Das Jahrzeitbuch der Pfarrei St. Mauritius Appenzell war nach dem grossen Dorfbrand von 1560 angelegt worden und ersetzte ein älteres, verbranntes Exemplar. Im als Gedicht abgefassten Prolog werden Abfassungszeit, Schreiber und Auftraggeber des Werkes erwähnt. Jahrzeitstiftungen vor dem Dorfbrand mussten aus dem Gedächtnis rekonstruiert werden, spätere wurden bis 1650 nachgeführt.
Online seit: 17.12.2015
Dieses Büchlein enthält eine Rezeptsammlung zur Herstellung von Arznei-, Haus und Lebensmitteln. Die Darstellungen der Rezepte reichen von Listen der Zutaten bis zu ausführlichen Texten, in denen die Verarbeitung der Zutaten angegeben wird. In der Handschrift findet sich kein Index. Für den Buchumschlag wurde ein Blatt einer Handschrift - wahrscheinlich aus dem 14. Jhd. - verwendet. Der sichtbare Text handelt von der Geometrie des Dreiecks (De triangulo). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Büchlein von Theo Baeschlin bei der Buchhandlung Helbing & Lichtenhahn erworben und der Pharmazeutischen Anstalt Basel geschenkt.
Online seit: 22.06.2017
Es handelt sich bei dieser Sammlung um eine Papierhandschrift schweizerischer Herkunft. Sie wurde nachträglich in blindgeprägtem schweinsledernem Einband zwischen Holzdeckeln gebunden. Die Sammlung enthält Traktate und Rezepte unter Benutzung der Practica des Meisters Bartholomäus. Die Kräuterkunde steht in der Tradition von Macer. Des Weiteren umfasst die Sammlung Aderlassregeln, ein Pesttraktat, Monatsregeln u. ä. Ebenfalls werden diverse Krankheiten behandelt wie jene des Hauptes, der Ohren u. ä. Allgemeiner versammelt der Text Abhandlungen über die Natur der Frauen, über die 4 Elemente und Naturen und gibt tierärztliche Ratschläge unter anderem aus Meister Albrechts Rossarzneibuch. Ferner finden sich darin verschiedene Segen (Pfeil-, Blut- und Wurmsegen), Beschwörungsformeln sowie Formeln für Gebärende und andere.
Online seit: 22.06.2017
Die Handschrift wurde 1449 von Johannes von Fulda geschrieben oder zusammengetragen. Dr. S. Merian schenkte sie 1953 dem Museum. Sie stammt aus dem Besitz von Jakob Burckhardt. Der Text behandelt die medizinische Alchemie.
Online seit: 22.06.2017
Carolus von Wattenwyl sammelt in seiner Thier-Heilkunde Rezepte von Arzneimittel gegen Beschwerden bei Pferden (Ross). Diese reichen von Appetitlosigkeit bis hin zu einem unausgeglichenen Mass an Galle. Die Bl. 95r-99v sind in einer abweichenden Französischen Handschrift verfasst. Der Exkurs erklärt wie verschiedene Fettflecken aus Reiterkleidern zu waschen sind (Titel: „pour oster toutes sortes de tasches de graisse des habits.“) Im Verlauf des Buchs wechselt die Hand des Schreibers weitere zwei Mal.
Online seit: 22.06.2017
Die Kopie des Arzneibuches von Burkart von Hallwyl (1535-1598) ist eine Sammlung von Arzneimitteln und Rezepten zur Behebung von alltäglichen Problemen. Die Länge der Rezepte reichen von einem einzelnen Satz bis zu ausführlichen Fliesstexten. Darin finden sich Arbeitsanweisungen und Zutatenlisten. Die Handschrift ist über ein alphabetisches Register organisiert. Nach dem Register finden sich weitere Einträge.
Online seit: 26.09.2017
Bei der Handschrift handelt es sich um ein Arznei- und Rezeptbuch. Darin finden sich viele Rezepte gegen die „pistilienz“ u. a. Krankheiten. Sätze und Teile ganzer Arzneimittelanleitungen sind durchgestrichen. Das Buch ist nicht paginiert und besitzt am Ende keinen Index.
Online seit: 26.09.2017
Im „Mägte Büchlin“ sammelt Maria Iselin (Koch)-Rezepte. Das erste erhaltene Rezept der Basler Läckerli findet sich darin. Lebkuchengebäck hatte Langezeit auch einen Arzneicharakter.
Online seit: 26.09.2017
Die Pergamenthandschrift stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Auf 72 Blatt sind rund 300 Arzneirezepte samt Hinweisen zur Herstellung, Anwendung und Wirkung der Arzneien beschrieben. Der Text orientiert sich am Antidotarium des Nicolò Perposito aus der medizinischen Schule von Salerno. Grundsätzlich verfügt die Handschrift über eine schlichte Textgestaltung. Einige kleine Initialen in roter und blauer Tinte, teils mit Verzierungen, schmücken das Textbild. Aus Beilagen lässt sich vermuten, dass Herr Ludwig Bertalot (1884-1960) wahrscheinlich als Vorbesitzer der Handschrift in Frage kommt. Das Pharmaziemuseum konnte die Handschrift 2017 in Daniel Thiersteins Buchantiquariat in Biel kaufen. 2019/2020 restaurierte Friederike Hennig die Handschrift in Basel.
Online seit: 10.12.2020
Das Stammbuch des Basler Apothekers Hans Friedrich Eglinger (1608-1675) gewährt Einblicke in das Apothekerwesen des 17. Jahrhunderts und seiner Netzwerke. Es finden sich darin vor allem deutsche, französische und lateinische Sinnsprüche verschiedener Autoren, die sich an Eglinger richten. Teilweise sind sie prunkvoll illustriert. Ein illustrierter Eintrag von Jacobus Mozes auf Bl. 53r zeigt in der Mitte einen sehr grossen Mörser. Das Titelblatt ziert eine barocke Temperamalerei.
Online seit: 26.09.2017
Das Stammbuch des Basler Apothekers Emmanuel Ryhiner (1592-1635), gewährt Einblicke in das Apothekerwesen des 17. Jahrhunderts und die Verbindungen der Apotheker. Darin finden sich vor allem hebräische, altgriechische, französische und lateinische Sinnsprüche verschiedener Autoren, die sich an Ryhiner richten. Teilweise sind sie prunkvoll illustriert. Das Stammbuchblatt, das ihm sein Kommilitone Matthaeus Colomanus 1612 dedizierte, entstand noch während Ryhiners Studienzeit. Das Bild (242v) eines idealtypischen, auf eine Strasse hin offenen Apothekerladens wurde vom Basler Miniaturenmaler Johann Sixt Ringle angefertigt. Es zeigt einen vor einem reichlich mit bunten Holzbüchsen gefüllten Regal stehenden Apotheker, der einer Dame Arzneien aushändigt.
Online seit: 26.09.2017
Der Liber benefactorum, das Wohltäterbuch des Kartäuserklosters von Basel, ist sukzessive zwischen den 1430er und 1520er Jahren entstanden. Der Hauptteil der Handschrift, ein im frühen 15. Jh. angelegtes Kalendar, enthält die Namen von über 800 Wohltätern. Die Hs. ist bereits in ihrer Grundanlage als Liber benefactorum konzipiert und weist enge Verbindungen zu einem unter dem Priorat Heinrich Arnoldis entstandenen Jahrzeitbuch der Kartause Basel auf (StABS, Klosterarchiv Kartaus N).
Online seit: 04.10.2018
Blatt aus dem 3. Band (Mai-Juni) eines ehemals sechsbändigen Fuldaer Legendars, das 1156 Rugger, Mönch des Klosters Frauenberg in Fulda (1176-1177 als Rugger II. Abt von Fulda), in Auftrag gegeben hatte. Das Fragment enthält Teile der Vita s. Martialis sowie der Passio sanctorum Primi et Feliciani und stammt vermutlich von der Hand Eberhards von Fulda. Das Legendar wurde noch in der Mitte des 16. Jhs. von Georg Witzel (1501-1573) in Fulda benutzt und für sein Hagiologium seu de sanctis ecclesiae (Mainz 1541) sowie für seinen Chorus sanctorum omnium. Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes (Köln 1554) ausgewertet. Weitere Fragmente des 3. Bandes befinden sich in Basel, Solothurn und Nürnberg. Sie zeigen, dass dieser, ebenso wie zumindest auch der 6. Band (November-Dezember) des Legendars, schon wenig später nach Basel kam, wo beide offenbar um 1580 makuliert wurden.
Online seit: 13.06.2019
Dieser Codex enthält eine virtuelle Rekonstruktion einer Handschrift aus F III 15e und N I 1: 3c. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Beschreibung von diesen zwei Codices konnte nachgewiesen werden, dass N I 1: 3c um 1500 als erste Lage Bestandteil von F III 15e war. Dies erklärt u.a. den Titel De conflictu viciorum et virtutum N I 1: 3c, 1r, der nur für den gesamten Codex einen Sinn ergibt. Wie der Textverlust zu Beginn und am Ende zeigt, war N I 1: 3c aber zuvor schon einmal Teil eines anderen Codex. Der ursprüngliche Codex gelangte im 16. Jh. nach Basel; N I 1: 3c wurde ebendort vor 1643 separiert.
Online seit: 17.03.2016
Die sorgfältig gearbeitete Handschrift mit dem ersten Teil der Summa theologiae des Thomas von Aquin, eines der Hauptwerke des Scholastikers, stammt aus der Bibliothek des Basler Kartäusers Johannes de Lapide. Die Lagen bestehen in regelmässiger Abfolge aus Papier und Pergament; das Prooemium beginnt mit einer goldgeschmückten Zierseite mit Q-Initiale auf Blattgold, Randranken mit Blumen und Beeren und verziertem Interkolumnium.
Online seit: 14.12.2017
Die Handschrift wurde vom produktiven Kopisten und späteren Prior des Basler Dominikanerklosters Albert Löffler 1445 kurz vor seinem Eintritt in den Orden geschrieben. Ihr Inhalt veranschaulicht Löfflers akademische und religiöse Bildung: Sie enthält lateinische Texte geistlicher Natur, z.B. das heute Nikolaus von Dinkelsbühl zugeschriebene Speculum artis bene moriendi, Bonaventuras Pilgerbuch der Seele zu Gott und Hugo von Saint-Chers Speculum ecclesiae neben Jacobus de Cessolis' ausserordentlich beliebtem Liber de ludo scacchorum, einer der ersten lateinischen Abhandlungen über das Schachspiel. Ebenfalls enthalten sind zwei deutsche Texte: eine Abhandlung über die Vollkommenheit und ein Fragenkatalog zur Prüfung, ob die Seele eines Kranken nach seinem Tod das ewige Leben erwarte.
Online seit: 14.12.2018
Der Band enthält unter anderem Konzilsschriften, der letzte Traktat wird als noviter compilatus bezeichnet. An der Niederschrift sind verschiedene Hände aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts beteiligt. Die letzte beschriebene Seite ziert ein Titulus crucifixi in drei Sprachen, geschrieben in Majuskeln „byzantinischer“ Tradition, die sich während der Konzilszeit von Italien aus in oft bizarren Formen verbreitet haben. Löcher im Vorderdeckel und Rostspuren auf dem abgelösten vorderen Spiegelblatt weisen den Band als ehemals einer Kettenbibliothek zugehörig aus.
Online seit: 19.03.2015
Sammelhandschrift aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts, bestehend aus acht unabhängigen Teilen, entsprechend lassen sich mehrere Hände unterscheiden. Der Band enthält Konzilsschriften und stammt, wie eigenhändige Einträge nahelegen, aus dem Besitz des Dominikaners Johannes de Ragusa, der als einer der führenden Theologen am Basler Konzil teilnahm. Später gelangte der Band in den Basler Predigerkonvent.
Online seit: 25.06.2015
Postille zu Genesis und Exodus, geschrieben 1396 vom Freiburger Priester Rüdiger Schopf, ausgestattet mit 52 viertel- bis halbseitigen kolorierten Federzeichnungen. Die Handschrift ist Teil einer vielbändigen, reich illustrierten Abschrift des Bibelkommentars „Postilla super totam Bibliam“ von Nikolaus von Lyra, welche der Weltgeistliche Rüdiger Schopf aus Memmingen in den Jahren 1392 bis 1415 für die Freiburger Kartause anlegte. 1430 wurden die Bände, zu denen auch A II 2-6 und 10-13 gehören, der Kartause Basel verkauft.
Online seit: 19.03.2015
Postille zu Leviticus, Numeri und Deuteronomium, geschrieben 1397 vom Freiburger Priester Rüdiger Schopf, ausgestattet mit 23 vorwiegend halbseitigen, teilweise kolorierten Federzeichnungen. Die Handschrift ist Teil einer vielbändigen, reich illustrierten Abschrift des Bibelkommentars Postilla super totam Bibliam von Nikolaus von Lyra, welche der Weltgeistliche Rüdiger Schopf aus Memmingen in den Jahren 1392 bis 1415 für die Freiburger Kartause anlegte. 1430 wurden die Bände, zu denen auch A II 1, 3-6 und 10-13 gehören, der Kartause Basel verkauft.
Online seit: 19.03.2015