrift erhaltene Ordo Romanus XXIII für Heiligen Kartage. Des weiteren enthält der Codex einen Auszug aus den Notae des Marcus Valerius Probus, die Gesta Salvatoris (Evangelium Nicodemi), Varia Poemata und einen Text De inventione s. Crucis. Darüber wie die Handschrift nach Pfäfers und dann nach Einsiedeln kam (wohl im 14. Jh.) gibt es keine Nachrichten.
Online seit: 04.11.2010
Diese Handschrift besteht aus zwei Teilen, die erst im 14. Jahrhundert in Einsiedeln zusammen gebunden und von Heinrich von Ligerz annotiert wurden. Der erste Teil (1-137), der drei Werke Priscians und eines von Rufinus enthält, ist im 9./10. Jahrhundert vermutlich in der Schweiz oder in Deutschland entstanden. Der zweite Teil (139-318) enthält Werke von Isidor und ist zum Teil ein Palimpsest. Er wurde im 8./9. Jahrhundert in Oberitalien oder in der Schweiz geschrieben, vermutlich im gleichen Skriptorium wie der Cod. Sang. 908.
Online seit: 19.12.2011
In dieser Handschrift ist die Historia ecclesiastica von Eusebius von Caesarea enthalten. Aufgrund der Schrift und einigen Randnotizen kann sie Süddeutschland zugeordnet werden, vielleicht dem Bodenseeraum. Sicher liegt diese seit dem 14. Jh. in Einsiedeln, wie zahlreiche Anmerkungen von Heinrichs von Ligerz belegen und zwei Zeichnungen von derselben Hand (S. 133 und 211).
Online seit: 09.04.2014
Diese in rätischer Minuskel geschriebene Handschrift enthält ausgewählte Kapitel der Kirchengeschichte von Eusebius von Caesarea.
Online seit: 23.04.2013
Boethius (c. 476 – c. 525), einer der originellsten Gelehrten der Spätantike und einflussreichsten Denker sowohl in der Logik als auch in der Philosophie und Theologie, ist Autor der in diesem Codex niedergeschriebenen Werke De arithmetica et geometria und De musica. Beide Werke wurden im Mittelalter als Grundlagenwerke des Quadrivium verstanden. Geschrieben wurde die Handschrift in Einsiedeln im 10. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Diese Handschrift enthält die 15 Bücher des heiligen Augustin über die Dreifaltigkeit. Auf 1v steht unter den Capitula eine Federzeichnung des Kirchenvaters mit seinen drei Gegnern. Der Codex wurde durch die Hand des sog. Engelberger Meisters besonders kunstvoll geschmückt. Zu Anfang der Bücher stehen grosse Initialen mit figurativen Motiven in rotbrauner und schwarzer Tinte, dazwischen kleinere, einfarbig rote mit reicher Ornamentik. Die Entstehung des Bandes ist in einem Schreibervers auf 1r detailliert beschrieben: Initiant war der Engelberger Abt Berchtold (1178-1197), der aber bald nach Beginn der Abschrift starb; vollendet wurde das Werk unter dessen Nachfolger Heinrich (1197-1223).
Online seit: 09.06.2011
Codex 102 ist ein mit Neumen versehenes Choralbuch des 12. Jh. Die Gesänge sind in zwei Spalten notiert und grosszügig rubriziert. Die ff. 3v-11v enthalten einen Heiligenkalender und Tabellen zum Kirchenjahr, die ff. 1r-3r und 141v-151v meist ebenfalls neumierte Gesänge, die von verschiedensten, mehrheitlich späteren Händen stammen. Auf 3r steht ein notizenhaft eingetragener Widmungsvers, der in zahlreichen unter Abt Frowin (1143-1178) hergestellten Handschriften vorkommt.
Online seit: 13.12.2013
Älteste erhaltene Sammlung mit deutschen Predigten des Strassburger Dominikaners und Mystikers Johannes Tauler (1300-1361) aus dem Jahre 1359. Wahrscheinlich in Strassburg geschrieben.
Online seit: 31.07.2007
Dritter, am Schluss nicht mehr vollständig erhaltener Band einer Ende des 14. oder früh im 15. Jh. sekundär für den Gebrauch im Engelberger Frauenkloster Kloster St. Andreas zusammengestellten, codicologisch heterogenen Sammlung von Lagengruppen und Einzellagen mit Abschriften deutscher Predigten – zusammen mit Cod. 335 ältester Textzeuge für das Korpus der "Engelberger Predigten" (früher "Engelberger Prediger"). Als Schreiber identifiziert sind der spätere Engelberger Prior Johannes von Bolsenheim und der 1388 verstorbene Luzerner Stadtschreiber und Laienpfründner Johannes Friker. Die Benediktinerinnen von St. Andreas haben 1615 die beiden komplementären Bände Cod. 336 und Cod. 335 (vermutlich ist ein dritter verloren) sowie Cod. 337 und mindestens 24 andere Handschriften an den neuen Standort Sarnen mitgenommen; seit 1887 sind sie in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 21.12.2010
Papierhandschrift mit kolorierten Federzeichnungen von 1396. Passionstraktat nach der Vita Christi Ludolfs von Sachsen (erste deutsche Bearbeitung), Eucharistietraktat nach Marquard von Lindau. Verfasst von Nikolaus Schulmeister, Stadtschreiber in Luzern zwischen 1378-1402, für die Luzerner Patrizierwitwe Margaretha von Waltersberg. Nach ihrem Ableben soll der Codex an die Nonnen übergehen. Bleibt in deren Besitz bis 1887, seither in der Stiftsbibliothek Engelberg.
Online seit: 04.11.2010
Im Sammelband aus dem Jahre 1394 ist ein Extrakt des Super libros sapientie (ff. 1r-192r) von Robertus Holcot (ca. 1290-1349) enthalten. Zudem ist auf f. 1r ein Besitzvermerk Jste liber est h. wahter prespiteri et detur filijs fratris mei (et johanni . heinrici von einer anderen Hand) in remedium anime mee zu finden, der Heinrich Wachter (Priester) als Besitzer nennt. Geschrieben wurde die einspaltige Handschrift in einer Kursive von zwei verschiedenen Händen. Heinrich Wachter eindeutig zugeordnet werden können ff. 1r-86v. Die ff. 87r-192r wurden von einer unbekannten zweiten Hand verfasst. Der Rest des Sammelbandes kann ebenfalls, wenn auch nicht ganz eindeutig, den beiden zuvor genannten Händen zugeschrieben werden. Die Spiegel, das Vorsatzblatt und die Fälze stammen aus einem Namensregister, vielleicht aus einer Kanzlei. Der Holzledereinband ist zeitgenössisch.
Online seit: 10.12.2020
Die Légende dorée von Jacobus de Voragine, einer der am häufigsten abgeschriebenen Texte des Mittelalters, liegt hier in einer sehr säuberlichen Abschrift des 14. Jahrhunderts vor. Diese Abschrift ist besonders bemerkenswert durch ihre äusserste Feinheit und die Eleganz der Arbeiten mit der Nadel, welche ausgeführt wurden, um Makel des Pergaments (Löcher und Risse) zu beheben. Sie erinnern an ähnliche Ausführungen aus dem Doppelkloster der Stiftsherren und Stiftsdamen von Interlaken. Die Dekoration muss wohl mit der Produktion eines Zürcher Ateliers in Verbindung gebracht werden. Die Frühgeschichte der Handschrift ist schlecht bekannt; dennoch ist sie bei den Zisterziensern von Hauterive seit spätestens dem 17. Jahrhundert bezeugt.
Online seit: 31.03.2011
Die Handschrift enthält hauptsächlich die Sermones quadragesimales des Dominikaners Jacobus de Voragine. Sie stammt aus demselben Skriptorium wie Cod. L 34 mit der Legenda aurea desselben Autors, und weist bei Pergamentschäden dieselbe Art von Ausbesserung mit farbigen Fäden auf. Dieser Reparaturtyp kann auch in ähnlichen Ausführungen aus dem Augustiner-Doppelkloster von Interlaken gefunden werden. Die Herkunft der Handschrift bleibt unbekannt; sie ist jedoch nachweislich seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Zisterzienser von Hauterive.
Online seit: 18.06.2020
Predigten des Franziskaners Bertrandus de Turre (Sermones epistolarum dominicalium) aus dem Besitz des Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432). 1393 liess er diese Predigten durch einen Berufsschreiber abschreiben (f. 134r-v, zum Preis f. 153r) und ein Inhaltsverzeichnis anlegen (ff. 147-153). Der Holzdeckeleinband und ehemalige Kettenband aus dem 14. Jh. wurde vor 2007 von Pater Otho Raymann restauriert.
Online seit: 14.12.2017
Deutsch-lateinisches und lateinisch-deutsches Vokabular des Strassburger Klerikers Fritsche Closener, das Friedrich von Amberg (Guardian in Freiburg, † 1432) 1384 vom Schreiber Gregorius abschreiben liess (Kolophon f. 101v). Bedeutendes alphabetisches Wörterbuch mit knappen Wortübersetzungen, mit Ergänzungen und Nachträgen durch Friedrich von Amberg. Der Holzdeckeleinband und ehemalige Kettenband aus dem 14./15. Jh. wurde 1998 von Pater Otho Raymann vollständig restauriert (zum ursprünglichen Einband siehe Ms. 139). Die ursprünglich losen Teile der Handschrift (f. B, ff. I-XX) sind jetzt fest eingebunden.
Online seit: 14.12.2017
Diese auf ca. 1200 datierte Handschrift enthält mehrere Texte, darunter das Martyrologium von Usuard (Benediktinermönch, gestorben um 875), ein unvollständiges Homiliar, die Augustinus-Regel und den Nekrolog der Abtei von Sixt (Frankreich, Hochsavoyen), der bis ins 17. Jahrhundert mit nachträglichen Ergänzungen erweitert wurde. Gemäss François Huot könnten die verschiedenen Teile erst einzeln vorhanden gewesen sein, doch scheinen sie seit Anfang des 13. Jahrhunderts vereint worden zu sein. Auf den vorerst unbeschriebenen Blättern wurden hauptsächlich im 13. und 14. Jahrhundert diverse Texte eingefügt, unter anderem Listen von der Abtei geschuldeten Abgaben, die auf den Seiten f. 75v und 99r notiert wurden. Eigentum der Augustiner-Chorherren der Abtei von Sixt, die sie während des Officium capituli benutzten, muss diese Handschrift bis zur Französischen Revolution in ihrem Besitz gewesen sein. Im 19. Jahrhundert wurde sie vom Genfer Auguste Turrettini (1818-1881) erworben.
Online seit: 08.10.2015
Das Stundenbuch gehörte Johannes Huber (†1500), Kaplan am Grossmünster in Zürich. Es enthält Teile des Stundengebetes verbunden mit Gebeten für den klerikalen Alltag.
Online seit: 10.11.2016
Das Buch aus der Zeit um 1400 enthält Gebete und Traktate für die persönliche Gebetspraxis. Es hat einen Kopertband aus rotem Leder.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift wurde für den weiblichen Teil des Doppelklosters Muri geschaffen, da in den Gebeten weibliche Formen vorkommen. Das Werk enthält die Lesungen, Responsorien und Gebete für das Stundengebet, die Busspsalmen, die Segnungen, die im klösterlichen Alltag vorkommen und das Totenoffizium.
Online seit: 10.11.2016
Das Brevier dominikanischer Prägung stammt aus Zürich. Es enthält die Texte zu den Heiligenfesten und dem Commune der Heiligen. Thomas von Aquin ist besonders hervorgehoben (2r zehnzeilige Initiale mit Federzeichnung des Heiligen).
Online seit: 10.11.2016
Enthält die vom hl. Bonaventura verfasste Legenda maior des hl. Franziskus, die Vita beati Antonii und zwei Aktenstücke zum Portiuncula-Ablass. Die Handschrift wurde von Elisabeth von Amberg (ff. 1-127) und Katherina von Purchausen (ff. 129-176) im Jahr 1337 geschrieben. Sie ist mit einer Initiale mit dem hl. Franziskus als Ritter (f. 4r) und einer Vignette mit der Verleihung der Wundmale (f. 77v) verziert. Die Hervorhebung des Namens der hl. Klara in dem Text lässt vermuten, dass der Codex in einem Klarissenkloster, vielleicht in Paradies, geschrieben worden ist. Der Codex gelangte Anfang des 17. Jhs. in den Besitz des Kapuzinerklosters Frauenfeld und wird seit 1848 im Provinzarchiv Schweizer Kapuziner Luzern aufbewahrt.
Online seit: 31.03.2011
Das Breviar, das einzig den Winterteil enthält, wird auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert. Es stammt aus der Diözese von Besançon (der auch Porrentruy angegliedert war) wie aus der Nennung gewisser Heiliger in den Litaneien geschlossen werden kann, wie etwa der heilige Ferreolus oder der heilige Germanus, die Responsorien der Adventssonntage sowie das Triduum Sacrum.
Online seit: 22.06.2017
In diesem Florilegium aus dem 13./14. Jahrhundert werden hauptsächlich die Heiligen Bernard, Augustinus und Gregor zitiert, sowie biblische Bücher mit der Glossa ordinaria, Ambrosius, Seneca, Arisoteles und viele mehr. Die Spiegelseiten bestehen aus Pergamentfragmenten des 12. Jahrhunderts, auf denen einige Zeilen der Georgica von Vergil lesbar sind.
Online seit: 23.09.2014
Das Missale speciale wurde 1333 für die Kapelle des heiligen Laurentius in Wallenschwil vermutlich im Kloster Muri erstellt. Es enthält die Texte für jene Messen, die in dieser Kapelle das Jahr hindurch gelesen wurden.
Online seit: 20.12.2016
Das kleine Gebetbuch aus dem 12. Jahrhundert, das älteste in deutscher Sprache, ist für eine Frau geschrieben worden. Es enthält verschiedene deutsche und lateinische Gebete, darunter die berühmte „Mariensequenz aus Muri“, die älteste bekannte Nachbildung der lateinischen Sequenzform in deutscher Sprache des Ave praeclara maris stella. Es wurde im 19. Jh. mit der Königin Agnes (ca. 1281-1364), die im Kloster Königsfelden gelebt hatte, in Verbindung gebracht. Im Handschriftenverzeichnis des Klosters Muri von 1790 aufgeführt.
Online seit: 22.06.2010
Der um 1300 entstandene Richtebrief ist der älteste ausserhalb der Klöster entstandene Kodex Schaffhausens. Er enthält Gesetze zum Schutz des Einzelnen und zur Regelung des Handels und Gewerbes, eine Reihe von Bestimmungen zur Sicherung der Selbständigkeit der Stadt sowie Gesetze zur Konstitution Schaffhausens. Möglicherweise ist die Entstehung des Richtebriefs eine Folge der bündnispolitischen Verbindungen Schaffhausens mit Zürich, Konstanz und St. Gallen. So folgt die Handschrift im ersten Teil einer Konstanzer Vorlage, im zweiten Teil einer aus Zürich.
Online seit: 31.03.2011
In den Nachträgen zum Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte zweispaltige Abschrift von Augustins Enarrationes in psalmos 1–50, die, zusammen mit Min. 16, die ältere Min. 17 komplettiert. Schönes Pergament, gleiche breitrandige Anlage wie Min. 16, mehrere Hände. Die Rankeninitialen sind eher klein und häufig nicht fertig ausgeführt. Die verschnörkelte Ziercapitalis der Incipitseite (f. 1v) bestätigt die spätere Entstehung. Der, nach der Form zu schliessen, romanische Ledereinband wurde im 14./15. Jahrhundert mit je fünf Hutbuckeln und Schliessen versehen. Aus derselben Zeit stammen wohl der handschriftliche Besitzeintrag im vorderen Spiegel und das Titelschild auf dem Rückdeckel.
Online seit: 26.09.2017
Grössere, teilweise neumierte Teile dieses Missales sind um 1100 entstanden. Nach 1300 wurden sie mit einem jüngeren Einschub zusammengebunden. Die charakteristischen Rankeninitialen, die Erwähnung von lokalen Heiligenfesten im Kalendar, der Einschub und weitere Nachträge lassen darauf schliessen, dass das Missale im Kloster Allerheiligen in Schaffhausen entstanden ist und dort während mehreren Jahrhunderten im Gebrauch war. Es handelt sich um eine der wenigen liturgischen Handschriften aus diesem Kloster, welche die Reformation überlebt haben.
Online seit: 19.12.2011
Prachtvoll gestalteter Sommerteil eines Franziskanerbreviers des 14. oder 15. Jahrhunderts. Neben in Rot und Blau gehaltenen Lombarden beeindruckt die Handschrift durch Initialen auf Goldgrund. Der Kalendar verweist auf das Bistum Konstanz, möglicherweise befand sich das Brevier im Besitz des Klosters Paradies. Die auf dem hinteren Spiegelblatt eingeklebte Darstellung einer Nonne, die vor einem thronenden Christus mit blutendem Haupt kniet, ist nicht eindeutig datierbar.
Online seit: 31.05.2024
Einem getilgten Besitzvermerk zufolge, wurde die Pergamenthandschrift vor 1318 vollendet. Schreiber und Entstehungsort sind unbekannt. Sie enthält lateinischsprachige Kommentare des Dominikaners Albertus Magnus (ca. 1200-1280) zu sechs Basistexten des mittelalterlichen Logikunterrichts. Deren Wortlaut wurde im 14. Jahrhundert mittels einer anderen Texttradition korrigiert, die uns heute vor allem aus italienischen Renaissancehandschriften bekannt ist. So entstand ein Mischtext, der mit seinen guten, aber oft singulären Lesarten für die Edition dieser Kommentare von besonderem Wert ist. In der Schaffhauser Bibliotheca publica in der Kirche St. Johann ist die Handschrift seit 1589 nachgewiesen.
Online seit: 22.06.2010
In diesem Sammelband befinden sich juristische Texte hauptsächlich aus der Zeit vor Accursius (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts): die Dissensiones und die Insolubilia von Hugolinus de Presbyteris; die Quaestiones von Pillius de Medicina, von Azo, von Roffredus Beneventanus und andere, von ungewisser Zuordnung; der Libellus de iure civili, der Tractatus de bonorum possessione und der seltene Tractatus de pugna von Roffredus Beneventanus; der Tractatus de reprobatione instrumentorum und die Summa arboris actionum von Pontius de Ilerda; einige lecturae über Titel und Fragmente des Digestum Novum; die Brocarda von Azo; die Summula de testibus von Albericus de Porta Ravennate; ein anonymer Tractatus de testibus; der Libellus disputatorius von Pillius de Medicina; Fragmente des Notabilia über das Decretum von Gratian und über das Corpus iuris civilis; der ordo iudiciorum ‘Olim'; ein Teil des Catalogus praescriptionum, der während einer gewissen Zeit Rogerius zugeschrieben wurde und der ordo iudiciorum ‘Quicumque vult' von Johannes Bassianus.
Online seit: 23.06.2016
Dieses Decretum von Gratian ist die Kopie eines Archetyps, der einen 'archaischen' Text aus der Σ-Gruppe enthielt und eine reduzierte Anzahl von paleae im Text umfasste, die zum Teil während einer späteren Epoche integriert wurden. Der Kodex war in mehreren Schulen in Italien und in Südfrankreich benutzt worden. In der ersten Glossenschicht findet sich eine Kopie der Glossa ordinaria von Johannes Teutonicus (veröffentlicht 1215/16), in weiteren Schichten findet man eine Kopie der additiones von Bartolomäus von Brescia über die Glossa ordinaria, von mehreren Händen angefertigt, sowie Glossen von Kanonisten hauptsächlich aus dem 13. und dem 14. Jahrhundert.
Online seit: 23.06.2016