Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 98
Papier · 42 ff. · 31.5 x 21 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik des Bistums Chur
Chronik des Bistums Chur von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Murer berichtet über die Entstehung des Bistums Chur und nennt Asinio (451) als ersten Bischof, dem 75 weitere Bischöfe bis Johannes IV. (1418-1440) folgen. Der Chronik wurden vier neuzeitliche Abschriften von Schenkungsurkunden Kaiser Ottos I. und König Ludwigs des Deutschen, sowie annalistische Notizen beigefügt. (sol)
Papier · 53 + 1 ff. · 32.5 x 20.5 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1629 und 1638
Chronik des Klosters Einsiedeln
Chronik des Klosters Einsiedeln von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Der Beschreibung der Äbte Eberhard (934-958) bis Plazidus (1629-1670) geht eine Federzeichnung der Kirchenpatrone und ein Faltplan der Einsiedler Klosteranlage voran. Innerhalb der Chronik finden sich von Murer abgeschriebene Schenkungs- und Bestätigungsurkunden mit Bezug zum Kloster Einsiedeln. (sol)
Papier · 7 ff. · 30.5 x 20 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik der Propstei Embrach
Chronik der Propstei Embrach von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). In dieser sowohl bezüglich des Buchschmucks als auch inhaltlich unvollendeten Chronik geht Murer auf wenige einzelne Äbte und wichtige Ereignisse in der Geschichte des Klosters ein. (sol)
Papier · 24 ff. · 32.5 x 20.5 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1631 und 1638
Chronik des Klosters Engelberg und des Frauenklosters St. Andreas
Chronik des Klosters Engelberg und des Frauenklosters St. Andreas von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Die Chronik beginnt mit einer Beschreibung der geographischen Lage und der Stiftung des Klosters (1119). Darauf folgt die Geschichte des Klosters Engelberg von Abt Adelhelm (1124/26-1131) bis Abt Plazidus Knüttel (1630-1658). In einem zweiten, kurzen Teil geht Murer auf die Gründung (1199) und die Geschichte des Klosters St. Andreas von 1254-1455 ein. (sol)
Papier · 126 ff. · 31 x 20.5 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik der Konstanzer Domkirche, der Kollegiatskirchen des Bistums, der Stadt Konstanz und der Reichenau
Chronik der Konstanzer Domkirche, der Kollegiatskirchen des Bistums, der Stadt Konstanz und der Reichenau von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Während sich Murer in Y 106 nur mit der Geschichte des Bistums Konstanz beschäftigte, geht er in dieser Handschrift ausführlicher auf Konstanz und ihre Umgebung ein. Als Quellen dienten ihm Schriften anderer Geistlicher wie die Konstanzer Chronik von Jakob Rassler (1568-1617). (sol)
Papier · 6 ff. · 30.5 x 20 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik des Kloster zu Selnau
Chronik des Klosters zu Selnau von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Diese unvollendete Handschrift hätte sich in einem ersten Teil den Zisterzienserklöstern der Schweiz und in einem zweiten ausführlicher dem Frauenkloster zu Selnau zuwenden sollen. Die Handschrift blieb fragmentarisch. (sol)
Papier · 26 ff. · 31 x 20 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik des Grossmünsters Zürich
Chronik des Grossmünsters Zürich von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Heinrich Murer befasst sich in dieser Chronik zuerst ausführlich mit der Geschichte der Stadt Zürich und des Grossmünsters, bevor er mit der Auflistung und Beschreibung der einzelnen Pröpste beginnt. (sol)
Papier · 16 ff. · 31 x 20 cm · Ittingen, Kartause · zwischen 1614 und 1638
Chronik der kleineren Zürcher Klöster und Stifte
Chronik der kleineren Zürcher Klöster und Stifte von Heinrich Murer (1588-1638, seit 1614 Konventuale in der Kartause Ittingen). Dieser Band ist eine Sammlung von kurzen, unvollendeten Beschreibungen der Geschichte der Zürcher Klöster und Stifte, eingeführt durch Titelblätter mit blaulavierten Federzeichnungen. Behandelt werden das Augustinerkloster der minderen Stadt Zürich, das Barfüsserkloster der grossen Stadt Zürich, das Predigerkloster, die Beginengemeinschaft der Heiligen Verena und das Frauenkloster der Heiligen Maria Magdalena in Oetenbach. (sol)
Papier · 72 ff. · 21 x 15.5 cm · Raum Konstanz · letztes Viertel des 15. Jahrhunderts
Obsequiale
Das Obsequiale (Prozessionale) des Konstanzer Bischofs Otto IV. von Sonnenberg (1481-1491) wurde noch zu seinen Lebzeiten im Raum Konstanz geschrieben und beinhaltet Anleitungen für die Gestaltung liturgischer Handlungen (bspw. Spende der Sakramente, kirchliche Segnungen und Exorzismen). (sol)
Papier · A + 82 + Y, Z ff. · 30.7 x 22.8 cm · Überlingen · 4. Nov. 1495
Sammelband homiletischen Inhalts
Entstanden ist der Sammelband homiletischen Inhalts 1495 in Überlingen. Dem Explicit kann nicht nur der Entstehungsort der Handschrift, opido ùberlingen, sondern auch der Name ihres Schreibers – scribebat Stephanus hamgarter nomen –, Stephanus Hamgarter von Stein (ehemaliger Pfarrhelfer in Seefelden bei Überlingen), entnommen werden (f. 38vb). Im Sammelband enthalten sind die Sermones dominicales de tempore (ff. 1ra-38vb) von Peregrinus de Oppeln (ca. 1260-1335), ein Sermo de passione domini (ff. 59ra-66va) und weitere Predigten (ff. 66va-82v). Der Band wurde 1965 von Hans Heiland und Sohn restauriert und mit einem neuen, grünen Ledereinband ausgestattet. (glo)
Pergament · 190 ff. · 37.7 x 29 cm · Fischingen? · 10. Dez. 1498
Psalterium feriatum ad usum ecclesiae Fischingensis
Dem Kolophon (Finitus est liber Iste feria secunda Post festum Concepcionis virginis Marie. Anno domini 1498. Per fratrem iohannem Coci Conuentualem huius monastery. Iiij ydus decembris Laus deo, f. 186r) kann entnommen werden, dass der Psalter von Johannes Koch (erscheint im Fischinger Jahrzeitbuch sowie urkundlich zwischen 1498 und 1514, Pfarrer in Bichelsee (TG) ab 1483) geschrieben und im Jahr 1498 beendet wurde. Auffallend ist, dass die Schrift auf ff. 98r-110r von einer späteren Hand mit schwarzer Tinte nachgezogen wurde. Die Papierseiten mit einer Hymne (ff. 187r-188v) wurden wahrscheinlich erst nachträglich eingebunden. Die Notenseiten zeigen Corpora von 5 roten Linien mit Hufnagelnotation. Zudem besitzt die Handschrift einen einfachen roten Titel (f. 1r): Incipit psalterium in nomine domini. Anschliessend folgt direkt die Ferialangabe. Überschriften wurden ebenfalls in Rot gehalten. Im Vorder- und Rückdeckel gibt es zudem noch einen Abklatsch der einst vorhandenen Spiegelblätter. Der zeitgenössische gelbe Ledereinband mit Renaissancepressmuster aus dem 15. bzw. 16. Jahrhundert hat zwei Schliessen und Eckbeschläge. Zudem gibt es auf dem Vorderdeckel die unverkennbar auf das Benediktinerkonvent Fischingen hinweisende Papieretikette aus dem 18. Jahrhundert mit der Signatur C:XV. S:13. Notat: 10. (glo)
Wilhelm von Tocco: Das Lesen [!] Sant Thomas von Aquino
Das in deutscher Sprache geschriebene Werk enthält das Leben des Thomas von Aquin, verfasst von Wilhelm von Tocco (1240-1323). Auf f. 106v findet sich überdies ein Vermerk zum Schreiber und zur möglichen Auftraggeberin des Werkes: Dis buoch hat ze tùtsche bracht gemachet vnd geschriben pfaff Eberhard von Rapreswil kilcherr zu Jonen (Nachtrag anno 1418 von einer Hand aus dem 16. oder 17. Jahrhundert). Dem sol Got vnsri frow sant Thoman der heilig lerer vnd die erwirdig frow die Stoeklerin ze Toess wol lonen. Diesem Eintrag nach geht die Hand des 15. Jahrhunderts auf Eberhard von Rapperswil zurück. Er war Pfarrer in Jona im Kanton St. Gallen. Als Auftraggeberin gilt die Klosterfrau Stöklerin aus Töss (wahrscheinlich Elsbeth Stükler). Damit gehört das Werk zu den wenigen deutschen Übersetzungen vom Leben des Thomas von Aquin. Einzelne Initialen wurden nicht nur rot hervorgehoben, sondern ebenfalls ornamental verziert. Die Handschrift hat einen himbeerroten Ledereinband mit Schliessen, der im 20. Jahrhundert restauriert wurde. Die losgelösten Spiegelblätter vorne und hinten stammen aus einer neumierten Handschrift (wahrscheinlich ein Kyriale) des 13. Jahrhunderts. In der Handschrift sind zwei Besitzvermerke eingetragen: Dijs buoch ist erhart blarer von Wartensee zuo Kemten, guothsher zuo kemtem vnd zuo Werdeg (f. 106v) und Monasterij apud D.[ivam] Yddam in Visch.[ingen](f. 1r). Dementsprechend gehörte die Handschrift Fürstabt Johann Erhard Blarer von Wartensee in Kempten, dessen Wirkungsdaten für 1587-1594 belegt sind und ging anschliessend in den Besitz des Klosters Fischingen über. (glo)
Papier · A + 163 + Z ff. · 26.2 x 20.2 cm · Italien? · 20. Dez. 1453
Marcus Tullius Cicero: Liber officiorum
Die einspaltige Papierhandschrift ist auf den 20. Dezember 1453 datiert (f. 163r). Geschrieben wurde das Liber officiorum von einer Haupthand, die in der gesamten Handschrift ebenfalls rote Marginalien angebracht hat. Für die Interlinearglossen, weitere Marginalien und rote Handweiser ist eine zweite Hand verantwortlich. Kapitelüberschriften und Lombarden wurden durchgängig in Rot gehalten. Die drei Teile des Werkes werden jeweils durch eine Initiale mit figürlichem Inhalt eingeleitet (f. 1r, 69r, 112v). Fol. 1r wurde zusätzlich noch mit einem Rahmen aus Pflanzenornamenten geschmückt. Das Exlibris im vorderen Spiegel stellt uns den aus Frauenfeld stammenden Georg Alfred Kappeler (1839-1916, Theologe und Pfarrer) als Besitzer der Papierhandschrift vor. Die Familie Kappeler ist nachweislich seit 1443 in Frauenfeld ansässig. Durch ihre einflussreichen Tätigkeiten wie Statthalter, Lehrer oder Pfarrer gehörte die Familie Kappeler im 19. Jahrhundert zum Bildungsbürgertum, dem auch Georg Alfred Kappeler angehörte. Das Erbe von Georg Alfred Kappeler lebt durch einige wertvolle Handschriften und Drucke noch heute in der Kantonsbibliothek Thurgau weiter. (glo)
Papier · A + 190 + Z ff. · 30.5 x 22.5 cm · Ittingen? · 1490
Johannes Algrinus de Abbatisvilla: Tractatus super epistolas dominicales et ewangelia a pentecostes vsque ad aduentum domini, secunda pars
Die am Ende des 15. Jahrhunderts entstandene Handschrift gehört zu den frühesten Werken des Bestandes der Karthäuserbibliothek Ittingen. Als Schreiber der Handschrift (mit Ausnahme von ff. 179r-180v) gilt Jacobus Saurer von Blaubeuren (gestorben 1514): […] Jacobum Sënger alias Säurer propria ipsius manu conscriptus. Die zweispaltige Papierhandschrift beinhaltet das Tractatus super epistolas dominicales des französischen Scholastikers Johannes Algrinus de Abbatisvilla und seine Einträge zu den Pfingstevangelien. Der Text ist sehr gleichmässig und in einer sorgfältigen Kurrent geschrieben. Der braune Holzledereinband mit Schliessen ist zeitgenössisch und wurde mit Streicheisenlinien und ornamentalen Stempeln geschmückt (Sterne und Blattornamente). (glo)
Papier · A + 342 + Z ff. · 30 x 22.5 cm · Rottweil · 1431-1448; 12. Dez. 1471
Breviarium constantiensis dioecesis
Das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandene Brevier beinhaltet Texte für die Feier des Stundengebets. Besitzer der Handschrift ist Niklaus Hass (Primissarius in Allenbach): Iste liber pertinent Nicolao Hass primissario in Allenspach (f. 1r). Wahrscheinlich ist die Papierhandschrift wegen der guten Beziehungen des Kreuzlinger Stiftes zum Konstanzer Kapitel nach Kreuzlingen gelangt. Geschrieben wurde das zweispaltige Brevier von sechs verschiedenen Händen, wobei diejenige von Nikolaus Marschalk (gestorben 1448, Kustos und Chorherr des Stiftes zu St. Johann in Konstanz, siehe Eintrag auf f. 1r) als Haupthand (ff. 33ra-287vb, 290ra-303ra, 310ra-340rb und 342r) genannt werden kann. Eine zweite Hand ist die Anlagehand des Kalendars und des Brevieranfangs (ff. 1r-8r, 12r-28vb und 309r-309v). Weitere Einträge stammen von vier zusätzlichen Händen (dritte Hand: ff. 28vb-32ra, vierte Hand: ff. 288r-289v, fünfte Hand: ff. 303ra-304rb, sechste Hand: ff. 305ra-308rb). Verfasst wurde die Handschrift in einer Kurrent. Auffallend ist der zeitgenössische Holzledereinband mit einer Schliesse und Messingbuckeln. Das Kreuzlinger Wappen wurde als Supralibros erst nachträglich auf der Vorderseite eingetrieben. (glo)
Fribourg/Freiburg, Archives de l'État de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Affaires ecclésiastiques/Geistliche Sachen 2062
Pergament · 168 pp. · 24.5 x 31 cm · Lausanne · gegen 1420
Jahrzeitbuch der Kathedrale von Lausanne
Die Handschrift enthält ein Jahrzeitbuch, das die Feierlichkeiten zum Jahrestag des Klerus der Kathedrale von Lausanne aufzeichnet; s. die unpaginierte Titelseite: Iste liber est capellanorum celebrancium in ecclesia katedrali Lausannensi de anniversariis que fiunt per dictos celebrantes. Der ursprüngliche Teil könnte aus den 1420er Jahren stammen, woraufhin viele spätere Hände hinzugefügt wurden, um die Jahrzeitmessen zu vervollständigen. Der innere Aufbau folgt Monat für Monat dem Kalender. Das Jahrzeitbuch fängt also am 1. Januar an (S. 1) und endet am 24. Dezember (S. 167). Jede Seite besteht aus zwei Spalten, die jeweils einen verschiedenen Tag repräsentieren, dessen Titel (Buchstabe – manchmal gefolgt vom Namen der liturgischen Feier) rubriziert ist. Die Tage werden am Kopf jeder Spalte auch als Monatstag ausgedrückt (römische Ziffern), in gotischer Schrift, die später hinzugefügt worden zu sein scheint. Die älteren Jahrzeiten des Domkapitels von Lausanne sind nur über Auszüge (1224 und 1238 auf Befehl von Cono von Stäffis im Lausanner Chartular aufgenommen) oder Erwähnungen bekannt (1354 erhielten die Delegierten des Kapitels den Auftrag, ein „Buch der Jahresfeiern“ zu schreiben – dieses verschwand jedoch). Das in Fribourg bewahrte Jahrzeitbuch, das wahrscheinlich nach der Berner Eroberung des Waadtlandes in Folge der Reformation dorthin gelangte, ist daher das älteste, das uns für das Mittelalter erhalten blieb. Es ermöglicht dadurch die Schliessung gewisser dokumentarischer Lücken. (drt)
Fribourg/Freiburg, Archives de l'État de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Marsens-Humilimont, Nécrologe et martyrologe, 1 (ancienne cote : Grosses de Marsens, no 64)
Pergament · III + 113 + III ff. · 31.5 x 22 cm · 1338
Nekrologium und Martyrologium der Abtei Humilimont
Die Handschrift (alte Signatur AEF, Grosses de Marsens, n° 64) ist aus drei verschiedenen Teilen zusammengesetzt: das Martyrologium von Usuard (ff. 1r-77r), die Regula S. Augustini (Regula tertia ohne den Ordo monasterii; ff. 77v-83r) und das Necrologium monasterii Humilismontis (ff. 83v-113v). Der ursprüngliche und älteste Teil des Nekrologs geht auf denselben Kopisten zurück wie der Rest der Handschrift, die durch das Kolophon am Ende der Regel des heiligen Augustinus (fol. 81r) auf 1338 datiert werden kann: „Hic liber est abbacie Humilismontis Premonstratensis ordinis Lausannensis dyocesis scriptus in eadem abbatia anno Domini Mo CCCo XXXVIIIo mense iulio“. Das Nekrologium wurde später durch verschiedene Hände ergänzt, die die Stiftungen der Jahrzeitmessen für die Verstorbenen (sowohl für Mitglieder des Klosters als auch für Laien) registrierten. Es wurde von Jean Gremaud mit Tinte von 1 bis 61 paginiert, vermutlich zu der Zeit, als er die Kopie anfertigte, die im StAF aufbewahrt wird (Sammlung Gremaud, Bd. 36, fol. 304-307). Nach einem Besitzervermerk auf Folio 1r gehörte die Handschrift 1660 dem Jesuitenkollegium Sankt-Michael in Freiburg. (drt)
Fribourg/Freiburg, Bibliothèque cantonale et universitaire/Kantons- und Universitätsbibliothek, Ms. L 46
Pergament · 375 ff. · 19 x 12.5 cm · (Payerne) · zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts
Breviarium monasticum ad usum cluniacensem
Die
Handschrift enthält ein vollständiges, monastisches Brevier. Der Buchschmuck
besteht aus roten, blauen und grünen Initialen, denen mit der Feder
gezeichnete, florale, anthropomorphe und zoomorphe Motive angefügt wurden.
Einige Initialen auf den ersten Seiten (ff. 8-11) wurden, wahrscheinlich
später, mit einem Goldgrund eingerahmt. Das Brevier mit französischem Ursprung
wurde seit dem 12. Jahrhundert in Payerne benutzt und ging nach der
Säkularisierung des Priorats in Privatbesitz über. (ber)
Fribourg/Freiburg, Bibliothèque cantonale et universitaire/Kantons- und Universitätsbibliothek, Ms. L 52
Papier · 275 ff. · 20.5 x 14.5-15 cm · Süddeutschland (Zürich?) · Anfang des 15. Jahrhunderts
Sermones
Diese umfangreiche Papierhandschrift enthält die Sermone de tempore und de sanctis für den Sommerteil, einige hagiographische Texte und exempla. Die Handschrift stammt möglicherweise ursprünglich aus Zürich und gehörte zur Bibliothek der Augustiner Eremiten in Fribourg, bevor sie 1848 in die Kantonsbibliothek Fribourg gelangte. (ber)
Fribourg/Freiburg, Bibliothèque cantonale et universitaire/Kantons- und Universitätsbibliothek, Ms. L 55
Pergament · 224 ff. · 16.5-17 x 11.5 cm · Interlaken (?) · 14. Jahrhundert
Jacobus de Voragine, Sermones
Die Handschrift enthält hauptsächlich die Sermones quadragesimales des Dominikaners Jacobus de Voragine. Sie stammt aus demselben Skriptorium wie Cod. L 34 mit der Legenda aurea desselben Autors, und weist bei Pergamentschäden dieselbe Art von Ausbesserung mit farbigen Fäden auf. Dieser Reparaturtyp kann auch in ähnlichen Ausführungen aus dem Augustiner-Doppelkloster von Interlaken gefunden werden. Die Herkunft der Handschrift bleibt unbekannt; sie ist jedoch nachweislich seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Zisterzienser von Hauterive. (ber)